Internationale
Sammfer^eifung
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde.
Herausgeber: Norbert Ehrlich.
6. Jahrgang. Wien, 15. Mai 1914. Nr. 10.
William Morris
und die Wiederbelebung der dekorativen Kunst.
Von Amelia S. Levetus (Wien).
(Schluß.*)
Die Tragödie von Tristan und Isolde bildete das Motiv
zu einer herrlichen, von Morris &. Co. ausgeführten
Glasmalerei, die unter dem Namen eines »Tristan und
lsolden-Fensters« Berühmtheit errang.
In der Herstellung von Glasmalereien hat die Firma
ihre hervorragende Stellung, die sie bis zum heutigen
Tage bewahrt, in der Hauptsache wiederum William
Morris zu verdanken. Es war seine besondere Gabe, jedes
ihn gerade 'beschäftigende Gebiet bis ins kleinste Detail
zu erforschen und sich zu eigen zu machen, und auf diese
Weise beherrschte er auch mit Vollkommenheit vom An -
fang bis zum Ende sämtliche Prozesse, die zur Herstel -
lung von Glasmalereien erforderlich sind. Stammten die
Entwürfe auch nicht immer von ihm, so war er es doch
stets, der an diese Zeichnungen die letzte Hand legte, der
das Glas auswählte und die verschiedenen Prozeduren
beaufsichtigte, bis schließlich die Glasmalerei in ihrer
ganzen Pracht vollendet war.
Zunächst gingen dann die Künstler an die Herstellung
von Kacheln, ein Arbeitszweig, der aber später yon
ihnen aufgegeben und zur Gänze William de Morgan
übergeben wurde.
Noch als die Firma mit der Herstellung von Glas -
malereien beschäftigt war, hatte sie schon begonnen, an
Entwürfen für Tapeten zu arbeiten. Was William
Morris auf diesem Gebiete leistete, hätte schon allein ge -
nügt, ihm einen ersten Platz unter den modernen dekora -
tiven Künstlern zu sichern. Da die allgemein gebräuch -
lichen Tapeten jener Zeit von einer ganz besonderen Ge -
schmacklosigkeit waren, verursachten die künstlerischen
Entwürfe der Firma eine wahre Revolution, die sich von
den vornehmsten Wohnstätten bis in 'das Heim des ein -
fachsten Arbeiters erstreckte. Morris bewies auch hier
seine Meisterschaft, nicht nur im Zeichnen der Entwürfe,
sondern auch in der Auswahl der Farben und in deren
Zusammenstellung, bei der ihm sein künstlerisch ge -
schultes Auge sehr zugute kam.
Nachdem die Herstellung der Glasmalereien und die
der Tapeten wohl im Gange war, wandte Morris seine
Aufmerksamkeit der Weberei zu. Vor allem suchte
er die Kunst des vegetabilischen Färbens, die damals in
* Siehe Nr. 9 vom 1. Mai d. J.
England verloren gegangen war, zu erlernen, und da er
von den Bauern Oesterreich-Ungarns und der östlichen
Länder Europas, welche diese Art des Färbens seit
langem übten, nichts wußte — beginnt man doch in Eng -
land erst in unseren Tagen, sich für diese Völker, ihre
Lebensweise und ihre Volkskunst zu interessieren — so
ging er zu diesem Zwecke nach dem fernen Osten, nach
Indien, dem Lande der tiefen, satten Farben. Er lernte
alles Wissenswerte, und als er imstande war, seine
Fäden in den von ihm gewünschten Farben selbst zu
färben, begann er mit dem Weben. Auch diese Kunst
machte er sich erst selbst gründlich zu eigen, ehe
er sie in die Hände seiner Handwerker übergehen ließ.
Erst Ende der Siebzigerjahre konnte er die Sache in An -
griff nehmen, so lange hatte es gedauert, bis er sich einen
alten Webstuhl verschafft hatte, der seinen Anforde -
rungen entsprach. Aber schon im Jahre 1884 war er als
Weber und als Zeichner von textilen Entwürfen so be -
rühmt, daß man ihn aufforderte, an der in diesem Jahre
in London abgehaltenen hygienischen Ausstellung eine
Vorlesung über Weberei und Gewebe zu halten. In dieser
Vorlesung, die später als offizielles Handbuch veröffent -
licht wurde, führt er unter anderem aus, daß die Ent -
würfe »für textile Produkte, ebenso wie jene für Töpfer -
und Glaswaren, Teppiche u. s. w. der jeweiligen Her -
stellungsart, also hier dem elementaren Prozeß des
Webcns, der in der Kreuzung einer Art Fäden über eine
andere Art besteht, angepaßt sein müssen«.
Die Weberei der Firma Miorris & Co. befand sich
ursprünglich in ihrem Geschäftshause in Queens .Square
und iibersiedelte später nach Mer ton Abbey bei
London, wo sie noch heute besteht.
Vom Weben zum Sticken war nur ein Schritt,
den Morris dank seinem künstlerischen Genie mit
Leichtigkeit ausführte. Er entwarf Stickereien und
brachte cs dazu, daß alle ihm befreundeten Mädchen und
Frauen ihm bei der Ausführung behilflich waren. Es ge -
lang ihm so auch, das einst so starke Interesse der Eng -
länderinnen für Stickereien w'ieder zu erwecken und die
nichtssagenden gewöhnlichen Häkelarbeiten, bei denen
eine große Anzähl Frauen ihre Mußestunden zubrachten
die irische Häkelspitzenkunst war damals nahezu un -
bekannt, höchstens von irischen Nonnen und einigen
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Nr. lü
Internationale Sammler-Zeitung.
wenigen von diesen belehrten Bäuerinnen geübt — zu
verdrängen.
Auf diese Wiederbelebung der Kunststickerei folgte
eine gründliche Verbesserung der Herstellung der
Kretonnegewebe. Im achtzehnten und sogar schon im
siebzehnten Jahrhundert waren die englischen Fabrikate
dieser Art wegen der Schönheit der Entwürfe und deren
Ausführung 'berühmt gewesen. In jenen Zeiten wurde die
Kretonneweberei hauptsächlich in Merton Abbey geübt,
wo das wegen seiner Reinheit und seiner besonderen
chemischen Zusammensetzung wohlbekannte Wasser
des Flusses Wandle für die Spülung und Reinigung von
bedruckten Geweben aus Seide, Leinwand und Baum -
wolle besonders vorteilhaft sein soll. Dieser Umstand
war es auch, der Morris veranlaßte, nach Merton Abbey
zu iibersierieln.
Gerade die feinste und edelste textile Kunst war aber
noch von der allgemeinen Renaissance unberührt ge -
blieben - die G o b e 1 i n w e b e r e i. Dieses Kunsthand -
werk war unter den Stuarts in hoher Blüte gestanden,
aber dann in Vergessenheit geraten, so daß Morris keinen
Lehrer finden konnte, bei dem er diese Technik hätte er -
lernen können. Wohl würde er in Frankreich einen
solchen gefunden haben, aber es widerstrebte ihm, auch
nur den Mechanismus eines Werkzeuges von einer
Nation zu erlernen, die, wie er sich austdrückte, »die
Gobelinweberei aus einer edlen und erhabenen Kunst in
eine gewöhnliche Tapeziererarbeit umgewandelt hatte«.
Denn auch in Frankreich hatte ein vollkommener Verfall
dieses Kunstzweiges stattgefunden, und die damalige
Gobelinweberei bot nach Morris Aussage »einen melan -
cholischen Anblick«. Auch hier ermöglichte ihm seine be -
sondere Begabung für das Handwerk, die ihm ebenso an -
geboren war wie seine Künstlerschaft, sein Dichter- und
sein Schriftstellertum, eine glänzende Ausführung seines
Versuches. Aus alten französischen Büchern erlernte er
vorerst die Theorie der Gobelinweberei, dann fand er
nach langem Suchen einen alten Gobelinwebstuhl, den er
käuflich erwarb und in seinem Schlafzimmer aufstellen
ließ. Jeden Morgen stand er um zwei Stunden früher als
gewöhnlich auf, um seine übrigen Arbeiten nicht unter -
brechen zu müssen, und übte und manipulierte so lange,
bis er die Kunst der Gobelinweberei vollkommen erlernt
und bemeistert hatte. Es beweist unter anderem, wie viel -
seitig dieser Mann war, daß er beim Geräusch des hin-
und hersausenden Weberschiffchens Gedichte verfassen
konnte. Auf diese Weise entstanden viele größe Gobelins,
für die er und B urne-Jones die Entwürfe zeichneten.
Die Namen William Morris und Burne-Jones sind mit
der Wiederbelebung der Gobelin web er ei ebenso unzer -
trennlich verknüpft wie mit der modernen Glasmalerei.
Der letzte von Burne-Jones entworfene große Gobelin
war die Ausführung eines Motivs aus der altfranzösischen
Dichtung: Der Roman der Rose, betitelt »Die vorüber -
ziehende Venus«. Leider wurde dieses herrliche Werk in
dem Feuer, das die britische Sektion der Brüsseler Aus -
stellung im Sommer 1910 verheerte, gänzlich zerstört.
Nachdem Morris eine Reihe wundervoller Gobelins
gewebt hatte, lehrte er diese Kunst einige junge
Mädchen, die er sodann beschäftigte, und so gründete er
die erste Schule für Handweberei.
Er selbst aber wandte sich im rastlosen Arbeitseifer
wiederum einem neuen Gebiete zu, diesmal dem des
Buchschmuckes. Er nahm das Studium alter Hand -
schriften, das er schon in seiner Knabenzeit auf der alter -
tümlichen Bibliothek der Schule zu Marlborough mit Vor -
liebe und großem Verständnis betrieben hatte, wieder auf
und beschäftigte sich selbst mit künstlerischer Hand -
schriften- und Buehstabenmalcrei. Sodann wandte er
sich der Handdruckcrci zu. Die Druckpresse in Kelm-
scott, die er aufstellte, wird in der Geschichte der
Druckerei fortleben. Sie führte fünfzig Werke aus, deren
letztes der berühmte »ühaucer« war, zu dem Morris die
Blattränder und Burne-Jones die Initialien zeichnete, und
zu dem überdies Morris die meisten Klischees selbst ge -
schnitten hatte.
Dies sollte sein letztes Werk sein. Mitten aus einem
erfolgreichen, unermüdlichen Arbeitsleben raffte ihn der
Tod am 3. Oktober 1896, in seinem 62. Lebensjahre plötz -
lich hinweg.
Vom Jahre 1876 bis zu seinem Tode war er Prüfer
im Kunstdepartement des South-Kensington-Museums
gewesen, wo er ganze Berge von Zeichnungen prüfte.
Ihm und Walter Crane ist die Reform des Zeichen -
unterrichtes in England zu danken, die später auch
in den Ländern des Kontinentes durchdrang. Außerdem
war Morris Gründer der »Gesellschaft zum Schutze und
zur Erhaltung alter Baudenkmäler« und der »Gesellschaft
für Kunst und Kunsthand werk«.
Die ersten Weizinger-Auktionen.
Die Kunstfirma Dr. F. X. W eiziiiger & Co. in M ii n-
c h e n tritt in den letzten Tagen des Mai mit drei Auktionen
auf den Markt, die ebenso für deren Findigkeit sprechen, wie sie
ein Beweis des guten Geschmackes sind, der die Firma bei der
Wahl der Sammlungen geleitet hat.
Den Anfang macht die Versteigerung der Sammlungen der
Viscounts Strathallan auf Strathallan Castle (Pert-
shire, Schottland), die sich durch die reiche Menge von Tafel -
porzellanen, das vollständige Silberservice und durch das Vor -
handensein zweier künstlerisch und technisch gleich hervor -
ragender Prunkkabinette auszeichnen.
Die Tafelservice gehören hauptsächlich englischen Fa -
briken an und sind durchwegs in ostasiatischem Dekor gehalten.
