nummer 9 Internationale Sammler-Z ei tu ng. Seite 133 fig. 4. Tonbüste des XVI. Jahrhunderts. ein Werk der römischen Kaiserze t, gehört es einer in der kaiser lichen Sammlung bisher nur durch roenige Fragmente uertretenen Denkmälerklasse an, die ihren Ursprung in hellenistischer Zeit in Syrien hafte. Weiters oerdienen eine kleine ßronzesfafuefte des dreiköpfigen Kerberos und ein kleines Bronzehalsamor in Kopfform mit eingelegten Silberaugen, reizuolle U 7 erke der römischen Kunst industrie, Erwähnung. Von grofjem antiquarischen Interesse sind sechs Bleigewichte oerschiedener griechischer Städte, die sich durch uorzügliche Erhaltung und grofje Seltenheit auszeichnen. Die Reihe römischer Wagen in der kaiserlichen Sammlung konnte durch ein schönes, komplettes (Exemplar aus dem II. bis III. Jahrhundert n. Chr. bereichert werden. Von besonderer Schönheit ist eine trefflich erhaltene römische Terra-sigilata-Schale, die letye Erwerbung des der flntikensammlung so jäh und schmerzlich entrissenen Direktors Hofrates Ritter oon Schneider. Flach dem Tode des Direktors erfuhr die Bronzensammlung noch eine sehr mertoolle Vermehrung in Gestalt einer Bronzestatuette der flthena, welche bei den oon der römischen Timeskommission der Akademie der Wissenschaften oeranstalteten Grabungen nächst ITlauer-Öhling in 11 iederösterreich gefunden und der flntikensammlung käuflich über lassen wurde. Von den Erwerbungen der ägyptischen Sammlung wären nur zwei Skarabäen und ein Amulett zu ermähnen, für die ITUinzen- und JTledaillcnsammlung wurde in der Abteilung der antiken und byzantinischen ITUinzen das Hauptgewicht auf die Vermehrung der kleinasiatischen Prägungen gelegt. Die Sammlung der römischen münzen konnte dank einer Spende des Herrn Paul Ritter oon Scho eil er um einige auserlesene Stücke aus der Ver steigerung der berühmten Sammlung des oerstorbenen Konsuls Weber oermehrt werden. Unter diesen oerdienen ein in Klein asien geschlagenes Silbermedaillon des Septimius Seoerus, ein Silbermedaillen der Kaiserin Salonina und ein Goldmedaillon Con- stantinus’ II. heroorgehoben zu werden. In der dem k. ITlünz- kabinetf geschenkweise gewidmeten Sammlung des Gendarmerie- posfenführers d. R. Paul Pali an fand sich ein merkwürdiges Probestück oon ungewöhnlicher Dicke — oielleicht ein Unikum —, das die Rückseiten zweier Kleinbronzen der konstantinischen Zeit, oon einem llletallrahmen umgeben, oerbindet. für die Abteilung der mittelalterlichen und neueren münzen und medaillen sind als oorzüglichste Erwerbungen zahlreiche moderne medaillen und Plaketten anzuführen. Erwähnung oerdienen ferner ein sehr seltener Dukat oon Erzherzog ferdinand oon Tirol, zwei seltene Prägungen, Taler und Halbfajer, oon Kaiser ferdinand I. aus der münzsfätte Cinz (1550) (fig. 5), ferner ein Zehndukatenstück oon Kaiser ferdinand TIT, ein fünfdukatenstück oon Kaiser Ceopold I. und ein schönes Achtdukatenstück der Abtissin Dorothea, Herzogin oon Sachsen, Quedlin- burger Prägung oon 1617. Eine besonders dankenswerte Bereicherung bilden 81, meist sehr schön erhaltene Brakteafen des XII. bis XIV 7 . Jahrhunderts, welche vornehmlich dem berühmten funde oon Seega entstammen, Sonst sind noch erwähnenswert eine mit Ölfarben bemalte ßlei- plakefte mit dem Porträt Papst Pius' VI. oon Hilpert, eine Taufmedaille des fflafthias Panlehner oom Jahre 1630, eine religiöse ITledaille oon Anton Uleybuseh, welche für die Biographie und den Entwicklungsgang dieses Kleisters nicht ohne Interesse ist, nachdem die eine Seite Paris 1687, die andere Kopenhagen 1696 signiert ist; eine religiöse ITledaille oon 1565 des Paduaners Giooanni Carino aus dessen Späfzeit, die auffallenderweise die Trinität noch als dreiköpfige Gestalt zeigt, endlich eine Bleimedaille des Ceopold Heuberger, wohl Unikum, zum 60. Geburtstage Kaiser franz’ 1. Unter den Erwerbungen der k u n s t i n d u - stri eilen Sammlung sind heroorzuheben: Ein reichgraoiertes silbernes Reliquiar in Gestalt eines flügelaltärchens Das Werk, das als Widmung des Erzherzogs Josef ferdinand an den Kaiser in die Sammlung gelangte, trägt das Wiener Beschauzeichen und die marke HBC, stammt aus dem Ende des XVI. Jahrhunderts und ist durch seine religiös- allegorischen Darstellungen interessant, ferner eine silberne Doppel medaille, geprägt auf den Entsag Wiens im Jahre 1683. Sie zeichnet sich durch des hölzerne Behältnis aus, bestehend aus einem kreis runden Rähmchen und zwei daran zu schraubenden Deckeln, an fig. 5. fendi, Porträt der frau Therese Rockert. deren Innenseiten sich Papierblättchen mit hübschen gestochenen Versen befinden. Das Stück wurde oon Herrn Siegmund Rat3ers- dorfer gewidmet. Hier abgebildet (fig. 4) ist die ungemein inter essante, bemalte deutsche Tonbüste oom Beginn des XVI. Jahr-