Seite 44 Rümmer 3 internationale Sa ger als früher. Die Ausgrabungen beschränkten sich diesmal auf i die Ebene uop. ITidri, besonders auf die Stellen, roo Araber ge- | funden cuurden. einer dieser Begräbnispläße, der früher am Fuße des Skarosberges zur Hälfte ausgegraben morden mar, rnurde in diesem Jahre uollständig freigelegt. Die Ringmauer, die die Begräb nisstätte umgibt, hat einen Durchmesser oon 12 ITtefern. Jn der lllitfe finden sich die Gräber, in denen die Taten in Hockerstellung und Plaftenoierecken beigeseßt murden, in unregelmäßiger Anord nung oerteilt. Zmischen diesen Gräbern befindet sich ein großer Raum, der zur Verbrennung der Toten diente; außerhalb der ITlauer sind die Gräber sichtbar, die man zum Begräbnis oon Toten an legte, die in der Begräbnisstätte nicht mehr Plaß haben konnten. 3m ganzen murden 14 Gräber geöffnet, oon denen das leßte, neuer dings freigelegte, am reichhaltigsten ist. Darin murden nach einem Bericht Dr. Gößlers in der Prähistorischen Zeitschrift fünf wohl- erhalfene zmeihenklige Becher und Schüsseln, 50 Pfeilspißen aus Feuerstein und zahlreiche Reste oan Bronzeroaffen gefunden, noch reicher und glücklicher roaren die Ausgrabungen bei dem Punkte Steno, roo inmitten des Ölmaldes ein Totenbezirk der Bronzezeit mit Rundgräbern aufgefunden murde. Die (Eigenart der Anlage dieser nekropole soroie das großartige Bild, das sie bei der Be trachtung oon einem erhöhten Punkt bietet, läßt den Schluß zu, daß sie oon jeher die heroorragendste und aristokratischste Be gräbnisstätte mar. Bis zum Schluß der Ausgrabungen murden hier 15 eng nebeneinanderliegende Grabstätten aufgedeckt, einige noch unuersehrt, andere zur Hälfte zerstört. Die Toten maren in den Kreisen als liegende Hocker bestattet, und zroar entmeder in Plattengräbern oder in Pithoi (Gefäßen), Don denen manche auch an die Kreise oon außen angelehnt roaren. in den meisten Kreisen befand sich etroa in der Hütte eine dicke Holzkohlenschicht mit oerbrannten Knochen, Scherben und mit im Feuer oerdorbenen Bronzen durchseßt. im größten Rund mar unter dem Plattenbodcn das Pithosgrab einer Frau mit einer Halskette oon 59 Goldperlen, einem silbernen Armband, Bronzegeräten, einer menge feiner Ob sidianmesser und 5 einfarbigen Gefäßen. Die Rundgräber ergaben eine im allgemeinen überraschend bunte Fülle oon Keramik, dazu bronzene Waffen, Schmerter, eines mit des Resten goldenen Griffs, Dolche, IReißei, ein silbernes Schlangenarmband, 12 Halsketten mit 41 doppelkonischen goldenen Perlen, Pfeilspißen, ITlosser und Schaber aus Feuerstein. (Hltersfunde in Frankfurt.) Aus Frankfurt a. ITT. schreibt man uns: ln der Altstadt ist bei Ausschachtungsarbeiten neben dem alten Weißfrauenkloster das Fundament der ehemaligen Klosterkapelle angeschnitten morden. Unter einigen rauchge schwärzten Steinplatten fand man mehrere Bruchstücke oon früh gotischen Fialen und oon Figuren aus Hartstuck soroie eine ziemlich gut erhaltene Bischofstatue aus Sandstein. Die Farben sind noch oortrefflich erhalten Kräftiges Rot und Blau nebst Goldoerzierun gen Altertumsforscher schäßen die Funde aus dem 14. Jarhundert. Auch ein alter Backofen und Ziehbrunnen murden freigelegf. Das Weißfrauenkloster ist im Jahre 1228 gegründet morden. Die Tochter Kaiser Friedrichs I., ITlargarete, die Frau des „unartigen“ L'andgrafen Albrecht oon Thüringen, oerbarg sich einst hinter den mauern dieses Klosters, das in der Reformationszeit oon den In sassen oerlassen murde und im Jahre 1588 in den Besiß der Stadt kam. (Das ozeanographische Institut.) Aus Paris roird gemeldet: Jm Beisein des Präsidenten Fallieres fand am 22.0.111. die Einweihung des ooin Fürsten Albert oon lAonaco gegrün deten ozeanographischen Instituts statt. Der Fürst oon lAonaco gab in der Eröffnungsrede seiner tiefempfundenen Freude über den Erfolg Ausdruck, der nun die große Anstrengung seines Bebens kröne. Der Fürst sprach sodann über die hohen Aufgaben seines Werkes, dem er einen internationalen Charakter zu geben münsche. Unterrichtsrainister ITlaurice-Faure dankte dem Fürsten namens Frankreichs und der Unioersität Paris. Armand Gautier zollte den unter der Führung des Fürsten ausgeführten roissenschaftlichen Arbeiten namens der Akademie der Wissenschaften reiches Tob. Der Vizerektor der Unioersität Paris begrüßte in dem Fürsten einen Wohltäter der Unioersität, mmler-Zeitung. (Ausgrabungen bei Ab y dos). Eine höchst interessante Entdeckung ist jüngst bei Abydos in nächster llähe der beiden berühmten Tempel oon Seti I. und