Während die einen blaue Blumenmuster und chinesische Land -
schaften zeigen, prangt das sogenannte Goldservice, das wahr -
scheinlich nur zu Prunkzwecken verwendet wurde, in malerisch
und zeichnerisch fein ausgeführtem figürlichem, landschaftlichem
und Arabeskenschmuck. Gold bildet dazu aen Grundton, was dem
Ganzen einen äußerst vornehmen und dekorativen Charakter
verleiht. Die französischen Fabriken sind durch Sevres, Paris
und einige kleinere Orte mit schön dekorierten Geschirren ver -
treten. Kleinere Serien steuerten Wedgwood und Meißen bei,
die sich vor allem durch hübsche Formen bemerkbar machen.
Das Schwergewicht der Kollektion dürfte in dem silbernen
englischen Tafel- und Prunkservice liegen. Bei dem großen Um -
fang und dem soliden Material übt es einen überwältigenden
Eindruck aus. Von Einzelstücken sind die beiden großen, reich -
ornamentierten Prunkschüsseln und der silbervergoldete, ge -
deckelte Prunkpokal (Fig. 1) hervorzuheben, die beide Meister -
werke der Londoner Goldschmiedskunst darstellen.
Von den Möbeln, die die Einrichtung von Strathallan Castle
bildeten, kommen nur zwei Stücke zur Versteigerung; diese sind
allerdings derart, daß sie zu dem Besten gerechnet werden
müssen, was seit langem an Kunstmöbeln auf den Markt kam.
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Der flandrische Ebenholzschrank ist auf drei Seiten aufs
reichste mit Relief- und Tiefschnitzereien bedeckt. Im Oberbau
öffnet sich eine Nische, die mit Elfenbein und Schildpatt in ver -
schiedenen Farben und figürlicher Gravierung verkleidet und
mit unzähligen Schiebfächern ausgestattet ist. Die Entstehungs -
zeit dieses Möbels muß in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts
gesetzt werden, während der folgende Kabinettschrank, dessen
Oberbau Augsburger Arbeit und dessen Unterbau französischer
Herkunft ist, schon dem Ende des gleichen Jahrhunderts ange-
liört. Die Außenansicht des Kabiricttes, sowie die architektonisch
gehaltene Nische sind vollständig mit Elfenbein und Schildpatt
verkleidet und mit farbigem Holz figürlich eingelegt. Der Unter -
bau ist etwas später, aber in Anlehnung an den Ornamentenstil
des Kabinettes entstanden und trägt an seinen Bronzebeschlägen
das Pariser Beschauzeichen vom beginnenden 18. Jahrhundert.
hoben zu werden. Die deutschen Fayencen enthalten schöne
dekorative Fächerplatten, Krüge und ein voll signiertes, tadellos
erhaltenes Stralsunder Fayencekörbchen. Eine stattliche Anzahl
silberner Pokale des 17. und 18. Jahrhunderts nebst anderen Silber -
geschirren ist geeignet, lebhaftes Interesse zu erregen. Gut er -
haltene dekorative Gobelins, verschiedene stilvolle Original -
möbel des 17. und 18. Jahrhunderts, darunter ein vornehmer
mit Elfenbein und architektonischen Details belebter Kabinett -
schrank, und eine Anzahl anderer kunstgewerblicher Gegen -
stände vervollständigen die kostbaren und interessanten Samm -
lungen, aus denen wir schließlich zwei Stücke noch eingehender
besprechen müssen. Es sind ein iBronzerelief von ziemlicher
Größe, das vor Jahren schon das Interesse verschiedener
Museumsdirektoren erregt hat und eine Augsburger Kunstuhr,
gefertigt laut Inschrift von Jakobus May r (Ende des 17. Jahr-
Fig. 1. Silbervergoldeter engl.
Großes Interesse verdienen noch eine kleine Kollektion
ägyptischer Kunstgegenstände, die einige geschichtlich wichtige
und seltene Arbeiten in Fayence, Ton, Stein und Bronze enthält
und die indischen Elfenbeinarbeiten, die von besonderer tech -
nischer und stilistischer Feinheit sind. (Fig. 2 zeigt ein reizendes
indisches Elfenbeinkörbchen.)
Bei den sich anschließenden Sammlungen der Faniilen Graf
Auersperg und Baron G a g e r n auf Schloß M o k r i t z in
Krain liegt der anziehendste Punkt in den Porzellanen. Die drei
Stücke aus der Kändlerschen Serie »Apollo und die neun Musen«,
Apollo, Kalliope und Erato, gehören zu den überaus seltenen Grup -
pen des Meißener Modelleurs. Die Alt-Wiener Serie enthält ent -
zückende Stücke, wie die beiden Girandolcn, Winzer und Win -
zerin, vor allem aber die Schirmdame, eine reizende Rokoko -
figur von hübschester Form. Daran reihen sich Schnitter und
Schnitterin, die Zigeunerin, der Gärtner (Fig. 3), die Maroni -
braterin und anderes, eine große Anzahl Tassen, Teller, Krüge
und Schüsseln. Von den italienischen Majoliken verdient die
vorzüglich erhaltene Urbinoplatte vom Jahre 1650 liervorge-
Prunkpokal (Londoner Arbeit).
hunderts). Das Relief stellt die Szene dar, wie Jesus mit seinen
Jüngern im Hause Simons speist und ihm von Maria die Füße
gesalbt und mit den Haaren getrocknet werden. Bezeichnet ist
das Stück D. P. Der Umstand, daß wir eine in der Darstellung
mit dieser Arbeit übereinstimmende Zeichnung von Lodovico
C a r d i (Cigoli) kennen und das Monogramm D. P. auf einen
Zeitgenossen Cigolis, Dom. P o g g i n i, einen Bildhauer, Medail -
leur und Goldschmied in Florenz, paßt, berechtigt zur Annahme,
daß Cardis Zeichnung als Vorlage für Pogginis Relief gedient
hat. Die Ausburger Kunstuhr ist wohl ein Unikum in ihrer Art.
Sie ist mit Ornamenten, Statuetten, Reliefs in Silber und ver -
goldeter Bronze ausgestattet und so ein Zier- und Prachtstück
ersten Ranges.
Die folgenden Gemäldeversteigerungen bringen
in der Hauptsache die Kollektionen eines Berliner Archi -
tekten und eines Londoner adeligen Sammlers,
daneben einige Beiträge aus Wiener und Münchener
Privatbesitz. Den Schluß bilden ungefähr 50 auserlesene Land -
schaften des erst jüngst wieder zu Ehren kommenden Mün-
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Nr. 10
ebener Meisters August Seidel (1820—1904). Die alten Ge- I
nuilde gehören dem Zeitraum vom 15. bis 19. Jahrhundert an I
und enthalten viele bedeutende Werke bekannter italienischer,
deutscher und englischer sowie niederländischer Meister. Die
Arbeiten des August Seidel treten hier zum erstenmal in
Fig. 2. Indisches Elientoeinkörbchen.
größerer Zahl und in einem geschlossenen Bild auf und zeigen
höchste Qualitäten, wie sie bei den größten Meistern der Bar -
bizon-Schule, bei den Engländern Turner und Constable und bei
Rembrandt und Ruysdal der Niederlande so bewundert werden.
Die Urteile der Fach- und Tagespresse anläßlich der April-Aus -
stellung Seidelscher Landschaften bei Dr. F. X. Weizinger &
Co. bewegten sich alle nach der Richtung, daß August Seidel zu
den Meistern des 19. Jahrhunderts gehört, die erst wieder ent-
Fig. 3. Gärtner, Alt-Wiener Porzellan.
deckt, gebührend ans Licht gebracht und neben die großen
klassischen Meister der Kunst gesetzt werden müssen.
Zu sämtlichen Auktionen sind reich illustrierte und fach -
männische Kataloge erschienen, die durch die Firma Dr. F. X.
Weizinger & Co., München (Sophienstraße 6), zu beziehen sind.
Die Autographensammlung Erich Schmidt.
Die Autographensammlung Erich Schmidts, die,
wie von uns bereits gemeldet, der Berliner Antiquar
Martin Breslauer am 18. und 19. d. M. unter den
Hammer bringt, spiegelt die vielseitigen Interessen des
Gelehrten wieder.
Aus dem Besitze Tizians verwahrte Schmidt eine
Homer-Ausgabe (Basel 1551). die auf dem Vorsatzblatte
eine eigenhändige Eintragung dieses Malers mit der
Namensinschrift »Ticiani Vecellij über et amicor« trägt.
B ö c k 1 i n ist mit einem Album'blatt vertreten, Menzel
mit einer Lithographie (erster Abdruck), S k a r b i n a mit
einer Radierung auf Japanpapier und handschriftlicher
Widmung, Lieber mann mit einem Briefe. B rahms
spendete eine Notenzeile mit dem Text: »Doch uns ist
gegeben, auf keiner Stätte rühm.« Hierunter: »Zur freund -
lichen Erinnerung Joh. Brahms von Wien nach Weimar.
Okt. 1885.« Von Richard Wagner kommen sechs
Briefe zur Versteigerung, ln dem ersten heißt es: »In
diesem Herlioz flammt die Jugend eines großen Mannes;
seine Symphonien sind die Schlachten und Siege Bona -
partes in Italien ... Die gigantischen Schöpfungen, erzeugt
in den jugendlichen Stürmen eines von Fülle über -
strömenden Genius...« In einem launigen Briefe an
seine Freundin Marie. L e h mann schreibt Wagner: »Es
erregt mir ein sehr angenehmes Gefühl, Sie so warm
für meine Sache eingenommen zu sehen: wie ich denn
überhaupt viel mehr auf die Frauen als die Männer sehe,
die gewöhnlich vor lauter angelerntem Wust gar nicht
zum eigentlichen Gefühl von einem Kunstwerk kommen.«
Mit geradezu einzigartigen Albumblättern, Briefen
und Bildern ist Goethe vertreten. Ein interessantes
Blatt trägt die Widmung:
»Ars longa.
Memoriae
Goethe.«
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Hierunter links:
»Vita brevis.
M. Radziwill.«
Rechts:
»Ich wünsch dir jene kurz und diesses lang.
W. Tischbein in Rom.«
Ein eigenhändiges Epigramm Goethes unter Glas
und Rahmen sei hier (Fig. 4) wiedergegeben:
aus dem beiliegenden Begleitschreiben hervorgeht
von Schillers Urenkel, dem Freiherrn v. Gleiche n-
Rußwurm, erhalten. Der Brief fängt an: »Bester
Freund. Ich sitze in Firn. Schwans Buchladen, und da
eben 6 Exemplare des Fiesco in Ihre Nachbarschaft und
eins an Sie abgeht...« und schließt' »Ihr getreuster
Schiller.«
Körn er und kleine sind in der Sammlung hand -
schriftlich nicht vertreten, wohl aber wird von Körner
C
SS SZ- 3
/
Ty-'-cy /«.«r
/& 2 S'
&-*r sz
' z
4^27
2^7
Fig. 4.
Von den in den Archiven aufbewahrten zeitge -
nössischen Bildnissen Goethes hat Erich Schmidt Photo -
graphien in je drei Exemplaren hergestellt und mit hand -
schriftlichen Bemerkungen versehen. Zwei dieser Bilder
kommen zur Versteigerung. Wieland spricht sich in
einem Briefe an Archenholtz über das deutsche
Theater aus: »Der Zustand unserer dramatischen
Literatur ist zwar so, daß er der Nation Schande macht,
aber das Unwesen ist zu groß, um durch eine bloße
Zeitung gehoben zu werden. Das Verdienst, ein gutes
Theater in Deutschland zu erschaffen, ist vermutlich
einem teutschen Louis XIV., der noch kommen soll, Vor -
behalten.« Heinrich v. Kleist ist mit einem seiner
Freundin Henriette v. Schlieben gewidmeten kost -
baren Stammbuchblatt (Fig. 5) vertreten, das wir hier
im Faksimile folgen lassen:
“i-C"
K.-'*-*» -—'k.-»- —■ .c~, ^
■*?*£*.. y,
-£/y - S3 O/.
