Internationale
Sammler^eifunj
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde.
Herausgeber: Norbert Ehrlich.
5. Jahrgang. Wien, 15. Dezember 1913. Nr. 24.
Der bedrohte österreichische Antiquitätenhandel.
Der Antiquitätenhandel in Oesterreich, der sich bis -
her frei von jedem mittelalterlichen Zunftzwange zu
einem bedeutsamen Faktor im Wirtschaftsleben der
Monarchie entwickeln konnte, ist durch eine seltsame
Maßnahme in seiner Existenz bedroht. Nach verläßlichen
Meldungen wird nämlich im österreichischen Handels -
ministerium, einer Stelle, die, wie man glauben sollte, in
erster Linie dazu berufen wäre, einen blühenden Handels -
zweig zu erhalten, eine Verordnung vorbereitet, die eine
Konzessionierung des Antiquitätenhandels unter Mo -
dalitäten bezweckt, die tatsächlich der Vernichtung des -
selben gleichkäme. Oder was soll es anderes sein, wenn,
um nur die größten Härten der geplanten Verordnung
herauszuheben, dem Antiquitätenhändler zugemutet wird,
Käufer und Verkäufer nach dem Stammbaum zu fragen.
Man male sich nur die Situation aus: Ein Engländer
beispielsweise, der in Salzburg oder Innsbruck in einen
Antiquitätenladen kommt, und da irgend einen Kunst -
gegenstand kaufen will, wird vom Händler gefragt, wer
er sei und woher er käme der Fährt. Ist er Phlegmatiker,
so wird er, wie Lohengrin, schweigend die Stätte ver -
lassen, wo eine so unziemliche Neugier herrscht; wenn
er aber keines ruhigen Temperaments ist, so wird er
den Mann wohl fragen, ob er bei Trost wäre. Es sei
ihm nie und nirgends noch passiert, daß man ihn erst
auskundschaften wolle, ehe man ihm für sein gutes Geld
etwas verkaufe. Der Hinweis auf die hohe obrigkeitliche
Verordnung würde ihn wahrscheinlich kaum beruhigen.
Kopfschüttelnd würde er weiter gehen, im Gedanken er -
wägend, welch ein merkwürdiges Land dieses Oester -
reich sei, wo derartige Bestimmungen erlassen werden
können. Und wie wohl eine derartige Verordnung im
Einklänge stehen könne zu den Bemühungen derselben
Behörde, den Fremdenstrom in das Land zu ziehen, das
so schön wäre, wenn cs nicht mit solch komischen Ver -
ordnungen verhängt wäre.
Und dann betrachte man die andere Perspektive,
die diese Verordnung eröffnet. Irgend jemand will sich,
der Not gehorchend, nicht dem eig'nen Triebe, eines
Altertums entäußern. Muß da nicht der konzessionierte
Händler für ihn ausgeschaltet sein, wenn er hört, daß
er von diesem in ein Buch eingetragen werden muß, in
das, wer weiß, wer alles, Einsicht nehmen darf. Der
Verkäufer wird sich, je höher er sozial steht, um so mehr
überlegen, sich einem solchen inquisitorischen Verfahren
auszusetzen, für das es keine plausible Rechtfertigung
gibt. Er wird das bequemere Teil erwählen und ent -
weder das Verkaufsobjekt über die Grenze schaffen oder,
was näher liegt, dem Marchand amateur in die Hände
fallen, der bekanntlich sehr verschieden vom Sammler
ist. Hat dieser das schöne Bestreben, den gekauften
Gegenstand seiner Sammlung einzuverleiben, so leitet
jenen nichts anderes als die Absicht, ihn sofort mit ent -
sprechendem Agio weiterzugeben. Er ist der Händler,
der, unbehindert durch irgend eine Kontrolle, tun und
lassen kann, was er will. Wie will das Handelsmini -
sterium ihm an den Leib? Welchen Schutz gewährt
die Verordnung überhaupt gegen dieses oder ein
anderes Umgehungsmanöver? Ja, man könnte sagen,
daß die Verordnung geradezu zu Umgehungen heraus -
fordere.
Ihrer Intention nach scheint die geplante Verordnung
darauf gerichtet zu sein, unlautere Elemente von dem
Antiquitätenhandel fernzuhalten, in Wirklichkeit wird
aber zweifellos das Gegenteil erreicht werden. Ein ein -
ziger Weg war und ist möglich, Grund genug für das
Handelsministerium, daß es ihn nicht beschreitet, nämlich
der, daß durch ein Gesetz, ähnlich wie es Italien in seiner
Lex Pacca besitzt, die Ausfuhr von hervorragenden
Kunstwerken verboten wird. Ein Mehr ist von Uebel,
nicht allein für den Stand der Antiquitätenhändler, der
durch die Verordnung in seinem Lebensnerv getroffen
wird, sondern für die Objekte, die man dem Lande er -
halten will. Ein solches Gesetz, wofür die Ansätze übri -
gens schon in den noch zu Recht bestehenden Verord -
nungen aus der Francisceischen Zeit vorhanden sind,
würde verhindert haben, daß ein Gemälde wie Rem-
b r a n d t s »Blendung Simsons« aus Wien nach dem
Städelschen Museum in F r a n k f u r t am Main wandere,
von wo es keine Rückkehr mehr gibt. Dann würde es
auch nicht Vorkommen, was zum Beispiel erst jüngst
geschah, daß die berühmten Holztäfelungen aus dem
Schloße Matzen in Tirol zum Schmucke des neuen
Heims des Fürsten von P1 e ß nach der Insel Rügen
gingen. Den Verkauf hatte in diesem Falle kein Anti -
quitätenhändler besorgt; man nennt als Vermittler eine
Wiener Persönlichkeit, die vermöge ihrer Stellung
einiges Interesse daran haben sollte, daß solche Kunst -
schätze im Lande bleiben.
Noch einer anderen drakonischen Bestimmung sei
Erwähnung getan. Die Verordnung statuiert u. a. auch
eine Anzeigepflicht für man muß es immer wieder
Seite 362
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 24
betonen - den konzessionierten Händler. Er
muß 10 Tage vor dem Verkaufe eines Wertobjektes
die Anzeige an die k. k. Zentralkommission für Kunst und
historische Denkmale in Wien erstatten, die sich inner -
halb dieser Frist entscheiden soll, ob sie den Gegenstand
erwirbt oder nicht. Nun schätzt niemand wohl mehr die
verdienstliche Tätigkeit, die diese aus hervorragenden
Fachmännern zusammengesetzte Korporation entfaltet,
als wir, leider wissen wir aber auch, wie unzulänglich
die finanziellen Mittel sind, über die die Kommission ver -
fügt. Welchen Nutzen soll sie nun aus der Anzeigepflicht
ziehen? Man wird den Herren nur das Herz schwer ma -
chen, mehr nicht, dem Händler aber wird in der Regel das
Geschäft verdorben sein. Denn wie selten wird sich ein
Fremder, der auf der Durchreise hier etwas kaufen will,
dazu verstehen, zehn Tage auf einen Gegenstand zu
warten, den er in einem anderen, mit einer solchen Ver -
ordnung nicht gesegneten Lande auf der Stelle haben
kann.
Sollen wir offen sein, so denken wir uns die Sache
in der Praxis allerdings etwas anders. Wir glauben, der
Händler wird in der Regel nicht erst abwarten, bis sich
der Käufer wirklich meldet: um freie Hand zu haben,
wird er sofort beim Ankauf eines Objektes an die Zen -
tralkommission herantreten und ihr sagen: »Ich habe
einen Käufer für den Gegenstand, er bietet so und so viel,
ich verlange das und das, gibst du den Betrag dafür, so
gehört er dir.« Die Herren von der Zentralkommission
werden gewiß alle Hebel in Bewegung setzen, um das
Geld für den Gegenstand aufzutreiben, aber wie selten
wird der gute Wille sich lohnen. Und wenn der Verkauf
an der zu hohen Forderung des Händlers scheitert, was
dann? Der Händler hat das Seine getan und kann
nun den Gegenstand verkaufen an wen und wohin er
will, auch ins Ausland, und das sollte durch die Ver -
ordnung doch in erster Linie verhindert werden.
Wir wollen uns diesmal an diesen Beispielen ge -
nügen lassen, um die Unhaltbarkeit der geplanten Maß -
nahmen darzutun. Aber noch hat die Verordnung die
Amtsräume des Handelsministers nicht verlassen, noch
ist es, will man nicht, was wohl das Klügste wäre, ganz
auf sie verzichten, Zeit, jene Bestimmungen daraus zu
eliminieren, die den Antiquitätenhandel in Oesterreich
aufs schwerste schädigen würden, ohne irgend einen
praktischen Wert zu haben. Einen Griff ins Leere zu tun,
das sollte man denn doch vermeiden.
Der japanische Farbenholzschnitt.
Eigenschaften des alten Holzschnittes und seine Fälschungen, Kopien, Nach- und Neudrucke.
Von Karl Mienzil, k. u. k. Oberst d. R. (Wien).
(Schluß.) *
Die Beurteilung der Farbe n ist das sicherste und
wichtigste Mittel zur Erkennung einer Fälschung. Ueber
dieselben wäre zu bemerken, daß sie bei Fälschungen,
wenn sie nicht äußerst geschickt hergestellt wurden,
nicht die feine Harmonie der alten Blätter zeigen; dies
tritt auch zuweilen bei späteren Drucken hervor. Es
fehlt ihnen allen der Einklang in den Farben, der den
Kunstsinnigen bei den alten Drucken so ungemein be -
friedigt, ja entzückt. Die Farben solcher neueren Blätter
erscheinen mehr oder weniger derb aufgetragen, sie sind
stumpfer im Ton und häufig grell in der Farbe. Es fehlt
ihnen auch der eigentümliche matte Glanz und die
Transparenz der Farben, die die alten Blätter zeigen.
Die Anilinfarben erschienen im Jahre 1866 auf dem
europäischen Markte und dürften vor den Sechziger -
jahren in Japan kaum in Verwendung gelangt sein; in -
folgedessen ist jedes Blatt eines Künstlers, der vor dieser
Zeit gewirkt hat, und welches Anilinfarben zeigt, ein
späterer Druck, ein Neudruck oder eine Fälschung.
Anilinfarben sind nicht lichtbeständig und verändern da -
her ihre Farbe, was bei der Beurteilung der Blätter auch
berücksichtigt werden muß. So wird zum Beispiel Anilin-
violett an der Sonne mit der Zeit grau, Karmin geht ins
Braune über und viele Farben verschwinden zum Schluß
fast gänzlich. Eine von der Sonne ausgesogene Anilin -
farbe ist oft schwer als solche zu erkennen. Aber auch
die alten echten Farben verändern ihren Ton, einige
oxydieren. So finden wir alte Biätter, auf denen das sonst
so beständige Indigo ins Gelbliche verblaßte. Auch die
Rosafarbe wird gelb, und zwar wird dieses Gelb so licht,
daß es kaum bemerkbar ist, besonders dann, wenn das
Blatt stark gebräunt ist. Diese Veränderungen treten
4 Siehe Nr. 23 der »Internationalen Sammler-Zeitung«.
naturgemäß zuerst an der Oberfläche des Papieres auf.
Die von dem Papiere aufgesogene Farbe leuchtet daher
im Innern zumeist noch hindurch, wenn sie auch auf der
Oberfläche sich gänzlich verändert hat, sobald man das
Blatt gegen das Licht hält. Ebenso treten die Farben mehr
oder weniger hervor, wenn man das Blatt befeuchtet, um
wieder beim Trockenwerden desselben zu verschwinden.
Alte Blätter, die diese Eigenschaften in der Farbe zeigen,
sind wohl zumeist echt. Die Farben, denen Bleiweiß zu -
gesetzt wurde, um sie undurchsichtiger zu machen,
oxydieren leicht; es sind dies zumeist Weiß, Grau, Rosa
und Zinnober. Das Oxydieren ist aber nicht immer das
Zeichen des Alters; es gibt auch ganz neue Blätter mit
künstlich oxydierten Farben, ja manche Künstler rechnen
mit diesem Efiekt des Oxydierens, so S h u n s h o bei
seinen Schauspielerdarstellungen. Dagegen oxydieren
diese Farben nicht, wenn statt Bleiweiß Kalk zur
Mischung genommen wurde. So gibt es Blätter von
K o r i u s a i, dessen Rot oxydiert ist, und solche, die in
leuchtenden Farben sich zeigen; zum Beispiel das Rot,
das er in seinem schönen erotischen Kissenbuche »Sikido
torikuni«, das heißt, der Liebesweg, anwandte.
Bei dieser Gelegenheit will ich auch erwähnen, daß
das Rot bei den alten Abdrücken von K i t a o Masa-
nobus großen Joshiwarabildern (Katalog Hayashi
Nr. 507) nicht oxydiert. Bei den späteren Abdrücken oder
Kopien erscheint dieses Rot in dunklerer Färbung und
oxydiert. Daher kommt es, daß Sammler gerade diese
Nachdrucke für alte, dagegen die nicht oxydierten Blätter
für neuere Drucke halten. Jedenfalls muß der Sammler
viel gesehen haben, um die alten echten Farben von den
neueren zu unterscheiden.
Wir finden auch zuweilen dieselben Blätter mit ver -
schiedenen Farben vor; trotzdem können beide gute,
Nr. 24
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 363
echte Blätter aus derselben Zeit sein, denn die Künstler
wechselten hie und da die Farben auf derselben Platte.
So Utamaro, Jeisen, Toyokuni II, Hiroshige und andere.
Die Verleger- und Druckerzeichen und die Signa -
turen geben uns auch einen Fingerzeig, ob wir es mit
einem alten, echten Blatte zu tun haben oder nicht. Kopien
Fis:. 1.
sollen gesetzlich das neue Verlegerzeichen tragen, fehlt
es, oder wurde es auf irgend eine Art entfernt, so war
eine Fälschung beabsichtigt. So sind zum Beispiel Blätter
von Sharaku, die am Kunstmarkte jetzt wohl die
höchsten Preise erzielen, und die nicht das Verleger -
zeichen von Tsutaya Jusabro (ein Blatt des ge -
zackten Teufelsefeu, Onizuta, darüber drei Berggipfeln in
geraden Strichen dargestellt) tragen, nur mit Mißtrauen
zu betrachten.
Handbücher über Verleger- und Druckerzeichen gibt
es bis jetzt, soweit es mir bekannt ist, leider nicht;
für den Kunstforscher und Sammler des Japandruckes
wären solche von großem Werte. Durch Dr. Kurth
wurde, soweit es die Zeit Utarnaros betrifft, darin vor -
gearbeitet.
Künstlersignaturen erfordern ein eingehendes Stu -
dium, um ein Urteil über ihre Echtheit fällen zu können.
Japandrucke sind meistens nicht datiert. Durch
das Verleger- und Druckerzeichen kann die beiläufige
Zeitperiode und der Ort des Erscheinens eines solchen
Blattes bestimmt werden. Ist das Zeichen am Blatte von
einem Verleger oder Drucker, der zur Zeit des Künstlers
noch nicht tätig war, oder von einem, der für ihn nicht
arbeitete, so ist das Blatt ein Neu- oder Nachdruck.
