Seife 204 Internationale Sammler-Zeitung. nummer 13 Bilder. (6in Gemälde otin Konrad Witj.) Dem Germanischen llational-Kluseum in llürnberg ist es gegen Code des Jahres 1909 geglückt, im lllünchener Kunsthandel ein Gemälde, die Verkündigung ITlariä darstellend, zu erwerben, das durch seine kiinslerischen Eigenschaften einen heruorragenden Plnfj in der an ITleisterroerken der älteren deutschen fflalerei nicht armen Galerie des Uluseume | beanspruchen darf, ln den soeben erschienenen „lllitteilungen“ aus dem genannten ITluseum für das Jahr 1910 wird das Gemälde eingehend beschrieben und auf einer Cichf drucktafel roiedergegeben. Das Original ist auf eine 158 Zentimeter hohe und 120'5 Zentimeter J breite fichtenholztafel in Öl gemalt und im ganzen gut erhalten. Die Tafel ist die abgesägte Vorder- oder Rückfläche eines doppel- i seifig bemalten Alfarflügels gewesen. Schon die erste Untersuchung I liefj in dem Gemälde ein Werk der oberrheinischen Schule aus dem ] zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts erkennen, nähere Prüfung | führte dazu, es dem größten (Heister jener Gegenden Konrad j Wik zuzuweisen. Es zeigt das koloristische Feingefühl des Kleisters, j ihm eigentümliche Einzelmotioe und namentlich seine Beherrschung und künstlerische Verwertung des Beleuchtungsmomenfs. (Das „wahre“ Porträt des Ceroantes.) Aus ITladrid wird gemeldet: Jn den spanischen literarischen Kreisen erregt die Entdeckung des „wahren“ Porträts uon Cemantes gewisses Aufsehen. Es soll im Jahre 1600, also 16 Jahre oor dem Tode des Dichters gemalt sein. Wie es im Vorwort zu den „Exemplari schen Aooellen“ heifjf, ist der Entdecker des Porträts ein Zeichen lehrer, namens Jose Albiol in Ooieda. Als Albiol eine alte Holz tafel wusch, kam das Porträt zum Vorschein. Er schenkte es der spanischen Akademie. (Ein neuentdeckter Primitiuer.) Jn llantes hat man soeben in einem oergessenen Winkel des Kluseums der Schönen Künste ein bisher uöllig unbekannt gebliebenes Gemälde, eine Grablegung, entdeckt, das nach den „Debats“ zu den Hauptwerken uom Ausgang des 15. Jahrhunderts zu rechnen ist; es erscheint als wichtiges Denkmal einer Epoche, in der die französische Kunst unter dem Einflufj nordischer, besonders flandrischer Kunst strömungen bedeutende Wandlungen durchmachte. Der oom Kreuz herabgenommene, blutbefleckte, erstarrte Ceichnam des Herrn, dessen Antlitj im Tode einen schönen Ausdruck der Ruhe und Heiterkeit angenommen hat, ist in ein Ceintuch gehüllt, das oon zwei Klännern mit starken Händen gehalten wird: dem heiligen Joseph uon Arimathia und einer zweiten Gestalt, in der wohl der Stifter zu sehen ist. Hinter diesen stehen in einer Gruppe der i junge bartlose Johannes in langem Rlantel und die mutter Christi, ! in die schmerzoolle Betrachtung des Toten oersunken. Zwei weitere frauen, die beiden lllarien, sind in lange Schleier gehüllt, die zugleich ihre klageoollen und liebreizenden Gesichter umrahmen. Der Schöpfer des Werkes ist uorläufig unbekannt, oielleicht werden Archiofunde seine Persönlichkeit ermitteln lassen; aller Wahrschein lichkeit nach ist er einer benachbarten malerschule, oielleicht der uon Tours, zuzurechnen. Humismatik. . (Klünzenf unde.) Auf dem Grundstück des Gärtners Stra- | lak in forst wurde am 1. Juni d. J. ein Topf aufgefunden, der 1000 m'ünben August des Starken und kleine polnische Groschen und Zttoeigroschenstücke enthielt. — ln Wo hl au wurden nach Zeitungsmeldungen bei einem Umbau in Büschen zwei Töpfe mit mehr als 1000 Silbermünzen der Herzoge oon Brieg, Ciegnify Woh- lau und anderer schlesischer Herzogtümer, ferner kurbrandenbur- gische, füneburger deutsche Kaisermünzen, französische münzen