Fig. 5.
Außerdem weist der Katalog die Originalnieder -
schrift von Kleists Gedicht »Germanias Aufruf an ihre
Kinder« auf.
Einen Brief Schillers an R e i n w a 1 d, d. d.
Mannheim, den 7. August 1783, hat Erich Schmidt — wie
eine Bronzemedaille, von Heine ein von Oppenheim
nach der Natur gemaltes Kniestück versteigert, das
Schmidt mit dem Vermerk »Sehr selten« versehen hat.
W'ie Ludwig Anzengruber zu Erich Schmidts
Sammlung die ersten vier Seiten seines Romanes »Der
Sternsteinhof« in Originalniederschrift mit der Widmung
»Herrn Dr. Erich Schmidt in aufrichtiger und freund -
schaftlicher Wertschätzung zugeeignet« beigesteuert hat,
so enthält der Auktionskatalog auch eine Reihe von
Büchern mit Widmungen von Theodor S torm. »Immen -
see« begleitet der Dichter mit dem Gedenkverse:
»Es ist ein Gedicht der Jugend —
Wir waren ja auch einmal jung —
Was geh ich Dir besseres heute,
Als ein Stück Erinnerung.«
Uebcrdies ist Storni mit der Originalhandschrift
seiner Novelle »Im Sonnenschein« sowie mit 16 Briefen
an den Kreisgerichtsrat Schnee in Potsdam vertreten.
In einem dieser Briefe heißt es: »Das alte Kiel ist doch in
jeder Beziehung ein wundervolles Nest; und dazu
propper, voll von prächtigen Kerls; man bedauert nur,
daß man nicht Zeit hat, mit allen zu verkehren.«
Denkmale seelischer und leiblicher Not sind die
185 Briefe, die Detlev v. L i I i e n c r o n in einem Zeit -
raum von vier Jahren an seinen Freund Hermann
Friedrichs gerichtet hat. Die Korrespondenz gibt ein
klares Bild von Liliencrons Stellung zur zeitgenössischen
deutschen Literatur und eine volle Einsicht in seine
eigene Produktionsweise. Liliencron bespricht die ton -
angebenden Schriftsteller: Paul Heyse, Wildenbruch,
Spiel’hagen, Heiberg, Sudermann, Arno Holz, Julius Hart,
Rieh. Voß, Paul Lindau, Fontane, Konr. Ferd. Meyer,
Bleibtrcu u. s. w., sowie Friedrichs’ Gedichte. Liliencron
äußert sich über diese aufs eingehendste, lobt und tadelt,
je nachdem, schlägt oft Aenderungen vor, verbessert
seine Reime, alles mit peinlichen Begründungen, und läßt
auch oftmals seinem derben Humor die Zügel schießen.
Liliencron übersendet auch die eigenen Gedichte an
Friedrichs zur Beurteilung, beziehungsweise Korrektur,
vielleicht mehr aus Höflichkeit, denn aius wirklichem Be -
dürfnis; mehrere Gedichte sind im Text der Briefe voll -
ständig niedergeschricben, so »An Gottfried Keller«, »Mit
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Trommeln und Pfeifen«, »An Arnold Böcklin«, »Lieder
aus dem Turm« u. a. Wahrhaft erschütternd wirken die
häufigen Mitteilungen über seine unglückliche materielle
Lage und seine körperlichen Leiden. Am 20. April 1886
teilt er mit, daß er von der Schiller-Stiftung eine Unter -
stützung von 300 Mark erhalten hat, und zwar durch
offene Postanweisung. Lr bemerkt hiezu: »In den ersten
drei Minuten war mir das Geld aus den Händen gerissen
(durch seine Gläubiger). Solche Szenen sind schrecklich.«
—- Am 16. Juni 1888 übersendet er mit dem Briefe eine
vier Folioseiten umfassende Denkschrift »an meinen
Freund den Dichter Hermann Friedrichs, zur Zeit in
Kopenhagen, von Detlev v. Liliencron, Schriftsteller, mit.
der Bitte, dieselbe nach seinem Tode zu veröffentlichen«.
Er sagt unter anderem: »Ich klage nicht, daß ich oft, sehr
oft habe wirklichen Hunger erleiden müssen.« Einige
Monate später schreibt er: »Aber die Schande, Schmach,
Elend, Demütigungen der Armut sind nicht zu ertragen.«
An denselben Adressaten, Hermann Friedrichs,
sind auch die in großer Anzahl vorhandenen Briefe von
Konrad Ferdinand Meyer gerichtet, die Schmidt in
seiner Sammlung verwahrt hat. Meyer scheint an der
literarischen Produktion Friedrichs' ganz besonderen
Anteil genommen zu haben, und die ganze Korrespondenz
bezieht sich in erster Linie auf die Beurteilung seiner
verschiedenen Werke, deren Zusendung Meyer stets mit
Ungeduld erwartet. Seine Beurteilung ist eingehend und
wohlwollend, aber durchaus nicht immer lobend. Ja, er
gibt ihm sogar den Rat, sich wegen der Beurteilung auch
an andere, etwa Kinkel oder Keller, zu wenden. Er
schreibt (am 12. April 1882): »Hundert Erfahrungen haben
mich belehrt, in wie hohem Grade mein literarisches Ur -
teil ein arbiträres ist, und in wie wenig Fällen es von der
inappelläbeln Instanz der öffentlichen Meinung ratifiziert
wird.« Zuweilen spricht Meyer von seinen eigenen
Werken. So über seinen Hutten (20. Jänner 1881):
»Huttens letzte Tage erscheinen im nächsten Herbst in
dritter Auflage. Dies heroische Idyll, wie es Joh. Scherr
betitelt, hat große Konipositionsfehler, ist aber unstreitig,
was demselben das Leben sichert, aus der Tiefe des Ge -
mütes hervorgegangen.«
Reizende Andenken stellen die zahlreichen Stamm -
buchblätter der Sammlung dar. Uhland, Gleim, Scheffel,
Claudius, J. II. Voß, Kerner, Rosegger sind mit Gedichten
und Sprüchen, Lachner, Rubinstein, Niels, W. Gade
u. s. w. mit musikalischen Albumblättern vertreten.
Kupferstiche des XVIII. Jahrhunderts.
Die nächste Auktion der Firma Karl Ernst H e n r i c i in 1 Thomas Burke. Richard Cosway, Gilles Demarteau l'aine,
Berlin betrifft in der Hauptsache Kupferstiche des 18. Jahr- \ Gainsborough, Richard Houston, Angelica Kauffmann, Nik.
hunderts. Es sind da die deutsche, französische und englische
Fis- 6- Fig. 7.
Schule mit ihren besten Namen vertreten. So stoßen wir beim | Lavreince, Jean Michel Moreau Je jeune, George Morland,
Blättern in dem reichhaltigen, mit 62 Bildertafeln geschmückten George Romney, Georg Friedrich Schmidt, Schwerdgeburth,
Katalog auf Bartolozzi, Frangoise Basset, J. F. Bause, Boucher, j Heinrich Sintzenich, John Raphael Smith, Countess Lavinia
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Internationale Sammler-Zeitung.
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Spencer, James Ward, Watteau, Francis Wheatley, dem
Oescr-Schiiler Johann Heinrich Wiese, Johann Georg Wille,
John Young u. a.
Ein Rarissimum stellt das Blatt »Der bärtige Greis mit
Barett« dar. Die von Rembrandt begonnene Platte ■— der
Meister hat den Kopf und die linke Hand radiert — wurde von
Georg Friedrich Schmidt vollendet. Ein Kapitalblatt von
größter Seltenheit ist auch das von uns in Fig. 6 abgebildctc:
dem Jahre 1830 von C. G. Hammer, eine herrliche farbige
Ansicht von Berlin mit der Köpeniker Vorstadt, von Südosten
aus gesehen, aus dem Jahre 1816, eine Gesamtansicht von
Braunschweig, nach der Natur gezeichnet von Peters, gestochen
von Hammer (zirka 1810), Ansichten der Sächsischen
Schweiz, von Ems, Frankfurt a. M. und Frankfurt a. O., Han -
nover, Heidelberg, Jena, Königsberg, Graupen, Köln, Rüdes-
heim, St. Gotthardt, Vevey, Wiesbaden, Zürich etc.
Fig. 8. Ouaglio, Stephansdom in Wien.
»Mrs. Stables & two Daughters Harriet & Maria« von George
Romney. Die Mutter, in ganzer Figur auf einer Gartenbank
sitzend und das jüngste Kind, das auf dem Tische steht, mit
beiden Armen umschlungen haltend, während das ältere Mäd -
chen mit einem Fruchtkorb hinter dem Tische stellt.
Mit Seltenheitswert verbindet hervorragenden künstleri -
schen ferner die Folge von »Seconde Suite d'Estampcs pour ser-
vir ä l’Historire de Modes >et du Costume en France, dans le dix
huitieme siede 1776« von Moreau dem Jüngeren, aus der wir
in Fig. 7 einen Abdruck vorführen. Die hier ausgewiesene Serie,
die z-weite in der Trias, ist bekanntlich die schönste.
Sehr reichhaltig ist die Sammlung an hübschen Städte -
ansichten; wir greifen heraus eine Ansicht von Amsterdam aus
Von den Wiener Bildern möchten wir eine Ansicht des
Wahrzeichens der österreichischen Metropole nennen, des alten
Stephansdoms, der mit einer sehr interessanten Staffage
aus der Francisccischen Zeit zu sehen ist (Fig. 8). Die Gouache -
malerei stammt von der Künstlerhand Dom. Q u a g 1 i o s. Eine
überaus feine Arbeit von wundervoller Farbenstimmung ist
auch die Ansicht des Hans Heiling-Felsens hinter Karlsbad von
A. Blanchard (Fig. 9). Das Bild stammt aus dem Jahre
1795, was auch die Bezeichnung »hinter« Karlsbad erklärt; in
neuerer Zeit wurde der Hans Heiling-Felsen in das Gebiet der
Sprudelstadt einbezogen.
In der bei Henrici zur Versteigerung gelangenden Samm -
lung begegnen wir auch zahlreichen seltenen Jagd- und Sport-
Seite 152
Nr. 10
Internationale Sammler-Zeitung.
blättern. So zum Beispiel ist das Werk »Cheveaux des races
orientales aux haras de S. M. le roi de Württemberg, cd. par
Chr. Goez, ä l'Institut royal de lithographie« vorhanden, das
auf 18 Tafeln eine hochinteressante Sammlung von Rassepferden
zeigt.
Sammler von Luftschiffahrtsblättern seien auf einige
interessante Exemplare aufmerksam gemacht. Besonders inter -
essant ist das Bild »The Three Favorite Aeriae Travellers«, das
eine Luftballongondel mit einer Dame und zwei Herren zeigt
(Eig. 10). Die Dame ist Mrs. Sage, die Herren Vincent
Lunar di und George B i g g i n, die im Jahre 1784 in
London die erste Luftballonfahrt unternommen hatten. Einen
Beitrag zur frühen Geschichte der Luftschiffahrt bringt das
»Taschenbuch für die neueste Geschichte. Jahrg. III. 1796«, das
Fig. 10.
einen Aufsatz »Lieber die Luftbälle als Werkzeuge des Krieges«
und eine Kupfertafel enthält.
Fig. 9.
Gemälde alter Meister.
