Hummer 2 Seile 29 iiilernnliuimle S reste übermittelt, die gelegentlich einer Erdaushebung Icings des Wildbaches Sette Montane auf einem Candgute gemacht wurden. 6s sind Rhinozeroszähne, also Reste, die non einem Tiere stammen, das in der quaternären Zeitepoche unsere Gegenden bewohnte. Dann wurden noch Geweihe uom llrhirsch, vollständig kalziniert zwischen zwei Sandschichten gebeitet, die diese Reste einschließen, gefunden. Die vollständige Kalzinierung des Geweihstückes ge stattet die Annahme, daß dieser Prozeß Hunderttausende oon Jahren gedauert hat. (Sammlung oon ITlusikinstrumenten.) Der Reuen Bachgesellschaft in Ceipzig hat der lllünchner Bildhauer Professor Dr. Hetmann Obrist die wertvolle Sammlung von IRusik- insfrumcnten seines verstorbenen Bruders, des Hofrats Dr. Alois 0 b r is t, übergeben. Dieser hat in jahrelanger opferfreudiger forscher arbeit die ITtusikinsfrumenfe der Vorzeit, insbesondere alle von Joh. Seb. Bach verwandten Instrumente, zu einer reichhaltigen Sammlung zusammengetragen. Hermann Obrist hat nun die Schenkung und Stiftung dieser Sammlung für das von seinem Bruder und ihm selbst geliebte Bachmuseum zu Eisenach vollzogen. Die Reue Bachgesellschaft wird die Sammlung oon ITlusikinstrumenten als „Alois-Obrist-Stiffung“ im Bachhause (dem Geburtshause Bachs) als Ganzes unterbringen und der Öffentlichkeit zugänglich machen. (Verkauf eines berühmten Reliquienschreins.) Das Viktoria- und Albert-IRuscum in Condan hat in der letzten Zeit den Verlust eines sehr wertvollen Kunstgegenstandes er litten, Es handelt sich um den wundervollen Emaillereliquienschrein des Cord Zouche. Dieses Werk, eine Arbeit des 12. Jahrhunderts, soll auf Veranlassung Cudwigs des Heiligen oon fronkreich an gefertigt worden sein, um Reliquien aufzunehmen, die er aus dem heiligen Tande mitgebracht hatte. Es blieb in St. Denis zur Zeit der französischen Revolution, als die dortige Schaßkammer geplün dert wurde. Dann kam es in den ßesiß des IRr. Beckford, tm Oktober 1825 wurde cs oon der Gräfin Anna von Rewburgh für 546 lTlark erstanden, im Dezember 1852 schenkte es die Gräfin an Robert Curzon. Rach dem Ableben des leßten Eigentümers richtete der Gerichtshof der Cordkanzlei ein Rundschreiben für den Verkauf des Schreines an die hervorragendsten Kunsthändler und Prioatsammler. Dies scheint der Aufmerksamkeit der offiziellen Autoritäten entgangen zu sein, denen die Rachricht höchst über raschend gekommen zu sein scheint, daß IRr. Charles Wertheimer den kostbaren Schaf} erstanden habe. Der oon IRr. Wertheimer gezahlte Preis ist nicht bekannt worden, aber er muß sehr hoch gewesen sein, was man aus den Preisen schließen kann, die für Emaillegegenstände des frühen IRittelalters bei den höchst seltenen Gelegenheiten gezahlt worden sind, bei denen sie auf den markt kamen. Vor zwei Jahren brachte ein Speisekelch, der sich nach Bedeutung und Wert mit dem Erwerb IRr. Werfheimers längst nicht vergleichen läßt, 120 000 lRark, und in der folge wurde er für 200.000 mark an Hentschel in Paris weiter verkauft. — In dem Katalog des Viktoria- und Albert-IRuseums oon 1876 wird der Schrein folgendermaßen beschrieben: Auf der oberen Hälfte der Vorderseite erblickt man einen verklärten Christus, begleitet oon sechs Aposteln; auf der unteren Hälfte die Kreuzigung und vier Apostelfiguren. Auf der einen Seite befindet sich eine Heiligen figur, auf der anderen ist eine Tür gewesen, die jeßt verloren ist. Alle diese Bilder,sind farbig auf Goldgrund ausgeführt und ver ziert mit Rankenmerk. Die Köpfe der meisten Gestalten bestehen aus Rletall in Hochrelief. fHuseen. (Von der „Raccolta Vinziana“.) Eine der interessan testen Sammlungen, welche die erneuerte Sforzaburg in IRailand in ihren weiten Räumen gastfreundlich beherbergt, ist unstreitig die vor sechs Jahren begründete „Raccolta Vinciana“, die bestimmt ist, alle Schriften und Abbildungen, die sich auf den großen Ceo- narda beziehen, für Studienzwecke zu vereinen. Jn dem Verzeich nis ihrer Korrespondenten finden sich die Akademien der Wissen schaften oon Paris, Wien, IRünchen, Ceipzig und Krakau und eine stattliche Anzahl oon forschem und Gelehrten, die