Seite 218 Internationale lung !it >-1 naben ihrer hohen künstlerischen Qualität und der voit ertlichen Erhaltung in der Beglaubigung der Echtheit, die fast ein jedes aufweisen kann. (4 5 0.0 0 0 Mark für den n e lie n t d e c k t e n Re rn- o rand t.) Wir haben kürzlich berichtet, dal! Generaldirektor Wilhelm Bode ein von dem Münchener Julius B o e h 1 e r in London erworbenes Porträt von Rembrandts »Vater«, das als Wiederholung des in der Londoner Galerie Neumann befind lichen Bildes galt, für das Original erklärt hat. Wie die »B. Z.« mitteilt, hat der Kunstsammler v. N eines (Budapest) diesen Rembrandt aus Boehlers Besitz für den Preis von 450.000 Mark angekauft. (Ein bisher unbekanntes Skizzen buch T i e- p o 1 o s.) des großen Venezianers, ist als Geschenk eines Kunst freundes in den Besitz des Berliner Kupferstiehkabinettes gelangt. Die Skizzen sind, wie Dr. Paul K r i s t e 11 e r in »Kunst und Künstler« schreibt, ganz freie Entwürfe von Gestaltengruppen, die augenscheinlich nicht nach der Natur gezeichnet sind, sondern aus der freischaffenden Phantasie des Künstlers flössen. So bildet keine dieser Skizzen eine unmittelbare Vorlage für ein Werk Tiepolos. Aber Motive, die sich in ganz ähnlicher Passung auf seinen Bildern finden, beweisen, daß das Skizzenbuch in der mittleren Zeit seiner Tätigkeit, in der Zeit seiner höchsten Kraft und Fruchtbarkeit entstand. Die meisten Blätter des Bandes ent halten w r enig bestimmt charakterisierte allegorische Gestalten. Gottheiten, Genien, Engel und dergleichen, in lebhafter Bewe gung schwebend oder lagernd zu freien Gruppen zusammen gefügt, Gruppen, w r ie sie der Künstler zur Belebung der gewal tigen Flächen, die er zu schmücken hatte, in Fülle verwendete, die inhaltlich meist nur in losem oder wenigstens kaum erkenn barem Zusammenhänge mit dem Gegenstand der Darstellung stehen. Das Berliner Skizzmbucl; enthält außer den erwähnten Einzelfiguren und Gruppen von Gottheiten, Engeln. Kriegern. Orientalen und dergleichen von Giovan Battistas Hand auch zwei Skizzen zu einer Anbetung der Könige. Tiepolo hat die Prunk- szene, die offenbar sehr nach seinem Geschmack war, häufig behandelt. Dem staunenswerten Reichtum der Erfindung, dem be wunderungswürdigen Geschick der ungezwungenen Komposition, der souveränen Sicherheit im Gebrauche seiner Formensprache steht da eine gewisse Eintönigkeit der Effekte und der Form behandlung im einzelnen und auch der Typen gegenüber. Die Akademiker seinerzeit und der folgenden Generationen haben die nicht seltenen Nachlässigkeiten seiner Zeichnung getadelt, die freilich mit allen ihren wirklichen oder vermeintlichen Mängeln unendlich überzeugender wirkt als die kalte Korrektheit jener. (Ein Bild aus dem Berliner Rokoko.) Ein aus gezeichnetes Gemälde von .1. M. Falb e, dem trefflichen Bildnis maler aus der Zeit Friedrichs des Großen, ist Setzt aus altem Adelsbesitz zum Vorschein gekommen und bei Karl W a c h I e r in Berlin (Potsdamerstraße 29) ausgestellt Der Meister zeigt sich hier ais einer der hervorragendsten Rokokomaler des alten Berlin. Das mit vollem Künstlernamen und der Jahreszahl 1769 bezeichnete Bild stellt eine junge Dame der höheren Gesellschaft dar. Das zart gepuderte Gesicht beschattet ein toter Samthut, das reiche, goldgestickte Kleid aus pfauenblauem Samt hat die leuchtende Farbenschönheit Antoine Pesnes, des Lehrers Falbes. In der Hand trägt die Dame einen hohen Spazierstock mit locker gebundener blauseidencr Schleife. Es ist ein graziöses Kostüm bild in der ganzen Anmut des Rokoko, eines der hervorragend sten Werke des Meisters, dessen im Aufträge der Stadt Berlin 1752 gemaltes Bildnis Friedrich des Großen im Sitzungssaale des Berliner Magistrates hängt. Handschriften. (Die Partitur zu Kreutzers »Nachtlager von Granad a«j Dem Musikhistoriker Dr. Fritz P r e 1 i n g e r gelang cs. in der Hofbibliothek in Wien einen wertvollen