Spätere Drucke, die von den Originalplatten hcrgestellt
wurden, können nicht als Kopien bezeichnet werden; zu -
meist, jedoch nicht immer, sind sie minderwertig, be -
sonders dann, wenn diese Platte in andere Hände über -
gegangen ist, und es nicht mehr der Künstler war, der die
Einfärbung der Platte und den Druck des Blattes über -
wachte. Besonders schlecht aber wurden solche Drucke
oft dann, wenn sie für den Massenvertrieb berechnet
waren. Solche Drucke lassen kaum das Originalblatt des
Künstlers wiedererkennen, der ganze künstlerische Wert
ging verloren. Da wo echte gute und feine Farben ange -
wendet wurden, finden wir statt dessen stumpfe,
schlechte, oft aber auch grelle, das Auge beleidigende
[ Anilinfarben. Die Farbenplatten werden in solchen
j Fällen auch rasch und schleuderhaft behandelt, so daß
aus manchem schönen Werke des Künstlers eine ab -
schreckende Marktware wird. Was von der alten Kunst
bei solchen Blättern noch geblieben ist, ist oft nur die
Kontur und diese hat auch zumeist durch die Abnützung
der Umrißplatte gelitten.
Wenn man also ein Blatt eines halbwegs besseren
Künstlers in die Hand bekommt, wo die handwerksmäßige
Farbengebung und die Nachlässigkeit im Drucke in die
Augen fällt, so kann man sicher annehmen, daß dies ein
späterer Abdruck sei. Es kann auch Vorkommen, daß für
solche spätere Abdrücke neugeschnittene Farbenplatten
angewendet werden, dann treten auch noch andere Ver -
änderungen in den Farbenflächen auf, die auch nicht vom
Vorteile sind. So findet man Blätter und Bücher von be -
deutenden Künstlern am Kunstmarkte, die von einer ganz
schauerlichen Wirkung auf den kunstsinnigen Beschauer
sind und die dem Originale nur im Umrisse gleich -
kommen. Auf diese Art wurde mit den Arbeiten und mit
dem Namen der Künstler oft der größte Mißbrauch
getrieben, und dies w ? ar nur geeignet, den Künstler und
seine Werke in Mißkredit zu bringen. So gibt es Aus -
gaben von Hiroshige I und II, dann Kunisada,
Kuniyoshi und dem jungverstorbenen Kuniyasu,
von Jeisen und auch von modernen Meistern, so
G e k o und Joshi-Toshi und anderen Künstlern, die
oft den Meister nicht erkennen lassen. Man kann sich
darum auch nicht wundern, wenn Kunstfreunde, die nur
solche Drucke in die Hände bekommen, die japanische
Kunst nicht hoch einschätzen.
Bei den späteren Drucken ist auch die Strichplatte
mehr oder weniger abgenutzt. Die Konturen werden
gröber, die feinen Striche dicker, oft sind sie, wenn die
scharfe Holzlinie auf der Platte ausgebrochen ist, unter -
brochen. Die Abnützung der Platte macht sich in erster
Linie bei den Haaransätzen bemerkbar, indem die
Fig. 2.
schw-arze Farbe bei den ganz feinen Linien ineinander
läuft und so oft störende Flecke bildet.
Fig. 1 zeigt so einen späteren Druck von Kochoyen
Harumasu (Mitte 19. Jahrh.), wo die Haaransätze ver -
schwommen sind und der Druck nachlässig durchgeführt
wurde.
Seite 364
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 24
Und nun will ich einiges über Nachdrucke, das
sind Neudrucke oder Kopien, sagen. Neudrucke sollen
gesetzlich das Verlegerzeichen tragen, fehlt es oder ist
nur das Verlegerzeichen des Originals vorhanden, so lag
die Absicht einer Täuschung vor, und ein solches Blatt
kann als Fälschung bezeichnet werden. Neudrucke sind
in den Umrissen nicht schwer herzustellen, da sic leicht
zu kopieren sind und der Schnitt nach der auf dem Holz-
blocke geklebten Kopie erfolgt. Die Schwierigkeit liegt
erst in der Farbengebung. Wir finden auch zumeist ganz
vorzügliche Kopien, soweit es die Konturen anbelangt,
und wenn diese dennoch dem Original nachstehen, so liegt
dies zumeist in der Farbengebung. Die Farbengebung
gibt uns auch die beste Handhabe, um einen Neudruck
oder eine Fälschung zu erkennen. Es gibt aber natürlich
auch mindere Neudrucke, die selbst den Anforderungen
in der treuen Wiedergabe der Konturen nicht entsprechen.
Neudrucke zeigen auch oft auf der Rückseite eine
gewisse strichweise Glätte; cs sind dies die Spuren des.
Reibens, das beim Drucke in Anwendung kam.
Was die Farben der Neudrucke anbelangt, so ist
dies wie bei den Fälschungen und späteren Drucken, sie
wirken auf den Beschauer aufdringlich, dabei sind sie
mehr oder weniger stumpf und zeigen nicht den trans -
parenten Glanz der alten Farben, der selbst noch bei
schlechter Erhaltung den alten guten Blättern einen eigen -
artigen Reiz verleiht. Die Farben der Neudrucke zeigen
meist auch nicht die übereinstimmende Harmonie, wie
sie den alten Blättern eigen ist, sie springen sozusagen,
einem einzeln in die Augen, wie die Töne eines schlecht
harmonierenden Orchesters in die 'Ohren. Wenn es auch
vorzügliche Neudrucke gibt, denen nicht alle diese Fehler
anhaften, ein oder der andere Fehler tritt doch hervor.
Je weniger diese Eigenschaften bei dem modernen Drucke
bemerkbar sind, desto besser ist natürlich die Kopie.
Sehr gute Neudrucke sind übrigens nicht so häufig zu
finden, und man verlangt jetzt auch schon in Europa für
solche ganz entsprechend hohe Preise.
Man würde aber den Verlegern und Kunsthändlern in
Japan unrecht tun, wenn man sic wegen der Herausgabe
der Neudrucke als Fälscher bezeichnen würde. Die
Täuschung des Käufers liegt ihnen sicher ferne, das be -
weisen schon die niedrigen Preise, die in Japan für solche
Blätter verlangt werden. Dasselbe ist ja auch bei uns
der Fall, wo die graphischen Reproduktionen im Kunst -
handel eine hervorragende Stelle entnehmen, nur mit dem
Unterschiede, daß bei uns im Verhältnisse bedeutend
höhere Preise verlangt werden. Ebensowenig kann man
das Werk eines Künstlers, das eine starke Anlehnung
an die Arbeit eines größeren Meisters zeigt, gleich als
Fälschung bezeichnen; oft sind solche Schöpfungen
streng oder frei bearbeitete Kopien, wie wir solche auch
bei unseren Kupferstich-Kleinmeistern im 16. Jahrhundert
vorfinden. Kopien sind nicht immer Fälschungen, erst
durch eine falsche Signierung, bei der es auf Täuschung
abgesehen ist, wird sie zur Fälschung.
Da es Sammler gibt, die mit einer gewissen Ge -
ringschätzung auf diejenigen herabsehen, die auch
Neudrucke in ihre Sammlung aufnehmen, so will ich
hier an die Frage herantreten, ob man Neudrucke nach
alten Meistern sammeln soll oder nicht. Ich sage unbe -
dingt ja, und zw 7 ar aus folgenden Gründen: Es ist ganz
unmöglich, sämtliche Werke eines Künstlers im Originale
zu erhalten, und so sind gute Neudrucke nur eine not -
wendige Ergänzung; wir füllen damit nicht nur die
Lücken in unseren Mappen, sondern auch in unserem
Wissen aus. Es schenken selbstverständlich auch die be -
deutendsten Sammler den Neudrucken ihre Aufmerksam -
keit, wie dies zum Beispiel aus der Monographie Uta-
maros von Dr, K u r t h zu ersehen ist. Ferner bieten uns
die Neudrucke das beste Material, um Fälschungen zu er -
kennen und sie nachzuweisen. Ich spreche hier aus prak -
tischer Erfahrung und will zur Begründung meiner An -
schauung in dieser Hinsicht folgendes anführen:
H. Shmidt gibt uns in seiner bereits erwähnten inter -
essanten Studie »Harunobu, Technik und Fälschungen
seiner Holzschnitte« wertvolle Fingerzeige, um einen
echten Harunobu von einem falschen zu unterscheiden.
Als Kennzeichen der Echtheit führt er auch die Eigen -
schaften der Papiere an, die Harunobu zu seinen Drucken
verwendete. Er sagt unter anderem daselbst: »Harunobu
verwendete dickes Material (bis 0‘2 Millimeter Dicke).
Das Papier seiner besten Drucke ist gleichmäßig fein -
faserig, hat auf farbfreien Stellen Seidenglanz und fühlt
sich weich an. Es ist sehr widerstandsfähig und schwer
einzureißen. Abgegriffene Ecken sind stumpf, aber nicht
zerfasert.«
Diese Beschreibung paßt nun Wort für Wort auch
auf das Papier von Neudrucken Harunobus, die im Ver -
lage von Kokodo Sakai in Tokio zu haben waren. Bei
Unkenntnis dieser Neudrucke könnte ein Sammler leicht
nach dem Wortlaute der Beschreibung des Papieres, wie
sie uns H. Shmidt ganz richtig gegeben hat, solche als
echte Blätter von Harunobu halten. Ich fand auch solche
Blätter in öffentlichen Auktionen als echt ausgeboten, in
Auktionen, wo es sicher auf eine Täuschung nicht abge -
sehen war und zu denen der Auktionskatalog angeblich
von einem bekannten Eachmanne verfaßt wurde. Viel -
leicht hätte auch ich nicht diese Blätter als Neudrucke
erkannt, wenn nicht eben dieselben Blätter als Neu -
drucke in meinem Besitze gewesen wären. Man sieht
aber auch, wie schwer cs ist, bestimmte Anleitungen in
dieser Hinsicht zu geben, cs bewahrheitet sich eben
auch hier das Wort: »Grau ist jede Theorie.«
Die starken, seidenartigen J J apiere, die zu den Neu -
drucken Harunobus benützt werden, haben Eigenschaften,
die ich bei den alten, starken, seidenartigen Papieren
nicht beobachtet habe. Diese neuen Papiere sind so stark
mit Pflanzenschleim versetzt, daß ein Durchfärben des
Papieres fast unmöglich ist; die Farbe haftet nur auf den
obersten Schichten des T 5 apicrcs. Ferner besitzen diese
Papiere zuweilen dunkle Flecke, die innerhalb des
Papieres sicli befinden; hält man das Papier gegen das
Licht, so kann man diese bräunlichen Flecke bemerken.
Befeuchtet man das Papier, dann treten sie auf die Ober -
fläche, um beim Trocknen wieder zu verschwinden. Ge -
schieht die Befeuchtung mit einem gefärbten Wasser,
dann verschwinden die Flecke nicht mehr, sie treten
stärker in Farbe auf und sind nicht mehr zu entfernen.
Fig. 2 zeigt so ein Blatt von Harunobu, wo die
Flecke in den Wolken bemerkbar sind.
Fälscher finden wir zu allen Zeiten und in allen
Orten, daher auch in Japan; es wäre aber ein Irrtum, zu
glauben, daß der Japandruck nur in Japan gefälscht
würde. Auch bei uns versteht man diese Kunst ganz
gut, denn die Fälscher haben cs hiebei, im Gegensätze
zur Fälschung anderer Kunstgegenstände, sehr leicht.
Als Grundlage zu ihren Fälschungen benützen sie ein -
fach den billigen Nachdruck. Der Japaner benützt auch
alte Originalplatten, deren es noch in der jüngsten Zeit
viele gegeben hat, oder er fälscht die Blätter direkt
mit Hilfe der billigen und geschickten Holzschneider.
Diese direkte Fälschung ist schon schwieriger, denn
hiezu gehört außer der Kunstfertigkeit auch das
volle Eingehen in den Geist und die Eigenart des
Künstlers, sowie die genaue Kenntnis des Materials,
das ist die des Papiers und der Farben und dazu ist nur
der Japaner befähigt. Solche Fälschungen sind auch am
schwersten zu erkennen. Bei der Schwierigkeit der
direkten Fälschung ist es begreiflich, daß in erster Linie
Nr. 24
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 365
solche Blätter gefälscht werden, die am Kunstmarkte
hohe Preise erzielen, weshalb auch gerade bei solchen
Blättern die größte Vorsicht angezeigt erscheint. Sonst
ist, wie gesagt, die Fälschung leicht. Der Fälscher
nimmt einen Neudruck her und seine Arbeit besteht nur
darin, dem Blatte das Aussehen des Alters zu geben,
wobei das Papier eventuell auch gefärbt wird. Eine
solche künstliche Färbung des Papiers ist jedoch
meistens leicht zu erkennen. Sobald man es mit einem
Tropfen Wasser befeuchtet, bildet sich ein lichter
Fleck mit einem dunkleren Rand. Ist das Papier mit
Tabaksaft, Kaffee oder Tee gefärbt, so kann man dies
auch nach dem Geruch oder nach dem Geschmack er -
kennen. Doch, wie schon früher erwähnt, muß man
beim Tabakgeruche berücksichtigen, daß das Blatt in
einem Lokale gehangen sein konnte, wo es dem Tabak -
rauche ausgesetzt war. Es schließt auch nicht aus, daß
alte Blätter hie und da aus irgend einem Grunde ge -
färbt wurden; die Entfärbung bei Anwendung des
* Wassertropfens tritt aber in diesem Falle nicht so rasch
und auffällig zutage, wie bei frischen Färbungen. Die
künstliche Fälschung der nachgedunkelten Färbung des
Papiers ist, wie man sieht, nicht so leicht, da sie
durch das Befeuchten des Papiers leicht konstatiert
werden kann.
Wenn nun das Papier gefärbt ist, werden künstlich
Wurmlöcher angebracht, was am besten durch ent -
sprechend hergestellte Metallstanzen geschieht, sodann
wird dem Papiere durch Reiben, Drücken und der -
gleichen eine gewisse Weiche gegeben, damit es nicht
knittert. Nun folgt die künstliche Abnützung, indem man
die Ecken abgreift, oder, was eigentlich natürlicher ist,
man überläßt die Bilder Kindern auf längere Zeit zum
Spielen. Die besorgen dann schon die Abnützung.
Einige angebrachte Flecke erhöhen den Anschein der
Echtheit noch mehr, gerade so wie die Löcher in einem
Perserteppiche. Zum Schlüsse werden noch einige
Restaurierungen vorgenommen und der billige Neu -
druck wurde so zum teueren alten Druck umgewandelt.
Ja, wenn nur die Farben nicht wären, die den Kenner
immer auf die Spur der Fälschung führen. Das Ver -
blassen der Farben durch die Sonne hilft nichts, denn
die alte, echte, feingeriebene Erdfarbe sowie die
t'ig. 3,
glänzende alte Pflanzenfarbe verändern sich durch das
Sonnenlicht in einer ganz anderen Weise, als dies bei
den gröber behandelten modernen Farben der Fall ist.
