Nr. 3 Internationale S a m m 1 e r - Z e i t u n g. Seite 35 Die seltenste Auszeichnung ward aber O'Donell und Ettenreich von der dankbaren erlauchten Mutter des Kaisers mit einem goldenen Ringe 'dargebracht, welcher unterhalb eines Türkis blutgetränkte Haare des Kaisers enthielt, welchem die Worte: »Gott vergelte es d i r« beigefügt waren. Graf O'Donell wurde von Wien, Prag, Pest, Laibach, Triest und anderen Städten unseres Reiches zum Ehrenbürger ernannt, Die regierenden Fürsten des Auslandes wetteiferten mit mehr als 20 Ordensauszeichnungen und vielen Dank schreiben für den Grafen O’Donell, von denen jenes des trachten und gelten lasse, als wäre sie an Mir Selbst geübt. Charlottenburg, den 8. März 1853. Friedrich Wilhelm.« Das schändliche Verbrechen selbst hat in der Hin richtung Libenyis seine Sühne gefunden; erwähnt muß aber noch werden, daß die durchlauchtigste Frau Erz herzogin Sophie dem Missetäter in echt christlicher Barmherzigkeit und Gnade Verzeihung angedeihen ließ und der von ihm unterstützten Mutter sogar eine | Jahrespension gewährte. Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen als hochcharakteristisch für dessen Denkweise hier einen berechtigten Platz erhält. »Mein lieber Oberst Graf O'Donell! Eingedenk des teueren Schutzes, welchen Sie Sr. k. k. Apostolischen Majestät Ihrem Herrn im Augenblicke drohender Gefahr hingebend und ent schlossen gewährt haben, finde Ich Mich bewogen, Ihnen das Komturkreuz Meines Hohenzollernschen Hausordens zu verleihen, dessen Dekoration anbei erfolgt. Ich habe diesen Orden einem Ausländer noch nie gegeben, denn hauptsächlich ist derselbe bestimmt zum Lohne der Treue gegen Meine Person seit dem Jahre 1848. Daß Ich diese Ausnahme für Sie mache, geschieht, weil Ich jede Aufopferung zum Schutze der erhabenen Person des Kaisers in Meinem Herzen be- Ueber dieses erschütternde Ereignis erschienen bald in Zeitungen und Sonderschriften mehr oder minder ge naue Schilderungen; die ausführlichste und verläßlichste ist aber das noch im gleichen Jahre veröffentlichte Buch des Dr. Alexander V o 1 p i in Padua, das dauernde Beachtung als Stimmungsbild aus dem lombardisch venezianischen Königreiche verdient, das, beruhigt, sich aller aufrührerischen Bewegungen gegen unser Reich enthielt und dessen Bewohner, ihrer Pflichten als öster reichische begünstigte Untertanen trotz aller Einheits bestrebungen doch eingedenk blieb, wie deren große Teilnahme für den verwundeten Herrscher und das Er scheinen eines so hochpatriotischen Buches aus deren Mitte, dann der baldige Neudruck als zweite Auflage wohl unzweideutig dartun. Besonders erfreulich war daraus die warme Teilnahme der israelitischen Gemeinden im genannten Königreiche und im öster reichischen Küstenlande an den öffentlichen Dankeskund gebungen, von denen literarisch hervorragende