Internationale Sammler-Zeitung. Seite 37 Nr. 3 ausgefiilirt sind. Sie haben durchschnittlich eine Größe von 130 bis 140 Millimeter im Quadrat; einige Porträts in Medaillonform haben einen Durchmesser von 70 Milli meter. Wir finden in diesen Zeichnungen dieselben charak teristischen Merkmale wie in Murners Dichtungen und Uebersetzungen. Murner war nicht der Mann, der ein Werk langsam und sorgfältig vorbereitet, Quellenstudien macht, sich in den .Stoff vertieft und wohldurchdachte Livius, Caesar, Josephus u. s. w. anzulehnen, deren Illu stration ziemlich gleichmäßig ist. Anklänge an die Holz schnitte dieser Werke finden wir bei Murner höchstens in den Darstellungen von Schlachten und Belagerungen; in den Szenen mit wenigen Personen ist er ganz selb ständig und zeigt dabei alle Eigentümlichkeiten, die man an den Holzschnitten seiner Dichtungen bemerkt. Der Kunstwert der Zeichnungen im Karlsruher Kodex ist ungleich. Manche Blätter von einfacher Komposition W WMil i j »* i ’fjj lBfrrzmv big. t. Herold der Nürnberger Handschrift. Pläne ausarbeitet. Er folgte stets der Eingebung des Augenblicks mit der Gew andtheit und Flüchtigkeit des Universalgenies, das vor Schwierigkeiten um so weniger zurückschrickt, als es meistens ihre Existenz nicht ahnt. Dafür aber ist er originell, oft voll witziger Einfälle und schöpft aus seinem eigenen Schatz von Gedanken und Vorstellungen. Für einen anderen hätte es nahe gelegen, sich bei der Illustrierung des Sabellicus an die damals vielfach verbreiteten Uebersetzungen der alten Historiker j zeigen entschiedenes Zeichentalent und sind gewandt und nicht ohne Geist entworfen. Bei anderen hat das Können Murners gegenüber der gestellten Aufgabe voll ständig versagt. Die meisten Zeichnungen sind von derber Ausführung. Die darzustellenden Begebenheiten werden in der einfachsten, naivsten Weise wieder gegeben, die Figuren sind so groß, wie es der Kaum ge stattet, kurzbeinig, großköpfig, so daß sie oft den Ein- I druck von Zw ergen machen. Die Architektur ist viel zu