Seite 254 Internationale Sammler- Zeitung Nr. IG und 17 einer Legierung von Kriegstrophäen besteht; erbeutete .Schrapnells und Patronenhülsen wurden beim Guß der Plakette verwendet. Wer sie erwirbt, besitzt mithin auch eine Erinnerung an die todesverachtende Tapferkeit, mit der unsere Soldaten den feindlichen Geschossen standhielten. Es werden Bronzeplaketten zu zwei Kronen und Silber plaketten zu sechs Kronen ausgegeben. (Kriegsmedaillen 1914.) Die während der deutschen Freiheitskriege 1813/15 entstandene Serie kleiner Kriegserinne rungsmünzen, von denen man 68 verschiedene kennt, hat, wie man uns aus Berlin meldet, in diesen Tagen eine Fortsetzung gefunden. Die eine Seite dieser recht hübschen, in Feinsilber geprägten Gedenkmünzen zeigt die Viktoria und die Umschrift ,,Gott segne unsere tapferen Heere“; die andere Seite gibt durch Inschrift das zu verherrlichende Kriegsereignis bekannt, wie z. B. Beschießung des Kriegshafens von Libau durch die Kreuzer Augsburg" und „Magdeburg“ den 2. August 1914 -— ; Einnahme von Lüttich unter General Emmicli den 7. August 1914 — Bei Lagarde den 11. August 1914 — Vernichtung der Narew-Armee August 1914 usw. Die Denkmünzen erscheinen im Medaillenverlag Rudolf Kube. Philatelie. (Neuheiten.) An Neuheiten liegen vor; Bosnien .und Herzegowina. Eine Marke zu 10 Krönen. .‘Zeichnung wie 1 Kronen-Marke. Bfm. 10 Kr. blau, lichtgraues Papier, einf. Kupferdruck, gez. 12 V 8 . Dänemark. Drei neue Ganzsachen: eine Antwort postkarte, eine Dienstkarte und ein Streifband. A. P. K. 5X5 Oere, grün, mit Brustbild Christian- X. Dienst K. 5 Oere, grün, mit Wappenzeichnung. St. B. 5 Oere, grün auf weiß. Deutschland. Die ersten eigentlichen Krieg smarken sind die deutschen Okkupationsmarken in Belgien. Die kursierenden Postwertzeichen des Reiches zu 3, 5, 10 und 20 Pfg. haben den schwarzen Aufdruck „Belgien“ und französische Währung erhalten. Ebenso die Postkarten zu .5 und 10 Pfg. Darnach bestehen ; Aush. Bfm. . . 3 Cent ä 3 Pfg. 5 „ a 5 „ 10 „ ä 10 ,, 25 ,, ä 25 ,, P. K 5 ,, 4 5,, 10 „ a 10 ,, Frankreich. Auch Frankreich hat Kriegsmarken ausgegeben, allerdings nicht Besetzungsmarken, wie sie für den Postbetrieb in Belgien eingeführt wurden, sondern Wohl tätigkeitsmarken. Es sind 10 Centimesmarken, die den Auf druck „5 Centimes“ und ein Rotes Kreuz tragen zum Zeichen, daß das Überporto von 5 Centimes dem französischen Roten Kreuz zugute kommt. Die französische Post hat, was Sammler interessieren wird, übrigens auch Feldpost karten in zweierlei Form, für Soldaten und für deren Angehörige, herausgegeben. Marokko, französische Post. Wie für Frank reich selbst, so ist auch für die Post in Marokko eine Rotkreuzmarke erschienen mit Aufdruck eines Kreuzes und ,,5 C.