Internationale Scimmler-2eitunc]. Hummer 15 Seite 238 dafj hier eine fachkundige Hand gewaltet. Der hiesige Oberlehrer Herr Perraß tuar es, ruelcher unermüdlich an der Sichtung und Aufstellung der einzelnen Gegenstände tätig mar, -wofür ihm Halles Cab und Anerkennung gebührt; desgleichen auch den übrigen rast los tätigen Ausschussmitgliedern. Die oerschiedenen Schaustücke sind teils in Glaskasten untergebracht, teils fanden sie direkt im Saale selbst Aufstellung, beziehungsmeise schmücken die Wände desselben, was speziell bei der ziemlich reichhaltigen und inter-: essanten Waffensammlung der fall ist. einen hemarragenden Teil der Sammlung nimmt die heimische Kunst und das Hand- roerkerroesen ein. Hier oerdient speziell die reichhaltige Sammlung an Holzmodellen, mie solche bei Wachsziehern, Tebzelfern, Kon ditoren usm. in Verwendung standen, lobend ermähnt zu werden. Auch das Schlosserhandwerk ist gut uertreten. Eine stattliche Anzahl oon Schlössern und Schlüsseln aus alter Zeit, oon den kleinsten bis zu den größten Erzeugnissen auf diesem Gebiete, erregt die besondere Aufmerksamkeit des Besuches. Verhältnis mäßig reichhaltig ist auch die ITtünzcnsammlung. Alan erblickt in derselben manch seltenes Stück. Auch altes Papiergeld hat im ITlünzkastcn Platj gefunden, flicht unerwähnt bleiben darf ferner die Biedermeier-Sammlung, welche zwar noch ziemlich klein ist, dafür aber interessante Sachen enthält. Die Entwicklung der Buchdruckerkunst wird dem Besucher in einer großen Anzahl alter Bücher, Kupfer- und Stahlstiche, alten Bildern usw. oor Augen geführt. Unter den oielen uorhandenen Büchern befinden sich auch einige geschriebene, auf welche speziell hinzuweisen wäre. Jnteressant ist auch die Sammlung der alten Heiligenbilder, worunter sich oielc originelle Stücke befinden. Ein Schaustück ersten Ranges bildet schließlich ein hübsch bemalter alter Kasten aus dem Jahre 1791, desgleichen eine alte Wiege, welche ein gleich hohes Alter haben dürfte, und ein alter.Ofen aus Graphit. Es würde zu weit führen, alle Gegenstände aufzuführen. Wir wollen es daher bei dem Besagten bewenden lassen, nachdem aus dem Geschilderten gewiß zur Genüge heroorgeht, daß unser ITluseum den anderen Tokalmuseen ebenbürtig zur Seite steht und eines Besuches wohl wert ist. p' 4 *' (DieneuerwerbungenderBerlinerlTatiönalgalerie) Jn diesem Herbst wird Direktor Prof. Dr. Cudwig Justi die Ileu- erwerbungen, die er während seiner bisherigen zweijährigen Amts tätigkeit für die ftationalgalerie gemacht hat, zum ersten Jllale zur Ausstellung bringen. Auf Justis Wunsch hat der Senat der Ber liner Akademie der Künste seine Zustimmung gegeben, daß die Kunstwerke in den Räumen der Akademie am Pariser Plaß zu einer umfassenden Ausstellung oereinigt werden. Als Zeitpunkt der Eröffnung ist die mitte des lllonats September in Aussicht genommen, für die Dauer der Ausstellung ist etwa ein nionat bestimmt, ln der Akademie soll dann eine Gedächtnisausstellung für oerstorbene ITlitglieder der Körperschaft folgen, und unter ihnen wird jedenfalls und an erster Stelle Tudwig Knaus seinen Plaß erhalten. (Das naturwissenschaftliche ITluseum in Krefeld), das in deroorigen Woche seiner Bestimmung übergeben wurde, stellt eine reichhaltigeSammlung aus den oerschiedenstenGebieten der Flatur- wissenschaften dar und ist in seinem neuen Heim eine Bildungsstätte, auf die Krefeld stolz sein darf. Das ITluseum ist heroorgegangen aus den Sammlungen des Vereins für llaturkunde, denen dann ein Teil der aus der ersten Hälfte des oorigen Jahrhunderts stam menden, die Gebiete der Geologie und der ITlineralogie umfassenden Hönninghausschen Sammlung angegliedert wurde. Die stetig sich mehrenden Sammlungen, zu denen seit einigen Jahren auch die Stadt durch pekuniäre Unterstiißung beigesteuert hat, waren zu erst in den alten Räumen des museumsoereins neben dem Kaiser-Wilhelm-ITluseum am Westwall untergebracht. Als die Stadt oor wenigen Jahren das Wohnhaus der Wohltäterin Krefelds, frau JTlarianne Rhodius, zur städtischen Bücherei nebst Tesehalle um baute und erweiterte, wurden die obern Stockwerke den natur wissenschaftlichen Sammlungen eingeräumf, wobei freilich oon oorneherein zugegeben wurde, daß es sich auch hier nur um einen llotbehelf handeln könne. Als nun die Stadt oor Jahresfrist den Jentgesschen Park nebst dem herrschaftlichen