Seite 70 Internationale Sammler-Zei'tung. Rümmer 5 Über Bibliophilie in Österreich und Ungarn. Von Heinrich Ranschburg (Wien).*) Die Bibliophilie in Österreich-Ungarn bildet ein hernorragen- des Kapitel in der Geschichte der Bücherliebhaberei überhaupt. Sie würde oerdienen, im Zusammenhang mit der Entwicklung der diesem dienenden Xylographen zu einer Entwicklung oerhalf, die noch heute die Bewunderung aller Ciebhaber dieser Künste in höchstem Grade erwecken mul), fig. 5. Hugo Kaufmann, ITlax Ciebermann, Kultur, des geistigen und Kunstlebens in diesen Bändern behandelt 1 zu werden und es würde sich die überraschende Tatsache ergeben, dal) Österreich und insbesondere Wien das Zentrum einer biblio- fig 6. Bossnet, Klärchen. Kaiser ITlaximilian I. war es, dessen tief wurzelnde Ciebe zur Kunst zahlreiche Werke schaffen lief], deren Druck und Aus stattung den höchsten örad künstlerischer Vollkommenheit erreichte Automobil-Plakette. philen Bewegung mar, die über alle Bänder deutscher Zunge ihre Strahlen aussandte und der Kunst des Typographen und des *) Wir entnehmen diesen interessanten Aufsal] der anläßlich des 50jährigen Jubiläums des Vereines der österr.-ungar. Buch händler oon Carl Junker herausgegebenen festnummer der „Österr.- ungar. Buchhändler-Correspondenz.“ und für die folge bis in die jüngste Zeit oon oorbildikher Be deutung war. Allen ooran steht der im Jahre 1517 oon Schöns- perger in Dürnberg gedruckte „Th euerdank“. Dieses oon ITlelchior Pfinfzing nach Entwürfen des Kaisers gedichtete Werk gehört zur Klasse der sogenannten Ritterromane. Es enthält Schilderungen aus dem ritterlichen leben des Kaisers und insbesondere die zum Teil phantastisch ausgeschückten Erlebnisse bei seiner Werbung um die