Seite 162 Internationale Sammler-Zeitung. Nr. 11 Canal et to mit dem typischen Stadtbild, endlich zwei italienische Landschaften, die als Salvator Rosa überliefert sind, von Frimmel in die Nähe des Zucherelli gebracht werden. Gut ist die französische Schule vertreten. Aus der Rohanschen Sammlung ist ein pompöser H y a c i n t h R i g a u d vorhanden, der einen Rohan in Lebensgröße als Bruststück darstellt. Zwei Bilder des seltenen B o n Boujogne, von dem in Oesterreich nur noch die Galerie Harrach in Wien Werke besitzt (er lebte in Paris 1649 bis 1717), illustrieren in vielfiguriger Darstellung und j mit reicher römischer Architektur die Geschichten von Kleopatra und von Herodias. Endlich ist, von einem un sicheren Claude Lorrain abgesehen, der merk würdige Franzose Bourguignon (Jacques Courtois, 1621 bis 1676) durch zwei lebendige, gut erhaltene Reiter gemetzel repräsentiert. Auch die Niederländer und Vlämen fehlen in der Sammlung nicht. Neben einer alten Kopie nach Ho b b e- m a s »Landschaft mit Mühle« in der Brüsseler Galerie gibt es einen auf Eiche gemalten van Dyck, der die Fabel von Vertumus und Pomona wiedergibt, eine alte Kopie nach Netscher, zu der das Original in Dresden hängt, aber mit dern interessanten Unterschiede, daß die prächtige Tischdecke dort blau, hier rot ist; endlich einen trefflichen angeblichen Jan Steen, der eine fröhlich pokalisicrende Gesellschaft gemalt hat, die wahrschein lich einer Echtheitsprüfung auf Signatur und Ober malungen standhalten würde. Von kleineren Meistern sind Jakob Grimmer (Antwerpen 1526 bis 1590) mit einem Schnitterfrühstück, Pieter de B 1 o o t (Rotterdam 1600 bis 1652) mit einer wohl nicht authentifizierten Land schaft, Moses van Uytenbroeck (Haag 1590 bis 1648) mit einer Darstellung der Latonafabel in einer Landschaft und Claes Bergham (1620 bis 1683) mit einer Land schaft mit Hirten und Herden vertreten. Prachtstücke der Sammlung aber stellen zwei Soldatcnbilder des Hendrick Goltzius dar, zu denen noch eine alte Kopie nach einem »Ecce horno« des gleichen Meisters hinzukommt, I und schließlich ein echtes, ausgezeichnetes Werk von Ferdinand Bol, der einen Guitarrespieler als Halbfigur in Lebensgröße in interessanter Beleuchtung dargestellt 1 hat. Die Liste der Holländer ist übrigens damit noch lange nicht erschöpft. Zwei große Landschaften des Jan van Kessel (1641 bis 1680), ein Stilleben von Simon Vereist (1644 bis 1721), zwei Gelehrtenbildnisse von Jakob Toorenvliet (1635 bis 1719), die aus der Plasser Zisterzienserabtei stammen, das Porträt eines Astronomen von Jan Voorhout (1647 bis 1723), end lich eine Dorfschule von J. de Groot (um 1670) wären noch herzuheben. Die Zuweisungen an deutsche Meister sind in der Sammlung Jahn sehr schwierig. So findet sich eine recht effektvolle »Blendung Sauls«, die lange für einen Spranger galt, von Frimmel aber dem Deutschen Matthias Kager, von Bergner einem der Francken zuge schrieben wird. Ein Porträt mit der Jahreszahl 1620 er innert an die Art des Kölner Meisters Kessler oder an