Seite 88 Internationale S a m rn 1 e r - Z e i t u n g. Nr. 6 Emailvase. Ueber die linke Ecke des Tischchens ist ein Perser teppich gebreitet, vor dem ein Nargileh steht. Den Modernen reiht sich eine kleine Kollektion von Oel- gemälden alter Meister an. Hopfe r ist da mit seinem Gemälde »Der heilige Hieronymus in der Buße«, ü i 11 i g mit einem Tierstiick »Tote bische« vertreten; das Porträt der Kaiserin Maria Theresia wie das ihres Gatten Franz von Lothringen sind gute Arbeiten eines leider nicht bekannten zeitgenössischen Malers. Mädchen mit den blauen Aeuglein und den langen herab hängenden Locken trägt ein Goldkettchen um den Hals. Von derselben Meisterhand rührt auch die Miniatur eines glattrasierten jungen Mannes her; von Robert 1 heer weist die Sammlung außer dem Porträt einer unbekannten Dame eine Miniatur von Kaiser Ferdinand I. in Marschalls- uniformmit dem Orden des Goldenen Vlieses auf. Von Albert Theer ist eine Miniatur der verewigten Kaiserin Elisabeth bemerkenswert. Die Monarchin ist mit Reizende Miniatu ren vervollständigen die Samm lung. Auch hier überwiegen die Wiener Meister. Von Daf finger, dem Porträtisten der österreichischen Aristokratie, finden wir das Brustbild einer hübschen, jungen Aristokratin mit hoher, blonder Lockenfrisur (Fig. 10). Ueber die Schultern ist eine Pelzboa gelegt, um den Hals schlingt sich ein schwarzes Band mit einem Amethystkreuz. Kriehuber ist durch eine Miniatur auf Elfenbein ver treten, welche die Großfürstin Helene Paulo w na von Rußland, eine geborene Prinzessin von Württemberg, zeigt (Fig, 11). Die Großfürstin sitzt in einem Hermelinmantel um die Mitte in einem Fauteuil. Arbeiten Kriehubers auf Elfenbein zählen bekanntlich zu den größten Seltenheiten. Ebenfalls auf Elfenbein ist das herzige Kinderporträt (Fig. 12) gemalt, das die Signatur Em. Peter trägt. Das einem Edelweißkranz in den reich über die Schultern fallenden Haaren dargestellt. Englischer Provenienz ist die Miniatur einer dekolle tierten Dame in blauem Empirekleid (Sign. E. D. S. fecit 1806); französisch dagegen die Miniatur eines älteren glatt rasierten Herrn mit Allongperücke in violettem Rock mit Spitzenjabot. Der Katalog weist diese Miniatur der Zeit um 1800 zu. Erwähnenswert sind schließlich noch die Miniaturen von D. Ganter, Schiavoni (Porträt eines Erzherzogs mit goldenem Vlies, wahrscheinlich des Erzherzogs Johann), Weixlbaum, Sachy, Holder und Lorichon. Die Miniaturen werden gewiß keine geringere Anziehungskraft auf die Sammler ausüben, als die Gemälde.