Den erfolgreichen Auktionen Graf Kinsky und Stöckl läßt
das rührige Dorotheum in Wien schon am 18. d. M. eine
neue Versteigerung folgen, die' des regsten Interesses der
Bildersammler sicher ist. Handelt es sich doch diesmal um Ge -
mälde alter Meister, die naturgemäß immer seltener auf den
Markt kommen. Die Echtheit ist in vielen Fällen durch die jeder
Prüfung standhaltende Signierung verbürgt, in anderen ist eine
gewisse Garantie durch die Provenienz gegeben, die urkundlich
belegt ist. So stammt zum Beispiel die reizende Genreszene von
Caravaggio aus der Sammlung des ehemaligen italieni -
schen Botschafters in Madrid, C. Ca 1 ob i an, und das lebens -
volle Porträt einer jungen Dame mit Musikinstrument in der
Hand von Kaspar Netscher aus dem Besitze des Mr. W.
Hoeg Ga 111 i f in London. Das Bildnis des Kardinals Aldobran-
dini, das sich durch 300 Jahre in der Familie Morosini in
Venedig erhielt, konnte nicht bestimmt werden, doch weist
seine Qualität auf einen guten Meister der venetianischen
Schule hin. Wie wenig sich das Dorotheum von unechten Sig -
nierungen täuschen ließ, beweist die Tatsache, daß eine mit
»Murillo» gezeichnete »Heilige Familie« (Kat.-Nr. 87) einfach
als Werk eines spanischen Meisters des 17. Jahrhunderts an -
geführt erscheint. Ein sehr wertvoller Gerard Dov (Betender
Mönch), mit »Dov 1653« signiert, ist von Dr. W. R. Vale n-
t i n e r, dem Direktor des Metropolitan-Museums in Newyork,
beglaubigt, während ein Rundbild des Bauern-Breughel
(Illustration eines holländischen Sprichwortes. Dorf, vorne
galoppierendes Pferd, verfolgt einen Bauer, dessen Oberkörper
von einem mit Heu gefüllten Korb gebildet wird) durch den
auf der Rückseite angebrachten Brandstempel der Lukasgilde
authentifiziert erscheint. Noch möchten wir hinweisen auf das
prachtvolle Porträt eines Herrn von John Opie (1761—1807),
auf den aus der Sammlung Herb eck herrührenden
»Sterbenden Mann« des Ribera, auf die packende Szene aus
dem Dreißigjährigen Krieg von Jan van H u c h t e n b u r g, auf
das Porträt eines Gelehrten von Terborch, Teniers
»Raucher«, das Porträt eines »Herrn in braunem Rock« von Sir
Ni. 10
Internationale Sa mm 1er -Zeitung.
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Joshua Reynolds und die belebte Flußlandschaft von
S a n f 11 c v e n.
Francesco Soli me na, der gefeierte Schüler Ln ca
Giordanos, ist mit einer seiner besten Arbeiten vertreten, der
»Magdalena mit dem Totenkopf im Schoß«, die unsere Fig. 11
zeigt. Magdalena sitzt auf einer Rasenbank, in der Luft schweben
zwei Engel mit der Salbenbüchse.
Den Uebergang zum Klassizismus einer späteren Zeit leitet
Heinrich Füge r ein, der in der Sammlung mit vier histori-
corig und der Kollektion eines nicht genannten ausländischen
Sammlers zusammen.
Ueber die Bilder der Sammlung Truzettel weiß die
»Oesterreichische Volks-Zeitung« folgendes mitzuteilen: »Im
Oktober vorigen Jahres starb in der Gatterburggasse in Döbling
die Oberstleutnantswitwe Frau Dominika Truzettel von
Wiesen feld mit Hinterlassung eines kleinen Vermögens,
das den Wohltätigkeitsvereinen zufiel, denen die Verstorbene
angehört hatte. Aber auch die Wiener Freiwillige Rettungsge-
Fig. 11. Solimena, Magdalena mit Totenkopf im Schoß.
sehen Gemälden figuriert: 1. Die zurri Tode verurteilte Vesta -
lin (Fig. 12), 2. L. Albinus begegnet den vor Brennus flüchten -
den Vestalinnen und stellt ihnen seinen Wagen für die Flucht
zur Verfügung. 3. Die zum Tode geführte Vestalin und 4. Corio-
lans Abschied von seiner Mutter Veturia, Frau und Kindern.
Das Original des letztgenannten Gemäldes befindet sich in der
Galerie des Grafen Czernin in Wien, die Handzeichnungen zu
Bild 1 und 3 in der Wiener »Albertina«.
Die im Dorotheum unter den Hammer kommenden Ge -
mälde setzen sich aus den Nachlässen Karl von Sales-Sala,
Truzettel von Wiesenfeld, Alfred Brückl, C. Mar-
sellschaft, deren Wirken Frau von Truzettel immer hoch-
sehätzte, sollte nicht leer ausgehen — ihr vermachte die Greisin
sechs Gemälde, die einen alten, mehr als ein Jahrhundert
sorgsam behüteten Familienschatz bildeten. Die Gemälde sind
nicht signiert, allein Art und Ausführung weisen auf die Schule
van M e y t e n s hin, der Kammermaler der Kaiserin Maria
Theresia war und als der letzte Hauptdirektor der Akademie
der bildenden Künste am 26. März 1770 in Wien starb.
Zwei der Bilder sind qualitativ so vorzüglich, daß man
versucht wäre, sie Meytcns selbst zuzuschreiben. Für die Autor -
schaft des Malers der Kaiserin würde übrigens auch der Um-
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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 10
stand sprechen, daß die Familie Truzettel bei Hofe in hoher
Gunst stand, und daß die Kaiserin bei Maria Theresia von Tru -
zettel, die am Spinett sitzend porträtiert ist, Pate stand. Rin
Truzettel in der schmucken Uniform eines Rittmeisters der
Ziethenhusaren. Die übrigen drei kostümlieh interessanten Por -
träts zeigen weibliche Mitglieder des Geschlechtes von Tru-
Fig. 12. Füger, Zum Tode verurteilte Vestalin.
Bild der kleinen Kollektion stellt Honorius Balthasar von Tru -
zettel dar, der Hofrat und Direktor der Savoyschen Ritter -
akademie in Wien war, ein anderes Friedrich Wilhelm von
zettel, das mit Frau Dominika von Truzettel erloschen zu sein
scheint.« Der Versteigerung geht in den Tagen vom 14.—17. Mai
eine Schaustellung der Bilder voran.
Sammlung Comm.
Im Palazzo Cova zu Mailand gelangt unter Leitung
von Hugo Helbing in München und A. Rambaldi in
Bologna vom 25. bis 30. Mai die Kollektion Commendatore Gius.
Cavalieri (Ferrara) zur Versteigerung.
Seit fast 50 Jahren hat Signor Cavalieri Kunstschätze aller
Art in seinem Haus an der Via Gioveca in Ferrara zusammenge-
tragen. Der Kunst seines Vaterlandes war vor allem sein Interesse
gewidmet. Auf zahlreichen italienischen Auktionen erwarb er
Einzelgegenstände, doch gelang es ihm auch, einen großen Teil
zweier bedeutender und alter Gemäldesammlungen in seiner
Vaterstadt Ferrara an sich zu bringen, nämlich die des Duca di
V a r a n o und die von Giov. Barbi C i n t i. Einen beträchtlichen
und gewichtigen Bestandteil seiner Sammlung machen deshalb
auch die Gemälde alter Meister, und zwar vor allem die der
Giuseppe Cavalieri.
ferraresischen Schule aus. Fast all die großen Meister und ihre
immer tüchtigen Schüler, denen am kunstsinnigen Hof der
Este Anregung und Arbeit in Hülle und Fülle geboten war,
sind hier vertreten. Es seien hier nur die Namen Ercole Grande,
Lorenzo Costa, Mazzolino, Örtolano, Qarofalo, Dosso Dossi,
Parmeggiano, Carpi und noch so manch andere des Cinque- und
Seicento erwähnt. Auch die Nachbarschulen von Bologna,
Parma und Venedig haben ansehnliche Beiträge geliefert. Ein
hervorragendes Rondo, »Die Anbetung des Kindes«, stammt
von P e r u g i n o, andere werden P i n t u r i c h i o, Tizian
etc. zugeschrieben. Vene dänischer Schule gehört unter anderem
die »Pieta« an, die unsere Abbildung (Fig. 13) präsentiert. Es
ist ein Kniestiick. Auf einer rötlichen Bank sitzt Christus, den
zwei Engel halten. Die Farbe des Fleisches ist gelblich, die
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Internationale Sammler-Zeitung.
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Draperie weiß, die Haare lichtbraun. Der Engel zur Linken hat
ein grünes Kleid und einen weinroten Mantel, sowie blonde
Haare, der Engel zur .Rechten ein lebhaft rotes Kleid und einen
grünen Mantel.
Die Sammlung weist ferner, zahlreiche Miniaturen
des 16. und 17. Jahrhunderts auf Pergament, darunter ein
reizendes kleines Bildchen von C lo v io,' Bildnisminiaturen,
Handzeichnungen, Stiche und Stichwerke auf. Beim Kunstge -
werbe rangieren an erster Stelle die Majoliken: Einige
frühflorentinische Krüge, mehrere Teller und Krüge in Mezzo-
majolika, zahlreiche Albarelli und vor allem Schautcller der be -
rühmten Fabriken des Cinquecento, Urbino, Deruta (hauptsäch -
lich mit zwei prachtvollen ornamentalen Lüstertellern) und
Teller von Castelli. Porzellan der deutschen und italienischen
Manufakturen schließt sich an. Sehr umfangreich sind die
Vitrinengegenstände, Dosen, Uhren, kleine Bronzen, Fächer,
Emails, Elfenbeingegenständc.
Eine besondere Kollektion bilden die französischen und
italienischen Bucheinbände des 16., 17. und 18. Jahrhunderts,
unter denen einige Stücke besonders hervorragend sind. Auch
mehrere Miniaturhandschriften des 15. Jahrhunderts wären hier
zu nennen.
Schöne Stoffe und Kleider machen die Abteilung der Tex -
tilien aus. In vier großen, gut erhaltenen Gobelins sind
biblische und historische Szenen eingewebt. Einer von ihnen ist
von Mander, 1622, zwei aus einer florcntinischen Fabrik un -
gefähr aus derselben Zeit. Wenn noch, eine kleinere Kollektion
Medaillen und eine Abteilung hervorragender Autographen ver -
merkt ist, dürfte damit ein kurzer Ueberblick über die Sammlung
gegeben sein. •
Der Katalog in französischer . Sprache erschien in vier
Ausgaben und ist durch Hugo Helbing, München, zu beziehen.
Fig. 13. Pieta. Venetianische Schule.
Autographen.
(1 2 6 0 Mark für einen Brief von Po e.) Aus
Newyork wird berichtet: Zwei Dollar für die Quartscite
Manuskript war die Honorarforderung, die Edgar Allan Poe
stellte, als er auf der Höhe seiner Laufbahn war, und der Brief,
in dem er dieses Anerbieten machte, wurde dieser Tage bei
einer Autographenversteigerung mit 315 Dollar, das ist 1260 Mk.,
bezahlt. Der Brief war an John R. Thompson, den Heraus -
geber des »Southern Literary Messenger« in Richmond, ge -
richtet. Er trug das Datum des 12. Jänner 1849; sein Inhalt läßt
erkennen, daß Poe sich von der tiefen Depression, in die ihn
der Tod seiner Frau im Jahre 1847 versetzt hatte, allmählich
erholte und nun neue literarische Pläne faßte. Er schlug Thom -
son vor, ihm für seine Zeitschrift eine Reihe von Artikeln
»Randbemerkungen« zu schreiben, wie er sie bereits früher für
die »Demokratische Revue« veröffentlicht hatte.
Bibliophilie.