Man kann auch bei den alten Blättern häufig die Wahr -
nehmung machen, daß die Veränderung in den Farben,
die durch das Alter und durch das Sonnenlicht hervor -
gerufen wurden, ihnen nicht nachteilig war, was von
den Neudrucken nicht gesagt werden kann.
Aus dem Angeführten ist auch zu entnehmen, daß
es ganz falsch wäre, wenn man, wie es zumeist ge -
schieht, die Echtheit und das Alter eines Blattes nach
dem Schmutze, den Wurmlöchern, der dunklen Farbe
Figo 4.
des Papiers, den abgestoßenen Ecken und abgegriffenen
Rändern beurteilen würde. Je mehr aber solche Fehler
vorhanden sind, desto eher wird so ein Blatt von
manchem Sammler als echt angesehen. Alle diese Eigen -
schaften können einem Neudrucke oder dem Papiere
leicht gegeben werden, wie ich es geschildert habe. Bei
gut erhaltenen Blättern ist die Bestimmung ' der Echt -
heit leichter als bei schlecht erhaltenen; je schlechter
so ein Druck erhalten ist, desto schwerer wird auch die
Beurteilung, und ich glaube, daß ein Mißtrauen gegen
schlecht erhaltene Blätter zumeist gerechtfertigter ist
als gegen tadellose Blätter.
Warum sollen tadellose Blätter in voller Frische
ihrer Farbenpracht nicht echt sein? Häufig findet man
solche wohl nicht, woher wohl das Mißtrauen mancher
Sammler gegen solche vorzüglich erhaltene Blätter
stammen mag. Solche vorzüglich erhaltene Blätter
brachten zum Beispiel die Auktionen in Paris von
Hayas'hi (1904) und Goncourt (1893) und solche
finden wir auch in mancher öffentlichen und privaten
Sammlung.
Die Erhaltung der Blätter hängt ganz von dem
Schicksale ab, das sie im Laufe der Zeit erlitten haben;
wurden sie sorgsam aufbewahrt, so blieben sie auch
tadellos erhalten. Im allgemeinen heißt es aber in unserer
europäischen Kunstliteratur, die japanischen Farben -
holzschnitte wurden in ihrem Vaterlande nicht ge -
schätzt und auch nicht gesammelt, daher müßte man
daraus die Folgerung ziehen, daß sie auch nicht sorg -
sam genug aufbewahrt wurden, und es wäre ein be -
sonderer Zufall, wenn man ein tadelloses Blatt finde,
Woher kommen also diese vorzüglich erhaltenen
Blätter, fragen sich die meisten Sammler und be -
trachten jedes schadlose Blatt mit Mißtrauen, sie ver -
missen den Schmutz und die Wurmlöcher, nach denen
sie die Echtheit und das Alter eines Blattes beurteilen
und nehmen an, daß ein solches gut erhaltenes Blatt ein
Neudruck sei. Die Echtheit eines Blattes nach seiner
Erhaltung zu beurteilen, ist, wie bereits zum Ausdrucke
gebracht wurde, jedoch nicht richtig. Wie kommt es
aber, daß diese Drucke, die ja angeblich in Japan nicht
geschätzt und gesammelt wurden, doch in allen Zu -
ständen der Erhaltung fortwährend auftauchten und auch
jetzt noch zu finden sind, wenn auch der echte, alte
Farbenholzschnitt im Lande selbst sehr selten ge -
worden ist?
Diese Frage ist bis jetzt noch nicht aufgeklärt
worden, was mich veranlaßte, diesbezüglich nachzu -
forschen, wobei ich, unterstützt durch Mitteilungen
Seite 366
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 24
hochgebildeter Japaner, zu folgendem Ergebnis gelangt
bin: Zunächst muß man sich die Frage stellen, welchen
Zweck die japanischen Farbenholzschnitte hatten. Die
japanischen Farbenholzschnitte sind mit wenigen Aus -
nahmen keine Werke, die ein Künstler geschaffen hat,
ohne daß er dabei eine andere Absicht vor Augen ge -
habt hätte, als ein Meisterwerk zu schaffen. Diese
Blätter hatten meist einen bestimmten Zweck und
können als Produkte des Kunstgewerbes betrachtet
werden, dem sich die bedeutendsten Künstler Japans
widmeten, was bei so einem feinfühligen und kunst -
sinnigen Volke begreiflich ist. Auf diese Art erreichte
der japanische Farbendruck auch die Vollkommenheit,
gleich den anderen Kunstwerken des japanischen
Gewerbefleißes, dessen Erzeugnisse in der ganzen ge -
bildeten Welt als mustergültig bezeichnet werden. Stellen
sich ja in neuester Zeit auch bei uns die größten Künstler
in den Dienst des Kunstgewerbes. In Japan geschah dies
schon seit Jahrhunderten.
Aus den Darstellungen dieser Kunstblätter kann man
auch ihren Zw'eck ersehen. Sie zeigen zumeist Porträts
von Schauspielern in ihren Rollen und Theaterszenen,
Porträts von Kurtisanen mit Angabe ihres Namens und
des Hauses, wo sie ihr Gewerbe trieben (dabei werden
sie oft poetisch mit Blumen. Flüssen, ja auch mit Land -
schaften verglichen), dann Tänze, Feste, Unterhaltungen,
Spiele, Ringkämpfe, Landschaften, Tempelbilder und
Badeorte. Es sind dies, wie man sieht, Reklame- und Er -
innerungsbilder. Weiters finden wir Darstellungen, die
zur Belehrung dienen, wie Bilder aus der Götterlehre,
Religion, Heldensage und Geschichte, naturgeschichtliche
Darstellungen, wie Tiere und Pflanzen, kunstgewerb -
liche und Handwerkerbilder.
Diese Reklame-, Erinnerungs- und Belehrungs -
bilder wurden zwar nicht von den Japanern in unserem
Sinne gesammelt, aber doch aufbewahrt. Als Wand- und
Pfostenbilder (Kakemonos und Nagaye) dienten sie auch
zur Auschmiickung der Wohnräume, und es wurden
aus ihnen Setzschirme erzeugt.
Fig. 3 zeigt einen Druck von K u n i y o s h i mit
einer Theaterszene aus den 47 Ronins, auf welchem ein
Setzschirm mit aufgeklebten Farbenholzschnitten dar -
gestellt erscheint, und Fig. 4 einen solchen von H i r o-
shige. wo Farbendrucke als Tapetenschmuck in dem
ehemaligen Techause Pankiro in Yokohama verwendet
wurden.
Was die Erinnerungsbilder anbelangt, so spielten sie
in Japan eine ähnliche Rolle wie in neuester Zeit bei uns
die Ansichtskarten. Der Japaner ist ja, wie bekannt, ein
großer Freund vom Re'sen, halb Japan, Mann und Weib,
soll beständig untenvegs sein. Man kaufte sich zur Er -
innerung die Städte- und Landschaftsbildcr, unter denen
die 53 Ansichten der Stationen der alten, berühmten
Tokaidostrrße, die von Kioto nach Jedo führte, dann die
Fujiyamabilder, besonders erwähnenswert sind. Die
Wallfahrer, die cs in Japan ebensogut gibt wie bei uns,
brachten die Tempelansichten und Wallfahrtsbilder auch
zur Erinnerung mit nach Hause. Die wandernden Japaner
kauften sich auch zur Erinnerung ihrer Reiserlebnisse
die Schauspielerbilder, Theaterdarstellungen und der -
gleichen mehr. Von den Reisen zurückgekehrt, erzählten
sie ihren Angehörigen von dem, was sie gesehen und
erlebt und zeigten ihnen hiebei die Bilder, die dann zum
Angedenken aufbewuhrt wurden.
Aber nicht nur der einfache Mann, auch der hohe
Adel des Reiches mit seinem Gefolge der Samurais tat
dasselbe. Seit der Herrschaft der Shoguns Side-josi,
auch Saico genannt, also seit 1586, waren die Adeligen
gezwungen, jedes zweite Jahr dessen Hof in Jedo zu
besuchen. Hier mußten sic sich längere Zeit aufhalten,
wobei sie sich die Zeit mit Festlichkeiten und zumeist
mit den Vergnügungen vertrieben, die sie im Joshiwara-
viertel mit den Oirans und Geishas, bei Tanz und Ge -
sang, fanden. Die öffentliche Meinung und die Ange -
hörigen fanden darin nichts Schlechtes, sie sahen dies
als selbstverständlich und natürlich an, gerade so, wie
wunn man bei uns ein Theater besucht.
Solche hohe Herrschaften brachten außer den
Landschaftsbildern noch die Porträts der schönen und
berühmten Kurtisanen mit nach Hause, die sie im Joshi-
waraviertel kennen gelernt hatten. Auch kauften sie
Bilder von Festlichkeiten und Konguratänzen fTempel-
tänzc), die ihnen einen Ersatz für das Theater boten, das *
zu besuchen sic für unschicklich hielten. Nur das ge -
wöhnliche Volk besuchte das Theater.
Solche Farbendrucke wurden nun, wie gesagt, zur
Erinnerung mitgebracht. Bei der Pietät der Japaner für
ihre Vorfahren und den bestehenden Ahnenkult ist es
auch natürlich, daß diese Erinnerungsblättcr zumeist
sorgsam aufbewahrt wurden. So kommt es, daß man jetzt
noch bei den besseren Familien und besonders bei den
alten Adelsfamilien kostbare Blätter von tadelloser Er -
haltung finden kann; daß diese Blätter nicht veräußert
wurden, ist bei dem Adelsstölze und der großen Pietät
der Japaner begreiflich. Solche Blätter erschienen und
können auch jetzt nur auf dem Kunstmarkte erscheinen,
wenn so eine Familie zugrunde ging oder ausstarb. Dies
ist die Ursache der großen Seltenheit sehr gut erhaltener,
kostbarer Blätter.
Blätter, die zu Setzschirmen verwendet wurden,
dann Roll- und Pfostenbilder sind gewöhnlich auch
besser erhalten, je nach dem, ob sie mehr oder weniger
dem Rauche oder Wurmfraßc ausgesetzt waren. Oft
wirkte bei solchen Bildern das Klebemittel nachteilig, das
stets bemerkbar bleibt. Bilder aus Teehäusern und
niedrigen Hütten haben meist durch den Rauch gelitten,
waren sie der Sonne ausgesetzt, so veränderten sich die
Farben und sic verbleichten. Schmutzige und fleckige
Holzschnitte gehen zumeist auf Rechnung der Kinder -
hände. Kinder waren es ja größtenteils, die die schönen
und bunten Brokatbilder und Bücher nicht genug be-
wundern konnten, die der Vater von seiner Reise nach
Hause brachte. Waren diese Drucke zur Belehrung be -
stimmt. so hatten sö meist das gleiche Schicksal wie
unsere Schul- und Belehrungsbücher.
In dem Gesagten findet so manches seine natür -
liche Erklärung betreffs des Zustandes der Farbenholz -
schnitte, ihrer Seltenheit und Auffindung sowie auch
betreffs ihres Erscheinens auf dem Kunstmarkte. Ferner
kann man aus dem Ganzen ersehen, daß eine Fälschung
des japanischen Farbenholzschnittes leichter ist, als
eine solche zu erkennen. Soll ja der bedeutendste Kenner
des Farbendruckes, ein Japaner, sich geäußert haben,
daß er die Echtheit eines Blattes nur dann mit Sicher -
heit bestimmen könne, wenn er es verbrennen würde;
ich glaube aber nicht, daß ein Sammler sich zu diesem
Experimente hergeben wird.
Nr. 24
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 367
Die Majolikasammlung Beckerath.
(Schluß des Auktionsberichtes.) *
Nr. 253 Große zweihenkelige Vase, Faenza, Mitte des 16. Jahrh.,
Farmacia v. Sta. Maria Novella Mk. 320, Nr, 254 Flacher Teller,
Casa Pirota, 1538 Mk. 300, Nr. 255 Vertiefte Schüssel, Mitte des
16. Jahrh. Mk. 300, Nr. 256 Vertiefter Teller, Casa Pirota, erste
Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 850, Nr. 257 Gebuckelte Schüssel auf
Fuß, Casa Pirota, erste Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 310, Nr. 258
Veitiefte gebuckelte Schale auf Fuß, Mitte des 16. Jahrh.
Mk. 540, Nr. 259 Flacher Teller, Mitte des 16. Jahrh. Mk. 290,
Nr. 260 Albarello, Anfang des 16. Jahrh. Mk. 620, Nr. 261
Albarello, Anfang des 16. Jahrh. Mk. 350, Nr. 262 Albarello, An -
fang des 16. Jahrh. Mk. 270, Nr. 263 Schlanker Albarello, Anfang
des 16. Jahrh. Mk. 400, Nr. 264 Bauchiger Krug, erstes Drittel
des 16. Jahrh, Mk. 600, Nr. 265 Großer Albarello, Anfang des
16. Jahrh. Mk. 1050, Nr. 266 Flacher Teller, erstes Viertel des
16. Jahrh. Mk. 155, Nr, 267 Runde Schale, erste Hälfte des
16. Jahrh. Mk. 490, Nr. 268 Vertiefter Teller, um 1510 Mk. 370,
Nr. 269 Kleiner flacher Teller, erstes Drittel des 16. Jahrh.
Mk. 220, Nr. 270 Gebuckelte Schale auf Fuß, erste Hälfte des
16, Jahrh., Marke A Mk. 1420, Nr. 271 Albarello, Anfang des
16. Jahrh. Mk. 230, Nr. 272 Albarello, erste Hälfte des 16. Jahrh
Mk. 510, Nr. 273 Albarello, um 1500 Mk. 250, Nr. 274 Große
flache Schüssel, Faenza oder Castel Durante, erste Hälfte des
16. Jahrh. Mk. 610, Nr. 275 Albarello, erste Hälfte des 16. Jahrh.
Mk. 350, Nr. 276 Apothekergefäß, Mitte des 16. Jahrh., email -
artige Farben Mk. 310, Nr. 277 Albarello, erstes Drittel des
16. Jahrh. Mk. 300, Nr. 278 Desgl., Anfang des 16. Jahrh, Mk. 430,
Nr. 279 Albarello, erstes Drittel des 16. Jahrh., und Nr. 280
Desgl. Mk. 600, Nr. 281 Albarello, erstes Viertel des 16. Jahrh.
Mk. 340, Nr. 282 Großer Apothekerkrug Mk. 850, Nr. 283
und 284 Zwei Albarelli, erstes Drittel des 16. Jahrh. Mk. 750,
Nr. 285 und 286 Zwei Albarelli, erstes Drittel des 16. Jahrh
Mk. 500, Nr. 287 und 288 Zwei desgl., erstes Drittel des
16. Jahrh. Mk. 650, Nr. 289 Albarello, um 1500 Mk. 250, Nr. 291
Apothckerva$e, Anfang des 16. Jahrh. Mk. 300, Nr. 292 Kleines
rundes Schälchen, Anfang des 16. Jahrh. Mk. 330, Nr. 293 und
294 Zwei große Apothekergefäße, erste Hälfte des 16. Jahrh.
Mk. 1200, Nr. 295 Breiter Albarello, erstes Viertel des 16. Jahrh.
