Nr. 7 Seite 101 Internationale Sammler-Zeitung, zeichnet ist die Büchersammlung in erster Linie durch ihre Inkunabeln, dann aber durch eine bedeutende Anzahl wertvoller alter Druckwerke, unter denen sich außerordentliche Seltenheiten befinden. Des weiteren ent hält die Bibliothek kostbare Literaturwerke des 18. Jahr hunderts, zumeist in vorzüglichen Originalausgaben. Kein nebensächlicher Faktor sind die Einbände, auf die Liebhaber besonders aufmerksam gemacht seien. Neben zahlreichen einfachen, aber schönen Einbänden von ge glättetem Pergament sind die hübschen, alten Schweins lederbände mit reich ornamentierten Blindpressungen und oder weniger umfangreichen Abteilungen, denen alle dazugehörigen Werke untergeordnet sind. Die Titelüber schriften der Abschnitte geben ein Bild der einzelnen Gattungen der Bibliothek, bei der die bibliophile Freude am Sammeln mit dem wissenschaftlichen Interesse Hand in Hand ging. Die Firma Creutzer schätzte deshalb ganz richtig ein, wenn sie den Katalog, selbstverständlich so weit es möglich war, nach seinem wissenschaftlichen Inhalte ordnete und katalogisierte; daneben konnte sie aber auch erfreulicherweise bestimmten Sammelgebieten Rechnung tragen. Außerdem gibt ein umfangreiches Fig. 11. Hertzogs Chronik. Schließen nennenswert, unter denen man auch auf her vorragende Arbeiten der Buchbinderkunst früherer Jahr hunderte stößt. Man kann getrost annehmen, daß sich die meisten der alten Druckwerke in den ursprünglichen Ein bänden befinden. Es sind fernerhin viele Bücher in Ein bänden aus feinem Kalbleder oder geglättetem Maroquin vorhanden; die Literatur des 18. Jahrhunderte ist es meist, die sich in teilweise ganz herrlichen Einbänden präsentiert, verwandt damit ist braungefärbtes und marmoriertes Kalbleder, am Buchrücken reich in Gold gepreßt, vielfach mit Louis XVI.-Ornamenten, und auf den Buchdeckeln mit Goldbordüren verziert. Goldschnitt wechselt mit Rotschnitt ab. Der Katalog ist ein guter Cicerone durch die Biblio thek. Er bringt in alphabetischer Reihenfolge die mehr Register am Schlüsse des Kataloges Auskunft über Namen und Sachen. Die Katalogabschnitte beginnen mit: Adel-Genea logie und Heraldik. Unter den verzeichneten Druck werken befinden sich als nennenswerte Seltenheiten: das berühmte Opus des B a r t h o 1. Cassanaeus, in der frühen, sehr schön ausgestatteten Venediger-Ausgabe von 1569, mit vielen Wappenbildern (Fig. 10), ferner das »Theatrum Genealogicum« des Hier. Hennin ges (7 partes, Magdeburg, Kirchner, 1598, Folio), bekanntlich das erste allgemeine Werk über Genealogie (und Heraldik); dann Palatins’ Fasti Cardinalium (1703, in fol.) mit zahlreichen Wappenabbildungen, und R e i n h a r t Graf zu Solms etc. »Beschreibung vom Ursprung des Adels . . .« (Frankfurt, Feyerabend, 1564, fol.) mit