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internationale Sammler-Zeitung.
Hummer 8
(Oberleitensdorf), franges
(Agram), W. ö oft er, f.
Grill, Arnold Hartig, Tud-
wig Hujer, fr. Kannißky,
H. Kautsch (Paris), A.
Töwenthal, Rudolf ITlar-
schall, Rudolf Aeuberger,
Karl Philipp, Josef Prinz,
Hans Schäfer, H. Scholz,
Karl AJaria Schmerdtner,
0. Spaniel (Paris), Stanis
laus Sucharda (Prag),
Oskar Thiede, franz Vock
und Karl Wallek.
in Summa sind es 51
Künstler, die mit etwa 600
Arbeiten oertreten sind. So
erfreulich nun diese rege Be
teiligung auch ist, so muß es
Sig. 3. ITlarschall: Hans Graf Wilczek. Joch gesagt coerden weni
ger aiäre mehr gewesen,
illan hätte eine Auswahl treffen und nur erst
klassigen Teistungen es überlassen sollen, die Repräsen
tanz Österreichs oor dem Auslande zu
übernehmen, wo zudem die allerge
fährlichste Konkurrenz, die französische,
so nahe gerückt ist. menschlich be
greiflich ist es ja, daß das oorbereitende
Komitee oon Künstlern sich weniger
oon der Strenge einer ordnungsgemäßen
Jury, als oon dem guten Gefühle der
Kollegialität leiten ließ, und um so er
freulicher ist es, daß das Rioeau der
österreichischen Abteilung troßdem ein
sehr respektabel hohes geblieben ist.
Gs sind fast durchweg bereits
bekannte Sachen, die zur Versendung
gelangten. Die Künstler haben nicht
eigens für Brüssel gearbeitet, sondern
aus ihrem bisherigen tebenswerk das
Beste und auf heimischen Ausstellungen
Bewährte heroorgesucht. für Brüssel
werden die Sachen neu sein, und wir
zweifeln nicht, daß sie auch dort den
oollen und uerdienten Grfolg haben
werden.
Auf einzelne Teistungen soll, soweit sie unseren
Tesern noch nicht bekannt sind, eingegangen werden,
Professor Rudolf ITlarschalls Kunst ist in der „Inter
nationalen Sammler-Zeitung“ oft und oft gewürdigt worden,
Sein scharf ausgeprägter Sinn für das menschlich Indioi-
duelle gibt sich wie in allen bisher oeröffentlichten Arbeiten
auch in den Porträts kund, die wir hier reproduzieren,
fig. 1 zeigt uns eine llledaille des Grzherzogs Rainer,
die der Künstler im Aufträge des Kaisers franz Josef
aus Anlaß des achtzigsten Geburtstages des kaiserlichen
Prinzen nach der Ratur ausgeführt hat. Der Reoers (fig, 2)
enthält die oom Kaiser selbst oerfaßte und geschriebene
Widmung.
Die llJedaille wurde im Durchmesser oon 70 mm in
Silber und Bronze geprägt und oom JTlonarchen hohen
Würdenträgern zum Geschenke gemacht. Grzherzag Rainer
selbst erhielt große Gxemplare in IRarmar und Bronze.
Die llledaille ist seit kurzem auch Sammlern zugänglich,
fig. 3 zeigt das wohlgetroffene Bildnis des Grafen
Hans Wilczek sen., eines der oornehmsten österreichischen
Kaoaliere, dessen Rome mit bedeutsamen wissenschaftlichen
Gxpeditionen unzertrennlich oerknüpft ist. Graf Wilczek
rüstete im Jahre 1872 fast allein die österreichische Polar-
fig 4. R. ITlarschall: Plakette für Verdienste auf dem Gebiete der Candtoirfschaff (Huers).
expedition unferPayer undWeyprecht
aus und begleitete sie mit dem Segel
schiffe „Jsbjörn" bis zu den Barents
inseln, nachdem er oorher auf Spitz
bergen und Rowaja Semlja Depots
angelegt hatte. Auch war Wilczek als
Präsident der Geographischen Gesell
schaft seit 1875 für die Grrichtung
ständiger meteorologischer Polarstatio
nen tätig und rüstete im Jahre 1882
aus eigenen Rütteln die österreichische
Station auf Jan Rlayen aus. Die
Residenzstadt Wien speziell dankt dem
Grafen die Gründung eines IRuster-
spitals, des Rudolphinums, des Wiener
Sfudentenkonoikts und der freiwilligen
Rettungsgesellschaft, welch leßtere für
alle ähnlichen Institute im In- und Aus
lande oorbildlich geworden ist. Die Ret
tungsgesellschaft war es, die den 70. Ge
burtstag Wilczeks zum Anlaß nahm, um
oon Professor ITlarschall eine Gedenkme-
Tig 5. R. ITlnrschall: Plakette für Verdienste auf dem Gebiete der Candtuirfschaft (Reoers). dailleihresGrÜndersausfÜhrenzulassen.