Seite 24 Internationale Sammler-Zeitung. Nr. 2 bekannt. Der verstorbene Dichter Uli Schanz zeigte mir einmal’in meinem heimatlichen Marienbad seine sämt lichen Orden — in einem Zigarrenkistel. Wilhelm Huschak dachte an einen aparten Parkettboden ans Zigarrenkistenholz, und der »Kmder-Weltspiegel«, Bei lage zu Nr. 26 des »Berliner Weltspiegel«, vom 31. März 1907, brachte als Ergebnis einer Preisaufgabe, selbst gefertigtes Spielzeug, nicht nur ein Blockhaus, sondern auch ein ganzes Dorf aus Zigarrenkistenbrettern ver fertigt, in Abbildungen. Ein Pariser Liebhaber endlich hat eine Bibliothek von Miniaturbüchern, 400 Bändchen stark, in einem Zigarrenkistchen untergebracht. * So vielfältig gestaltet sich also die Verwendung leerer Zigarrenkisten, auch ein Beitrag zur Verwendung der Ab fälle, und nun begreifen wir, warum eine Firmä annon cierte: »Wir kaufen waggonweise leere Zigarrenkisten!« Und wie wir hörten, daß die Prager Klarsche Blinden anstalt um Zigarrenspitzeln bat, so hat der Verein »Deutsche Heimat« in Wien seine Bitte ausgesprochen um — Zigarrenkisten! Probedrucke montenegrinischer Marken. Das kleine Königreich Montenegro hat, wie uns jetzt bekannt wird, während der Rüstungen zu dem Kriege mit den Türken auch Vorbereitungen zur Emission einer neuen Mar kenserie getroffen. Die Probedrucke waren auch schon hergestellt, die sich überstürzenden politischen Ereignisse Fig. 3. scheinen Montenegro aber an der Ausführung der Marken ver hindert zu haben. Ist es nun auch nicht sehr wahrscheinlich, daß die montenegrinische Postverwaltung jetzt auf diese Markenmuster zurückgreifen wird — es bestehen, wie man hört, :höheriliegende Pläne, nämlich Marken zu emittieren, die die Kriegstaten der Montenegriner verherrlichen — so er- Fig. 4. scheint es uns nicht uninteressant, etwas Näheres über die Essays mitzuteilen, die nur einzelne, besonders vom Glück be günstigte Sammler erreichen dürften. Es sollten nach unseren Informationen vorerst nur für die gangbarsten, die Fünf- und Zehn-Parawerte, neue Marken geschaffen werden, die sinnreiche Beziehungen zum Kriege haben sollten. So wählte man für einen Fünfertyp (Fig. 3) die Darstellung einer Flotille, wohl eine Anspielung auf Monte negros künftige Seemacht, für einen anderen des gleichen Wertes (Fig. 4) den jugendlichen Fechter nach dem bekannten Gemälde des kroatischen Malers Paul M. Joannovics, der in Wien lebt. Wenn wir nicht irren, hat der Künstler das Bild, dem ein bosnisches Motiv zugrunde liegt, unter dem Titel »Früh übt sich« vor Jahren im Wiener Künstlerhause aus gestellt. Wie in diesem Essay, wird man auch im Typ der Zehner marke (Fig. 5) das Werk eines berühmten Malers erkennen: es ist Jaroslav Czermaks »Verwundetentransport in Monte negro«, ein Bild, das zuerst ein montenegrinisches Milieu der Kulturwelt künstlerisch vorgeführt hat. Die Fünferwerte sind in Rot und Blau, die Zehner in Blau und Grau ausgeführt; die Farbe des Randes ist jedoch von der des Mittelstückes verschieden. Die Fünfer in Rot haben graue, jene in Blau weiße Ränder, während die Zehner in Blau nilgrün und jene in Grau orangegelb umrandet sind. Die Inschriften sind bei allen Typen weiß. Die Probedrucke, die uns Vorlagen, sind Eigentum un seres Abonnenten, des Herrn Peter Krstonosits in U j v i d e k (Ungarn), dem wir für deren freundliche Ueber- lassung zur Reproduktion herzlichst danken.