(Die Bibliothek Alfred R. v. Pfeiffer.) Man
schreibt uns aus Leipzig: Die Versteigerung der umfäng -
lichen Bibliothek Alfred Ritter v. Pfeiffer aus Wien, die
C. G. Boerner durchführte, hat das bemerkenswerte Er -
gebnis von über 130.000 Mk. erzielt. Den höchsten Preis,
5600 Mk., brachte die unter dem Namen »C a b i n e t d u r o y«
bekannte Sammlung von Kupferstichen, die im Aufträge
Ludwigs XIV. von Etienne Picquart herausgegeben wurden.
Der Band der Sammlung Pfeiffer gehörte zu der noch nie im
Handel gewesenen Serie von 30 roten Maroquinexemplaren, die
an europäische Herrscher verschenkt wurden. Auch ein anderes
französisches Prachtwerk »Lefameux c o 11 i e r«, eine zeit -
genössische Quellensammlung zur Geschichte der skandalösen
Halsbandaffäre vor Beginn der Revolution erzielte mit 600 Mk.
einen recht hohen Preis. Wesentlich höher aber stand, wie zu
erwarten war, Albrecht D ü r e r, dessen große Passion 5100 Mk.,
dessen kleine Holzschnittpassion 3450 Mk. erzielten. Dann
gingen die Austriaca recht hoch hinauf. So kostete ein
französisches Werk von Alexandre Comte de Laborde
über Oesterreich 1610 Mk.; die zwei Bände der Be -
schreibung Oesterreichs von den Brüdern K ö p p von
Felsenthal gar 1850 Mk. Jakob Alts Donauansichten
brachten 455 Mk., Adam Delsenbachs Prospekte und Ab -
risse einiger Wiener Gebäude 545 Mk.; Leischings Werk
über die Bildnisminiatur in Oesterreich von 1750—1850 stieg auf
520 Mk.; zwei Topographien von Georg Matthäus Vis eher
mit 530 und 600 Mk., und einer solchen von Steiermark mit
475 Mk. Ein ikonologischer Almanach von Gravelot und
Co eh in kostete 900 Mk.; Hans Sachsens Beschreibung
aller Stände 220 Mk.; ein architektonisches Werk von Blonde]
250 M.; »The mansions of England in the old time« von Josef
Nash mit über 100 kolorierten Lithographien 780 Mk.; Adam
Bartschs Anleitung zur Kupferstichkunst in französischer
Sprache 245 Mk.; ein neueres selten gewordenes Werk über
Remibrandt von Dimitri Rovinski in französischer Sprache
mit 1000 Tafeln in Phototypie kam auf 1210 Mk. Von den
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Internationale Sammler-Zeitung
Nr, 10
Kuriosis sei erwähnt mit 115 Mk. ein Einbanddeckel zu einem
hebräischen Werk, Leder mit vier Metallbuckeln in getriebener
Arbeit. Von den englischen Kupferwerken brachte die
Boydellsche Shakespeare-Serie 725 Mk., die kleine Boy -
dellsehe Ausgabe 305 Mk. Thibaults Fechtkunst kam auf
450 Mk.; ebensoviel erzielte ein kostbares Werk des Seigneur
von Beaulieu über die Kriege Ludwigs XIV. Mo re aus
französische Geschichte brachte 580 Mk.; Sergents pracht -
volles Porträtwerk zur französischen Geschichte 960 Mk.
Handschriften.
(Die Manuskripte Flauberts.) Gustav Erlau -
be r t s Nichte, Frau Karoline F ramklin-Grout, die einzige
Erbin des Dichters, hat die Manuskripte Flauberts französischen
Bibliotheken, vor allem der Pariser Nationalbibliothek, vermacht.
Sie werden damit der Ocffentlichkeit zugänglich werden, nach -
dem sie bisher zusammen mit dem übrigen Nachlaß Flauberts,
in der Villa der Frau Franklin-Grout in Antibes zwischen
Cannes und Nizza, untergebracht waren. Diese Villa, die nach
der Mondgöttin aus der »Salambo« Tarnt genannt ist, stellt ein
wahres Schatzhaus literarischer Kostbarkeiten und Erinnerungen
an Flaubert dar. Das größte Interesse beanspruchen neben Flau -
berts Totenmaske seine Manuskripte. Davon reden die
unzähligen Bittgesuche, mit denen das Archiv überschüttet wird.
Liegt doch ein literarisches Geheimnis in diesen Blättern ver -
graben: das Geheimnis von Flauberts Stil. Legendengleich
klingt, was wir über ihre Entstehung wissen: wie sie unter einer
grenzenlosen Qual des Schaffens langsam zustande kamen, wie
eine Seite den Dichter oft Wochen, ein Satz viele Stunden
heißer Arbeit kostete. Das trifft vor allem für die »Madame
Bovary« zu, und wenn man das Manuskript aufschlägt, so bietet
sich ein merkwürdiger Anblick. Ganze Sätze der kleinen, aber
sehr leserlichen Handschrift Flauberts, der sein Leben lang dem
Gänsekiel treu blieb, sind ausgestrichen, andere fein säuberlich
darüber geschrieben. An anderen Stellen bedecken gitterartige
Rechtecke oder unregelmäßigere Formen einen Teil des Textes
und entziehen die stets durch neue Redaktionen ersetzten
früheren Fassungen dem Auge. Aber alles klar und scharf, und
Neues und Altes scheidet sich mit einer Art geometrischer Präzi -
sion voneinander. Ja, selbst die Abschriften, die für den Druck
gefertigt wurden, zeigen noch einmal Aenderungen des Textes.
Flaubert hat gewissenhaft in ein Exemplar des Romans jede
Verstümmelung eingetragen, die die Herausgeber der »Revue de
Paris« an seiner »Madame Bovary« vorgenommen haben. Auf
einem der Blätter liest man von seiner Hand: »Dies Exemplar
stellt mein Manuskript so dar, wie es aus den Händen des
Dichters Laurent Picliat, Herausgebers und Eigentümers der
»Revue de Paris« hervorgegängen ist, 20. April 1857. Gustav
Flaubert.«
Numismatik.
(Neue bayerische Münzen.) Die bayerischen
Münzen trugen bisher das Bild des unglücklichen Königs Otto.
Hievon wurde nur einmal eine Ausnahme gemacht, als zur
Feier des 90-.Geburtsfestes des Prinzregenten Luitpold
Denkmünzen mit. dessen Bildlnis zur Ausgabe gelangten. In -
folge der Uebernahme der Regierung durch König Ludwig III.
werden nun die bayerischen Münzen mit dem Bildnisse des
neuen Ländesherrn versehen werden. Den Prägungen ist ein
Entwurf von Professor Bleek er in München zugrunde gelegt,
der das nach links blickende Kopfbildnis des Königs zeigt. Um
einen künstlerischen Abschluß zu erzielen, ist bei den Silber-
müiizen die umrahmende Schrift in größeren und mehr charak -
teristischen Lettern als bisher gehalten. Die Rückseite der
Münzen trägt den Reichsadler in der gewohnten Ausführung.
Philatelie.
(Neue Marken.) Anläßlich des kürzlich erfolgten
Farbenwechsels der 1 Shilling-Marke von St. Vincent ver -
lautet, daß binnen kurzem sämtliche britische Kolonialmarken
im Werte von einem Schilling in neuen Farben gedruckt werden
sollen. Ueber die neue Farbengebung wird noch Stillschweigen
bewahrt. Die ersten neuen Briefmarken aus Malt a tauchen
jetzt im Handel auf: die Purpur- und malvenfarbene 6 Pence-
Marke und eine purpurfarbene 2 Shilling-Marke auf Blau. Auch
eine neue scharlachrote 1 Penny-Marke ist am 15. April auf
Malta neu ausgegeben worden. Die dänischen Kolonien
in Westindien geben in den nächsten Wochen eine neue Marken -
serie heraus, auf der an Stelle des Porträts des verstorbenen
Königs das Bildnis König Christians erscheint. Die Zeich -
nung und die Farbengebung bleibt im übrigen unverändert. Die
portugiesische Kolonie Lorenzo Marques hat neue Post -
wertzeichen erhalten, und zwar die bereits bekannten portu -
giesischen Kolonialmarken mit dem Aufdruck »Lorenzo
Marques«.
Verschiedenes.
(Die älteste chinesische S t ein s t a t ue.) ln
der Pariser Academie des inscriptions wurde ein Bericht des
französischen Forschers Dr. Segalen verlesen, der im Auf -
träge der Akademie eine Reise durch China unternommen hat.
Dabei hat er zwei interessante Bildwerke entdeckt, ein Flügel -
roß und ferner die Darstellung eines Pferdes, das einen Bar -
baren mit seinen Hufen niedertritt. Die dabei gefundenen Texte
und eine Stele ermöglichen es, das Bildwerk auf das Jahr 117
v. Chr. zu datieren, so daß es sich um die älteste Steinstatue
handelt, die gegenwärtig in der chinesischen Kunst bekannt ist.
(Ein Straßen plakat des Münchener Buch -
händler-Vereine s.) Das Preisgericht in dem vom Mün -
chener Buchhändler-Verein ausgeschriebenen Wettbewerb zur
Erlangung eines Straßenplakates ist Ende April unter Vorsitz
des Professors Benno Becker, der Künstler Professor
Ehmke, Dr. Preetorius und der fünf Herren des Vor -
standes zusammengetreten. Eingelaufen waren 598 Arbeiten.
Das Preisgericht beschloß, außer den zu verteilenden Preisen
noch drei Arbeiten für je 50 Mk. anzukaufen. Es erhielten:
1. ‘Preis: 500 Mk.. Kennwort »Kaspar« (A. Kling. Hamburg).
2. Preis: 300 Mk., Kennwort »Pechvogel« (Z ie t a r a, München).
3. Preis: 200 Mk., Kennwort »2« (M. Schwarze r, München).
Ankauf 50 Mk.. Kennwort »Nain« (Hugo Frank. Stuttgart).
Ankauf 50 Mk.. Kennwort »Honolulu« (Hugo Frau k, Stuttgart).
Ankauf 50 Mk„ Kennwort »Sixst 14« (O. H. W. Ha dank,
Berlin-Steglitz). Die drei ersten Preise sind nach Leipzig zum
Buchhändler-Verein gewandert, um den dortigen Kollegen ge -
zeigt zu werden.
Museen.
(Ein Th oma-Porträt von Canon.) Die Berliner
Nationalgalerie erwarb aus der Münchener Kunsthalle ein Bild -
nis Hans Thomas von der Hand Hans Canons. Auf die
Kunst Canons, der seinen unaussprechlichen polnischen Namen
Straschirip'ka mit dem polykletischcn Canon vertauschte, hat
die Deutsche Jahrhundert-Ausstellung des Jahres 1906 wieder
nachdrücklich hingewiesen. Ein Schüler Waldmüllers, hat Canon
mehrfach in Deutschland, in Karlsruhe und Stuttgart als Lehrer
gewirkt und weniger in seinen an Rubens geschulten Monument-
bildern als in Bildnissen voll origineller Kraft sein Bestes ge -
geben. An ihn schloß sich Thoma schon während seiner ersten
Lehrjahre auf der Karlsruher Kunstschule von 1859 bis 1866 an,
und die ‘kräftige Farbigkeit des österreichischen Polen war
lange Zeit für den jungen Schwarzwälder Maler das wirksame
Vorbild, ln Thomas Jugendzeit ist auch das schöne Bildnis ent -
standen, das nun die Nationalgalerie als erstes Werk Hans
Canons erwarb.
(Karlsruher Kunsthalle.) Das Meisterbild »De-
kamerone« des Schwarzwälder Malers W i n t e r h a 11 e r, das
einst in der Sammlung Paturle zu Paris aufbewahrt worden
Nr. 10
Internationale Sammler - Zeitung.
