Seite 248 Internationale Sammler-Zeitung Nr. 16 und 17 Leinenhaube verborgen. Sie hält mit der Rechten das nackte, auf ihrem Schoß stehende Christkind, mit der Linken die über ihrem Knie sitzende Jungfrau Maria, die, als Kind dargestellt, in einem Buche liest. Die Köpfe und das nackte Christkind haben die alte Bemalung bewahrt; die ursprüngliche Ver goldung der Gewänder, über einer feinen Leinwand aufgetiagen, ist nur auf der Rückseite erhalten. Einige Finger des Christ kindes fehlen. Dazu ein sechsseitiger gotischer Sockel mit fünf vergoldeten Maßwerkfüllungen und blauer Oberfläche. Höhe (mit Sockel) 52 cm, Breite 30 cm. Süddeutschland, Nürnberg, um 1500. Fig. 2 gehört einer Folge von sechs rechteckigen Glas gemälden an, die mit drei spitzbogigen Bekrönungen drei Fenster einer chorförmigen Hauskapelle (im Hause Glocken gasse 5 in Köln) bildeten. Jedes Fenster besteht aus zwei Fig. 3. Doppelfrieskrug, Raeren, 1570. Rechtecken und einer Bekrönung übereinander. In der Um rahmung und dem Hintergründe sind je drei obere und drei untere Scheiben gleichartig behandelt. Drei spitzbogige Be krönungen mit frühgotischer, noch nicht perspektivisch dar gestellter Architektur, zweimal weiß auf blauem Grunde, einmal (in der Mitte) gelb auf rotem Grunde. Oberscheibe des Mittelfensters; darstellend die Passionsgruppe auf blauem Grunde, mit Rosettenmuster in einem Rautennetz. Christus an blaßgrünem Kreuz, links Maria in grünem Kleid und hell rotem Mantel, rechts Johannes in violettem Kleid und dunkel rotem Mantel. Die Nimbenbraun eingerahmt von gotischen Pfeilern, oben drei Spitzbogen aus gelbem Glas. Oberscheibe des linken Fensters, darstellend die Verkün digung. Auf rotem Grund Maria in grünem Gewand und hellrotem Mantel, der Engel in braunem Kleid und hellblauem Mantel, mit gelben Flügeln. Oberscheibe des rechten Fensters, darstellend die Darbringung Christi im Tempel. Auf rotem Grunde links Maria, grün und manganbraun bekleidet,, hält das auf dem Altar unter einem Kronleuchter stehende Kind; rechts der Priester in violett und hellbraunem Mantel. Unter scheibe des Mittelfensters: Auf rotem Grunde mit Rosetten muster in Schachbrettanordnung Maria mit der Krone auf dem Haupt, in hellrotem Kleid und braunem Mantel, sitzend. Sie hält in der Rechten einen Blumenzweig, mit der linken umfängt sie das halb auf ihrem Schoße sitzende Kind, in weißem Kleid, das mit einem Vogel spielt. Rahmen: Gelbe Seitenpfeiler, ein Spitzbogen aus gelbem, weißem und blauem Glas. Unterscheibe des linken Fensters: Auf blauem, geschach tem Rosettengrund kniet als Stifter anbetend der Kölner Erzbischof mit Mitra, Krummstab und dem Pallium über dem roten Mantel. Darunter die Schrift: arechanc coloniens (statt archicanceharius coloniensis). Der Rahmen in gleicher Fig. 4. Große Kanne. Frankreich, zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. Zeichnung wie bei der Unterscheibe des Mittelfensters-, aber in anderen Farben. Unterscheibe des rechten Fensters: Auf blauem Grunde kniet anbetend, der Mutter Gottes auf der Mittelscheibe zugewendet, eine Stifterin mit weißem Kopf tuch, violettem Kleide und grünem, hermelinverbrämtem Mantel. Die Unterschrift, die mit den Scheiben um 1860- und 1890 einer Wiederherstellung unterzogen worden war, ist nicht mehr lesbar. Am Anfang ist Dua, am Schluß Colonien zu er kennen. Der Name ist entstellt. Die Rechteckscheiben: Höhe 61-5 cm, Breite 37 cm. Köln, um die Mitte des 14. Jahr hunderts. Fig. 3. Große Kanne, sogenannter Doppelfrieskrug, braun glasiert, Schulter und Unterteil glatt, auf dem Bauch zwei Relieffriese übereinander. Im unteren Fries der Kampf der Lapithen und Kentauren auf der Hochzeit des Pirithous, im oberen die Königin von Saba, dem König Salomo Geschenke bringend. Beide Friese bezeichnet: J. E. ebenso die lange, auf