Seite 314 Internationale Sammler-Zeitung. Rümmer 20 ders bemerkenswert ist die Serie uon münzen Albrechf non Wallen steins, bestehend aus großen und kleineren Goldgeprägen im Ge- ruichte uon 10 bis 1 Dukaten und Silbermünzen uon dicken Dappel- talern bis zum Groschen abwärts, im ganzen über 100 nummern, unter denen allein 22 Goldstücke, 54 Taler, 13 halbe und 7 Viertel taler, die in ihrer Gesamtheit eine Serie uereinigen, wie sie an Vollständigkeit wohl einzig dasteht. Hm 31. Oktober erfolgt im frankfurter Kunstoerein die Versteigerung einer kleinen, aus wärts wenig bekannt gewordenen Sammlung uon Gemälden alter, meist niederländischer ITleister, die in der Hauptsache in den 70er Jahren des oorigen Jahrhunderts zusammengebracht morden ist und u. a. Werke oon ter Borch, oan Goijen, Gysels, de Heem, Uic. ITlaes, ITIolenaar, Jan Steen enthält Gs ist die Sammlung des Herrn Klein, der, ein begeisterter Kunstfreund, während einer Reihe uon Jahren ITlitglied der Administration des Städelschen Kunstinstitufs war und sich jetjt durch sein hohes Alter zur Ver äußerung seines Kunstbesißes oeranlaßt sieht. (fine Kainz-Plakette.) Anton Weinberger in Wien hat anläßlich der beoorsfehenden Enthüllung eines öffentlichen Denkmals für Josef Kainz eine Bronze-Plakette des Künstlers ausgeführt, die auf der Höhe seiner bisherigen Ceistungen steht. Die Vorderseite zeigt zwischen zwei Palmenzweigen das Brustbild des Künstlers oon rechts mit der faksimilierten Unterschrift: Josef Kainz. Darüber in zwei Zeilen die Stammbuchuerse: UND MUSS DER EINE FRUEHER INNE HALTEN | WIRD IM GEDAECHT NIS ER DES ANDERN WALTEN. Unten am Rande oertieft: Weinberger. Auf der Rückseite sieht man das Kainzdenkmal des Bildhauers Jaray: Kainz als Hamlet darstellend mit der Aufschrift: Wien — 1911, in oertieftem felde zwischen den Paten: Geb. | 2. Jan. | 1858 -- Gest. | 20. 5ep, | 1910. und darunter: ZUR ENT HUELLUNG — SEINES | DENKMALS. Am Boden links komische, rechts tragische JRaske und rechts am Rande oertieft: WEIN BERGER. (Gin Gedenktaler auf Agadir.) Die Prägeanstalf t, Chr. lauer in Dürnberg hat zur Grinnerung an das erscheinen des deutschen Kriegsschiffes „Panther“ oor Agadir eine taler förmige IRedaille aus Silber hergestellt. (Durchmesser 32 mm, Gewicht 18 Gramm.) Sie trägt auf der Aoersseite das Brustbild des Staatssekretärs Kiderlen-Wächter, während auf der Reoers- seite ein Kriegsschiff mit einer Candschaft im Hintergründe zu sehen ist. Philatelie. (Aeuh eiten.) An lleuheiten werden uns gemeldet: Gine neue 6 0 Pfennig-lAarke. lllit 1. Oktober haben die deutsche Reichspostoermaltung sowie Bayern je eine 6 0 Pf.- ITlarke oerausgabt. lllit Schaffung dieses neuen Wertzeichens ist einem dringenden Bedürfnisse der Handelswelf Rechnung getragen. Gs wurde nämlich speziell oon Versandgeschäften, die hauptsächlich 5 kg.-Postpakete mit Rachnahme oersenden, ein solches Wertzeichen schmerzlich oermißt. Die neue deutsche lllarke wurde oon der Reichsdruckerei in Buchdruck hergestellt. Das Ularkenbild entspricht dem der übrigen deutschen Briefmarken bis zu 80 Pf. Während aber sonst fiir die Werte oon 25 Pf. an färbiges Papier oerwendet wurde, kam für die neue 60 Pf.-lllarke weißes Papier zur Ver wendung. Die Sarbe des Aufdruckes der neuen lllarke ist rotlila. W.