Mk. 350, Nr. 296 Apothekerkanne, rückseitig datiert 1548, Mitte
des 16. Jahrh. Mk. 650, Nr. 297 Desgl., Mitte des 16. Jahrh.
Mk. 380, Nr. 298 und 299 Zwei Apothekerkannen, erstes Drittel
des 16. Jahrh. Mk. 500, Nr. 300 Großer Albarello, erstes Drittel
des 16! Jahrh. Mk. 610, Nr. 301 Kleiner vertiefter Teller Mk. 550,
Nr. 302 Doppelhenkelige Vase Mk. 950. Nr. 303 Albarello, An -
fang des 16. Jahrh. Mk. 500, Nr. 304 Desgl., Anfang des 16. Jahrh.
Mk. 600, Nr. 305 Desgl., Anfang des 16. Jahrh. Mk. 100, Nr. 306
Apothekerkanne, Anfang des 16. Jahrh. Mk. 310, Nr. 307 Große
Vase, erstes Drittel des 16. Jahrh. Mk. 1100, Nr. 308 Vertiefter
Teller, erstes Drittel des 16. Jahrh., und Nr. 309 Desgl., erstes
Drittel des 16. Jahrh. Mk. 4500, Nr. 310 Großes Apothekergefäß,
erste Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 2450. — K) Deruta. Nr. 311
Große, doppelhenkelige Vase, Mitte des 16. Jahrh. Mk. 1150,
Nr. 312 Große vertiefte Schüssel, erste Hälfte des 16. Jahrh.
Mk. 2300, Nr. 313 Tiefe Schüssel, erstes Drittel des 16. Jahrh.
Mk. 3400, Nr. 314 Flache Schüssel, erstes Viertel des 16. Jahrh.
Mk. 2600, Nr. 315 Gebuckelte und gerippte Schale, erste Hälfte
des 16. Jahrh. Mk. 900, Nr. 316 Zweihenkelige Vase, erste Hälfte
des 16. Jahrh. Mk. 1700, Nr. 317 Tondino, erstes Drittel des
16. Jahrh. Mk. 900, Nr. 318 Tondino, erstes Drittel des 16. Jahrh.
Mk. 1100, Nr. 319 Flacher Teller, erstes Viertel des 16. Jahrh.
Mk. 1600, Nr. 320 Desgl., erstes Viertel des 16. Jahrh. Mk. 950,
Nr. 321 Schnabelkanne, erstes Viertel des 16. Jahrh., ähnlich im
Louvre und im Kensington-Museum Mk. 3700, Nr. 322 Große
vertiefte Schüssel, erstes Viertel des 16. Jahrh. Mk. 2700, Nr. 323
Vertiefte Schüssel, erste Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 1500, Nr. 324
Desgl., Hüftbild einer jugendlichen Frau, erste Hälfte des
* Siehe Nr. 23 der »Internationalen Sammler-Zeitung'
16. Jahrh. Mk. 1480, Nr. 325 Vertiefte Schüssel, Pfauenaugen -
motiv, erste Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 2900, Nr. 326 Große
tiefe Schüssel, Christus zeigt dem ungläubigen Thomas die
Wundmale, erstes Viertel des 16. Jahrh. Mk. 5200, Nr. 327
Schlankes Kännchen. Profilkopf einer jungen Frau, erste Hälfte
des 16. Jahrh. Mk. 340, Nr. 328 Desgl., Franz von Assisi, erste
Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 560, Nr. 329 Desgl., herzförmiges
Medaillon, erste Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 600, Nr. 330 Große
zweihenkelige Vase, Anfang des 16. Jahrh. Mk. 1010, Nr. 331
Desgl., erste Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 880, Nr. 332 Vertiefte
Schüssel, Anfang des 16. Jahrh. Mk. 1350, Nr. 333 Zweihenkelige
Vase auf Fuß, erste Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 2250, Nr. 324 Ver -
tiefte Schüssel, Reiter mit Lanze auf springendem Pferd, erste
Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 1050, Nr. 335 Apothekertopf, erste
Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 1100, Nr. 336 Reliefierter Teller, Eber
in einer Landschaft, Deruta oder Gubbio, erste Häifte des
16. Jahrh. Mk. 900, Nr. 337 Große tiefe Schüssel, Halbfigur einer
Frau, erstes Drittel des 16. Jahrh. Mk. 2800, Nr. 337 a Tiefe
Schüssel, Profilkopf eines bärtigen Kriegers, Ende des 16. Jahrh.
Mk. 1050. — L) Urbin o und Gubbia. Nr. 338 Flacher
Teller, Blütenkelch mit Knospen, Gflbbio, Anfang des 16. Jahrh.
Mk. 7800, Nr. 339 Flacher Teller, »Tod des Perserkönigs Horo-
paste«, lüstriert von Giorgio Andreoli in Gubbio, erste Hälfte
des 16. Jahrh. Mk. 5100, Nr. 340 Flache Schale, Edelmann,
Urbino, Mitte des 16. Jahrh. Mk. 800, Nr. 341 Schale, Gubbio,
erste Hälfte des 16. Jahrh. Mk. 1000, Nr. 342 Reliefbild, hl.
Hieronymus, vor dem Kreuz betend, erste Hälfte des 16. Jahrh.
Mk. 700, Nr. 343 Kleine Suppenschale, Geburtsszene, Urbino,
Mitte des 16. Jahrh. Mk. 2300, Nr. 344 Tellerfragment, Latona,
Urbino, Xante Avelli, datiert 1535 Mk. 800, Nr. 345 Tellerfrag-
ment, »David schlägt den Goliath«, Urbino, erstes Drittel des
16. Jahrh. Mk. 170, Nr. 346 Tintenfaß, Urbino, Mitte des
16. Jahrh. Mk. 225, Nr. 347 Große Apothekervase, Urbino, Ende
des 16. Jahrh. Mk. 360, Nr. 348 Albarello, Urbino, zweite Hälfte
des 16. Jahrh. Mk. 185. — M) Siena. Nr. 349 Flacher Teller,
Medaillon mit einer Hand, um 1500 Mk. 9900, Nr. 350 Desgl.,
um 1500 Mk. 2100, Nr. 351 Apothekervase, Anfang des 16. Jahrh.
Mk. 2100, Nr. 352 und 353 Zwei Albarelli, erste Hälfte des
16. Jahrh. Mk. 1100, Nr. 354 Albarello, erstes Viertel des
16. Jahrh. Mk. 3000, Nr. 355 Große Apothekervase, erste Hälfte
des 16. Jahrh. Mk. 3300, Nr. 356 Große vertiefte Schüssel, An -
fang des 16. Jahrh. Mk. 900, Nr. 357 Schlankes Kännchen, An -
fang des 16. Jahrh. Mk. 460, Nr. 358 Albarello, erstes Viertel des
16. Jahrh. Mk. 1000, Nr. 359 Desgl., Anfang des 16. Jahrh.
Mk. 1100, Nr. 360 Albarello, Anfang des 16. Jahrh. Mk. 580,
Nr. 361 Desgl., Anfang des 16. Jahrh. Mk. 630, Nr. 362 Flache
Schiissel, Mitte des 16. Jahrh. Mk. 600. — N) Venedig.
Nr. 363 Kleiner tiefer Teller, erstes Drittel des 16. Jahrh., ohne
Marke Mk. 250, Nr. 364 Große Apothekerflasche, Mitte des
1(>. Jahrh. Mk. 490, Nr. 365 Große Apothekervase, zweite Hälfte
des 16. Jahrh. Mk. 400, Nr. 366 Vertiefte Schüssel, Mitte des
16. Jahrh. Mk. 400, Nr. 367 Albarello, Mitte des 16. Jahrh.
Mk. 200, Nr. 368 Desgl., Mitte des 16. Jahrh. Mk. 210, Nr. 369
Desgl., Mitte des 16. Jahrh. Mk. 405, Nr. 370 Desgl, Mitte des
16. Jahrh. Mk, 410, Nr. 371 Schale, erste Hälfte des 16. Jahrh.
Mk. 250. — O) Unbekannte Werkstätten. Nr. 372
Kanne, oberitalienisch. Mitte des 16. Jahrh. Mk. 200, Nr. 373
Desgl. Mk. 150, Nr. 374 Apothekervase, oberitalienisch, um 1600
Mk. 310, Nr. 375 Kleiner Albarello, oberitalienisch, Ende des
16. Jahrh. Mk. 140, Nr. 376 Helmkanne, oberitalienisch, 17. Jahrh.
Mk. 230, Nr. 377 und 378 Zwei kleine Apothekertöpfe, ober -
italienisch. Ende des 16. Jahrh. Mk. 155. — P) Florentiner
Brokat und Venezianer Gläser. Nr. 379 Glasschalc,
Venedig, erstes Viertel des 16. Jahrh. Mk. 320, Nr. 380 Ante-
pendium aus Goldbrokat, Florenz, zweite Hälfte des 15. Jahrh.
Mk. 4300, Nr. 381 Glasschale, Venedig, Mitte des 16. Jahrh
Mk. 190, Nr. 382 Flache Glasschale, Venedig, Mk. 180.
Seite 368
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 24
Die Sammlungen des Prinzen Eugen von Savoyen.
Zur Nachfeier des 250. Geburtstages des Prinzen
Eugen von Savoyen hielt der Regierungsrat im
literarischen Bureau des Ministeriums des Aeußern in
Wien, Jakob Edler v. W i n t e r ni t z, am 18. v. M. einen
überaus interessanten Vortrag, in welchem er die Quali -
täten des Prinzen als Feldherr, als Staatsmann, als
Kunstmäzen und auch als Sammler erörterte.
Prinz Eugen, so sagte der Vortragende, hatte außer
der Gunst des Hofes mancherlei Resourcen, sich das
Leben angenehm zu machen. Er legte eine große Biblio -
thek an und setzte besonderen Wert in den Besitz von
Ausgaben schöner und seltener Art. Einen besonderen
Teil dieser Bibliothek bildete eine ausgedehnte, kost -
bare Sammlung von Handzeichnungen, Kupferstichen
und Porträts. Die Käufe für diese Sammlung wurden
durch Pierre Jean Mariette besorgt; dieser besorgte
auch die prachtvollen Bronzen, die Eugen zur Aus -
schmückung seiner Paläste aus Paris kommen ließ. In
Rom ließ der Prinz die Käufe von Kunstgegenständen
durch den Abbate Silvio Valcnti Gonzaga, der
später zum Kardinal und päpstlichen Staatssekretär ver -
rückte, ausführen. Viele, ja die meisten Kunstschätze
Eugens sind in fremde Hände übergegangen und von
Wien weggebracht worden. So geschah es mit jenen
schönen Bildwerken — die pompejanischen Gewand -
statuen genannt die ersten, die in Herkulanum aus -
gegraben und Eugen von dem Prinzen Elboeuf zum
Geschenke gemacht wurden. Sie wurden nach Eugens
Tode von seiner Erbin nach Dresden verkauft. Nach
Preußen wanderte von den Kunstschätzen Eugens jener
betende Knabe, der in der Tiber gefunden und von
Papst K 1 e m ens XI. dem Prinzen Eugen geschenkt
worden war. Auch die Gemälde der Sammlungen
Eugens, insbesondere vortreffliche Schlachtengemälde
des Franzosen Parocel und des Niederländers Van
Hugtenburg wurden in alle Welt verstreut.
Eine besondere Vorliebe hatte Eugen für seltene
Vögel. Aus Cadix bezog er sie durch den dortigen
kaiserlichen Generalkonsul Vefmolen und sie wurden
ihm durch Tiroler aus dem Oberinntal überbracht,
welche der Handel mit Kanarienvögeln bis nach Spanien
gezogen hatte. Von Raubvögeln liebte er Adler und
Geier. Ein weißköpfiger Geier, den er seit dem Jahre
1706 im Belvedere hielt, starb daselbst erst 1824,
nachdem er 117 Jahre in der Gefangenschaft gelebt
hatte.
Endlich sind noch die kostbaren Medaillen zu er -
wähnen, die in Eugens Sammlungen sich fanden, die
meisten ihm zu Ehren und zur Erinnerung an irgend ein
großes Ereignis geprägt. Sie wurden pietätlos von der
einzigen Erbin des Prinzen, der Prinzessin V i k t o r i n e
von Savoyen verkauft und zu Geld gemacht. Diese
habgierige Frau ließ die schönsten Sachen aus den
Palästen und Schlössern des Prinzen, die Statuen und
Gemälde herausholen und verkaufen. Zum Glück rettete
der Kaiser die Bibliothek des Prinzen. Sie bildet
heute noch eine besondere Zierde der Wiener Hof -
bibliothek.
^07
Die Watteau-Bilder des deutschen Kaisers.
Die alte Frage, ob die Berliner Bilder wirklich von
Watteau sind, wird aufs neue erhoben. Der französische
Schriftsteller Andre M a u r e 1 widmet ihr jetzt einen ganzen
Band, »L'Fnseigne de Gersaint« (Paris, Haehette, 1913. mit
Illustrationen), der jedenfalls das Verdienst hat, die Geschichte
des angezweifelten Werkes und des Streites um die Echtheit
kiar zu erzählen. Ein reiches Illustrationsmaterial gestattet dem
Leser, der Beweisführung mit Verständnis zu folgen.
Bekanntlich hängen im Salon der Kaiserin im Berliner
Schloß zwei Bilder, die zusammen den Laden des Kunsthändlers
Gersaint darstellen. Kurz vor seinem Tode hatte Watteau
das Werk angefangen und in acht Tagen vollendet. Er kam
aus England zurück und schlug Gersaint, seinem Freunde und
Gönner vor, dessen offenen Laden auf der Brücke Notre-Dame
zu malen. Man besitzt darüber eine Aufzeichnung Gersaints. Das
Bild sollte als Geschäftsschild dienen und man nennt es daher
»L.’Enseigne de Gersaint«. Bei seiner Größe von ungefähr drei
Meter Länge auf nahezu zwei Meter Höhe muß rnan freilich
annehmen, daß es als Deckengemälde gedacht war. Es gibt auch
einen besonderen Streit darüber, ob das Wort »plafond«, das
in den frühesten Zeugnissen vorkommt, ein tatsächliches Decken -
gemälde bezeichnet oder nur andeuten soll, daß das Bild in der
breiten, großzügigen Manier gemalt war, die man bei Decken -
gemälden anwendet.
Das Berliner Werk besteht heute aus zwei besonders eiu-
gcrahmten Bildern. Man nimmt an. daß sic die beiden Hälften
des ursprünglichen Gemäldes sind, daß ferner bei dieser Zer -
schneidung in zwei Stücke eine Verkürzung am rechten und eine
Ergänzung am linken Rande notwendig waren, um jedem Bilde
den Eindruck einer selbständigen Komposition zu verleihen.
