Rümmer 2 Internationale Sammler-Zeitung. Seite 27 (niontenegro) gibt nächstens neue Taxmarken aus, auf denen das Wort „Fürstentum“ durch „Königreich“ erseht ruird. (6igene ITlarken non Kelantan.) Der Postbezirk Kelantan im ITtalavischen Bundesstaat gibt nun besondere Brief marken heraus. Der neue Saß umfaßt: Briefm. 1 C. grün 3 „ purpur 4 „ grauschru., Werfz. in rotem Schild 5 „ grün auf gelb, S „ blau 10 „ grauscluuarz, 30 „ lila, 50 „ grauschcoarz, 1 sh. stumpfgrün, 2 „ 5 „ „ „ lila Schild „ d’karmin „ orange „ smaragdgrün „ karmoisin „ ultramarin „ orange. Uersctiiedenes. (Schloß Kreußenstein.) Aus Wien wird uns gemeldet: ln den Ießten Tagen ist das dem Grafen Hans Wilczek in Wien gehörige Schloß Kreußenstein Fideikommißbesiß geworden. Damit ist ein langjähriger Wunsch des Grafen und aller öster reichischen Kunstfreunde, die an der ungestörten Erhaltung der bedeutsamen Kunstschule Kreußensteins interessiert sind, erfüllt. (Eine JTlillian Franks für zehn Plaketten.) Wie man uns mitteilt, ist die einen Weltruf genießende Swenigoro dsko i - Kollektion, bestehend aus zehn runden, goldemaillierten Plaketten mit den Bildnissen der Apostel, non dem bekannten Kunsthändler Selig mann in Paris uon den Erben des Swenigorodskoi in St. Peters burg für eine Alillion Franks gekauft morden. Die sehr fein aus" Befühlten Plaketten stammen aus dem neuten Jahrhundert: sie be" fanden sich mährend langer Jahre bei Sroenigorodskoi in Aachen’ der dort lebte, und die Kleinodien sorgsam behütete. Herr Selig mann mird im ITlai und Juni d. J. die interessanten Kunstroerke in seinem Geschäftshause „Anden Hotel Sagan“ in Paris zur öffentlichen Besichtigung ausstellen. (Die Saurierausgrabungen am Tendaguru,) die programmgemäß mit dem Eintritt der nächsten Regenzeit, d. h. etma gegen Ende dieses Jahres, zum einstroeiligen Abschluß kommen sollen, werden zurzeit, mie neu eingefroffene Rachrichten erkennen lassen, unter Anspannung aller Kräfte gefördert, um die nur noch kurze Zeit nach ITlöglichkeif auszunußen. War schon eine Arbeiterschar uon 200 mann, mie sie im oorigen Jahr und im Frühjahr dieses Jahres bei Wiederaufnahme der Arbeiten am Ten daguru nersammelt mar, eine Rekordziffer, mie sie auf rein roissen- schaftlichen Expeditionen noch nie zuoor erreicht morden mar, so ist diese Zahl seither noch ganz bedeutend übertrotfen morden. Gegen Ende Juli, zur Zeit, als die leßfen IJachrichten uom Tenda- gura abgingen, maren fast 400 Schroarze bei den Ausgrabungen beschäftigt, die nach mie uor außerordentlich ergiebig sind. Da Knochenreste oon Sauriern nicht nur am Tendaguru selbst, sondern auch in der roeiteren Umgebung des Berges aufgefunden morden sind, zum Teil in mehreren Tagereisen Entfernung, so uerteilen sich die Arbeiten auf ein ziemlich großes Gebiet;' nicht nur am Tendaguru selbst, roo nach mie oor das „Hauptquartier“ der beiden Expeditionsleiter Dr. Janensch und Dr. Hennig ist, mird eifrig gegraben, sondern auch in dem eine Stunde entfernten Kin- dope, im drei Stunden' entfernten Llbolelo, im zmei bis drei Stunden entfernten ITttapaia und Kijenjere. Dazu merden fort- geseßt uon Schroarzen meitere Knochenfunde gemeldet, die, menn sie sich als zutreffend erroeisen, mit einer Rupie belohnt merden. Die beiden Weißen sind allein natürlich nicht mehr imstande, bei allen Grabungen persönlich zugegen zu sein, zumal da die ent ferntesten Arbeitsstellen einen guten Tagemarsch auseinanderliegen, und außerdem noch alle neuen Fundmeldungen zu prüfen. Sie haben sich aber ein paar intelligente Schmarze herangebildet, denen sie unbesorgt einen Teil der eigenen Tätigkeit abtreten können. Die eingeborenen Oberaufseher und schmarzen „Sach- uerständigen“ erroeisen sich als ganz überraschend brauchbar: einer uon ihnen murde kürzlich bereits fünf Tagereisen fortgesandt, um einen neuen Knochenfund zu prüfen, und sein negatiues Gut achten, daß es sich nicht um Saurierüberreste handle, ermies sich als oollsfändig richtig Auch die gemöhnlichen Arbeiter begreifen meist außerordentlich schnell, worauf es ankommt, und sic unter scheiden Steine, Knochen, Werfoolles und Wertloses mit großer Sicherheit. Auch die Anschauungen der deutschen Geologen über die Herkunft der Knochen sind überraschend schnell, menn auch in immer Weise entstellt, Allgemeingut der dortigen Regerroelt ge worden. In den ießten Briefen uom Tendaguru heißt es darüber: „ln ITltapaia seßte mir ein kleiner Bengel mit mürdeuolister ITliene auseinander, die Knochen stammten alle uon großen Walfischen, und hier sei früher überall ITleer gewesen, was unsere Vermutung, daß es sich um marine Schichten handelt, glänzend bestätigt. Wir haben roohl mal dem einen oder anderen auf seine Frage ent sprechende Auskunft gegeben, und ich merkte nun, daß unsere geologischen Ergebnisse bereits Allgemeingut gemorden sind.