-Z. Raute, gez. 14: 14 V 4 . Serbien. Weitere Werte im Köpenick-Illuster: Bfm. 1 Para schwarz 2 „ braun gez. 15 ®/ 4 Die 1 Paramarke bringen wir im Bilde (fig. 5). Gbenso re produzieren mir ein Gxemplar der neuen englischen Krönungsmarke, Sig 7. fifl «■ u. zw. I Pennymarke (Sig. 6), eine bulgarische Krönungsmarke ifig. 7) und eine 10 Ceptamarke der neuen Gmission Griechenlands (ftg- 8.) Gs ist interessant, daß die neuen marken bereits in der eben erschienenen 54. Auflage des renommierten Schau beck - Albums Aufnahme gefunden haben. Damit hat der Verlag oon C. f. Cücke, G. m. b. H. in Leipzig, eine (Leistungsfähigkeit be wiesen, die unerreicht dasteht. (Die ersten italienischen Briefmarken aus Tripolis) sind, wie die „Perseoeranza“ meldet, am 12. d. in Rom eingetroffen. Briefe und Postkarten der Belagerungstruppen und der Kriegs berichterstatter weisen marken auf, die den italienischen in jeder Hinsicht gleich sind und nur den schwarzen Aufdruck „Tripoli di Barberia" fragen. Auch der Poststempel, mit welchem die marken entwertet werden, ist genau dem der italienischen Postanstalten gleich. Die ersten Briefschaften, die mit diesen interessanten marken beklebt sind, sind uom 7. Oktober, dem Tage der offiziellen Be- seßung oon Tripolis, datiert. „Das alles ist ein Beweis,“ so schreibt die „Perseoeranza“, „daß unsere Regierung die Okkupation bis in die kleinsten Ginzelheiten oorbereifef hatte, so daß unsere Post schon kurz nach der Candung der Seesoldafen ihren Dienst be ginnen konnte. (Grgößliches aus llicaragua.) llicaragua, dessen Finanzen bekanntlich nicht gerade glänzend sind, ist wieder ein mal in einer peinlichen Verlegenheit. Die Briefmarken sind aus gegangen, und man weiß nicht recht, wie man dieser unange nehmen Situation begegnen soll, da sich die bisherigen Brief markenlieferanten, wahrscheinlich infolge trüber Grfahrungen, ge weigert haben, neue Briefmarken zu besorgen, ohne uorher „Kasse“ gesehen zu haben. Der Generalpostdirektor oon llicaragua, Rioas, war gezwungen, aus der llof eine Tugend zu machen und zu einem mittel seine Zuflucht zu nehmen, das in der Geschichte der Philathelie einzig dastehen dürfte. Gr ließ Stempelmarken mit einem Aufdruck oersehen und sie dadurch in Briefmarken oerwandeln. Das ist nun zwar nichts Deues. Das hat nicht nur llicaragua selbst in der leßten Zeit schon oft getan, sondern auch andere Staaten haben sich auf diese Weise zu helfen gewußt. Aber dies mal hat die Geschichte bei Dicaragua seinen besonderen Haken. Die Inuentur der briefmarkenähnlichen Drucksorten, die eoentuell zu Postwertzeichen oerwendet werden könnten, hatte ergeben, daß kein Stückchen Papier uorhanden war, das man hätte umstempeln können, oder das nicht schon umgestempelt gewesen wäre. Da mar natürlich guter Rat teuer. Aber der Herr Generalpostdirektor wußte sich auch hier aus der Klemme za helfen. Gs gab früher einmal in Dicaragua schöne blaue und rote Cisenbahnstempel- marken zu zwei und fünf Centaoos, oon denen man offenbar einen größeren Posten oorrätig hatte. Als kürzlich die fiskalischen Stem pelmarken zur lleige gingen, entschloß man sich rasch, diese Cisenb ahnmarken in Stempelmarken umzuwandeln. Die blauen lllarken bekamen zu diesem Zweck einen schnrußigrofen Aufdruck, und die roten lllarken wurden mit einem schwarzen Aufdruck oerziert. Diese überdruckten Dlarken waren die einzigen briefmarkenähnlichen Geschöpfe, die jeßt bei der neuen IDisere aus der Verlegenheit helfen konnten, Herr Riuas mar schnell ent schlossen und ließ auf die blauen, schon durch einen roten Stempel belasteten Giscnbahnmarken einen grünlichgelben Stempel drucken, der ihnen die Gültigkeit oon Briefposfmarken oerleihen sollte. Aber siehe da, die lllarke war nun so oerstempelt, daß es selbst Herrn