Neuere Restaurationen, besonders die im Jahre 1899 vorgenom -
mene »Neubeleinwandung« haben ebenfalls einige kleine Armie -
rungen herbeigeführt. Das Berliner Werk wird nun angezweifelt,
weil kein Dokument über den Erwerb vorhanden ist und auch
der Pariser Sammler Leon Michel-Lev y ein Bild besitzt,
das dem linken Flügel in Berlin entspricht und in seiner Fraktur
Watteaus Finsel verrät. Die Anhänger des Pariser Bildes erklären
die beiden Berliner Gegenstücke für eine Replik oder eine Kopie.
Auch Maurel neigt zu dieser Ansicht,
Maurel hat im letzten Winter die Berliner Bilder einer
sorgfältigen Prüfung unterworfen. Er hält sie für wundervoll,
vermißt aber in ihnen den honigfarbenen Ton, der
Watteaus Eigenheit war und den die Pariser Hälfte besitzt. Die
Berliner Bilder haben einen Silber grauen Ton, während das
im gleichen Salon hängende »Embarquement pour Cythere« von
Watteau ganz in diesen Honigton getaucht ist. Watteau hat also
nur ein einzigesmal eine solche Sinfonie in Grau gemalt. Das
gibt zu denken. Man muß an Pater denken, der die Berliner
Bilder als Kopie nach dem Original hergestellt haben könnte.
Wenn es sich um eine Kopie handelt, kommt noch freilich ein
anderer Künstler in Betracht. Er stellt die neue Hypothese
auf, daß Pililippe Mercier der Urheber der Berliner Bilder
sei. Mercier hat oft in der Manier Watteaus gemalt. Er ist 1689
in Berlin geboren und starb 1760 in England. Er nahm am eng -
lischen Hofe eine ähnliche Stellung ein, wie Pesne am preußi -
schen. Dokumente, welche beweisen, daß Mercier einen Auftrag
erhielt oder aus eigenem Antrieb die Kopie machte, bringt
Maurel nicht bei. Er zieht nur den allgemeinen Schluß, den
Merciers geschickte Nachahmung der Watteauschen Manier ge -
stattet. Auch im Louvre hängt ein Bild von ihm, das lange für
Nr. 24
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 369
einen Watteau gegolten hatte, schließlich aber ihm zugeschrieben
werden mußte. Nach Maurel spricht auch die Art der Pinsel -
führung der Berliner Bilder nicht für Watteau.
Ein wichtiges Moment in der Streitfrage bildet die »Ren-
toilage« vom Jahre 1899. Prof. H a user hat die Leinwand der
Berliner Bilder erneuert, und dabei wurde, wie es scheint, ein -
zelnes verändert. Die Diskussion erschwert sich also. Hier setzt
nun Maurel mit neuen Beweismitteln ein. Er hat Photographien
der Firma Braun und Schneider aus dem Jahre 1883,
welche die beiden Bilder ohne Rahmen zeigen. Er versucht nun,
beide Photographien so aneinander zu legen, daß das ursprüng -
liche Gesamtbild erscheint. Doch das geht nicht. Die Perspektive
ist auf beiden Bildern nicht die gleiche, der dargestellte Raum
paßt nicht aufeinander, insbesondere nicht die im Hintergründe
von der Schnittlinie geteilte Türe, die Flucht der Trottoirsteine.
Das beweist also, daß die beiden Bilder von allem Anfang an
getrennt gemalt wurden und nie ein Ganzes
bildeten.
Also können sie nicht das Original sein, das Watteau
für Gersaint malte.
Chronik.
Autographen.
(Kostbare Musikerautographen.) Aus Lon -
don wird uns berichtet: Bei der Versteigerung von Autographen
berühmter Musiker, die dieser Tage bei Sotheby abgehalten
wurde, erzielten einzelne Blätter ungewöhnlich hohe Preise. Die
höchste Ehrung brachte die Welt der Autographensammler dem
Andenken Glucks dar: für ein drei Folioseiten umfassendes
Manuskript, das aus Wien vom 33. Dezember 1769 datiert ist,
wurden 4400 Mk. bezahlt. Ein einseitiger Brief Schuberts
erzielte 1000 Mk., eine Seite von Bach 500 Mk., vier Seiten
von Beethoven brächten 900 Mk. Drei Seiten Chopins,
an seinen Verleger gerichtet, mit einigen Passagen aus seiner
»Tarantella«, wurden auf 400 Mk. bewertet. Das Original -
manuskript von Sir Edward Elgars »Cockaigne«, das 110
Seiten umfaßt, fand für 380 Mk. einen Liebhaber, und ein vier
Seiten "langer Brief von Artur S u 1,1 i v a n wurde von einem
Sammler für 40 Mk. erstanden.
(Amerikanische Autographen.) Aus N e w y o r k
wird berichtet: Eine Anzahl außerordentlich interessanter
historischer Autographen aus der Kolonialzeit Neuamerikas kam
in diesen Tagen in Albany mit der Versteigerung der bekannten
Handschriftensammlung Tha eher unter den Hammer. Für
den von dem ersten Generaldirektor 'Neuholtands im Jahre 1630
Unterzeichneten Vertrag, durch den die Indianer den Kolonisten
Rensselaerswyck Maaor kaufweise überließen, wurden 6840
Mark bezahlt. Das Dokument ist in holländischer Sprache ge -
schrieben. Für einen Brief Pierre le Moyne s. des Begründers
von Louisiana, der im März 1699 die Mündung des Mississippi
erreichte, wurden 880 Mark angelegt. 1700 Mark erzielte ein
vorn 7. Mai 1679 datiertes Dokument, das die Unterschrift Louis
J o 11 i e t s trug, der gemeinsam mit Marquette als erster Weißer
den Mississippi sah. Ein zwei Seiten langer Brief von George
Washington fand für 1100 Mark einen Käufer, und ein
französisch geschriebener Brief des Eroberers von Quebec, des
Generals James Wolfe, wurde mit 960 Mark bezahlt.
Bibliophilie.
(Die Bibliothek Thiers,) die in dem früheren
Wöhnhause des Staatsmannes Place Saint Georges in Paris
eingerichtet wurde, soll nach einer Mitteilung der Comedie Fran-
gaise, der Erbin, endlich in diesen Tagen eröffnet werden. Die
an sich nicht sehr bedeutende Bücherei des Verfassers von »Le
Consulat et l’Empire« wurde durch Ankauf allerlei Sammlungen,
so der Henry Houssayes, auf 20.000 Bände hauptsächlich der
Geschichtskunde und des Staatsrechtes vermehrt.
(Die Versteigerung der Opplerschen
Bibliothek.) Aus Leipzig wird uns geschrieben: Bei
C. G. Boerner kamen gleichzeitig die Bibliothek des ver -
storbenen Baurats Edlen Edwin O p p 1 e r (Hannover) und
mehr als 200 Inkunabeln unter den Hammer, die sehr be -
deutende Preise erzielten. Ein Einzelblatt der 42zeiligen
Gütenberg-Bibel (1456) brachte 900 Mark, das Argonautikon
des Apollonius Rhodius 420 Mark, die Enzyklopädie der geist -
lichen Wissenschaften des Astesanus de Ast 810 Mark, das
Supplementum Sumrnae Pisanellae des Nikolaus de Ausmo
1180 Mark, Episteln des St. Bernhard 310 Mark, die neunte
deutsche Bibel (1483, Nürnberg), 255 Mark, Konstitutionen des
Papstes Klemens V., ein Schöfferdruck, 780 Mark, Diogenes
Laertius 405 Mark, einer der ältesten Nürnberger Drucke mit
dem Namen Sensenschmidt, Albertus de Eyb 360 Mark, ein
außerordentlich seltener Straßburger Druck der Predigten des
Vinzentius Ferrerius 1150 Mark, die Musiktheorie des Gafurius
650 Mark, das Leben des St. Hieronymus 1275 Mark, die
Institutionen des Justinian, ein hervorragend schöner vene -
zianischer Druck (1470), 910 Mark, das Leben der Heiligen,
eine Augsburger Arbeit, 875 Mark, die Missa Herbipolense
850 Mark, das älteste ungarische Meßbuch, das überhaupt nur
in sechs Exemplaren nachweisbar ist, ein in jeder Hinsicht
kostbares Werk aus dem Jahre 1040, stieg auf 2600 Mark.
Ein Panoramitanus aus dem Jahre 1474, ein schöner Straß -
burger Druck, kam auf 775 Mark, ein Breslauer Missale auf
345 Mark, die Französische Architektur von Jean Mariette
erzielte 500 Mark, die erste illustrierte Ausgabe des Vitruvius
(1511) 425 Mark, eine Londoner Ausgabe des Virgil 580 Mark,
die Chronik des Baudoyn, ein Pariser seltener Druck des be -
rühmten Ritterromans, 350 Mark. Von geographischen Werken
kamen drei Werke von Merian auf je 325 Mark, die Topo -
graphie Oesterreichs von Georg Vischer mit 508 Kupfern
485 Mark, ein Konvolut Hochzeitsgedichte 305 Mark, eine
illustrierte, selten schön ausgemalte deutsche Bibel, 955 Mark,
ein vollständiges Werk von Grecourt 620 Mark. Lafontaines
Fabeln in einer Amsterdamer prachtvollen Ausgabe wurden
mit 400 Mark bezahlt, ein illustriertes vollständiges Werk von
.1. J. Rousseau mit der hohen Summe von 1050 Mark. Zahl -
reiche Werke dieser ersten Abteilung der Opplerschen, sehr
gut zusammengestellten Bibliothek hielten sich in mittlerer
Preislage, s,o daß das Gesamtergebnis des ersten Tages an -
nähernd 50.000 Mark betrug. Der zweite Tag brachte hohe
Preise hauptsächlich in der Abteilung Manuskripte mit Minia -
turen. So kostete das Fragment eines Missale 810 Mark, ein
Missale deutscher Herkunft mit acht figürlichen Miniaturen
1420 Mark, ein Officium Mariae niederländischen Ursprungs
mit 15 ganzseitigen Miniaturen 2000 Mark, Horae aus Nord-
ostfrankreich, ein römisches Brevier in holländischer Sprache
je 1100 Mark, einige Einzelblätter mit Miniaturen 600 bis
800 Mark, ein Nürnbergisches Schönbartbuch 480 Mark. In
der Abteilung Mathematik kaufte einige kleinere Stücke die
Leipziger Handelskammer, darunter ein Werk von Adam
I Riese von Musikbüchern kamen Petrus Giovanelli auf 410 Mark
und eine Liebesliedersammlung von Scarlatti und Pasquini
auf 185 Mark. Hans Sachsens Wittenbergisch Nachtigall
Seite 370
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 24
kostete 345 Mark, ein Sammelband von Zeitungsberichten über
den Siebenjährigen Krieg, der an das Germanische Museum
nach Nürnberg ging, 85 Mark. Von spanisch-portugiesischen
Werken wurde am höchsten bezahlt der berühmte Ritterroman
Palmerins von Inglaterra mit 750 Mark. Ebenfalls nach Nürn -
berg ging für 76 Mark eine Urkunde des Kaisers Maximilian II.
und ein Lehrbrief eines Kaufmannes aus Querfurt. Eine große
Anzahl kleinerer Werke ging teils in den Besitz von Museen
und Bibliotheken. Das Gesamtergebnis der zweitägigen Ver -
steigerung kann auf 8.0.000 Mark beziffert werden.
Numismatik.
(Auktion M e r z b a c h e r.) ln München findet am
7. Jänner durch die Firma Dr. Eugen Merzbacher Nachf.
eine Auktion von Münzen und Medaillen aus verschiedenem
Besitz statt. Der Katalog umfaßt beinahe 2400 Nummern, von
denen viele speziell des Interesses österreichischer Sammler
würdig sind. Denn es ist eine große Anzahl österreichischer
Prägungen vorhanden, darunter, ein unedierter Kärntner Taler
Ferdinands II., steiermärkischer Prägung; von besonderem Inter -
esse ist Nr. 337, einer der berühmten Proberubel auf Konstantin
von 1825, aus der Sammlung des Prinzen Alexander von Hessen.
Das Hauptgewicht liegt natürlich auf den deutschen Münzen,
unter denen einige besonders hervorzuheben wären; so ein
Schwarzburg-Riidolstadter Probehalbtalcr von 1791, dej- ein
Unikum sein dürfte. Ebenso rar dürfte Nr, 1171, der Gold -
abschlag des sächsischen Doppeltalers von 1653, sein.
(Lebensgeschichte einer Münzensamm-
1 u n g.) Unter den neuesten Publikationen des hochverdienten und
stets noch unermüdlich produktiven Winterthurer Münzforschers
Dr. I m h o o f - B 1 u m e r verdient das kurze »Curriculum vitae
einer Sammlung« besonderes Interesse. Nach diesem Aufsatz
reichen die Anfänge der berühmten Imhoofschen Sammlungen
bis ins Jahr 1851 zurück. Der einstige Besitz Imhoofs belief sich
auf die stattliche Anzahl von 42,650 Münzen. Nachdem die
größere Hälfte dieser Sammlung nach Berlin gewandert war und
die mittelalterlichen und schweizerischen Bestände dem Museum
der Vaterstadt geschenkt waren, begann Imhoof eine neue Kol -
lektion, die im Jahre 1912 bereits wieder 4010 ausgewählte
Stücke umfaßte.
(Auktion Dr. Hirsch.) Man schreibt uns aus
München: Auf der Auktion von Dr. Hirsch wurden be -
merkenswerte Preise erzielt. So erbrachten: Didrachmen von
Populonia 1225 Mark, von Heraklea 2300 und 1400, von Veolia
(Klendoros) 1275, von Löcri 1450 Mark. Für Tctradrachmcn
wurden gezahlt: für eine von Rhegium 1875 Mark, Agrigent
6150, Catania 1900, Panormus 2625 und 1525 Mark. Für Deka -
drachmen von Syrakus des Kimon (von denen jüngst eine in
Frankfurt über 5000 Mark brachte), gab man 3875, 2000,
5700 Mark und für eine solche des Euainetos 2400 Mark. Für
die höchst seltene Syrakusaner Tetradrachme des Eukleidas
wurden 4525 und für eine Oktadrachme des Derrones wurden
4225 Mark gezahlt (für eine ähnliches Stück in Wien etwa
8000 Mark; es kommt natürlich ganz auf die Schönheit der Er -
haltung an). Die rhodische Tetradrachme des Memnon aus
Rhodus, des Generals des Dareios in Ephesus, erzielte
1750 Mark. Auch für römische Aurei wurden, abgesehen
von vielen Preisen, die an 1000 Mark heranreichten, namhafte
Preise gelöst. Ein Aureus des Geta ging für 1550 Mark weg, ein
solcher des Diadumenian für 300, ein Bronzemedaillon des
Diokletian für 1200 Mark.