Seite 157
war, ist jüngst- im Schweizer Kunsthandel wieder aufgetaucht
und dieser Tage fiir die üroßherzogliche Kunsthalle in Karls -
ruhe erworben worden. Das Werk, das seinerzeit auf der
Pariser Ausstellung den Weltruf des deutschen Meisters be -
gründete, ist irn wesentlichen ein Vorläufer der Feuerbachschen
Kunst. Seine Güte liegt teils in der glühenden und feingestimm -
ten Farbengebung, teils in der sicheren Beherrschung der
1
Fig. 14. Chodowiecki, Brandenburger Thor.
menschlichen Form, sowie namentlich in der sehr glücklichen
Zusammenstellung der Figuren innerhalb des landschaftlichen
Rahmens. Winterhalter ist bekanntlich der einzige deutsche
Künstler, der im Louvre in Paris vertreten ist.
Vom Kunstmarkt.
(Die Sammlung des Professors D r. S u i d a in
Oraz.) Am 18. d. M. gelangt in der Galerie Fl c 1 b i n g in
München eine Sammlung von alten Gemälden aus dem Be -
sitze des Professors Dr. W. Suida in Graz zur Versteige -
rung. Von den 44 Gemälden der Sammlung ist die Mehrzahl
italienischen Ursprungs. Da findet sich aus dem Trecento eine
zierliche venezianische Madonna; aus der sienesischen eine
hl. Katharina. Von der Wende des 15. zum 16. Jahrhundert sei
ein Predellenbild der mailändischen Schule von einem auch
sonst bekannten Schüler des Bramantino sowie ein Brustbild
des jugendlichen Christus hervorgehoben. Durch einige Erzeug -
nisse von außergewöhnlichem künstlerischen Interesse ist das
Cinquecento vertreten. Der hl. Hubertus gehört in die Gruppe
der Bilder, die in Venedig irn engsten Anschluß anGiorgone
gemalt wurden. Das Vorherrschen des Landschaftlichen, die
Wirkung der Abendbeleuchtung sowie die in leuchtendem
Gewände hervortretende Gestalt des knienden Jägers sind
iiiefiir in gleicher Weise charakteristisch. Aus Parma stammen
die auf Leinwand übertragenen Freskobilder, von denen das
eine »Madonna mit Kind« von Correggio selbst herrührt.
Die deutschen Gemälde machen den kleineren Teil der Samm -
lung aus. Auch hier führt das ältestes Stück, ein doppelseitig be -
maltes Täfelchen mit dem Antlitz Christi und die Erscheinung
von Magdalena, auf die Zeit um 1400 zurück. Einer
bestimmten Künstlerpersönlichkeit, die zwar nicht dem Namen
nach, wohl aber durch andere Werke bekannt ist, dem Meister i
der neun Engelchöre in Klosterneuburg, einem in Wien um die
Mitte des 15. Jahrhunderts tätigen Maler, gehört das vorzüglich
erhaltene Gemälde der Verkündigung Mariä an. Der unter dem
Eindruck von Rembrandts Werken herangebildete Deutsche
Christoph Paudiß ist der Autor eines lebensvollen Studien -
kopfes eines bartlosen Mannes. Eine kleine Landschaft mit
zierlich skizzierten Staffagefigiirchcn gehört einem noch allzu -
wenig bekannten deutschen Landschafter des 18. Jahrhunderts
an. Das Zeitalter des Klassizismus ist durch eine breit ent -
worfene, iu der Farbenwirkung vortreffliche Komposition von
Friedr. Heinr. Füger vertreten. Ein in den Farben leuchten -
des Jugendwerk Moritz von Sch wind s, sodann zwei kleine
Wiener Porträts der Biedermeierzeit, deren eines mit Guido
Müller 1840 signiert ist, reihen sich würdig an. Eine kleine
zartsentimentale Darstellung: »Junge Dame beim Lesen eines
Briefes in Tränen ausbrechend«, rührt aus England von der
Hand des wenig bekannten Malers Scarlett Davis her und
zeigt eine merkwürdige Verwandtschaft mit Wiener Gemälden,
wie etwa Danhauser.
(Auktion bei H o 11 s t e i n & P u p p e 1.) Vom 18. bis
20. d. M. findet im Kunstantiquariat von H o 11 s t e i n &
Pappel in Berlin die Versteigerung der Sammlung eines
Berliner Kunstfreundes statt, die wegen ihrer Reichhaltigkeit
und Vielseitigkeit reges Interesse der Graphiksammler finden
dürfte. Es sind Kupferstiche, Radierungen, Holzschnitte, Schab -
kunstblätter des 15. bis 18. Jahrhunderts, die zum öffentlichen
Ausgebot gelangen werden. Der reich illustrierte Katalog ver -
zeichnet mit den vielzifferigen Konvoluten 759 Nummern, unter
denen sich reiche Werke und überaus seltene und gesuchte
Blätter von Aldegrever, Bekam, Bartolozzi, Callot, Chodo -
wiecki, Dürer, van Dyck, Earlom, Goltzius, Hollar, Peucz, A.
van Ostade, Rembrandt, Rugendas, Ridinger, Sintzenicli,
Teniers, Tiepolo, befinden. Zwei Proben geben unsere Ab -
bildungen. Fig. 14 bringt einen ausgezeichneten neueren’ Abdruck
von Ghodowieckis »Brandenburger Thor«, E. 39, Fig. 15 den
Titelkupfer zu desselben Meisters Merkwürdiger Weissagung,
E. 646.
(Die Versteigerung bei W a w r a.) Interessante
Anhaltspunkte fiir die Wertbemessung moderner, namentlich
Wiener Meister, bietet die Auktion, die am 4. d. M. durch die
Kunsthandlung C. J. Wawra in Wien durchgeführt wurde.
Es notierten: Nr. 1 A 1 o 11, Ansicht bei Neapel K 180, Nr. 2 Franz
Alt, Der Kärntnerring in Wien K 850, Nr. 3 Ders., Die Wiener
Weltausstellung K 680, Nr. 4 Jakob A 11, Tivoli bei Rom K 520,
Nr. 5 Dcrs., Die Cholerakapelle in Baden (s. Abbildung in Nr. 9)
K 1700, Nr. 6 Ders., Die Cholerakapelle in Baden K 700, Nr. 7
Rudolf von A 11, Venedig K 14.600, Nr. 8 Ders., Ansicht aus Rom
(s. Abbildung in Nr. 9) K 4000, Nr. 9 Ders., Ansicht aus Rom
K 3500, Nr. 10 Ders., Die Kirche in Perchtoldsdorf K 5400, Nr. 11
Ders., Ansicht von Yursu|f in der Krim K 3000 (Käuferin:
Moderne Galerin in Wien), Nr. 13 Amerling, die Piraten
K 1100, Nr. 14 Eugen von B I a a s, Frauenporträt K 550, Nr. 15
Fig. 15. Chodowiecki, Merkwürdige Weissagung.
Leop. Brunner, Viehweide K 320, Nr. 16 Tito Conti, Indis -
kret K 950, Nr. 17 Ders., Mädchenbildnis K 1000, Nr. 18 Daf -
finger, (Berfenporträt K 1250, Nr. 19 Ders., Damenporträt
K 1600, Nr. 20 Dan h a u s e r, Der Rabbi K 680, Nr. 21 D a r-
n a u t, Frühlingslandschaft K 400, Nr. 22 Albert Decker,
Herrenporträt K 620, Nr. 23 D e f r e g g e r, Die »Vroni« K 5100,
Nr. 24 Ad. Di t sch ein er, Blick auf die Stadt Melk, K 370
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Nr. 10
Internationale Sammler-Zeitung.
(Direktor Stadler, München), Nr. 25 Dubuisson, In den
Dünen K 180, Nr. 26 D u p u i s, Caen K 250, Nr. 27 E b e r t,
Buchenwald K 720, Nr. 28 E g g e r - L i e n z, Ein Zwist K 1150,
Nr. 29 Oers., Gebet vor der Schlacht am Berge Isel (s. Abbildung
in Nr, 9) K 3000, Nr. 30 E i b I, Jagdstilleben K 1460 (Wallraf-
Richartz-Museum in Köln), Nr. 31 Ender, Steinhaus K 290,
Nr. 32 Dcrs., Cortina d'Ampezzo K 430, Nr. 33 Theodor E t-
h ofe r, Siena K 560, Nr. 34 Ders., Im Atelier K 200, Nr. 35
Fig. 16. Andreani, Raub der Sabinerin.
Flüggen, Der Wirtin Töchterlein K 550, Nr. 36 Friedr.
Friedländer, Eine wichtige Frage K 460, Nr. 37 Heinrich
Frische, Waldlandschaft K 180, Nr. 38 Füg«er, Kaiser
Franz K 1100, Nr. 39 Oaisser, Ertappt K 380, Nr. 40 Ders.,
Teegesellschaft K 295, Nr. 41 Gauerman n, Adler und Füchse
K 17.500, Nr. 42 Ders., Puchberg am Schneeberg K 2100, Nr. 43
Alex. Golz und Remi van Hannen, ln der Scheune K 230,
Nr. 44 Greil, Die Freiwilligerikompagnie K 680, Nr. 45
G r ii t z n e r, Pater Kellermeister K 2500, Nr. 46 Remi van
Haanen, Aulandschaft K 710, Nr. 47 Ders., Waldinterieur
K 460, Nr. 48 H a m z a, Ophelia I\ 3700, Nr. 49 H a m m a n, Ent -
führung K 300, Nr. 50 Karl Hasch, Der Leopoldsteinersec
K 300, Nr. 51 Karl H e y n, Der Reschensee in der Malserheide
K 90, Nr. 52 Leop. Hü rowitz, Der kleine Gratulant K 380,
Nr. 53 Rud. Hube r, Hirten in der Campagna K 2350, Nr. 54
I d u n o, Gebet und Arbeit K 540, Nr. 55 Klaudius Jacqua n d,
Fasten im Kloster K 350, Nr. 56 J e 11 e 1, Pension Johanneshof
in Lussingrande K 700, Nr. 57 Ders., Kürbisfelder K 560, Nr. 58
Ders., Esel auf der Weide K 200, Nr. 59 Ders., Porträt der Frau
des Künstlers K 380, Nr. 60 Ernst Juc h, Holland. Kartenspieler
K 170, Nr. 61 Hugo Kauffmann, Ein Bauernmädchen K 950,
Nr. 62 Ders., Die junge Katze K 850, Nr. 63 Isidor Kauffmann,
Wartezimmer in einem Wiener Polizeikommissariat K 350,
Nr. 64 Hermann Ka ulbach, Bei den Kreuzherren K 1900,
Nr. 65 Gustav Klimt, Mädchenporträt K 3500, Nr. 66
Guillaume Koller, Die Andacht K 400, Nr. 67 Salomon Kö -
ninck, Betender Rabbiner K 2200, Nr. 68 Willi. Kray, Im
Kahn K 600, Nr. 69 Ders., Der schlafende Fischer K 1100,
Nr. 70 Ders., Mutter mit Kind K 250, Nr.. 71 Fcrd. Küß, Selbst -
porträt K 700, Nr. 72 Ders., Frau des Künstlers K 610, Nr. 73
Ders., Damenporträt K 500, Nr. 74 Kurzbauer, Die kleine
Tierfreundin K 4500, Nr. 75 Andr. Lach, Mutterängsten K 230,
Nr. 76 Fritz L’A 11cm a n d, Vorpostengefecht K 660.
(Schluß in der nächsten Nummer.)
(Sammlung K. Holzmann Erb e n.) Am 18. bis
20. d. M. versteigert die Firma F. A. C. P r e s t e 1 in Frankfurt
am Main die Sammlung Karl Holzmann Erben. (Konstanz),
die wertvolle und seltene Blätter der Meister des 15. bis 18. Jahr -
hunderts enthält. Vor allem sind Werke von Dürer, Rem-
b r a n d t und O s t a d c in großer Reichhaltigkeit vertreten.
Ferner werden die Abteilungen »Porträts«, »Historische Dar -
stellungen« und »Städteansichten« allgemeines Interesse finden.
