Nr. 15 Internationale Sammler-Zeitung. Seite 231 heißt es: »Wofern der supplicirendt Künstler Valtin Maler von der Iglau sich zu Wenzel üamitzern tochter verheirat, sol man ine ungeacht der geschwornen goldschmied widerfechten zum maister rechten khumen lassen. Da er dann maister, alsdann auch zu burger annehmen, und in acht haben, weil meine herrn ein ofne hand, wann dann solche künstliche gesellen hiehci khumen, wannglcich die geschwornen sie nicht einkhumen lassen wollen, daß man mit demselben ein umbsehen der zeit halben thue, damit wieder künstler zu gemeiner stadt gezogen«. Das Trauungsbuch zu St. Sebald berichtet in der Tat: »Valentin Maler verehelichte sich am 2. November 1569 mit Maria, Tochter des Wenzel Jamnitzer.« Aus einer Eintragung vom 11. Dezember 1571 ist zu ersehen, daß Maler das Mcistergeld — allerdings nicht ihm, sondern seinem Schwiegervater Jamnitzer zuliebe — ge schenkt wurde. »Valentin Maler, dem goldschmid und Künstler, das meistergeld schenken, doch sagen, er sei dessen nit vertröst; sein schweher aber dem Gamitzer geschehe es zu ehren, den geschworenen auch anzeigen.« Das läßt wohl den Schluß zu, daß Maler mit Glücks gütern nicht gesegnet war. Gleich hier aber sei darauf hin gewiesen, daß er schon zu dieser Zeit als Künstler galt, und als solcher geschätzt wurde. Am 6. November 1579 kaufte Maler das Chanlersche Haus »under der Vesten und oberen Schmiedgasse«, im Nürnberger Pfarrbezirke St. Sebald gelegen, um 1250 fl. Christoph Schmidtammer »als der Chanlcr gewesener und einem er'barn rath an Schuldenlast heirnbgefallener giitcr gerichtlich verordneter und bestätigter Curator« verkauft die Michel Chanler’sch Behausung in S. Sebalds Pfarrei »under der Vesten und oberen Schmiedgasse gelegen; an dreien orten frei und dem vierten an des ehrbaren und vesten Sigmundt Heidts, losungsschreibcrs zinshäuslein gelegen« an Valtin Maler, Bürger und Goldschmid und Marie seiner Ehewirtin, für 1250 Gulden. Davon waren 650 Gulden zu Walpurgi 1580, der Rest von da ab in 4 Jahren zahlbar. Auf dem Hause ruhte das Recht des Messingbrennens. Dieses Besitzes scheint er sich nicht besonders gefreut zu haben, denn es gab endlose Streitig keiten mit den Mitbewohnern des Hauses Hans und Gott hart Chanler, die das Einschreiten des Rates erforderten; auch scheint es ihm lange nicht möglich gewesen zu sein, den Rest des Kaufschillings mit 600 fl., den nach Ablauf von 4 Jahren zu erlegen er verpflichtet war, zu zahlen, denn er mußte um Eristerstreckung bittlich werden. Im Jahre 1589 bewarb sich Maler um das Amt eines M ünzmeisters und Eisenschneiders, doch er fuhr sein Gesuch einen abschlägigen Bescheid, welcher mit den Worten schloß, daß »sein vorhabend munzwerk des drückens der münz der reichsordnung zuwider und aus drücklich darin verpoten sei«. Im Jahre 1597, am 2. September, erstand Maler von den Khuensehen Erben (an erster Stelle ist der Med.-Dr. Johann Khuen genannt) ein Haus »in der Hundsgassen« um 1800 fl. Es lag »zwischen den Häusern von Christoph Kressen seliger wittib und Christoph lindner«. Von dem Kaufschilling mit 1800 fl. erlegte Maler innerhalb eines Jahres 700 fl., ein Jahr darauf 400 fl. und den Rest von 700 fl. innerhalb weiterer 4 Jahre. 'Unter dem 15. Dezember 1600 ist vermerkt: »Auf das mundtlich referiren des Valtin Maler, von dem Herrn Bischof zu Wurzburg befehl empfangen ime einen druck zeug zu fertigen und damit zu einer prob 200 goldguldeu 200 thaler und 200 guldengroschen drucken und seiner f. G. sarnpt dem druckzeug zuschicken soll, welches er aber ohne meiner herren vorwissen nit thun will, ist ver lassen ime Valtin Maler solches zu vergunnen, jedoch ime angeloben lassen, daß er disen druckzeug nit missbrauchen und für sich selbst nichts damit drucken wolle.« Das Ratstotenbuch zeigt am 1. September 1603 die Eintragung: »Der ersam und kunstreich Valentin Maler goldschmid in der Hundsgassen« — es ist der Vermerk seines Ablebens. Malers Ehe mit Marie Jamnitzer entsprossen sieben Kinder, und zwar die fünf Söhne: Jörg, geboren 17. Sep tember 1571; Wenzel, geboren 17. Dezember 1573; Valentin, geboren 17. Juli 1576; Christian, geboren 11. Juli 1578, und Hans und zwei Töchter: Ursula und Marie. Von diesen interessiert uns nur Christian, welcher Fig. 5. Skizze von Maulpertsch.