(Eine Medaille auf König Ludwig III.) Zur
Erinnerung an die Thronbesteigung des Königs Ludwig von
Bayern hat die vortrefflich bekannte Hofkunstprägeanstalt
von B. H. Mayer in Pforzheim eine doppelseitige
Medaille ausgeführt, deren Vorderseite das wohlgelungene
Porträt des Königs trägt. Die Umschrift lautet: »Ludwig III.,
König von Bayern.« Der Revers zeigt ein durch Lorbeer ver -
bundenes Knabenpaar, das die Königskrone hält. Riegsherum
liest man die Worte: »Zur Erinnerung an die Thronbesteigung.
5. November 1913. Vox populi.« Bei diesem Anlaß sei erwähnt,
daß die Medaillen der Firma B. H. Mayer im Salon 1913,
Paris, ausgezeichnet wurden. Ein in Paris lebender Künstler,
der im »Figaro« die offizielle Preiszuerkennung las, schrieb
Herrn Mayer: »Diese Auszeichnung ist viel ehrenvoller als
eine Prämiierung auf einer Weltausstellung, da im Salon die
Juroren sehr strenge sind. Es ist um so erfreulicher, daß in
der kritischen politischen Zeit ein Deutscher sich diese Aus -
zeichnung zu erringen vermochte.«
Philatelie.
(Die neuen holländischen Marke n.) Die neuen
holländischen Jubiläumsmarken präsentieren sich im Hochrecht -
eck. Das Mittelstück weist im Profil von rechts nach links
blickend abwechselnd den Kopf der Könige Wilhelm I., 11., III.
und der Königin Wilhelmina auf. Fast unmittelbar darunter be -
finden sich die Jahreszahlen 1813—1913. Die äußere Umrahmung
ist etwas überladen und läßt das Bild gedrückt erscheinen. Der
Farbenwechsel aller zwölf Wertstufen läßt auf sorgfältige Vor -
bereitungen schließen. Die Marke zu 2%- Cent trägt grünes,
3 Cent gelbes, 5 Cent rotes, 10 Cent graues, 12% Cent violett -
blaues, 20 Cent braunes. 25 Cent blaues, 50 Cent gelbgrünes.
1 Gulden weinrotes, 2%' Gulden violettes, 5 Gulden chrom-
gelbes und 10 Gulden orangegelbes Gewand. Unsere Abbildung
Fig. 5.
(Fis. 5) zeigt den- 10er Wert. Für Liebhaber des Schaubek-
Albums sei beigefügt, daß die eben erschienene neue (36.) Auf -
lage diese Marken bereits arifiihrt.
(Fehldruck der neuen albanischen Brief -
marke n.) Die albanische Regierung hat soeben mit der Aus -
gabe ihrer ersten durch Druck hergestellten Brieimarken be -
gonnen. Die neue Briefmarke trägt in einem von Lorbeer um -
rahmten Medaillon das Bildnis Skanderbegs mit dem im
Wiener Kunsthistorischen Museum aufbewahrten Helm. Das
Medaillon hat die Umschrift: »Skanderbegu Mbreti I Shqipeta-
reevet« (Skanderbeg, König der Albaner). Auf einem Bande
unterhalb des Medaillons liest mau die Worte: »Gjorgji
Kastriota.« Oberhalb des Bildnisses steht: »Shqipenia e Lire«
(Freies Albanien). Bei einem Teil der Auflage heißt es nun statt
Skanderbegu: Skanderbergu. — Die neue Briefmarke ist die
dritte, welche von der provisorischen Regierung Albaniens
herausgegeben wird. In der ersten Zeit wurden türkische
Marken mit Uberdrucktem albanischen Adler verwendet. Später
gelangten primitive Briefmarken zur Ausgabe, die nur mit Hand -
stempeln erzeugt wurden. Zuletzt wurde eine Marke verwendet,
die in einfachem Druck zweifarbig hergestellt wurde.
(Veräußerung von gebrauchten Franko -
marken.) Das Postmuseum in Wien schreibt die Veräußerung
der in der Zeit vom 1. Jänner 1914 bis 31. Dezember 1914 sich
ansammelnden Mengen der gebrauchten Frankomarken von
Oesterreich, allgemeine Ausgabe 1908, in Sätzen, umfassend die
Nr. 24
Seite '371
Internationale Sammler-Zeitung.
Werte ä 12, 6 t 12. 20, 25, 30, 35, 50, 60 Heller, 1, 2, 5 und
10 Kronen (3-, 5- und 10-Hellermarken werden nicht abgegeben)
aus. Dem Ersteher wird im allgemeinen das ausschließliche Recht
des Bezuges der oberwähnten Sätze vom Postmuseum zusteheu.
Es wird verpflichtet sein, innerhalb der Vertragsdauer maximal
5000 Sätze dieser genannten österreichischen Marken zu über -
nehmen. Das Postmuseum übernimmt jedoch seinerseits nicht
die Garantie, daß die bezcichnete Maximalanzahl der Sätze zu -
sammengebracht werden könne.
Porzellan.
(Die Sammlung Her man Isaacsohn.) Wir
haben bereits in der vorigen Nummer die bedeutendsten
Preise der Auktion Her-tnan Isaacsohn rnitgeteilt. Im
nachstehenden vervollständigen wir die Liste: Nr. 1 Jupiter,
Fig. 6. Kavalier als Pilger.
Berlin 66 Mk. Nr. 2 Bacchus und Erigone, Berlin, 210 Mk. Nr. 3
Flakon, Menecy (?), ohne Marke, 46 Mk. Nr. 5 Mädchen mit
Blumen, Volkstedt, 195 Mk. Nr. 6 Bauernjunge, Volkstedt, ohne
Marke 48 Mk. Nr. 7 Der Frühling, Linmbach, ohne Marke, 420 Mk.
Nr. 8 Der Herbst, Gegenstück zur vorigen, Limbach, ohne
Marke, 350 Mk. Nr. 9 Europa, Limbach, L B. 500 Mk. Nr. 10
Amerika, Limbach, L B. 500 Mk. Nr. 11 Musizierende Kinder,
Fürstenberg, 300 Mk. Nr. 13 Bettler, unbekannte deutsche
Manufatkur, 920 Mk. Nr. 16 Stehende Dame, Capo di Monte,
950 Mk. Meißen. Nr. 17 Stehende Kuh, 43 Mk. Nr. 18
Bauernhaus, 610 Mk. Nr. 19 Polnischer Bauer, 200 Mk. Nr. 20
Polnischer Bauer. 220 Mk. Nr. 21 Tanzende Schäferin, 1030 Mk.
Nr. 22 Pantalone, 550 Mk. Nr. 23 Tanzender Kavalier, 320 Mk.
Nr. 24 Kavalier, ohne Marke, 380 Mk. Nr. 25 Bauer mit Böck-
chen und Kiepe, ohne Marke. 660 Mk. Nr. 26 Fischer, ohne
Marke, 440 Mk. Nr. 27 Fischersfrau, 450 Mk. Nr. 28 Europa,
520 Mk. Nr. 29 Auerochsenhetze; 1400 Mk. Nr. .36 Kinderbüste,
ohne Marke, 700 Mk. F r a n k e n t h a 1.-Nr. 40 Allegorische
Figur, Modell von Adam B.auer(?), 500 Mk, Nr. 41 Gärtnerin,
Modell von J. F. Lück, 360 Mk. Nr. 42 Chinese, Modell Lück,
355 Mk. Nr. 43 Mädchen mit Lamm, Modell von Adam Bauer,
310 Mk. Nr. 44 Pilgerin, Modell Lück, 610 Mk. Nr. 45 Zimbal-
spieler, Modell von J, F. Lück, 1400 Mk. Nr. 46 Mädchen mit
Fig. 7. Mädchen mit Schachbrett.
Blumen, Modell von J. W. Lanz, 990 Mk. Nr. 47 Mädchen mit
Ziege, Modell Lanz, 950 Mk. Nr. 52 Der verliebte Alte, Modell
Fig. 8. Familiengrupp?, Modell von Grassi.
Seite 372
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 24
von K- G. Liick, 1850 Mk. Nr. 53 Bäuerin mit Geflügel, Modell
von .1. F. Liick, und Nr. 54 Bauer mit Aepfeln, Gegenstück,
8500 Mk. Nr. 55 Die Eintracht in der Ehe, Modell von Lück,
4380 Mk. Ludwigsburg. Nr. 56 Jüngling und Wahr -
sagerin, Modell von J. C. W. Beyer (?), 1300 Mk. Nr. 57
Kavalier im Maskenkostüm, Modell von P. A. Pustelli, 270 Mk.
Nr. 58 Cellospieler, Modell von P. F. Lejeune, 490 Mk, Nr. 59
Gärtnerin, Modell von P. F, Leieime, 725 Mk. Nr. 60 Gärtner,
Gegenstück zur vbrigen, 725 Mk. Nr. 61 Vogelhändlerin,
Modell von Lejeune, 500 Mk. Nr. 62 Jüngling mit Dudelsack,
Modell von Lejeune, 360 Mk. Nr. 63 Gärtnerpaar, Modell von
F. A. Pustelli. 420 Mk. Nr. 64 Jäger und Dame, 440 Mk. Nr. 65
Obstpflücker, 420 Mk. Nr. 66 Musizierendes Paar, Modell von
Pustelli, 2050 Mk. Nr. 67 Schäfergruppe, Modell von Le-
jeune (?), ohne Marke, 3400 Mk. Nr. 68 Tanzendes Paar, Modell
von Pustelli, 1500 Mk. Nr. 69 Der Tanz zu Dreien, Modell
Pustelli, 3900 Mk. N y m p h e n b u r g. Nr. 70 Mund und Eber,
Modell von D. Aulischek, 590 Mk. Nr. 71 Apfelverkäuferin,
Modell von Basteili, 4600 Mk. Nr. 72 Figur aus der italienischen
Komödie, Modell von Basteili, 570 Mk. Nr. 73 Das Liebespaar
in der Ruine, 4000 Mk. Nr. 74 Der stürmische Galan, ohne
Marke, 4100 Mk. Wien. Nr. 75 Obsthändlerin 600 Mk. Nr. 76
Gärtnerin mit Gießkanne (Doppelleuchter) 1700 Mk. Nr. 77
Holzhauerin 1200 Mk. Nr. 78 Mädchen mit Lamm 1500 Mk.
Nr. 79 Schäfergruppe 1080 Mk. Nr. 80 Kavalier als Pilger (Fig. 6)
1600 Mk. Nr. 81. Mädchen mit Schachbrett (Fig. 7) 16G0 Mk.
Nr. 82 Mädchen mit Schornsteinfeger 1320 Mk. Nr. 83 Sitzende
Schäferin 720 Mk. Nr. 84 Sitzender Schäfer, Gegenstück zur
vorigen, 530 Mk. Nr. 85 Kavalier und Dame in spanischer
Tracht 8600 Mk. Nr. 86 Dame mit einem kleinen Knaben,
Modell von A. Grassi, 2000 Mk. Nr. 87 Farniliengruppe, Modell
von A. Grassi (Fig. 8 ) 4000 Mk. H ochs t. Nr. 88 Die getötete
Taube, Modell von J. P. Melchior, 3350 Mk. Nr. 89 Schäfer-
Fig. 9. Karl Josef. Im Zeichen des Verkehrs.
kinder, Modell Melchior, 3900 Mk. Nr. 90 Kupferstichhändler,
Modell Melchior, 4000 Mk. Nr. 91 Der gestörte Schlummer,
Modell Melchior, 2100 Mk. Nr. 92 Der bekränzte Schläfer,
Modell Melchior, 2250 Mk. Nr. 93 Knabe als Türke, Modell
Melchior, 1950 Mk. Nr. 94 Kinder mit Kuh, Modell Melchior,
2400 Mk. Nr. 95 Kinder mit Ziege, Gegenstück zum vorigen,
2200 Mk. Nr. 96 Jäger, Modell Melchior, 720 Mk. Nr. 97 Wahr -
sagergruppe 1400 Mk, Nr. 98 Frau am Butterfaß 620 Mk. Nr. 99
Fig. 10. Ernst Graner. Altes Rathausportal.
Homerbiiste 480 Mk. Nr. 100 Knabe und Mädchen, Modell
Melchior 810 Mk. Nr. 101 Bauernmädchen, Modell Melchior,
500 Mk. Nr. 102 Knabe mit Krebse, Modell Melchior, 400 Mk.
Nr. 103 Mädchen mit Birnen, Modell Melchior, 350 Mk. Nr. 104
Läufer 340 Mk. Nr. 105 Apostelfigur 400 Mk. Nr. 106 Der
Schmerzensmann, Modell Melchior, 100 Mk. Nr. 107 Knabe mit
Aepfelsack, Modell Melchior, 130 Mk. Nr. 108 Knabe mit
Brezeln, Modell Melchior, 95 Mk, und Nr. 109 Mädchen mit
Holzmulde, Modell Melchior, 125 Mk.
Vom Kunstmarkt.
(Neue Kunst im Wohnran m.) Mit diesem Programm
erötfnetc die Neue Kunst Hans G o Ft z, Miiinchen, Odeonplatz 1,
am 8. Dezember eine Ausstellung, welche das Vorurteil, daß
die neue Kunst nicht als Wandschmuck für den Wohnraum
passe, zerstreuen soll. Die Ausstellung ist gleichzeitig eine Weih -
nachtsverkaufsausstellung für Gemälde, Graphik, Plastik, Kera -
mik, Batik und Kunstgewerbe.
(Wiener Künstler.) Durch den Erfolg ermutigt,
den das Wiener Dorotheum im Vorjahre mit der
Auktion von Originalzeichnungen der »Muskete« hatte,
bringt es auch heuer eine Kollektion von Originalzeichnungen
Nr. 24
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 373
Wiener Künstler zur Versteigerung:. Wir stoßen da auf wohl -
vertraute Namen: Schönpflug, Karl Josef, Prinz, Pippich,
Ludwig Koch, Hans Ranzor.i, Ernst Graner, Rudolf Konopa,
Georg Holub, A. Kurpellus, Otto Barth und Franz Wacik, deren
Arbeiten gewiß einen lebhaften Wettstreit entfesseln werden.
Unsere Abbildungen zeigen eine treffliche satirische Skizze von
Karl Josef, die »Im Zeichen des Verkehrs« betitelt ist
(Fig. 9), und ein Aquarell von Ernst Graner (Fig. 10), das
das alte Rathaus in Wien festhält.
(Versteigerung einer großartigen Klinger-
S a m m 1 u n g.) Wie in Nr. 22 gemeldet wurde, kam am 23. und
24. v. M. bei B. H. Beyer & Sohn in Leipzig eine einzig
dastehende Klinger-Sammlung unter den Hammer. Die
Preise entsprachen den berechtigten Erwartungen. Es erzielten:
Nr. 214 Max Klingers Radierungen für die Festschrift zur Er -
öffnungsfeier des Königlichen Kunstgewerbemuseums zu Berlin,
Probedrucke 300 Mk.; Nr. 215 Das Kunstgewerbemuseum zu
Berlin, Festschrift 20 Mk.; Nr. 216 Blatt VII aus demselben
Werk: Zwei Medaillons, Probedruck 25 Mk.; Nr. 217 Opus I.