Von ganz besonderer Schönheit ist die letzte Abteilung,
Schweizer Ansichten und Kostümblätter, ln seltener Reichhaltig -
keit werden uns hier die berühmten Orte und üebirgsplätze der
Schweiz in prachtvollen alten Ansichten, die zum größten Teil
koloriert sind, vorgeführt. Der Katalog mit über 80 vorzüglichen
Abbildungen kann von der Firma bezogen werden. Eine Ab -
bildung ist in Fig. 16 wiedergegeben. Es ist ein prachtvoller Ab -
druck von Andreas Andreanis »Raub der Sabinerin«, Clair
obscure. B. pol. 12. Abt. VI. 1.
(Die Auktionen K i n s k y und S t ö c k 1.) Fort -
setzung der bei den Auktionen Kinsky und Stöckl (siehe
Nr. 9) erzielten Preise: K u n s t m ob i 1 ia r. Nr. 192 Aufsatz
eines Schubladekastens K 180, Nr. 193 Toilettetisch, 2. Hälfte
18. Jahrh., K 340, Nr. 194 Tisch, Mitte 18. Jahrh., K 100, Nr. 196
Geschnitzter Bauernstuhl, ungarisch, K 180, Nr. 197 Spieltisch,
anfangs 17. Jahrh., K 20, Nr. 198 Schachtischen K 22, Nr. 200
Zwei ovale Holzreliefs K 22, Nr. 201 Kleiner Tisch K 12, Nr. 202
Empire-Stehspiegel K 135, Nr. 207 Wandspiegel, Louis XVI.,
K 110, Nr. 208 Zwei Notenständer K 160, Nr. 216 Zwei Stühle,
Gestelle neu, im Stile 17. Jahrh., K 100, Nr. 218 Tisch, Louis XVI.,
K 135, Nr. 219 Zwei Nachtkästchen, Biedermeierzeit, K 50,
Nr. 223 Vitrinenschrank, Biedermeierzeit, K 360, Nr. 225 Großer
Tisch, in der Tischplatte ein englischer Kupferdruck aut Seide,
K 400, Nr. 228 Empire-Tisch K 120, Nr. 234 Großer Kleider -
kasten, Biedermeier, K 235, Nr. 237 Schreibkommode, 2. Hälfte
18. Jahrh., K 200, Nr. 239 Zwei Tische, 3. Viertel 18. Jahrh.,
K 350, Nr. 240 Große Kommode, Ital. 18. Jahrh., K 140, Nr. 244
Schreibtisch, 2. Hälfte 18. Jahrh., K 340, Nr. 247 Kommode,
2. Hälfte 18. Jahrh., K 180, Nr. 248 Tisch, 2. Hälfte 18. Jahrh.,
K 190, Nr. 256 Pfeilerschränkchen K 280.
Porzellan, Fayencen, Steinzeug. Nr. 273 Zwei
mähr. Majolikaschüsseln, 1778, K 60, Nr. 281 Weinkrug aus
Fayence, 1793, K 145, Nr. 284 Schokoladeibeeher, Wiener Por -
zellan, 1730, K 14(1, Nr. 286 Fayenceteller von Castelli
Nr. 10
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 159
K 125, Nr. 288 Tabatiere aus Kupferemail, Dresden oder
Wien, 1735, K 110, Nr. 291 Meißener Porzellangruppe,
Ende 17. Jahrh., K 125, Nr. 293 Kaffeeschale, Wien, 1812,
K 155, Nr. 294 Fayenceschüssel, Delft, 1. Hälfte 18. Jahrh.,
K 72, Nr. 295 Kaffeeschale unt Untertasse, Wien, 1798, K 105,
Nr. 296, Schale, Wien, 1817, K 300, Nr. 297, Schokoladebecher,
Wien, um 1725, K 200, Nr. 298, Wiener Porzellanteller, 1805,
K 170, Nr. 299. Deckeldose, Wien, lim 1760, K 240, Nr. 300 Por -
zellangruppe, italien., um 1800, K 100, Nr. 301, Kaffeeschale und
Untertasse, Wien, 1808 (Ant. Kotligasser), K 155, Nr. 302 Großer
Weinkrug aus Holitscher Fayence K 300, Nr. 303 Zwei Schoko -
ladebecher aus Wiener Porzellan, um 1725, K 380, Nr. 304,
Wiener Porzellangruppe, vor 1750, K 265, Nr. 306 Schokolade -
becher mit Untertasse, Wien, 1725—1730, K 180, Nr. 307, Großer
Weinkrug, mähr. Slowakei, K 205, Nr. 308 Wiener Frühstücks -
service, um 1788, K 380, Nr. 309 Meißener Porzellangruppe
K 300, Nr. 310, Bunt bemalte Wiener Porzellanfigur, um 1760,
K 150, Nr. 311 Kaffeeschale, Wien, blauer Bindenschild, 1804,
K 200, Nr. 313 Zwei Wiener Schalen, um 1760, K 275, Nr. 314
Unbemalte Wiener Porzellanfigur, blaue Marke, um 1770,
K 1500, Nr. 315 Frühstücksservice, Wien, 1795, K 175, Nr. 316
Kleine, buntbemalte Wiener Porzellanfigur, um 1775, K 215,
Nr. 317 Unbemalte Wiener Porzellanfigur, um 1765, Iv 285,
Nr. 318 Unbemalte Wiener Porzellanfigur, blaue Marke, Buch -
stabe »O« des Modelleurs Pollion, um 1765, K 180, Nr. 319 Kaffee -
schale, Wien, 1803, K 530, Nr. 320, Unbemalte Wiener Por -
zellangruppe, um 1770, K 440, Nr. 321 Wiener Frühstücksservice,
anfangs 19. Jahrh., K 410, Nr. 322, Frühstücksservice, Wien, um
1800, K 255, Nr. 323, Große, unbemalte Wiener Porzellangruppe,
um 1775, Modelleurmark »F« (J. Dangel), K 1300, Nr. 324 Unbe -
malte Wiener Porzellangruppe, blaue Marke, um 1770, K 490,
Nr. 325 Buntbemalte Wiener Porzellangruppe, Staffierzahl 26
(Dreyscharff). K 680, Nr. 326 Buntbemalte Wiener Porzellan -
figur (Pollion) K 820, Nr. 327 Buntbemalte Wiener Porzellan -
figur (C. Reinelti), K 360, Nr. 328 Buntbemalte Wiener Porzel -
lanfigur, Modell von Niedermeyer, um 1755, K 410, Nr. 329
Buntbemalte Wiener Porzellangruppe, um 1775, K 840, Nr. 330
Große, buntbemalte Wiener Porzellangruppe, Niedermeyer,
um 1750, K 2300, Nr. 331 Friihstiicksservice aus Wiener Por -
zellan (F. Schweiger) K 3900, Nr. 332 Bemalte Meißener Por -
zellangruppe, Mitte 18. Jahrh., K 2400, Nr. 334 Alt-Wiener Tafel -
service, um 1805, K 300, Nr. 335 Schokoladebecher, Wien, um
1735, K 440, Nr. 337, Unbernalte Wiener Porzellangruppe, blaue
Marke, K 320, Nr. 338 Bunbemalte Porzellanfigur, um 1770,
A 610, Nr. 339 Meißener Wandspiegel aus unbemaltem Por -
zellan in Rokokoform, 18. Jahrh., K 700, Nr. 341, Unbemalte
Wiener Porzellanfigur, um 1765, K 360, Nr. 343, Zwei durch -
brochene Fayencekörbe, 17. Jahrh., Tirol oder Oberitalien,
K 310, Nr. 345, Wiener Kaffeeschale mit Henkel und Untertasse,
Jahreszahl 1806, K 440, Nr. 350 Wiener Porzellanuhr, um 1770,
K 400, Nr. 355 Buntbemalte Fayencefigur, süddeutsch, Mitte
18. Jahrh., K 320, Nr. 360 Wiener Frühstücksservice, um 1790,
K 430. (Fortsetzung folgt.)
(Die Versteigerung der .Handzeichnungs -
sammlung Arnold Otto Meyer.) Fortsetzung aus
Nr. 9: Nr. 189 5 Bl. Weibliche Bewegungs- und Gewandstudien,
Blei und Kreide M'k. 125, Nr. 190 6 Bl. Studien stehender und
sitzender Frauen und Mädchen, Kreide und Blei Mk. 135, Nr. 192
4 Bl. Kahle Berge mit Ortschaften; Gebirgslandschaft, Wald -
see, Blei und Feder, Feder und Tusche Mk. 220, Nr. 193
5 Bl. Kloster und Ortschaft in waldigem Gebirgstal, Blick auf
eine Ebene mit Bäumen am Meere, Waldsee, Waldlandschaften,
Aquarell, Blei Mk. 225; Johann Christoph Erhard: Nr. 194
Ein Maler rastet in einem Hohlweg und plaudert mit einem alten
Bauern, Blei und Tusche Mk. 250, Nr. 196 Felsabhang, mit
Sträuchern bewachsen, Blei Mk. 105; Anselm Feuerbach:
Nr. 209 Uranus, Studie zu dem Wiener Deckengemälde, braune
Kreide, weiß gehöht Mk. 4100, Nr. 210 Marmorbelegte, mit
Ornamenten geschmückte Palastwand, Studie zu dem Gemälde
»Das Konzert«, Aquarelle Mk. 850, Nr. 211 Ecke einer Palast -
front, Studie zu dem Gemälde »Das Konzert«, Aquarelle
Mk. 700, Nr. 212 Halle eines Bogenganges im Dogenpalast,
Studie zu dem Gemälde »Das Konzert«, Aquar. Mk. 600, Nr. 213
Das Begräbnis des Hofnarren, Aquarelle Mk. 9300; Kaspar
David Friedrich: Nr. 217 Morgennebel, Oel Mk. 520,
Nr. 218 Mondscheinnacht auf Rügen, Oel Mk. 360, Nr. 219
Kirchhof im Schnee, Oel Mk. 180; Josef Ritter von F ii h r i ch:
Nr. 221 Krippenbilder von Josef Führich, große Gesamtdarstel -
lung und 32 kleinere Einzelfiguren, Gouache Mk. 380, Nr. 222
Christus mit den Jüngern auf dem Wege nach Emaus, Feder
Mk. 480, Nr. 223 Josefs blutiges Gewand wird dem Jakob ge -
bracht, Feder und Sepia Mk. 500, Nr. 224 Noah tritt mit seiner
Frau und seinen Kindern in die Arche ein, Tusche, weiß ge -
höht Mk. 460, Nr. 225 Schwebender Engel, eine Tafel mit der
Inschrift: »Zum Namensfest 9. November«, haltend, Blei
Mk. 110, Nr. 226 Maria im Grabe Christi neben seiner L/eiche
kniend, Sepia Mk. 660, Nr. 227 Christus von Johannes getauft,
Feder und Tusche M.k. 640, Nr. 229 Der Erzengel Michael den
Satan mit seinem Thron in die Tiefe stürzend, Blei Mk. 200,
Nr. 230 »Das Christus-Antlitz von Edesse«, Kreide M.k. 580;
Friedrich Gauerman n: Nr. 233 Totes Reh, am Boden liegend,
Oel Mk. 130; Buonaventura Gen eil i: Nr. 250 Aesop, auf der
Rückwand eines Feldbrunnens sitzend, erzählt seine Fabeln,
Bleistift Mk. 420, Nr. 251 Kains und Abels Opfer, Bleistift
Mr. 520, Nr. 256 Inneres eines Wohnraumes mit Ausblick auf
einen freien Platz, Feder und Tusche Mk. 100, Nr, 258 Porträt
des Malers Bury, des Lehrers Oeriellis, Kreide, weiß gehöht
Mk. 240, Nr. 259 Der Architekt Hans Christian Genelli, der
Onkel des Künstlers, Federzeichnung Mk. 380,. Nr. 260 Der -
selbe, auf einer Bank sitzend und lesend, Federzeichnung
Mk. 280, Nr. 261 Bacchus unter den Piraten, Aquar. Mk. 3050,
Nr. 266 10 Bl. Entwürfe, z. T. auf Vorder- und Rückseite, an -
scheinend zu Szenen aus klassischen Dramen, Blei Mk. 170,
Nr. 267 5 Bl. Entwürfe für lebende Bilder: Kriegsszene zu den
Füßen der Statue eines Heiligen, Das Volk lernt von den Musen
die schönen Künste, Begegnung Friedrichs II und Josefs II.,
Hirten, Jäger, Fischer u. s. w. hören der Muse des Gesanges
zu, Das Volk opfert für das Vaterland, Federzeichnungen
Mk. 260, Nr. 272 5 Bl. Entwürfe fiir den Fries'eines Jagdzim-
mers: Erlegung des Ebers, Heimkehr mit der Beute, Das Bad,
Die Ruhe, Diana und Endymion, Feder Mk. 260, Nr. 274 Sphinx
und Melponiene, Feder und Sepia Mk. 290, Nr. 276 Eine alte
Hexe reitet auf einer Wildsau durch die Luft Mk. 155, Nr. 280
Mars wird von Amor entwaffnet, Blei 250, Nr. 81 Die sieben
Töchter des Reguel Mk. 770; Jakob G e n s 1 e r: Nr. 302 2 Bl.