“ Auch die zur persönlichen Bedienung angenommenen Schwarzen erroeisen sich als ungemein zunerlässig: „mein Wilhelm hat jeßf die ganze Arbeit allein und lehnte mein Anerbieten ab, noch eine Aushilfe hinzuzunehmen. Selbst bei der Lageruerlegung nach ITltapaia hat er nichts uergessen, eine mir unerreichbar scheinende Kunst. Selbst abgekochtes Wasser aus unserer Quelle fand ich morgens zum Zähnepußen uor, da das dortige zu unappetitlich ist. Ich brauche mich um gar nichts zu kümmern; was ich haben will, ist da. Wir merden greulich uerroöhnt zurückkommen, ich fürchte mich schon oor der Rückfahrt, roo ich die Koffer selber packen und nachher noch missen soll, was in jedem darin ist!“ An kleinen Abenteuern und Anregungen aller Art, unter denen die Jagd die erste Stelle einnimmt, ist gleichfalls kein ITlangel. So heißt es z. B. im leßfen Brief: „Heute bekamen mir zmei Schlangen, die eine bereits erstickt im Rachen der andern und zur Hälfte hinein- geruürgt. Es mar mahl ein Versehen, denn das Opfer mar kaum kleiner als der Verbrecher und hätte ihm sicher noch Schmierig keiten bereitet, uor denen ihn nun das Zyankaliglas bewahrte . . . neulich mittag brachten Wangoni uon der Umgebung ihres Grabens eine große Riesenschlange mit, die sie tot aufgefunden hatten; in ihrem Rachen steckte der Kopf eines ausgewachsenen Buschbocks; sie mar aber roohl zu hastig oder das Opfer mar nicht ganz ein- uerstanden gewesen, kurz das Gehörn des Buschbocks ragte aus der durchspießten Kehle der Schlange heraus und beide waren eingegangen! . . . Beider mar uom Buschback nur noch der Schädel da, denn die mit dem Verlauf der Sache mehr einuersfandenen Wangoni hatten das Übrige als willkommene Ergänzung des Fleisch- uorrats in die diesbezügliche Küche geschleppt. Das mird uns in den nächsten Tagen oiel Aloepillen kosten, denn der Zweikampf mar, nach dem Geruch zu urteilen, schon einige Tage alt; auch hatten Geier der Schlange bereits den Ceib aufgerissen, und ich nehme nicht an, daß sie an dem Anfilopenbraten uorbeigegangen sind. Die Wangoni geben weniger auf derlei Gemütsbedenken.“ Wie man sieht, gedeiht der Humor am Tendaguru recht gut; auch darin liegt mahl ein Beweis für das uoll zufriedenstellende Ergebnis der dortigen Ausgrabungen. (Interessante ar chäologische Funde bei Basel.) Jn unmittelbarer llähe des Dorfes Artoisheim (Kanton Baselland) liegt in einem Seitenfale des Birs auf steil aufragender Höhe das anmutige Schlößchen Birseck. Um den Fuß des Felskegels breitet sich ein weiter Park, Eremitage genannt, einst als englischer Garten weithin gerühmt. Der Kalksteinfelsen meist zahlreiche größere und kleinere Hütten auf, deren tage und Beschaffenheit zu der Vermutung Anlaß geben, daß in prähistorischer Zeit dieselben als Wohnstelien uon manschen gedient haben. F. Sarasin (Basel) hat daraufhin in die Höhle der obersten Terrasse der Eremitage einen etwa halben ITleter breiten Versuchsgraben quer zum Höhlen eingang, nach im Bereich des Höhienschußdaches, dieser Tage führen lassen. Bis ein ITleter Tiefe murde nichts Besonderes gefunden, ln der Tiefe uon 1- 1'20 Dieter fanden sich zahlreiche Tierknochen und behauene Feuersteine. Am Ende des uorläufigen Versuch grabens fand sich endlich eine prächtige, aus Renntierknochen ge- schnißte, 24 Zentimeter lange und an der Basis V2 cm breite Spiße eines kurzen Wurfspeeres, die ein Unikum für die Schweiz bildet. Die Spiße ist allseitig poliert, an der Basis keilförmig zu- gespißt, mit sehr gut erhaltenen Strichelungen oersehen, um so besser in einem kurzen, an der Spiße gespaltenen Wurfspeer mit Hilfe uon Tiersehnen und Harz eingefügt zu merden. Die Archäo logen schäßen das Alter des Jllenschen, der den Wurfspeer uer- fertigte, auf 150 000 Jahre. Er soll den Aurignaciern angehören, die in der zweiten Hälfte der Ießten Zmischeneiszeit aus Asien eingemandert und durch ihre höhere Kultur den lleandertalmenschen uerdrängt haben. Dieser Fund ist also ein neuer Beweis für die Besiedlung der Schweiz zur Eiszeit. Die Grabungen werden fortgeseßt. (Funde aus der Congo bardenzeit.) Wertuolle Zeugen altgermanischer Zeit sind im Caufe der Ießten Wochen in der Prouinz Brandenburg bei Ausgrabungen ans Tageslicht gefördert morden. Unweit Dahlhausen befindet sich ein altes Urnenfeld, auf dem bereits Ende der achtziger Jahre das Berliner Aluseum