uon Cudwig XIV. gefunden. Die münzen gingen in den Besitz des Hoteliers Kl e i fj n e r über. (Das Georg Pf anneb erg'sehe ITlünzenlag er) in Göttin gen, ist wie man uns schreibt, in den Besifj der bekannten lAünzen- handlung Henry Selig mann in Hannooer, Georgstrafje 20 iiber- gegangen. Herr Seligmann gedenkt das ganze Cager, das 30.000 Stück umfafjt, im kommenden Winter zur Versteigerung i bringen, (Ballon-münzen.) ln der Abteilung frei-und fesselballonc im Deutschen ITluseum in Klimchen wurde eine uon General o. Brug gestiftete Sammlung Ballon-Illünzen ausgelegt. Die münzen erinnern an die Belagerung uon Paris 1870 71. Damals nermiffelfen 66 freiballone, die Brieftaubenposfen führten, den Ver kehr mit der Aufjenwelt. für jeden Ballon wurde eine Uledaille geprägt, auf welcher der Harne des Ballons und der Tag des Auf stieges oerzeichnet ist. Die meisten Hledaillen fragen das Bild einer Brieftaube. (normannische Denare.) Im neuen Heft der Reo. num. Paris 1911 beschreibt V. Cuneau eine fundmasse oon 156 nor mannischen Denaren ihm unbekannter Herkunft, Die Klasse ent stammt der bei Ad. E. im Jahre 1909 oersteigerten Saminlg. Buchenau, Kat. llr. 4459. Es sind Denare mit oerstümineltem II 0 R m A 1111 A Kreuz innen Kugeln, Rs. oerschiedene Klünzmeisternamen in zwei durch einen Strich getrennten Zeilen: GAV-fRI; RO-GA'; .PJ-'AV; HV-GO; GO-DE; RA-BO (Hälbling); RA-DVC; RO-CA; RJ-ll); STE-fA; Rouen, Hälbling: zwei Schlüssel R0D0IT1 Rs. Kreuz innen Kugeln und 28 Varianten Denare und Hälblinge uon Rouen uom roh ent stellten karolingischen Tempeltypus. Diese Klasse erhielt der Var- besitjer um 1906 durch den münzhandel als unsortiertes Tot un gereinigt; dabei waren Kammpfennige oon Praoins (Champagne): gegen 100 des Grafen Tebalt IV. 1125 52, gegen 50 des Grafen Henri 1152—81. (Die lTledaille auf die Eröffnung der zmeitenWiener Hochquellenleitung.) Die Kommune Wien hat dem bekannten IKedailleur, Regierungsrat Professor Stefan Schwor^ die Aus führung der Kledaille auf die feierliche Eröffnung der Zweiten Hoch quellenleitung durch den Kaiser übertragen und hiezu einen Kredit oon 8500 Kronen bewilligt. Die Direktion der städtischen Sam- lungen hat mit dem Künstler bezüglich aller Einzelheiten der Durch führung Verhandlungen zu pflegen und sodann im Einoernehmen mit der Klagistratsabteilung 1 einen Vertrag auszuarbeiten, welcher dem Stadtrat zu endgültiger Genehmigung oorgelegf werden wird. Philatelie. Reuheifen. Australien (Australischer Bund) liefert zunächst eine Post karte mit dem Porträt des Königs, in wie „E. W. St. H.“ meinen, nicht besonders guter Ausführung. P. K. 1 d. rosa. Costa Rica. Weitere Prooisorien: Aufdruck ,,*191 I** Aush. Bfm. 1 Centima grünschwarz (Senf Kr. 59), Aufdr. rot 1 „ braun blau (Senf llr. 55), Aufdr. schwarz Ecuador, fast zugleich mit der Ankündigung einer großen IJlarkenauktion (Restbestände natürlich) faucht schon wieder eine neue Serie (1911) auf. Bis jetjt sind gemeldet: Bfm. 1 Cent karmin schwarz (Roca) 2 „ blau „ (Iloboa) 5 „ rot „ (Ursina) 10 .. blau' „ (Dr. Kloreno) l Sucre grün (Borrero) Gilbert und Ellice-Jnseln. Kaum haben sich die Sammler mit dem Prooisorium auf den Wertzeichen der Fidschi- Inseln befreundet, taucht schon ein Definitioum auf: Inschrift „Gil bert & Ellice-Jslands“, darunter „Protectorafe“, im Jllittelfeld eine Baumgruppe. Bfm. ‘4 d. grau 1 „ rot 2 „ grau 2 1 /, „ blau Honduras, „lllekeels W. St. 11.“ melden zwei neue Dienst marken. W. Z. CAC, gez. 14 D. ni. 1 C. oiolett ( mit rotem Aufdruck 10 „ blau 1 „OFICIAL“ lllalta. Eine farbänderung läfjf sich bei der neuesten ‘/ 2 d.-Klacke, bisher dunkelbraun, konstatieren. Bfm. 4'4 braungelb, W. Z. CAC, gez. 14.