Radierte Skizzen, 1879 1400 Mk.; Nr. 218 Blatt 3: Siesta, Probe -
druck 150 Mk.; Nr. 219 Blatt 2; Malerische Zueignung, Probe -
druck 320 Mk.; Nr. 220 Blatt 4: Frühlingsanfang, Probedruck
175 Mk.; Nr. 221 Blatt 8: Siesta. Probedruck 185 Mk.; Nr. 222
O p u s 11. Rettungen ovidischer Opfer, Zweite Ausgabe 1350 Mk.;
Nr. 223 Blatt 1: Malerische Zueignung, Abdruck der ersten Aus -
gabe 115 Mk.; Nr. 224 Blatt 5: Pyrarnus auf dem Krankenbett,
Dritte Ausgabe 40 Mk.; Nr. 225 Blatt 8: Narzissus und Echo II.,
Erste Ausgabe 250 Mk.; Nr. 226 Blatt 9: Zweites Intermezzo,
Erste Ausgabe 225 Mk.; Nr. 227 Blatt 11: Apollo und Daphne II..
Probedruck 160 Mk.; Nr. 228 Blatt 12: Apollo und Daphne 111.,
Probedruck 200 Mk.; Nr. 229 Blatt 13: Satire, Dritte Ausgabe
50 Mk.; Nr. 230 Opus III. Eva und die Zukunft, Erste Aus -
gabe 1750 Mk.; Nr. 231 Dasselbe Werk, Zweite Ausgabe 1050
Mark; Nr. 232 Blatt 6: Dritte Zukunft 41 Mk.; Nr. 233 Adam,
Erste verworfene Platte 420 Mk.; Nr. 234 Opus IV. Inter -
mezzi, 1881, Exemplar aus der allerersten Zeit nach der Aus -
gabe 360 Mk.; Nr. 235 Blatt 6: Der Bergsturz, Probedruck, Bez.
550 Mk.; Nr. 236 Dasselbe Blatt, Alter Abdruck 13 Mk.; Nr. 237
Blatt 9: Simplicius unter den Soldaten im Wald. Probedruck,
Bez, 440 Mk.; Nr. 238 Opus V. Amor und Psyche, Märchen
des Apulejus, Origbd. 115 Mk.; Nr. 239 Blatt 41: Amor findet
Psyche 42 Mk.; Nr. 240 Verworfene Platte: Die Schwestern
suchen Psyche 215 Mk.; Nr. 24! Opus VI. Ein Handschuh,
1881, vor dem Stempel der ersten Ausgabe 1100 Mk.; Nr. 242
Opus VII. Blatt I: Mittag, Arbeitsschuppen, Einer der frühesten
Drucke der Ausgabe mit Schrift 100 Mk.; Nr. 243 Blatt 2: Die
Chaussee, Probedruck von der vollendeten Platte vor dem
Stempel der ersten Ausgabe 1250 Mk.; Nr. 244 Dasselbe Blatt,
Abdruck der zweiten Ausgabe 200 Mk.; Nr. 245 Blatt 3: Mond -
nacht, Probedruck vor der ersten Ausgabe, Bez. Deuxiöme
epreuve, quatrieme etat 2400 Mk.; Nr. 246 Dasselbe Blatt, Früher
Druck 60 Mk.; Nr. 247 Blatt 4: Sommernachmittag, Probedruck
Bez. 400 Mk.; Nr. 248 Opus VIII. Fin Leben, 1898 120 Mk.:
Nr. 249 Blatt 3: Träume, Unvollendeter Probedruck 205 Mk.;
Nr. 250 Blatt 4; Verführung, Probedruck des ersten Zustandes
150 Mk.; Nr. 251 Blatt 13: Christus und die Sünderinnen, Voll -
endeter Probedruck 215 Mk.; Nr. 252 Blatt 14: Leide! Voll -
endeter Probedruck 130 Mk.; Nr. 253 Christus und die Samari -
terin, Verworfene Platte, Vollendeter Probedruck, Bez. 5. Zust.,
Vierter Druck 2550 Mk.; Nr. 254 Opus IX. Dramen, Nr. 10 der
zweiten Ausgabe von den unverstählten Platten 1550 Mk.;
Nr. 255 Dasselbe Werk, Nr. 11 der fünften Ausgabe 800 Mk.'
Nr. 256 Blatt 1: In flagranti, Bez. 4. Zustand, 3. Druck 510 Mk.;
Nr. 257 Dasselbe Blatt, Regul. Abdruck 51 Mk.; Nr. 258 Blatt 7:
Ein Mord. Vollendeter Probedruck 100 Mk.; Nr. 259 Blatt 3:
Eine Liebe, Bez. 400 Mk.; Nr. 260 Blatt 8: Erwachen, Abdruck
des dritten Zustandes, Bez. 2. Zustand, 4. Druck 770 Mk.;
Nr. 261 Blatt 9: Schande, Vollendeter Probedruck 62 Mk.;
Nr. 262 Intermezzo, verworfene Platte zu »Eine Liebe«, Probe -
druck 505 Mk.; Nr. 263 Opus XI. Vom Tode (I. Teil), 1897,
Nr. 14 der zweiten Ausgabe 2750 Mk.; Nr. 264 Dasselbe Werk,
Exemplar der dritten Ausgabe 610 Mk.; Nr. 265 Dasselbe Werk,
Späteres Exemplar der dritten Ausgabe 200 Mk.; Nr. 266 Blatt 1:
Nacht, Druck Nr, 8, Bez. 320 Mk.; Nr. 267 Blatt 2: Seeleute,
Probedruck 125 Mk.; Nr. 268 Blatt 3: Meer, Bez. 290 Mk.;
Nr. 269 Blatt 4: Chaussee, Bez. 250 Mk.; Nr. 270 Blatt 5: Kind,
Bez. 200 Mk.; Nr. 271 Blatt 6: Herodes, Bez. 220 Mk.; Nr. 272
Blatt 7; Landmann, Bez. 300 Mk.; Nr. 273 Blatt 8: Auf den
Schienen, Bez. 350 Mk.; Nr. 274 Blatt 9: Arme Familie, Bez.
250 Mk.; Nr. 275 Blatt 10; Der Tod als Heiland, Der zweite
Druck des ersten Zustandes, Bez. 2750 Mk.; Nr. 276 Dasselbe
Blatt, Abdruck des dritten Zustandes 600 Mk.; Nr. 277 Opus
XII, Brahmsphantasie, Absolut frisches und tadelloses Exemplar
3100 Mk.; Nr. 278 Blatt 7: Turm und zwei Randleisten 60 Mk.;
Nr. 279 Blatt 8; Nackte Frau am Baum, Der erste Druck des
ersten Zustandes, Bez. 1150 Mk.; Nr. 280 Dasselbe Blatt, Probe -
druck, Bez. 360 Mk.; Nr. 281 Blatt 11: Die kalte Hand, Der
zweite Druck des ersten Zustandes, Bez. 420 Mk.; Nr. 282
Blatt 13: Liebespaar im Gemach 61 Mk.; Nr. 283 Blatt 20.
Titanen, Vollendeter Probedruck, Bez. 560 Mk.: Nr. 284 Blatt 21:
Nacht, Bez. 1. Zust., 4. Druck 1150 Mk.; Nr. 285 Blatt 22; Raub
des Lichtes, Bez. 1. Zustand, 3. Druck 1550 Mk.; Nr. 286 Blatt
23: Das Fest, Abdruck des vierten Zustandes. Bez. 4. Zustand,
3. Druck 1150 Mk.; Nr. 287 Blatt 25: Das Opfer, Erster Druck
des ersten Zustandes, Bez. 1950 Mk.; Nr. 288 Acht Randleisten
aus demselben Werk, Im ersten Zustande 400 Mk.; Nr. 289
Blatt 40: Der Bauer, dessen Saat in Unheil aufgeht, Vollendeter
Probedruck, Bez. 110 Mk.; Nr. 290 Blatt 21: Verworfene Platte
aus demselben Werk: Nacht, Erster Druck des ersten Zustandes,
Bez. 3500 Mk.; Nr. 291 Opus XIII. Vom Tode, Zweiter Teil,
Exemplar der ersten Ausgabe (Nr. 21) 2700 Mk.; Nr. 292 Blatt 1;
Druck der zweiten Ausgabe 50 Mk.; Nr. 293 Blatt 2, 3 und 6:
Der Herrscher, der Philosoph und der Krieg, Abdrucke der ersten
Ausgabe 310 Mk.; Nr. 294 Blatt 2: Der Herrscher, Abdruck
der ersten Ausgabe 80 Mk.; Nr. 295 Dasselbe Blatt, Abdruck
der zweiten Ausgabe 50 Mk.; Nr. 296 Blatt 3: Der Philosoph,
Abdruck der zweiten Ausgabe 80 Mk.; Nr. 297 Blatt 4; Genie,
Abdruck der zweiten Ausgabe 50 Mk.; Nr. 298 Blatt 5: Die
Pest, Druck der ersten Ausgabe 600 Mk.; Nr. 299 Dasselbe
Blatt, Druck der zweiten Ausgabe 51 Mk.; Nr. 300 Blatt 6: Der
Krieg, Druck der zweiten Ausgabe 50 Mk.; Nr. 301 Blatt 7:
Elend, Unvollendeter Abdruck des dritten Zustandes, Bez. 720
Mark; Nr. 302 Blatt 8: Und doch, Abdruck des ersten Zustan -
des. Dat. 1550 Mk.; Nr. 303 Blatt 10: Tote Mutter, Vollendeter
Probedruck, Bez. 1500 Mk.; Nr. 304 Dasselbe Blatt, Bez. 1000
Mark; Nr. 305 Blatt 11: Zeit und Ruhm, Vollendeter Probedruck,
Bez. 400 Mk.; Nr. 306 Dasselbe Blatt, Abdruck der ersten Aus -
gabe 180 Mk.; Nr. 307 Blatt 12: An die Schönheit, Vollendeter
Probedruck mit der Künstleradresse, aber noch vor der Drucker -
adresse 1600 Mk.; Nr. 308 Blatt 1: Verworfene Platte aus dem -
selben Werk: Integer vitae, Bez. 170 Mk.; Nr. 309 Blatt 3: Ver -
worfene Platte aus demselben Werk: Der Philosoph, Voll -
endeter Probedruck, Rez. 710 Mk.; Nr. 310 Dasselbe Blatt, Ab -
druck auf lapan 63 Mk.; Nr. 311 Dasselbe Blatt, Abdruck aus
dem »Pan« 21 Mk. und Nr. 312 Blatt 5: Verworfene Platte.
Pest. Abdruck von der vollendeten Platte 610 Mk. Auf den
übrigen Teil der Auktion kommen wir noch zurück.
Ausstellungen.
Aussig. Verein für Kunstpflcge. Zweite Kunstausstellung.
Berlin. Kunstgewerbemuseum. Jubiläumsausstellung der
Berliner Königlichen Porzellan-Manufaktur.
Budapest. Nemzeti S z a 1 o n. Kollektivausstellung Fer -
dinand Schmutzer.
Köln. Wallraf Richartz-Museum. Lithographien von
FIonoi'e Daumier u. a.
München. Brakls Kunsthaus, Kollektion von Bildern
F. M. B r e i t s.
Seite 374
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 24
— Galerie Heinemann. 70 Werke von Thomas
Coutures (1815—1879).
Wien. Künstler h a u s. Herbstausstellung.
—- Sezession. Ausstellung von Studien und Skizzen.
Auktionen.
15. Dezember. London. Sotheby. Bilder aus dem Be -
sitze der t Krau Stewart und des Honorable Sir John E.
G o r o t.
15. und 16. Dezember. Köln. J. M. Heberle. Gemälde
alter und neuer Meister.
15. und 16. Dezember. Wien. Dorotheum. Original-
Aquarelle, Oelgemäldc und fahrige Zeichnungen Wiener
Künstler.
15,. bis 19. Dezember. London. Sotheby. Der erste Teil
der Münzensammlung D u d m a n.
16. Dezember. München. Galerie H e 1 b i n g. Sammlung
Freiherr Thure v. Cederstroem (München). Alte Möbel,
Zinn, alte Bilder etc.
16. bis 19. Dezember. London. Sotheby. Gravuren.
17. Dezember. München. Galerie H e 1 b i n g. Gemälde
neuerer Meister aus verschiedenem Privatbesitz.
17. und 18. Dezember. Köln. J. M. Heberle. Antiqui -
täten.
17. bis 19. Dezember. Aachen. Anton Creutzer. Samm -
lung, aus Aachener und limburgischem Privatbesitz. Gemälde,
Kupferstiche, chinesische Porzellane, Steinzeuge, Fayencen,
Arbeiten in Elbenbein, Perlmutter, Schildpatt, Glas, Kristall,
Eisen, Zinn etc, Teppiche, Holzschnitzereien, Möbel.
18. Dezember. Köln. Matth. Lempertz. Gemäldesamm -
lung aus dem Nachlasse des Pfarrers Heidhues, Birk und
anderem Besitz.
18. und 19. Dezember. Wien. Dorotheum. Antiqui -
täten.
22. Dezember. London. Sotheby. Bücher.
17. bis 19. März. Leipzig. C. G. B o e r n e r. Sammlung
Arnold Otto Meyer I. Kostbare deutsche Handzeichnungen
des 19. Jahrhunderts. Große Spezialsammlungen von Schwind,
Graff, Ludwig Richter, Feuerbach, Steinle, Schnorr und allen
großen Meistern der Zeit.
20. März. Leipzig. C. G. Bo er ne r. Sammlung Arnold
Otto Meyer II. Handzeichnungen alter Meister, dabei kost -
bare Originale von Rembrandt, Averkamp. Burgkmair, Leyden,
Goyen, Ostade u. a. Sammlung von Zeichnungen Fueßlys.
21. März. Leipzig. C. G. Bo er n er. Sammlung Arnold
Otto Meyer III. Holzschnitt-Probedrucke von Richter,
Menzel, Schwind, Schnorr, Rethel und anderen Drucken von
und nach deutschen Künstlern dieser Zeit.
Frühjahr 1914. Köln. Math. Lempertz. Sammlung P.
D ü m 1 e r, Höhr und andere. Rheinisches Steinzeug und Anti -
quitäten.
Literatur.