“ in rot und der bisher für dieses Postgebiet neuen Bezeichnung , Protectorat Franfais“ in schwarz. Marokko, spanische Post. Die kursierende Serie mit Aufdruck „Correo Espanol Marruecos“ erhielt eine Erweiterung durch die neu hinzutretende Marke zu 20 Cent. Bfm. 20 Cent, olivgrün mit rotem Aufdr. „Correo Espanol Marruecos. Österreich. Auf die Dauer der kriegerischen Er eignisse wurden am 4. Oktober Marken zu 5 und 10 Hellern ansgegeben, die mit einem Aufschläge von 2 Hellern, also im Einzel verkauf um den Betrag von 7 und 12 Hellern verkauft werden. Die aus dem Aufschläge sich ergebende Einnahme ist der Unterstützung der Witwen und Waisen gefallener Krieger gewidmet. Die Marken sind um acht Millimeter länger als die geltenden 5 und 10 Hellermarken; sie tragen das Bild dieser Marken und überdies im Raume zwischen dem Porträt des Kaisers und der Wertbezeichnung, von Blattornamenten umgeben, die Jahreszahl ,,1914“ in weißen Ziffern auf grünem, beziehungsweise rotem Grunde. Ungarn. Dem Beispiele Österreichs folgend, hat auch LTngarn durch Verlängerung der 5 und 10 Filler- Marken zwei Wohltätigkeitsmarken erzeugt, die mit dem Aufschläge von 2 Hellern abgegeben werden. Der Aufdruck auf der grünen 5 Heller-Marke ist rot, aul der rosa 10 Heller- Marke grün. Türkei. L>ie letzte türkische Nationalleier vom 23. Juli veranlaßte die Verausgabung einer Gedenkmarke mit Aufdruck im Nennwert von 1 Piaster. Man bediente sich hierzu der kursierenden 1 % P.-Marke, die mit einem zweizeiligen schwarzen türkischen Aufdruck, zu deutsch ,,10. Juli 1330“, versehen wurde. Laut „Berl. Briefm.-Ztg.“ erschien anläßlich der Auf hebung der Kapitulationen (1. Oktober) eine Sonder ausgabe, bestehend aus sieben Werten der kursierenden Serie mit zweizeiligem türkischen Aufdruck: „Imtiasati edschne- bijenin laghoi“, d. h. Aufhebung der Kapitulationen. Er. VI. 5 Par. lilabraun, Aufdruck schwarz 10 „ 20 „ 1 PL 2 5 >, 10 ,, grün rot blau grün/schw. d’lila rotbraun rot schwarz rot rot rot rot (Neuausgabe derösterreichischenjubiläums- korrespondenzkarten.) Als mit Ende Dezember 1908 der Verkauf der am 18. August 1908 ausgegebenen Jubi läumskorrespondenzkarten eingestell wurde, verblieb der Post- verwaltung ein Vorrat an solchen Karten. Diese Karten sind auf der Rückseite mit einem von Ferdinand Schirm bock gestochenen Porträt des Kaisers sowie mit Ansichten der Wiener Hofburg und des Schlosses Schönbrunn geschmückt und gehören sicherlich zu den schönsten im Kupferdruck hergestellten Ansichtskarten. Die Fünf hellermarke auf der Vorderseite zeigt das Bildnis des Kaisers aus dem Jahre 1848. Nunmehr ist die Vorderseite nach einem Entwürfe Kolo Mose r s mit einem schwarz-gelben Auidrucke, nämlich der Kaiserkrone mit dem Wahlspruche „Viribus unitis“ und der Jahreszahl „1914“ versehen und neuerlich in den Handel gebracht worden. Die Karten sind zum Preise von 15 Hellern (bezw. beim Kaufe eines ganzen Packes von 30 Stücken zum Preise von 4 Kronen 5 Heller) bei allen Postämtern am Sitze der Statthaltereien und Landesregierungen und bei den meisten größeren Postämtern erhältlich. Sie können übrigens auch bei allen übrigen Postämtern bestellt werden. (Französische Marken für Oberelsaß.) Aus B e r 1 i n wird gemeldet: Bei französischen Gefangenen wurden massenhaft französische Briefmarken für Oberelsaß vor gefunden ; überdies wurden auch etwa fünfzigtausend trikolore Fahnen als Kinderspielzeug zur Ausschmückung des „zurück- eroberten“ Oberelsaß erbeutet. Eine Reihe von französischen Protzkasten war damit gefüllt.