Nr. 5 Internationale Sa m mler-Zeitung, Seite 77 beide unter dem unbedingten Einfluß Rogiers van der Wey den geschaffen. Aus der bekannten Sammlung A. H o m rn e 1, Zürich, welche vor Jahren zur Auflösung gelangte, verzeichnet der vor liegende Auktionskatalog drei bedeutende Werke, den Pieter de H o o g h, ein typisches Interieur mit Putzfrau und spielendem Kind, ein gutes Tierstück von Willem Romeyn und eine vor zügliche Winterlandschaft des Isaak van 0 s t a d e. Ferner sei eines Adrian van O stade Erwähnung getan, eines Bauern stückes aus der Frühzeit des Meisters. Rembrandts Schule re präsentieren ganz brillant die Bildnisse eines alten Mannes und einer alten Frau von Jan L i e v e n s. »Der Trinker« des Frans van M i e r i s d. Ae. soll ein Selbstporträt des Künstlers dar stellen. Dies Bild, in der bekannten sorgfältigen Manier des Meisters durchgearbeitet, entstand im Jahre 1668, Hofstede de | gibt der Katalog ebenfalls keine genauere Zuschreibung, eine heilige Maria Magdalena im Brustbild ist dem Francesco Furini zuerkannt. Die Gastmahlszene des Giacomo Bas- s a n o, ursprünglich in der Sammlung T. Klopfer, ist von guter dekorativer Wirkung, nicht minder die Piazetta des Cana- letto. Eine gewaltige Nachtschilderung bedeutet der Fischzug des Petrus von Salvator Rosa. Die Venezianerin Rosalbe Carriera bringt ein entzückendes Pastell »Venus mit Putten«. L'nter den Engländern ist George M o r 1 ä n d hervorzuheben, dessen sonnige Küstenlandschaft einst einen Bestandteil der Kollektion Praes. Forest bildete. Henry Tomsons »Sitzen des Kind« wirkt dekorativ, nicht weniger das Bildnis einer schönen jungen Engländerin vom Ende des XVIII. Jahrhunderts. Zum Schluß sei noch auf ein bedeutendes Werk dieser Kollektion Fig. 14. A. Koester, Enten im Teich, G r o o t hat es als »echtes und charakteristisches Werk« des Künstlers erkannt und wird es in seinem demnächst erscheinen den kritischen Katalog der Werke von F. Mieris d. Ae. auf nehmen. Von Mathijs Naiveu findet sich ein bezeichnetes Werk das mit großer Feinheit ausgeführte »Paar im Gespräch«, von D u j a r d i n ein prachtvoller »Lautenspieler«, von Jakob Duck eine durchaus charakteristische »Wachtstube«, von Simon des V o s die Halbfigur eines Trompeters. Franz P o r b u s »Familien fest«, wie David Ryckaerts »singende Bauern« interessieren durch reiche Komposition, ebenso die »Kegelspieler« -des David Teniers d. Ae., zu denen Theodor Rombouts den land schaftlichen Hintergrund geschaffen hat. Die holländischen Land schafter repräsentiert setir gut Jacob Is. van Ruisdael mit einem prächtigen »Eichenwald«, Jan van Huchtenburg mit einer hübschen Hügellandschaft mit Jägern, Jan van G o y e n mit einer feinen von Segelbooten belebten Flußlandschaft. Die Marinen vertritt in erster Linie Willem van de Velde mit zwei Darstellungen erbitterter Seekämpfe. Während die deutsche Schule wenig Bemerkenswertes bringt, nimmt die italienische Schule einen breiteren Raum ein. Sehr interessant sind die beiden fast einen Meter hohen Altarflügel aus dem XV. Jahr hundert, Heiligendarstellung auf Goldgrund. Einer kleinen Ma donna im hübschen, alten Rahmen (Ende des XVI. Jahrhunderts! hingewiesen, das ursprünglich in der Sammlung der Duchese D’O ssunna, Paris, befindliche Gemälde von Francisco .Tose de Goya »Die Hexen«. Der Katalog dieser Kollektion, der fast 300 Nummern aufweist und mit 26 Lichtdrucktafeln ausgestattet ist, ist durch Hugo H e 1 b i n g, München, zu beziehen. (Zur Versteigerung der Sammlung Oppen- h e i rn.) Die Firma Rudolf L e p k e in Berlin ersucht uns um Veröffentlichung der folgenden Mitteilung: »Irrtümlich wird von verschiedenen Seiten die Meinung vertreten, daß nach dem Tode des Barons Albert von Oppenheim Gegenstände aus dessen wertvollen Sammlungen verkauft worden seien. Das entspricht nicht den Tatsachen. Die Sammlung »von Oppenheim« befindet sich noch genau in demselben Zu stande, in welchem sie sich bei dem vor etwa eineinhalb Jahren erfolgten Tode des Barons Oppenheim befunden hat, und gelangt auch in diesem Zustande im Oktober unter ge meinsamer Leitung von Hugo H e I b i n g in München lind Rudolf Lepkes Kunst-Auktionshaus in Berlin zur Ver steigerung.« (Auktion der Sa tu m 1 u n g Freiherr Thure von Cederströ tri.) Am 16. und 17. Dezember v. J. fand in der Galerie Helbing in München die Versteigerung der Kollektion von Antiquitäten statt, mit welcher der bekannte Maler Baron Ce derström im Laufe der Jahre sein Heim geschmückt hatte. Die Gegenstände, die sich durch sorgfältige