Ramses dem Großen gemacht morden. Ulan uerdankt sie einem der eingeborenen Beroohner oon El-Arabia, der hinter seinem Hause Teile eines Gebäudes ent deckte, das sich als ein Tempel Ramses I., des ersten Königs der 19. Dynastie und Vorfahren des ermähnten großen Tempelerbauers, herausgestellt hat. Kurz oor lleujahr murde mit den Ausgrabungen begonnen, und in wenigen Tagen mar eine Halle oon etma 12 Fuß Weite freigelegt. Die Geroölbesteine sind oerschrounden, aber der größte Teil der mauern ist unoerschrt erhalten. Das Baumaterial besteht aus schönem, cremefarbenem Kalkstein, ähnlich dem in dem großen Tempel oerroandten, dessen Reliefs berühmt sind. Beide Seiten des Torroegs an der äußeren ITlauer sind mit Gestalten des Königs und zahlreichen Hieroglyphen bedeckt; und an der inneren Fläche der ITlauer, oon der drei Seiten teilmeise sichtbar sind, sieht man eine Reihe Figuren, die eine Szene darstellen, auf der der ge krönte König dem Gotte Osiris uier Ochsen darbringt. Vielleicht das interessanteste ITlerkmal des Gebäudes ist die Art, in der die Re liefs ausgeführt sind. Anscheinend oon Anbeginn niemals bemalt, sind sie in einem beinahe oollkommenen Zustand erhalten, da keiner der Köpfe so, roie es in den übrigen Tempeln regelmäßig der Fall ist, oerunsfaltet ist. Die Arbeit ist in der Zeichnung roie in der Verhältnissen und in der Ausführung ebenso schön, roenn nicht noch schöner als die Werke das Künstlers Hui, der die besten Re- liefes in dem Großen Tempel Setis I. geschaffen hat. Es gibt nichts, das köstlicher behandelt märe, als die oier Ochsen, die Ramses I. auf dem neuentdeckfcn Gemälde Osiris zuführt. Es ist zu hoffen daß weitere Ausgrabungen noch andere Teile dieses dritten Tem pels oon Abydos ans Eicht bringen roerden, zumal da bisher noch keine Gebäude oon Ramses I. bekannt gewesen sind. (ITeue Ausgrabungen in Aquileja.) Begünstigt oon herrlichem Wetter, werden, roie aus Aquileja gemeldet roird, derzeit die Ausgrabungen in der Gegend oon St. Egidio fortgeseßt. Es wurde eine alte römische Straße ausgegraben, zu deren beiden Seiten Grabdenkmäler errichtet sind. Die Gräber sind noch teil weise mit altertümlichem lllauermerke bekleidet. An einzelnen der Gräber wurden gut erhaltete Reliefs gefunden, mehrere der Gräber roaren pomphaft ausgestattet mit zahlreichen Verzierungen und Statuen, welch leßtere aber nahezu durchweg zerbrochen und nur in Stücken aufgefunden wurden. Unter anderem wurden auch ein Ossarium des Albius Optatus und ein Gedenkstein des Albius ITluranus, sowie ein Totenaltar, der einem gewissen lllarcus Rli- ledius aus Alutina (ITlodena) gewidmet mar, gefunden. Überaus zahlreich sind die gefundenen Reste oon Kriegsausrüstungen der längst der Straße begrabenen Soldaten. Auch mehrere eiseine Tanzenspißen wurden gefunden. Gut erhalten waren bei über hundert Urnen, die teilweise aus Stein gehauen, teilweise und Terrakotta herge stellt sind. Dreißig Ossarien wurden in Glas gefunden. Außerdem wurden Glasfläschchen mit Balsam in großer Zahl gefunden,welche den Toten mit ins Grab gegeben worden roaren. Weiters wurden oiele Campen, Aleer- schaumringe, sowie Bronzemünzen aus den ersten Dezennien des Kaiserreiches zutage geförtert. Acht silberne münzen stammen aus der Zeit Kaiser Trojans, eine aus der Zeit Kaiser Hadrians. Pie Ausgrabungen roerden nunmehr auch nach anderen Richtungen fortgeseßt und man hofft, neue roertoolle archäologische Ausbeute zu erhalten. (Faksimile-Reproduktion der42zeiligen Guten- berg-Bibel.) Jm Verlage oon Hubert Weiter, Paris und Ceipzig, roird im Taufe der nächsten zwei Jahre eine oollständige Faksimile- Reprodruktion der berühmten 42zeiligen Bibel, gedruckt oon Jo hannes Gutenberg zu IHainz, zwischen 1450 und 1455, des ältesten mit beweglichen Tettern gedruckten typographischen Denkmals, mit Initialen und Ornamenten in Farben und Gold erscheinen, und zroar in einer Höchstauflage oon 500 numerierten Exemplaren. Die Reproduktion (photomechanisch) roird nach dem Exemplare der mtinchener Hof- und Staatsbibliothek, einem der zwei einzigen ooll- ständigen Originale, durch eine renommierte Kunstdruckerei Deutsch lands erfolgen Eine wissenschaftliche Einleitung des bekannten Gutenbergforschers Seymour de Ricci — in drei Sprachen, deutsch, französisch und englisch — wird der Ausgabe beigefügt werden. Der Preis des uollständigen Werkes mit 1282 mehrfarbig gedruckten Tafeln bezw. Seifen in zwei Foliobänden wird 1000 Fr. = 800 Alk. betragen. Jedoch soll den ersten 250 Subskribenten eine Erniäßi-