Seite 324 Nr. 21 Internationale Sammler-Zeitung. dema, eine Tuschzeichnung von Isack van R u i s d a e 1, eine Landschaft von Rousseau, Tierstücke von Prof. Chr. K r ö n e r u. a. Die Reichhaltigkeit der Antiquitätenabteilungen ist schon durch die Titel gekennzeichnet; der Katalog ver zeichnet China- und .lapan-Porzellane und Bronzen, Steinzeug, Fayencen, Porzellane, Glas-, Kristall-, Elfenbeinminiaturen, Silhouetten, Geräte aus Horn, Perlmutter, Schildpatt und Wachs. Waffen, Eisen, Zinn, Messing, Kupfer, Schmucksachen, Sticke reien, Perserteppiche, Holzstickereien, Einrichtungsgegenstände aller Art etc. Um nur etwas aus der Fülle herauszugreifen, seien zwei interessante Standuhren erwähnt. Die eine (Fig. 15) weist auf Holland als Stammland hin. Es ist eine Uhr aus Eichenholz Fig. 15. Fig. 16. mit Nußbaurnwurzel furniert und reich eingelegt; der vor tretende Unterteil, der an den Ecken ausgeschweift ist, ruht auf geschnitzten Klauenfüßen. Das Uhrgehäuse mit geschweiftem und profiliertem Gesims mit geschnitzter Blume. Auf dem Dache als Bekrönung in der Mitte ein Atlas mit Weltkugel und an den Ecken die vier Jahreszeiten in vollrund geschnitzten Holzfiguren. Das ganze Gehäuse ist reich mit Rankenwerk eingelegt und mit ßronzeappliken verziert. Das Zifferblatt ist reich garniert und zeigt Stunden, Minuten, Sekunden, Tage, Monate und Jahres zeiten. Bezeichnet ist die Uhr, die aus dem 18. Jahrhundert stammt, Pieter S wa n - Amsterdam. Von der anderen Uhr (Fig. 16) gibt der Katalog folgende Beschreibung: Hohe Stand uhr, 18. Jahrhundert. Eichenholz mit Nußbaumwurzel furniert und eingelegt. Auf Klauenfüßen der an der Vorderseite schön geschweifte Sockel. Die von halbrunden Leisten umzogene 'Für mit verglastem Ausschnitt und Gcldbronzemonticrung. Der hohe, vortretende Aufsatz mit geschweiftem, dachförmigem Aufsatz, mit reich durchbrochenem Rankenwerk. Auf dem Dach in der Mitte die vollrunde Figur des Atlas mit der Weltkugel und zu beiden Seiten je ein geflügelter Genius mit Posaunen. Reich graviertes Zifferblatt mit ßronzeappliken. Das Werk von Joh. van D a a 1 e n, Amsterdam. Zeigt Stunden, Minuten, Se kunden, Tage und Monate. (Die erste Auktion bei Hierseraann.) Aus Leipzig wird uns geschrieben: Unter den günstigsten Auspi zien hat Karl W. Hiersemann seine erste Auktion durch geführt. Die Erinnerungsgegenstände an 1813, allen voran aber die Napoleonika, hatten nicht nur Interessenten aus allen Gauen Deutschlands herbeigelockt, auch das Ausland war durch Be vollmächtigte stark vertreten, die sich an der Versteigerung lebhaft beteiligten. Museen waren, wie immer, zahlreich reprä sentiert, diesmal auch das Blücher-Museum in Caub, das Ger manische Museum in Nürnberg und das Altenburger herzogliche Museum. Gute Preise wurden für die Bilder bezahlt. Ein Blücherporträt von Steinmüller kam auf 245 Mk.; die Eltern Körners, Miniaturen von Dora Stock, auf 400 Mk.; ein Miniatur bild Körners von Emma Körner 205 Mk.; ein prachtvolles Miniaturporträt, der Königin Luise nach einem Grassischen Oelgemälde erzielte 440 Mk. Von den zahlreich vorhandenen Napoleon-Bildern stieg am höchsten ein lebensgroßes Original gemälde von Andrea Appiani, das die Züge des Kaisers aus dem Jahre 1809 wiedergibt; es kam auf 1030 Mk. Der hohe Preis von 4210 Mk. wurde für das seltene Werk des Engländers Rose gezahlt, das in neun Bänden mit über 1000 Abbildungen das Leben Napoleons beschreibt. Eine Reihe von Kostümwerken blieb zwischen 200 und 400 Mk. Sechs kolorierte Kupferstiche des eben stark begehrten Geißler mit guten Bildern der Fürsten und Feldherren der Freiheitskriege wurden für 550 Mk. fortgegeben. Unter den Büchern befand sich auch eine Luxusausgabe des Code Napoleon, die mit 115 Mk. bewertet wurde. Hoch im Preise standen wie immer die Autographen. Voran die von Napoleon. Vollständige Briefe waren gar keine zur Stelle, aber für zwei Unterschriften, dazu mit abgekürztem Namen, zahlte man gerne 230 und 190 Mk. Ein von Napoleon unterzeichnetes Hauptmannspatent wurde mit 240, eine Notar- ernennung mit 140, die Genehmigung eines Bittgesuches in drei Zeilen an den Finanzminister mit 400 Mk. bezahlt. Schließlich seien von den anderen Briefen noch einer von Blücher mit seiner merkwürdigen Orthographie genannt, der es auf 150 Mk. brachte, und einer von Körner, der auf 130 Mk. gewertet wurde. Das meiste Interesse durfte die Spezialsammlung »Gold gab ich für Eisen« beanspruchen. Kleine Trauringe erzielten 170 Mk. und mehr; ein Medaillon der Königin Luise aus Eisen 135 Mk.; eiserne Ringe, die von den Vorständen der Militär lazarette getragen wurden, 84 Mk. Eine Halskette mit 17 eisernen Siegesmünzen erreichte sogar 305 Mk.; ein eiserner Trauer schmuck von der Gräfin Dönhoff, bei der Beerdigung der Königin Luise getragen, 285 Mk.; ein eisernes Kreuz mit einem Me- daillonporträt der Königin 210 Mk. Dann gab man viel Geld aus für beglaubigte Stücke aus Napoleons Besitz. Seinen Hut und Degen, aus dem Besitz des Senators Zarnelli, erwarb das Museurn in Petersburg für 1800 Mk.; das Stadt geschichtliche Museum in Leipzig erweiterte seinen Besitz an echten Waffen und Monturen durch Ankauf eines Lützower Tschakos für 480 Mk., und einer lebensgroßen Figur eines sächsischen Gardegrenadiers für 225 Mk. Auch andere gut er haltene militärische Kopfbedeckungen wurden sehr hoch be zahlt. So eine Bärenmütze der alten kaiserlichen Garde mit 325 Mk.; die Czapka eines polnischen Offiziers mit 430 Mk.; andere Tschakos mit 130 bis 170 Mk. Dann kam eine Samm lung von Napoleon-Karikaturen unter den Hammer und ging für 220 Mk. ab; eine Stutzuhr in Wiener Empire für 275 Mk.; eine Nähschatulle der Königin Luise für 120 Mk. (Der Nachlaß der Gräfin Alfred Quadt- Isny.) Am 17. November wird in der Galerie Helbing in