Fund zu machen. Mit Studien zu einer Biographie Conradin S a in m 1 e r - Z e i t tt n g. Nr. U ! Kreutzers beschäftigt, untersuchte er das gesamte Hand schriftenmaterial, das auf Kreutzer Bezug hat, und konnte den Nachweis erbringen, daß die handschriftlich vorhandene Partitur zu Kreutzers Meisteroper »Das Nachtlager von Granada« auto- graph und von der ersten bis zur letzten Note von Kreutzer selbst geschrieben ist. Das Aussehen der Partitur läßt erkennen, dal) der Komponist aus ihr die Wiener Uraufführung (im Theater in der Josefstadt, 13. Jänner 1834) dirigiert hat. Am Ende des Manu skripts steht die Bemerkung: Fine: den 25ten Juny 1833. Numismatik. (D o 11 a r r a r i t ä t e n.) Aus N e w york wird uns be richtet: Bei der Auktion der Münzensammlung von George H. E a r 1 e jun. in Philadelphia wurden für einen »half Eagle« (ein Fünfdollargoldstück) aus dem Jahre 1778 nicht weniger als 3Ü00 Dollar bezahlt. Es sind nur drei dieser Münzen geprägt worden: eine ist in der Regierungssammlung und von der an deren fehlt jede Spur. Ein Silber dollar vom Jahre 1776, gleichfalls eine große Rarität, da nur in der Regicrungssamm- lung ein solcher zu finden, ist, kam auf 2200 Dollar. Ein silberner halber Dollar vom Jahre 1838 erzielte 400 Dollar. (Eine Kaiser Wilhelm II.-D e n k m ü n z e.) Für aas am 15. Juni k. J. stattfindende fünfundzwanzigjährige Regierungsjubiläum Wilhelms II. ist vom Kaiser die Stiftung einer Denkmünze, die am Bande getragen werden soll, be absichtigt. An alle Staatsbeamten,, Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des Heeres und der Flotte sowie an diejenigen Personen, die zu dem preußischen Königshause in besonderen Beziehungen stehen, soll die neue Medaille verliehen werden. Entwürfe zu der Jubiläumsmedaille und der Färbenzusammen- stellung des Bandes werden vorbereitet und sollen dem Kaiser bis zum Herbst zur Entscheidung vorgelegt werden. (Eine Erinnerungsmedaille an den Eucha- ristischen Kongreß.) Die Oesterreichische Gesellschaft für christliche Kunst hat unter ihren Bildhauern einen Wett bewerb zur Erlangung von Entwürfen für eine Erinnerungs medaille an den im September d. .1. in Wien stattfindeinden Eucharistischen Kongreß ausgeschrieben. Die Jury hat in der Sitzung vom 5. d. M. den ersten Preis dem Entwürfe des Bild hauers Michael Six, den zweiten Preis dem Entwürfe des Bildhauers Josef Riedl, den dritten Preis dem Entwürfe des Bildhauers Theodor S t u n d 1 und eine lobende Anerkennung dem Projekte »Eucharistie« zuerkannt. Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf zeigt auf der Aversseite Christus mit Kelch und Brot und trägt die Inschrift: XXIII. Congressus Eucharisticus internationalis Vindobonae 12.—15. Septembris MCMXII. Die Reversseite zeigt in meisterhafter Ausführung den Stephansturm mit dem hochragenden Dache des Domes. Im Hintergrund hebt sich strahlend die Sonne. Die Erinne rungsmedaille wird nach diesem Entwurf geprägt werden. (Plakette des Allgemeinen Bergmanns tages, Wien 1912.) Das Komitee des Allgemeinen Berg- mannstages, Wien 1912, wird den Besuchern dieses Kongresses eine auf Marmor montierte Plakette widmen. Mit der künst lerischen Ausführung derselben wurde nach Abhaltung einer beschränkten Konkurrenz der akademische Bildhauer und Medailleur Hans S c h a e f e r betraut. Philatelie. (Neue Poststempel.) Aus Wien wird uns ge schrieben: Seit kurzer Zeit verwenden die Wiener Postämter 8, ,50 und 68 einen Poststempel neuer Konstruktion, wie er seit Jahren bereits in Deutschland, Italien und den Vereinigten Staaten in Gebrauch steht. Diese Stempel bestehen aus zwei Teilen, und zwar aus sieben parallel laufenden geschwungenen, das Markenbild treffenden und die Marke entwertenden Schraffen und einem Datumstempel, der in zwei konzentrischen Kreisen einerseits die amtliche Bezeichnung des Aufgabe amtes, anderseits die Aufgabedaten aufzeigt. Diese neue