einen Weltruf ammier-Zeitu iuj. genießen. Es gereicht dem Ceiter der Sammlung Dr. Ettore Verga zu nicht geringem Ruhme, daß er in der verhältnismäßig kurzen Zeit des Bestehens der „Raccolta Vinciana“ imstande gewesen ist, 1670 Objekte zu sammeln, die den Genius, der der Sammlung Zweck und Rainen gegeben hat, in irgend einer Weise behandeln. Da finden wir in dem Verzeichnis, das das fünfte Jahrbuch der „Raccolta Vinciana“ enthält, unter anderem die oon dem bekannten römischen Photographen Anderson aufgenommenen Cichfbilder jener Handzeichnungen, die das britische IRuseum eifersüchtig verwahrt. Von den Ceonardo Da Vinci betreffenden Veröffentli chungen des ießten Jahres dürfte wohl keine einzige fehlen. Da stoßen wir auf das große Werk des Historikers Woldemar oon Seidliß „Ceonardo Da Vinci“, der Wendepunkt der Renaissance“, das der Verfasser der „Raccolta Vinciana“ zum Geschenk gemacht hat. Wir haben das ganze JRateria! über die Streitfrage der florabiiste zur Verfügung, so daß wir den Verlauf der Polemik von ihren Ursprüngen bis zum Schluß verfolgen können. In einer Reihe oon Abhandlungen des Kunstgelehrten Cuca Beltraniß jenes IRannes, dem IRailand die Erhaltung und Erneuerung des „Castello Visconteo-Sforzesco“ verdankt, lesen wir die Ansichten Ceonardos über den Vogelflug und ersehen aus seinen Zeichnungen und Erklärungen, wie dieser ungeheure Geist seiner Zeit um Jahr hunderte oorausgeeilt ist. Einen beachtenswerten Beitrag zur Geschichte der Gemälde Da Vincis liefert Gerolama Biscaro, der in dem IRailänder „Archioio Rotarile“ die Originaldokumente, die sich auf das Bild der „Vergine delle Roccie“ beziehen, aufgestöbert hat. ln einer Reihe von Vorträgen, die im vorigen Jahre in florenz veranstaltet wurden und die dann in Buchform erschienen sind, wird der größte Toskaner aller Zeiten in seinen so verschiedenen Betätigungen beleuchtet. Gerolamo Cal ui leitet in einer oon einem IRailänder Buchhändler herausgegebenen Schrift den sogenannten „Codex Ceicester“ ein. Domenico Grifone schildert auf dreihundert Seiten Ceonardo Da Vinci als Denker und Schriftsteller. Das Jahr buch der „Raccolta Vinciana“ veröffentlicht aber auch einige Ori ginalbeiträge aus der 5eder Corrado Riccis, Cuca Beltramis, Gustavo frizzonis, Andrea Rattis und anderer. Zum Schlüsse wird ein Wunsch ausgesprochen, der vielleicht durch diese Zeilen verwirk licht werden kann. Die Sammlung wünscht ein Exemplar des im Jahre 1888 bei Braumüller in Wien erschienenen „Trattato della Pittura“, den Cudwig eingeleitet hat, und des „Essai sur les ouvrages physico-mathematiques de Ceonard de Vinci“, der 1797 bei Duprat in Paris herausgegeben worden ist, zu erwerben. Uom Kunstmarkte. (Auktion der Sammlung Wiehl.) Am 18. d. IR. findet in der Galerie Helbing in IRünchen die Versteigerung der Samm lung oon Ölgemälden alter IReister aus dem Rachlasse des Dekan Wiehl, Haslach (Wttbg.), statt. Diese Sammlung enthält außer einer größeren Anzahl von Bildern der verschiedensten altdeutschen Schulen vor allen Dingen Gemälde der ulämischen, niederländischen und italienischen Schule des 17. Jahrhunderts, dabei bemerkens werte Arbeiten aus der Schule des Van Dyck, des Pourbus, des Guido Reni, des Carlo Dolci und der Elisabeta Sirani. Der für die Sammlung erschienene Katalog enthält 15 Abbildungen auf 5 Cicht- drucktafeln und ist durch die Galerie Helbing zu beziehen. (Die Kunstsammlung Heinrich Ceonhardt.) Bei der Versteigerung der IR Abteilung der Kunstsammlung Heinrich Ceon hardt, IRannheim, in der Galerie Helbing, IRünchen, wurden weiters erzielt: Porzellan. Rr. 546 und 347, Knabe mit Vogel. Damm und (Rädchen mit IRaus, IRk. 125. Rr. 348, Gelehrsamkeit, ?rankenthal, ]Rk. 140. Rr. 549, Genügsamkeit, Seitenstück zum vorigen, IRk. 145. Rr. 550, Polin, desgl., IRk. 200. Rr. 351, Zofe, IRk. 300. flr. 552a, Krämerin, RTelchior-IRodell, IRk. 800. Rr, 355, Obsthändlerin, IRk. 100. Rr. 554, IRädchen als Jägerin, Cudmigsburg, IRk. 52. Rr. 555 und 556, (Rädchen mit Blume, frankenthal und Gegenstück: Knabe mit Blumen, IRk. 500. Rr. 357, Verkrüppelte 5rau mit Rechen, Cud- wigsburg, IRk. 200. Rr, 358, Knabe als kleiner Kavalier, Ansbach,