Wohnhause als Kaiser-friedrich-Hain erwarb, wurde zugleich beschlossen, das große Haus zu einem naturwissenschaftlichen JAuseum umzubauen An der äußern Architektur des Gebäudes brauchte nichts geändert zu werden, wohingegen im Innern ein Abbruch zahlreicher Wände erforderlich war, um die großen, für llluseumszwecke sich eignenden Räume zu schaffen. Heute ist das Haus fertig und dient seiner neuen Bestimmung oortrcfflich. Wie sehr übrigens diese Bildungs stätte einem Bedürfnis der Beoölkerung enfgegenkommf, lehrt die Tatsache, daß das alte ITluseum, troßdem es nur wenige Stunden des Sonntags und zweimal einige Stunden in der Woche geöffnet mar, im leßten Jahre, ganz abgesehen oon den Besuchern der Schulklassen, 45.000 Besucher zählte. Eine Übersicht über den Inhalt des llluseums wird oon seiner Reichhaltigkeit Kunde geben. Durch den Haupteingang erreicht man zunächst das Obergeschoß mit der Abteilung der ausgestopften Säugetiere, oon denen außer zwei oon dem oerstorbenen Kommerzienrat Scheibler geschenkten Raubtiergruppen, Bär und Tuchs, sowie Wölfe und Wildschweine, besonders ein Tiger, ein Riesenkänguruh, ein Schabrakentapir und ein mächtiger Orang Utang erwähnenswert sind. Unter den Vögeln, die ebenfalls in zahlreichen Arten ausgestellt sind, nennen mir als Gegensäße 24 oerschiedene Kolibris und eine Reihe oon Straußen und Kasuaren mit ihren Eiern Eine die alte ritterliche Jagdart der Reiherbeize darstellende Gruppe und der Durchschnitt durch einen Hamsterbau mit Bewohnern sind hier besonders fesselnde Schaustücke. Eine Schädel- und Skeiettsammlung, sowie Schaukästen mit Insekten sind ebenfalls noch im Obergeschoß untergebracht. Im ersten Stockwerk des Gebäudes gelangt man in das Reich der Reptilien und der fische, sowie in die Abteilung der Spritpräparate und die llestersammlung, ferner zu den Krebs tieren, Seesternen und Korallen. Zwei große Tigerschlangen in einem Baum bilden eine besonders fesselnde Gruppe. Aus der Tierwelt führt der Rundgang nun ins mineralreich. Hier ist auch ein Teil der schon erwähnten Hönninghausschen Sammlung zu sehen, während der andere Teil nur zu wissenschaftlichen Arbeiten gezeigt wird. Erwähnenswert sind hier ferner die funde aus der Umgebung Krefelds, sodann eine große Amethystdrusc, die als überaus seltenes Schaustück gilt, eine oon Oberlehrer Dr. Eppler herrührende prächtige Sammlung oon Schmucksteinen und das oon Prof Dr. Puff ausgeführte Relief der Umgebung der Krefelder Hütte am Kißsteinhorn oberhalb Zell am See in den Hohen Tauern. Das Relief, das den ganzen geologischen Aufbau des Gebiets mit dem durch färben angezeigten Arten der flora usm. wiedergibt, enthält auch die ganze Groß-Glocknergruppe mit der Pasterze. Ein größerer Raum enthält inmitten oon Vitrinen mit niederen Tieren eine Don Kommerzienrat AJüller-Brüderlein geschenkte Sammlung oon deutschen Kolonialerzeugnissen und daraus herge stellten fabrikaten. Den Übergang ins Pflanzenreich bekundet hier auch eine schöne Sammlung oon Pilzen und farnen. Ein leerer Raum dient noch zur Ergänzung der Sammlungen. Die Bücherei nebenan ist den Besuchern nicht geöffnet. Das reichhaltige Her barium ist neben Arboifs- und Vorratszimmern im Dachgeschoß untergebracht. Das Erdgeschoß, zu dem ein besonderer Eingang oom Kaiser-friedrich-Hain aus führt, enthält die reichhaltigen Sammlungen lebender Geschöpfe, die Aquarien, Terrarien und Insek tarien. Erwähnenswert sind die Kreuzottern, die indischen Stab heuschrecken und die ebenfalls aus Indien stammende Anpassungs form Das wandelnde Blaff. Der zu wissenschaftlichen Zwecken benußbare Teil der Hönninghausschen Sammlung, das Arbeits zimmer des Präparators, die Taugerei, die Desinfektion und andere Räume für technische Zwecke reihen sich an. (Ein Rembrandt-lTluseum in Amsterdam.) Königin Wilhelmine oon Holland hat in Amsterdam in dem Hause, in dem Rembrandt oom Jahre 1659 bis zum Jahre 1658 gewohnt hat, ein Rem brandt-ITluseum eröffnet. Das Haus befindet sich mitten im Judenoiertel. Rembrandt kaufte es im Jahre 1659 für 13 000 Gulden oon einem Weinhändler namens Beltens, der es im Jahre 1656 hatte erbauen lassen, ln diesem Hause hat Rem brandt mit seiner frau Saskia die glücklichsten und fruchtbarsten Jahre seines Tebens oollbracht. Das jeßt zum ITluseiim hergerichtete Haus wurde später zwangsweise für 11.000 Gulden oerkauft. Der