Seite 298 Interna tionaie Sammler-Zeitung. Hummer 19 nung“ und den „Prolog auf dern Theater“, einige Stellen der „Hexen küche“ und der „Walpurgisnacht“ sowie die im taufe der Hand lung auftauchenden Cieder in Versen ruieder, alles andere in Prosa; in diesen Partien herrscht natürlich größere Textfreue als in jenen Der uns uorliegende Druck nun — in Format und Ausstattung einer sechsspaltigen Tageszeitung — kostet 10 C e nt im es, .weniger als die Hälfte des Preises bei oder Reklam. fr ist ITr. 36 einer Serie „T n. fenillp Kttpraire“, hinter der eine eigene Akiien-Gesellschaft steht, und die bisher Werke uan müsset, Balzac, Hugo, Beaumar chais, Stendhal und anderen, meist französischen Autoren gebracht hat; non Ausländern hat sie bisher Tolsfoj, Doyle. Sinclair und eben Goethe berücksichtigt,. Klag immerhin der Dichter des „Faust“ da in eine zum Teile nicht ganz kongeniale Gesellschaft geraten und den einzelnen Exemplaren dieser Ausgabe, da sie sich nieder heften noch binden lassen, keine allzu lange Cebensdauer beschieden sein — man darf sich dennoch einer so wirksamen Propaganda für das ITleisterroerk deutscher Dichtung freuen. Jn den Geleitworten des Druckes, die offenbar oon dem Redakteur der Serie Artur Boitte herrühren, roird der „Faust“ „une des oeuvres Ipr plus admirables dont puisse s'honorer l’es- prit Immain 1 genannt. Bilder. (Schweizer Glasmalerei.) Als Ergänzung zu dem Auf- sa1] „Zur Geschichte der Glasmalerei in der Schweiz“ oon Dr. Hans fig. 2. fehmann in der Hummer 18 nam 15. September bringen mir nachstehend noch zwei interessante Glasmalereien, 'vig. i zeigt ein rundes ITtonolithscheibchen der Gemeinde Baar, Fig, 2, die Wappenscheibe Ferdinands I,, Königs oon Böhmen und Ungarn, zirka 1540. Vor geloem, roolkenarfig demasziertem Grund schroebt der einköpfige Adler mit den Wappen oon Ungarn und Böhmen und dem uan Spanien als Herzschild. Die seitliche Einrahmung bilden zwei Säulen, die eine schmale Volute uerbindet. Darüber furnieren acht Ritter zu Pferd. Unten die Inschrift: „Ferdinand oon Gots Gnaden Römischer zu Hungern j und Beheim Kunig, Infant in Hispanien — “ (der Rest ist abgeschnitten). (Dürers Bildnis König Christians II. oon Däne mark.) Dürer hat bei seinem Aufenthalt in den lliederlanden den König Christian II. oon Dänemark gezeichnet, der auf seiner Flucht damals nach Antwerpen kam. „An Unser Frauen Heim suchung“, so schreibt der Kleister in sein Tagebuch, „Do ich gleich weg oon Anforff wollt, do schicket der König oon Dennemark zu mir, daf} ich eilcnt zu ihm körn und ihn conterfeiet. Das thät ich auch mit dem Kohlen“. Das Bildnis war bisher oerschollen. le^t hat es Professor Dr. Hans W. S i n g er (Dresden), in einer londoner Zeichnung Dürers wiedererkannt. An jenem 2. Juli 1521 afj Dürer auch mit dem König und folgte ihm dann nach Brüssel, wo er insgesamt noch acht Tage und eine nacht uerlebfe, um Christian in Ölfarben zu konterfeien. So scheint der König in jenen Tagen, wo er den Kopf mit politischen Dingen ooll genug gehabt haben mufj, doch noch Zeit gefunden zu haben, dem grofjen Bildnismaler zu sitjen. Und Dürer staunte den „männlich schönen lllann“ an, schenkte ihm die besten Stücke aus seinem graphischen Werk und pries den lllut des Königs, der nur mit zwei Begleitern die lange Strecke durch Feindesland geritten war. Endlich besorgte Dürer noch ein Futteral für das heute »erschollene Ölbildnis. Das aus gezeichnete Bildnis aber, das Singer auf Grund eines Cranachschen Holzschnittes als Christian oon Dänemark benennen konnte und das 1521 datiert ist, zeigt in der Tat einen schönen lllann mit wallenden locken und feinen Zügen. Charakteristisch eignet dem König eine auch auf Cranachs Holzschnitt zu erkennende ungleich hohe Stellung der Augen. Dies Porträt eines Dänenkönigs oon Dürer führt oielleicht einmal dazu, auch das gemalte Bildnis wieder zufinden. Hanösrbriften. (Ein wichtiger Handschriftenfund.) Geheimrat Adolf Har nach und Konstantin Diabouniatis, dem Prioatdozenten an der Unioersität Athen, ist ein kirchengeschichtlich auljerordentlich bedeutsamer Fund geglückt, ein Kommentar des Origines, des altchristlichen Kleisters allegorischer Auslegung der Bibel, zur Apo kalypse. Kürzlich sandte Diobouniotis an Harnack eine Abschrift des letjten Stückes einer Handschrift aus dem Kleteoren-Kloster, ein lllanuskript des 10. Jahrhunderts. Das Stück umfafjt den Text der Apokalypse Johannis bis Kap. 14, 4 samt einem Kom mentar in Scholien. Diobouniotis erkannte richtig, dafj der Kom mentar dem dritten Jahrhundert angehören müsse und oermufete, Hippolyt sei der Verfasser. Eine Prüfung zeigte Harnack, wie er in der Theologischen fiferaturzeitung mitteilt, zunächst sofort, dal) das leigte grofje Scholion einem Abschnitt bei Irendus entspricht, somit hier der Grundtext gewonnen ist. Der ganze übrige Scholien- Kommentar aber gebührt keinem Geringeren als dem Origines. Dieser hat also sein Versprechen in bezug auf die Apokalypse gehalten, das er in seinem Kommentar zum Klatthäus-Eoangelium gegeben hat. numi5matik. (Prägungen im Wiener Klünzamte.'i Klan schreibt uns aus Wien: Obwohl das Hauptmünzamt mit der Prägung uon Klünzen der Kronenwährung sehr stark beschäftigt ist, ist es trofg- dem auch jefgt in der Page, Handelsmünzen, nämlich Dukaten und Ceuantinertaler, in größeren Klengen zu erzeugen. Von diesen Klünzen wird nur ein geringer Bruchteil im Inland Derbraucht, ungefähr 90 Prozent werden exportiert. Allerdings sind Eeuantiner