* Der auf architektonischem und kunstgewerblichem Ge -
biete führende Verlag Anton Schroll & Co. in Wien ist
kürzlich in die Hände eines Konsortiums iibergegangen. dem der
Hof- und Universitätsbuchdrucker Adolf Holzhausen, die
Firma Christoph Reißers Söhne und der Theaterhistoriker
Dr. Fritz B r u k n e r angehören. Geplant ist die Ausgestaltung
und Erweiterung des bisherigen Verlagsgebietes. Von den in den
letzten Wochen erschienenen Werken des Verlages seien itn
folgenden einige der interessantesten namhaft gemacht: Von den
»Architektonischen Skizzen aus Tirol« ist der zweite Band mit
51 Tafeln erschienen, während Regierungsrat Folnesics im
III. Bande der »Alten Innenräume« in prächtigen Tafeln Schloß-
einrichtungen des österreichischen Hochadels bietet. Direktor
Leisctiing hat eine zweite Serie der »figuralen Holzplastik«,
100 Tafeln enthaltend, lierausgebracht und auch das Jubiläums -
werk besorgt, welches anläßlich des 40jährigen Bestandes des
Brunner Gewerbemuseurns publiziert wurde, eine reiche Taiel-
mappe, welche die schönsten Stücke des Museums enthält. Re -
gierungsrat D reger hat die Prunkstücke der »Ausstellung für
kirchliche Kunst«, die anläßlich des Eucharistischen Kongresses
in Wien veranstaltet wurde, in einem großen Lichtdruckwerke
festgehalten. Von Werken für das große Lesepublikum seien Hof -
rat Guglias »Deutsche Kaisergräber« und »Der Tempel zu
Jerusalem« von P. Odilo Wolff genannt. Praktischer Natur
ist ein Werk Prof. C i c e k s »Papierschneide- und Klebearbeiten«
und die interessanten »Proportionstafeln der menschlichen Ge -
stalt« von Prof. Haller. Irn Drucke befindet sich wohl ein
Viertelhundert zum Teil groß angelegter Publikationen.
Neue Kataloge.
* Jürgensen & Becker, Buchhandlung, Hamburg.
Kat.-Nr. 34. Neueste Erwerbungen aus allen Gebieten und seltene
Bücher und Bilder. (2322 Nummern mit Preisen, darunter Trachten
von Neapel, Handmalerei in leucht. Gouachefärben von Alessan
d'Anna. Napoli 1787.)
* G i 1 h o f e r & R a n s c h b u r g, Wien. Kat. 115. Kunst -
bibliothek Karl Giehlow. (1442 Nummern mit Preisen.) Her -
vorzuheben wären: Ackermann, The Repository oi Arts, Lite-
rature. Commerce, Manufactures, Fashions and Politics, London
1809—1828, Societe de reproduction de Dessin de Maitres. Paris
1909—1912. The Dürer Society. Reproductions of the original
woodeonts, paintings. engravings and drawnings of A. Dürer und
Van Dyck, Le cabinet des plus beaux Portraits de plus, princes
et princesses etc.
* Ludwig Rosenthal. Antiquariat. München. Kat. 153.
Alte und neue Musik. (2791 Nummern mit Preisen.)
* Georges R a p i 11 y, Paris. Catalogue de livres d’art.
Nr. 135. 1er Decembre 1913. (Nr. 4625—5090.)
* Alfred Lorentz, Leipzig. Kat. 224. Preiswerte aus -
gewählte Bücher. (3243 Nummern.)
An unsere Abonnenten !
Mit der vorliegenden Nummer schließt Jahrgang 1913
der »Internationalen Sammler-Zeitung«. Wir ersuchen
jene unserer geschätzten Abonnenten, deren Abonnement
mit dem Kalenderjahr abläuft, um rechtzeitige Erneuerung
der Bestellung, damit in der Zusendung des Blattes keine
Unterbrechung eintrete.
Für die österreichischen Abonnenten legen wir dieser
Nummer Erlagscheine bei, von denen wir freundlichst
Gebrauch zu machen bitten.
Die Verwaltung
der
»Internationalen Sammler-Zeitung«.
Briefkasten.
Autographeusammlerin, Düsseldorf, Die Notizbücher
Menzels erzielten 250 Mark.
Arpad v. ,|„ Prellburg. Die Ergebnisse der Briefmarken -
auktion bei Helbing werden wir in der nächsten Nummer ver -
öffentlichen.
Exlibris. Sie irren, der Künstler lebt in W i e n. Mitglied
der Gesellschaft ist er jedoch nicht.
Abonnentin, Salzburg. Wird brieflich beantwortet.
Auktion? Das wäre der beste Weg. Die Firma ist
empfehlenswert.
L. S„ Leipzig. Schon im April. Wir verweisen Sie auf die
Nummer 8 unseres Blattes.
Porzellan. Der Bienenkorb ist gesetzlich nicht geschützt.
Wer wagt es? Fiir die Federzeichnung »Der Kampf mit
dem Drachen« zahlte man 605 Mark.
Observer, Wien. Die Weingartnermedaille ist ein Werk
des Wiener Medailleurs Prof Stephan Schwartz.
Nr. 24
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 375
Inhaltsverzeichnis.
Seite
Aegyptische Altertümer, wie gefälscht werden .... 168
Alt-Wiener Sammler von Rudolf Kars 265
Antiquitätenhandel, der bedrohte österreichische .... 361
Augsburg, s. Maximiliansmuseum.
Auktion Nemes, die 200
Auktionen, neue Leipziger 151
Auktion Sammlung Dr. Oertel, die 169, 186
Autographenauktion, eine interessante 25, 83
Autographensammlung Alfred Ritter v. Lindheim, die, von
Dr. Robert Donath 177
Bauernmöbel, bemalte, von Josef Blau 50
Beckerath, s. Majolikasammlung - 350, 367
Beireis, der Sammler, von Q. Engelsmann 329
Berliner kgl. Museen, Neuerwerbungen der . . 104, 216, 273
Bibliothek, eine alte österreichische 103
Biedermeierzeit, s. Familienbild.
Bilderpreise einst und jetzt, von Adolf Donath 212
Blume, die, der Renaissance, von Dr. Ernst M. Kronfeld 251
Boulle, Andre Charles, von Dr. Heinrich Pudor 97
Braunau, die Bücherschatzkammer von, von August
Strobel 41
Brieimarkenauktion in München, eine 319
Bücherei, s. deutsche.
Dasch Albert, s. Sammlung.
Deutsche Bücherei, die, in Leipzig, von Prof. Dr. Hans
Paalzow 184
Dou, Gerard 118
Drentwett Jonas, von Alexander Hajdecki 297
1853, der 18. Februar, von Albin Frh. v. Teuffenbach ... 33
Emailkunst, moderne 40
Empirestil, der, von Dr. Heinrich Pudor 199
Exlibris-Ausstellung, Wien 1913, von Karl Lorenz, die . . 81
Exlibris-Schöpfungen Ernst Krahls, die 147
Fälschungen, s. Aegyptische.
Familienbild, ein, aus der Biedermeierzeit, von Robert
Eder 9
Farbenholzschnitt, der japanische, von Karl Mienzil 3,36,
113, 345, 362
Farbstiche und Schabkunstblätter 166
Fragonards Wertschätzung, die, von Albin Freiherrn von
Teuffenbach 145
Friedrich der Große, s. Königsbild.
Seite
Gedenkmedaille der k. k. Gesellschaft der Musikfreunde,
von Dr. Max Weinberg ........... 10
Gemälde aus der Kollektion Guggenheirn 210
Goethestatuette, eine unbekannte, von Dr. Emil v. Horrak . 21
Gotha-Sammlung, eine 179
Gral, der heilige, von Dr. Stephan Kekule von Stradonitz 260
Graphik, moderne 336
Graphiksammlung, die, Dr. David Fr. Weber, von Dr. G.
Blohm 150
Graveurkunst, Gedanken über die, von Johann Schwerdtner 37
Guggenheirn, Gemälde aus der Kollektion, von Dr. Georg
Lill 210
Handzeiclmungen alter Meister 57, 62
Harlekin-Kollektion, eine, von Dr. Georg Lill . ... 69
Hodlergemälde 54
Humboldt, siehe Selbstporträt.
Japan- und Chinasammlung P. Grosch, die 318
Japansammlung V. Oppenheimer, die 39
Kepler-Manuskripte der Wiener Hofbibliothek, von W. von,
Dyck 287
Kleinkunst, antike byzantinische und ägyptische .... 300
Klingersarnmlung, eine großartige 335
Königsbild Friedrichs des Großen, ein authentisches . . . 270
Krahl Ernst, s. Exlibris-Schöpfungen.
Künstlerpiakate und Plakatkiinstler. von Dr. Ottokar
Mascha 249
Kunstauktionen, Wiener 331
Kunstgeschichte, ein Neuland der 102
Kunsthändler, der Pekinger 73
Kunstläden Kiotos, durch die, von Artur Neustadt .... 236
Kunstmusterung, die, des Zaren Nikolaus 1 334
Kunstsammlungen Amerikas, die, von W. Roberts .... 235
Kunstsammlungen Morgans, von Adolf Donath .... 115
Kupferstichauktionen 100
Kupferstiche der französischen und englischen Schule . . 258
Limogesplaketten 352
Linzer Museum, Neuerwerbungen des, von Dr. Hermann
Ubell 19
Makulatur, aus den Geheimnissen der, von Paul Tausig . 316
Majolikasammlung Beckerath, die . 350, 367
Malteser Großpriorat, Prager, die Gemälde im, von August
Strobel 129
Seite 376
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 24
Seite
Maximiliansmuseum in Augsburg, das, von Dr. E. Hanf-
staengl 313
Meister der weiblichen Halbfiguren, die, von Dr. Georg
Martin Richter 135
Montenegrinische Kriegsmarken, Probedrucke 24
Moderne Maler 36
Morgans Kunstsammlungen, von Adolf Donath 115
Mozartsilhouette, eine interessante 283
Münze, antike, die, als Kunstwerk, von Dr. Kurt Regling . 120
Münzsammlungen von Michelangelo Freiherrn von Zois . 281
Münzversteigerungen, Wiener 153
Munchs, Edward, Graphik, von Emil Waldmann .... 288
Murillo, ein? 290
Museen und Sammlungen in Niederösterreich, von Dr.
Eugen Frischauf 349
Museum, histor., der Völkerschlacht 353
Musikwerke des XV. bis XV11I. Jahrhundert 89
Napoleon 1. und seine Zeit 266
Napoleon über das Sammeln 238
Napoleonica 162
Nemes, Auktion, die 200
Niederösterreich, s. Museen.
Oppler-Sammlung, die 51
Pekinger Kunsthändler, der 73
Plakatkünstler, s. Künstlerplakate.
Plaketten, neue, von Dr. Max Weinberg 228
Plaketten, neue 99
Pompadour und Facilletlein, von Dr. Heinrich Pudor . . . 270
Porzellanpreise 118
Reinaissance, s. Blume.
Sammeln, das — ein Lebenselixier, von Dr. Max Foges . . 17
Sammeln, das, im 17. Jahrhundert 303
Sammler, Alt-Wiener 265
Sammler Beireis, der, s. Beireis.
Sammler-Original, ein, von G. Engelsmann 234
Sammler und Sammlungen auf tabakologischem Gebiet,
von Dr. Ed. M. Schranka 22
Sammlung Albert Dasch in Teplitz, die, von H. Krüger . . 65
Sammlung Karl Frank 302
Sammlung Artur Maier, die, in Karlsbad 193
Sammlung Oppler, die, von A. Brinckmann 51
Sammlung Dr. Oertel, die, von Theodor Demmler . . 115, 169
Sammlung, eine, von Tonmodellen Michelangelos .... 259
Sammlung des Grafen Olivier Wass de Csege, aus der . . 19
Sammlungen Wiener, zwei 315
Sammlungen des Prinzen Eugen von Savoyen 368
Schabkunstblätter, s. Farbstiche.
Scott Walter, bei, yon Dr. Max Eitelberg 1
Selbstporträt Alexander von Humboldts, ein 49
Silhouettensammlung, aus meiner, von Dr. Emil v. Horrak 348
Spitzen, von Alexander Frh. von Gleichen-Rußwurm . . 182
Stammbücher . . 196
Stadtwappen sächsischer Zinngießer 256
Städteansichten 59
Tabakologisches Gebiet, s. Sammler und Sammlungen.
Tbeatergesehichtc, Wiener, neue Funde zur, von Dr. Fritz
Bruckner 209
Tintoretto, der, in Rudolfswert, von Prof. Hugo Skopal . 225
Seite
Tonmodelle Michelangelos, Sammlung von 259
Türkenkalender, der, für 1455.
Uhrensammlung Dr. Antoine Feill, die 168
Verschollene Lettern, ein Fund 304
Waffen, alte 214
Wagner Richard, Sammlung, eine, von Hermann Menkes 161
Watteau-Bilder des deutschen Kaisers 368
Zinngießer, Stadtwappen sächsischer 256
Chronik.
Ansichtskarten. S. 75, 201, 290, 338.
Autographen. S. 42, 75, 106, 121, 139, 154, 170, 187, 202, 217, 238,
261, 273, 305, 320, 338, 354, 369.
Bibliophilie. S. 11, 25, 60, 76, 91, 106, 156, 171, 188, 202, 217, 239,
261, 273, 290, 305, 321, 339, 355, 369.
Bilder. S. 11, 25, 42, 61, 76, 106, 122, 156, 172, 188, 203, 217, 239,
261, 274, 291, 306, 321, 340, 355.
Ex libris. S. 25, 240.
Handschriften. S. 97, 173, 203, 306, 322.
Heraldik. S. 43, 76, 241, 291.
Mineralien. S. 203.
Numismatik. S. 11, 25, 43, 61, 76, 92, 107, 122, 140, 157, 173, 188,
203, 218, 241, 274, 292, 307, 322, 340, 356, 370.
Philatelie. S. 12, 26, 43, 62, 77, 92, 107, 122, 140, 157, 173, 189, 204,
218, 241, 261, 275, 292, 307, 322, 340, 356, 370.
Porzellan. S. 27, 108, 173, 307, 340, 357, 371.
Siegelmarken. S. 262.
Uhren. S. 27, 204, 242.
Waffen. S. 12, 141.
Verschiedenes.
S. t2, 28, 43, 62, 77. 93, 108, 123, 157, 205, 218, 242, 262, 275,
292, 307, 323, 340, 357.
Museen.
S. 13, 29, 62, 78, 123, 141, 157, 173, 205, 214, 244, 262, 276,
293, 308, 323, 341, 357.
Vom Kunstmarkte.
S. 13, 29, 44, 62, 78, 93, 108, 124, 141, 158, 174, 189, 205, 220,
244, 263, 277, 293, 310, 323, 341, 357, 372.
Ausstellungen.
S. 15, 32, 47, 63, 79, 95, 111, 127, 143, 159, 175, 191, 208, 224,
2TT 279, 294, 311, 327, 343, 357, 373.
Auktionen.
S. 15, 32, 47, 63, 79, 95, 111, 172, 143, 159, 176, 192, 224, 247,
264, 279, 311, 327, 343, 359, 374.
Literatur.
S. 16, 32, 48, 64, 80, 96, 128, 144, 192, 208, 224, 248, 280, 296,
312, 328, 344, 360, 374.
Neue Kataloge.
S. 16, 32, 48, 64, 80, 96, 112, 128, 144, 160, 176, 192, 208, 264,
280, 296, 312, 328, 344, 360, 374.
Briefkasten.
S. 16, 32, 48, 64, 80, 96, 112, 128, 144, 160, 176, 192, 208, 224,
264, 280, 296, 312, 328, 344, 360, 374.