Internationale .gammler-^effunfl Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde. Herausgeber: Norbert Ehrlich. 6. Jahrgang. Wien, 15. Februar 1914. Nr. 4. Etwas vom Papiergeldsammeln. Von Dr. Rudolf Freiherrn v. Hoschek (Wien). .Während das Sammeln von Münzen bereits seit Jahrhunderten gepflegt wird und in den weitesten Kreisen verbreitet ist — es sei nur an das italienische Königspaar erinnert, welches bekanntlich die gemeinsame Sammelleidenschaft zu einem gemeinsamen (Jang durchs Leben zusammenführte —, sich Münzkunde und Münz forschung zu einer Wissenschaft mit umfassendster Literatur entwickelten, blieb der Münze jüngere Schwester, das Papiergeld, fast gänzlich unbe- Zahlungsmittel in Umlauf gesetzt wurden, in das Sammelgebiet mit einbezogen werden: Wechselbriefe, Obligationen, Kreditzettel, Pfandbriefe u. dgl., kurz alles, was zur Illustration des gesamten Zahlungsverkehres jener Zeiten dienen kann, soferne es die Kriterien des Zahlungs mittels und des Kursierens erfüllt. Ebenso sollten dann auch aus unserer Zeit die zum Umlaufe bestimmten Wertpapiere aller Art, als Aktien, Obligationen, Pfandbriefe u. dgl. in die Papiergeldsamm lung aufgenommen werden. Somit ergibt sich ein weites, weites Eeld für eine Sammeltätigkeit und muß man von 10000. AS SIGNAT "■ ■- * edix nulle Franc Hvjioihdguä sur Ar, boirAxMs» —■ mero erie ism, W [oooo - - ' i KAUämfip iCtTDIÜB CENNARO gpgMDCCL |gg|XXX¥L p» BANCO 01 {S. SP1RITO DI RÖMÄe a presente Ceclola vaglia Sfeticli Quartin- UMve Moneta ßotmna <!a giulj Xper Scu- o da pagarsi all 9 Esilbilore«®^^*K4e3Ci3 VGUAPEHLOSTATOECGLESIASTICoItdl?/? tl’/lSO HssMaiarffigi Fig. 1. Fig. 2. achtet, vielleicht, weil der geringwertige Stoff irn Ver gleich zu den Metallen der Münze allzu wenig Anreiz bot. Dies jedoch ohne Berechtigung, denn wenig Sarnmel- .Objekte existieren, welche so vielseitig und vielartig interessant sind, wie gerade das Papiergeld und seine Verwandten. Nicht einmal im Alter steht es sehr der Münze nach, war es doch schon Jahrhunderte v. Chr. in China ein gebräuchliches Zahlungsmittel. Allerdings kam in Europa das Papiergeld in unserem Sinne erst im 18. Jahrhundert auf, ist also erst etwa 200 Jahre be kannt, doch läßt sich- jene große Lücke in einer Samm lung teilweise ausfüllen, indem alle gedruckten oder ge schriebenen Dokumente, welche an Geldes Statt als verschiedenen Gesichtspunkten aus einer solchen Samm lung Interesse abgewinnen können. Historisches in ana loger Weise wie den Münzen, vielleicht aber noch in erhöhtem Maße durch den ausführlicheren Text und den Bilderschmuck, welche die Ereignisse eingehender charakterisieren können. Besonders anziehend werden in dieser Richtung die verschiedenen Kriegs- und Revolu tionsausgaben sein, wie das Papiergeld der gegen ihr Mutterland aufstehenden amerikanischen Kolonien, die Assignate der französischen Revolution, die Scheine der polnischen Nationalregierung 1794, der römischen und venezianischen Aufstände 1797, 1848/49, 1867, das Not- und Revolutionsgeld 1848/49 in Oesterreich und Ungarn,