Unteres Gewölbe im südlichen Turme des'Domes zu Bardowik,
Vorderseite der Domkirche zu Bardowik, Aquar. Mk. 405.
(Fortsetzung folgt.)
(Die Auktion Hodgkins.) Aus Paris wird uns
geschrieben: Die Versteigerung der Zeichnungen, Aquarelle,
Gouachen der französischen Schule des 18. Jahrhunderts aus
dem Besitze des Antiquars E. M. Hodgkins erregt darum be -
sonderes Interesse, weil verschiedene Blätter wieder auf den
Markt kamen, die auf der großen Auktion Jacques Doucet erstan -
den waren. Die Preise hielten sich nicht, doch wurden immerhin
ganz respektable Ziffern erreicht. Cochin le Fils, »Illumination
von Versailles«, brachte 13.000 Franken (auf der Auktion Doucet
14.000 Franken); Fragonard, »Das Minotaurusopfer«, 40.000
Franken (Auktion Doucet: 48.500 Franken); B la r e n b e r g h e,
»Eine Bauernhochzeit«, 54.000 Franken (Auktion Jules Beer 1913:
62.000 Franken); Watteau, »Blatt mit sieben Köpfen«, 60.000
Franken (Auktion Doucet: 71.000 Franken, Auktion Goncourt
1897: 17.000 Franken!). Im ganzen brachten 55 Nummern
400.188 Franken.
Ausstellungen.
Berlin. Neue Galerie. Hans Keller, Kisling, Edwin
Säarff, Leffnitzer, Manolo.
Seite 160
Internationale Sa m mler-Zeitun g.
Nr. 10
Berlin. Buchhandlung Reuß & Pollack. Kubin-Aus-
stellung.
— Galerie Eduard Schulte. Kollektionen von E. M.
Cubells y Ruiz (Madrid), Artur Grimm (Karlsruhe) etc.
Leipzig. P. H. Beyer & Soh n. 80 Original-Radierungen
von Andreas Zorn.
Wien. Künstlerhaus. Frühjahrsausstellung.
— Sezession. Frühjahrsausstellung.
— Kunstsalon »B r ü k o«. Ausstellung Rudolf Huber.
— Kunsthandlung Wawra. Ausstellung Prof. L. Adam
Kunz, München.
Auktionen.
15. Mai. Amsterstam. J. Sch ul man. Sammlung von
Goldmünzen, nebst Mainzen und Medaillen aller Länder.
15. bis 19. Mai. London. Sotheby. Hodgkin-Bibliothek.
15. und 16. Mai. München. »Neue Kunst.« Handzeichnungen.
18. Mai. München. Galerie Helbing. Sammlung Prof.
Dr. W. S u i d a (Graz). Antiquitäten, alte Oelgemälde und
Handzeichnungen.
18. und 19. Mai. Berlin. Hollstein & Puppe 1. Samm -
lung eines Berliner Kunstfreundes. Kupferstiche und Holz -
schnitte alter Meister des 15. bis 18. Jahrh., dabei reiche Werke
von Aldegrever, Beham, Chodowiccki, Dürer, Ostade, Rem-
brandt u. a.
18. Mai. Antwerpen. Kunstsalon Swynen. Gemälde,
Miniaturen, Möbel, Fayencen und kunstgewerbliche Gegen -
stände.
18. bis 20. Mai. Frankfurt a. M. F. A. C. P r e s t e 1. Samm -
lung Karl Holzmann Erben in Konstanz. Kupferstiche und
Holzschnitte alter Meister. Porträts, Städteansichten. Alte
Schweizer Ansichten.
18. bis 20. Mai. Berlin. Martin Breslauer. Autographen
aus dem Besitz Erich Schmidts nebst seiner Sammlung von
Kunstblättern zur Geschichte der deutschen Literatur. Biblio -
thek des Pastors Lotinartz in Heinsberg.
18. und 19. Mai. Frankfurt a. M. Adolf Heß' Nachf. Samm -
lung L. E. Brunn (Kopenhagen). Schwedische Münzen.
I. Teil. Vom Mittelalter bis Gustav Adolf.
18. und 19. Mai. Wien. Dorotheum. Gemälde alter
Meister.
19. Mai. Köln. Matth. Lempertz. Münzensammlung aus
der Job. Wcsselschen Eamilienstiftung und anderer Besitz.
19. und 20. Mai. Berlin. Rudolf Lepke. Bücher, Manu -
skripte, Kupferstiche, moderne Graphik u. a.
22. und 23. Mai. Berlin. Karl Ernst H e n r i c i. Kupferstich-
samm'lung, darunter wertvolle Farbstiche und Schabkunst -
blätter der englischen und französischen Schule des 18. Jahr -
hunderts. Handzeichnungen, Sport, Jagd- und Luftsehifiahrt.
Städteansichten, historische Szenen, Schlachtenbilder, Kostüm -
blätter etc.
25. Mai u. f. T. Köln. Matth. Lempertz (P. Hanstein &
Söhne). Joh. W e s s e 1 sehe Familienstiftung, Haus Krechting.
Münzen und Medaillen der Antike, des Mittelalters und der
Neuzeit.
25. bis 28. Mai. Paris. Galerie Georges Petit.durch
Dr. Jakob H i r s c h, München. Sammlung Dr. Artur Sam-
bon (Paris). Hervorragende Kunstwerke der Antike, des
Mittelalters, der Renaissance.
25. bis 29. Mai. Berlin. Amslcr & Ruthardt. Original -
drucke von Meistern des 15. bis 18. Jahrhunderts aus den
Sammlungen Dr. Ottokar Mascha (Wien), Graf Gregor
Strognoff (Rom) und O. von Zur Mühlen (St. Peters -
burg).
25. bis 30. Mai. Mailand. Durch Hugo H e I b i n g, München.
Sammlung Commendatore Gins. Cavalieri, Ferrara. Her -
vorragende Majoliken, Porzellane, Bronzen, Textilien, Minia -
turen. Alte Gemälde und Handzeichnungen bedeutender
Meister, Uhren, Fächer, Bucheinbände, Spielkarten, Münzen,
Medaillen etc.
26. Mai. München. Galerie H e 1 b i n g. Moderne Gemälde.
27. bis 30. Mai. München. Dr. F. X. W e iz i n g e r & Co.
Sammlungen Viscount S t r a t h a 11 a n, Strathallan Castle
(Perthshire, Schottland). Ostasiatische, englische, französische,
deutsche Porzellane, engl. Tafel- und Prunksilber, Gemälde,
Aquarelle, indische Elfenbeinschnitzereien, ägypt. Kleinkunst,
Sammlungen der Familien Graf Auersperg und Baron
G a g e r n, Schloß Mokritz (Krain), Alt-Wiener und Alt-
Meißener Porzellane, Fayencen, Silber, Möbel, Augsburger
Kunstuhr des Jakob Mayr, Sammlungen Architekt J. B.
Berlin, Baron G„ London, u. a. Gemälde des 15. bis 19. Jahrh.
und Sammlungen von Werken des Münchener Landschafters
August S e i de 1.
29. Mai. Wien. Oesterreichischer Kunstver-
e i n. Gemälde alter und neuerer Meister.
Ende Mai. Aachen. Ant. C r e u t z e r, vorm. A. Lempertz.
Sammlung Viktor Erpeldinger, Schloß Napoleon, Woippy-
Metz. Gemälde alter und neuerer Meister, Antiquitäten aller
Art, Möbel etc.
Juni. München. Galerie Helbing. Sammlung deutscher
Zunftsachen aus Wiener Privatbesitz.
Juni. München. Galerie H e 1 b i n g. Ostasiatisches Kunst -
gewerbe, hauptsächlich China, aus dem Besitze eines süddeut -
schen Sammlers.
Juni. München. Galerie Helbing. Kupferstiche, Ra -
dierungen, Holzschnitte aus dem Nachlaß Gräfin Q u a d t-
W y c k r a d t, Isny (Tegernsee), aus dem Besitz Baron Sieg -
fried von Reuß (Garmisch) u. a.
Juni. München. Galerie H e 1 b i n g. Sammlung antiker
Gläser aus dem Besitze von D. Kirchner-Schwartz,
Beirut.
Juni. München. Galerie H e 1 b i n g. Sammlung von Brief -
marken.
9. Juni. Köln. Matth. L empert z (P. Hanstein & Söhne).
Nachlässe Frau Richrath (Aachen), Wagen er (Düssel -
dorf), Gemälde älterer und neuerer Meister.
Oktober. Berlin. R. L e p k c und Hugo H e 1 b i n g. Kunst -
sammlungen des verstorbenen Barons Oppenheim (Köln).
Neue Kataloge.
* Rudolf Lepkes Kunstauktionshaus, Berlin, Kat.-
Nr. 1719. Bücher, Kupferstiche, Autogramme aus verschiedenem
Besitz (961 Nummern). rr , .
* Hollstein & Puppel, Berlin. Kunstauktion VH.
Kupferstiche, Holzschnitte, Radierungen, Schabkunstblätter des
15. bis 17. Jahrhunderts (759 Blatt).
* Hugo Helbing. München. Sammlung Professor Doktor
5 u i d a, Graz (145 Nummern).
* Dr. F. X. W e i z i n g e r & C o„ München. Kat.
Sammlungen der Viscounts Strathallan, Schottland (325 Num-
nern). — Ders. Sammlungen der Familien Graf Auersperg
uni Baron Ga gern. Schloß Mokritz, Krain (174 Nummern).
* Martin Breslau« r, Berlin. Aukt.-Kat. Autographen -
sammlung Erich Schmidts nebst seiner Bildersammlung
-ur Deutschen Literaturgeschichte und anderer Beiträge
749 Nummern).
* Hugo Hclbing, München. Catalogue de k Collection
le M. Le Comm. Gins. Cavaliere. Ferrare (1443 Nummern).
F. A. C. P r e s t e 1, Frankfurt a. M. Sammlung K. H o 1 z-
nann E rb e n, Konstanz (1435 Nummern).
* Josef Baer & Co., Frankfurt a. M. Kat. 624. Kunst-
licfrvricteViP RihlinOiek (Nr 7373 -6470V
Briefkasten.
Kaiserlicher Rat B. in S. Nr. 322 erzielte 1141), Nr. 976,
Nr. 215 und Nr. 979 200 Mark.
»Vulpius.« Die Ausgabe ist nicht selten.