Seite 154 Internationale Sammler-Zeitung. Nr. 10 stand sprechen, daß die Familie Truzettel bei Hofe in hoher Gunst stand, und daß die Kaiserin bei Maria Theresia von Tru zettel, die am Spinett sitzend porträtiert ist, Pate stand. Rin Truzettel in der schmucken Uniform eines Rittmeisters der Ziethenhusaren. Die übrigen drei kostümlieh interessanten Por träts zeigen weibliche Mitglieder des Geschlechtes von Tru- Fig. 12. Füger, Zum Tode verurteilte Vestalin. Bild der kleinen Kollektion stellt Honorius Balthasar von Tru zettel dar, der Hofrat und Direktor der Savoyschen Ritter akademie in Wien war, ein anderes Friedrich Wilhelm von zettel, das mit Frau Dominika von Truzettel erloschen zu sein scheint.« Der Versteigerung geht in den Tagen vom 14.—17. Mai eine Schaustellung der Bilder voran. Sammlung Comm. Im Palazzo Cova zu Mailand gelangt unter Leitung von Hugo Helbing in München und A. Rambaldi in Bologna vom 25. bis 30. Mai die Kollektion Commendatore Gius. Cavalieri (Ferrara) zur Versteigerung. Seit fast 50 Jahren hat Signor Cavalieri Kunstschätze aller Art in seinem Haus an der Via Gioveca in Ferrara zusammenge- tragen. Der Kunst seines Vaterlandes war vor allem sein Interesse gewidmet. Auf zahlreichen italienischen Auktionen erwarb er Einzelgegenstände, doch gelang es ihm auch, einen großen Teil zweier bedeutender und alter Gemäldesammlungen in seiner Vaterstadt Ferrara an sich zu bringen, nämlich die des Duca di V a r a n o und die von Giov. Barbi C i n t i. Einen beträchtlichen und gewichtigen Bestandteil seiner Sammlung machen deshalb auch die Gemälde alter Meister, und zwar vor allem die der Giuseppe Cavalieri. ferraresischen Schule aus. Fast all die großen Meister und ihre immer tüchtigen Schüler, denen am kunstsinnigen Hof der Este Anregung und Arbeit in Hülle und Fülle geboten war, sind hier vertreten. Es seien hier nur die Namen Ercole Grande, Lorenzo Costa, Mazzolino, Örtolano, Qarofalo, Dosso Dossi, Parmeggiano, Carpi und noch so manch andere des Cinque- und Seicento erwähnt. Auch die Nachbarschulen von Bologna, Parma und Venedig haben ansehnliche Beiträge geliefert. Ein hervorragendes Rondo, »Die Anbetung des Kindes«, stammt von P e r u g i n o, andere werden P i n t u r i c h i o, Tizian etc. zugeschrieben. Vene dänischer Schule gehört unter anderem die »Pieta« an, die unsere Abbildung (Fig. 13) präsentiert. Es ist ein Kniestiick. Auf einer rötlichen Bank sitzt Christus, den zwei Engel halten. Die Farbe des Fleisches ist gelblich, die