Nr. 18 Internationale Sammler-Zeitung. Seite 267 sularzeit vertreten. Unsere Abbildung (Fig. 1) gibt drei eigen händige Zeilen mit der Unterschrift »Bonaparte« wieder. Sie finden sich am Rande der Bittschrift der Frau eines Offiziers der italienischen Armee, welcher im Felde stand und darum nicht ausreichend für seine Familie sorgen konnte. Der Erste Konsul empfiehlt die Frau dem Finanzminister, an den die Eingabe gerichtet ist. Datum: 28 nivose 12 (= 19. Jänner 1804). Von Theodor Körner ist unter anderem eine Skizze vorhanden, in der seine Naturschwärmerei zum Ausdruck Werk Ludwig Albrecht Schusters und bildete eine Vor arbeit des Malers zu dessen großem, in der königlichen Ge mäldegalerie zu Dresden befindlichen Gemälde. Schuster, geboren zu Bertholsdorf bei Stoepen am 9. Mai 1824, war von 1842 bis 1848 Schüler Julius Hübners an der Dresdener Akademie und bildete sich dann in Paris und Ver sailles weiter aus. Er lebte einige Jahre in München und ließ sich 1852 ganz in Dresden nieder, wo er 1905 starb. Der Stich (Fig. 3) verbildlicht den Heldentod des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig bei Ouatrebas (16. Juni 1815). Vorne der gefallene Herzog, indes im Hintergründe ein Reitergefecht im Gange ist. Als Zeichner und Stecher des wirksamen Bildes nennt der Katalog G. A. Lehmann. Aus dem Nachlasse von Körners Pflegebruder, dem ver storbenen Hauptmann a. D. Gottfried Karl UTirich, stammt ein Miniaturbildnis Theodor Körners, das den Dichter als Liitzower zeigt (Fig. 4). Die Miniatur wurde von Körners Schwester E m m a wohl auf Grundlage des von ihr zu Lebzeiten des Dichters angefertigten Kreidebildes (jetzt im Körner-Museum) gemalt. Nach demselben Bild fertigte sie bekanntlich das jetzt im Fig. 2. Der Schanzensturm von Borodino. kommt. »Aber gerade vor mir lag ruhig und majestätisch schön das segelträgende Meer . . , und leichte Boote schaukelten auf seiner Fläche. Unbeschreiblich ist der Eindruck u. s. w.« Ungedruckt scheint noch ein kleines Gedichtchen zu sein, das mit den Worten beginnt: »Nach dem heiligen Sinn der reinen Taube.« Die Echtheit des Autogramms ist auf der Rückseite des Blattes von dem Direktor des Körner-Museums in Dresden, Dr. P e s c h e 1, bestätigt. Die Abteilung »Bücher. Kostümfolgen« enthält zeit genössische Beschreibungen der wichtigsten Ereignisse, Zeitungen, Zeitschriften etc., darunter den sehr gesuchten Jahr gang 1813 der »Leipziger Zeitung«, die damals unter der Redaktion August Mahlmanns stand. Ein Prachtstück für jede Liebhaberbibliothek wäre eine Sammlung von 20 Werken in 39 Bänden über Napoleon I. in deutscher, spanischer, italienischer und französischer Sprache. Die großartigen, speziell für diesen Zweck entworfenen Halbmaroquineinbände dürften allein 300 bis 400 Mark verschlungen haben. Unter den Schlachtendarstellungen mag eines der inter essantesten der Schanzensturm von Borodino sein, das Fig. 2 vorführt. Die sächsischen Regimenter stürmen von hinten heran. Vorn die sich vergeblich wehrenden Feinde, Leichen, zertrümmerte Wagen. Links im Tal das Schlachtgewühl. Im Hintergrund Staub- und Pulverdampfwolken. Das Bild ist ein Leipziger Museum befindliche, lebensgroße Oelgemälde des Dichters. Entzückend und fein gearbeitete, zeitgenössische Miniatur porträts bringen uns die Eltern des Dichters vor Augen: Fig. 5 den Vater Theodors, den Oberapellationsgerichtsrat Christian Gottfried Körner, Eig. 6 dessen Mutter Maria, die Freundin Schillers und Goethes, beide im Alter von zirka 40 Jahren. Es sind zweifellos Arbeiten von Dora Stock, der Schwester von Körners Mutter. Von dem Porträt Chr. G. Körners befindet sich eine Kopie im Dresdener Körner-Museum, während das ideal gehaltene Bildnis der Mutter bisher wohl unbekannt blieb. Reizvoll ist auch das Miniaturporträt der Königin Luise (Fig. 7), das nach dem Oelgemälde von Giuseppe G r a s s i von einem unbekannten deutschen Künstler auf Elfenbein ausge führt wurde. Der gegossene ornamentale und vergoldete Rahmen ist mit Granaten und Türkisen verziert (Größe 42X31 Millimeter). Zahlreich sind die Porträts Napoleon I. Bonaparte ist da in ganzer Figur mit beschneitem Hut und Mantel, in Halb figur als »Petit Caporal«, in Interirnsrock mit den Insignien der Ehrenlegion, zu Pferde, als General mit wehender Fahne und breitem Schwert in den Händen, als Konsul promenierend im Park von Malmaison festgehalten. Unsere Abbildung (Fig. 8) zeigt Napoleon in seinem Exil auf St. Helena. Es ist ein