Seite 78 Internationale Sammler- Zeitung Nr. 8 die eigentlich nur ein Sachkundiger würdigen kann. Es ist für jedermann etwas Passendes vorhanden. Selbstverständlich überwiegen Gegenstände, deren Wert nicht in großen Zahlen auszudrücken ist. Aber es befindet sich auch unter den weniger wertvollen Geschenken eine ziemliche Anzahl recht hübscher Sächelchen. Herr von Metaxa hat eine Anzahl Alt-Wiener Tassen (Epoche Baron Sorgenthal) gespendet, die jeder Kollektion zur Zierde gereichen würde. Dr. Albert Figdor stellte sich mit zwei Aquarellen von Laurenz Herr ein, die in Qualität zu den besten Arbeiten des Künstlers gezählt werden können. Es sind Porträts unseres Kaisers aus den Anfängen der Fünfzigerjahre des vorigen Jahrhunderts vor handen. In altem Silber gibt es eine Reihe wirklich guter, echt alter Stücke. (Nr. 369, 406, 421, 427 usw.) Für die Glas sammler ist Nr. 445 von Interesse (Spenderin Fräulein Olga Münz). Ein reich gravierter Pokal, der gewiß Anwert finden wird, Nr. 804 (Spender Geheimer Rat von Kuczynski) ist eine Darstellung des Buddha, imponierend durch seine Größe, und von ganz hervorragender Qualität. Es sollte jeder, der sich für alte Kunst interessiert, die Ausstellung (III., Löwen gasse 47), besuchen. Er wird da gewiß etwas nach seinem Geschmack finden. (Die Galerie Neue Kunst Hans Goltz, München) brächte im März eine Kollektion Zeichnungen des deutsch- flämischen Malers Oelieden zur Ausstellung. Zurzeit sind ausgestellt Gemälde und Zeichnungen von L. Beckstein,. Gemälde von R. Czapek sowie Aquarelle von Lodron sowie Graphik von Wilhelm Schmid. Von Mitte April bis Mai findet eine Nachlaß-Ausstellung des gefallenen Kurt Schäfer statt, daneben wird Graphik von L. Wachlmeier gezeigt. Daran schließt sich eine Kollektiv-Ausstellung der festen Werke von Erich Heckei. In der graphischen Abteilung w-erden zur gleichen Zeit Schnitte von E. Dülberg und Stickereien . von Hedwig Dülber-Arnheim zur Ausstellung gelangen. Die diesjährige Sommerausstellung wird Mitte Juni eröffnet. Museen. (Ein Knopf-Museum.) In Prag-Wrschowitz ist von dem bekannten Pionier des Druckknopfes Heinrich Waldes ein Knopf-Museum angelegt worden, welches das gesamte wissenschaftliche, technologische und sonstige Knopf gebiet aller Länder, Völker und Zeiten umfaßt. Die Grund lage gaben die schon seit Jahrzehnten von Waldes zusammen getragenen Knopf-Sammlungen, die nun in dem Knopf-Museum, das allgemein zugänglich sein wird, systematisch geordnet und übersichtlich vereinigt, ausgestellt werden. Eine zeit gemäße, besonders interessante Bereicherung hat das Museum durch eine Schenkung des bedeutenden Kunst-Mäcens und Antiquitätensammlers Eduard Merzinger in Dresden er fahren. Es ist eine fast vollständige Sammlung der im Kriege 1870/71 an den verschiedenen französischen Uniformen be nutzten, mit eigenartigen, oft künstlerischen Emblemen ver sehenen Militär-Knöpfe. Vom Kunstmarkt (Eine große Sammlung antiker Gläser) wird nächstens in den Vereinigten Staaten zur öffentlichen Ver Steigerung gelangen: die Sammlung von Thomas E. Hulze Curtis, der sm letzten Jahre im Alter von 63 Jahren in Atlantic City gestorben ist. Für die phönizischen und römischen Stücke soll seinerzeit J. Pierpont Morgan 400.000 Dollar geboten haben. Die ganze Sammlung der Gläser Hulze Curtis wird auf eine Million Dollar geschätzt. (Antiquitäten und Möbel.) Bei der vom 1. bis 3. Fe bruar bei Rudolph T.epke in Berlin abgehaltenen Verstei gerung von Antiquitäten und Möbeln wurde weiters erzielt: Nr. 95, Große Achatschale auf silberver goldetem Fuß (Ciborium), französisch, um 1700, M 1770; Nr. 96, Silbergetriebener Vexierpokal mit Teilvergoldung, um 1770, Augsburger Beschau, Meisterzeichen I.. B., Gew. 540 g, M 450; Nr. 97, Flache goldene Dose, viereckig. Miniatur: Lautespielender Knabe. Um 1800, Gew. 80 g, M 375; Nr. 98, Viereckige goldene Dose. Miniatur mit Straßsteinen, kleinen Rosen und Email-Blütenzweigen, französisch, 18.—19. Jahrh,, M 690; Nr. 99, Brustbild einer vornehmen Dame von I. Petitot. 17. Jahrh., Goldemail, in ziselierter Goldfassung auf späterer runder Schildpattdose, M 600; Nr. 100, Hüftbild der Lady Elizabeth Crew von J. Plymer, nach dem Gemälde Joshua Reynolds. Elfenbein, oval, moderner französischer Goldrahmen mit Steinen, M 1390; Nr. 101, Brustbild der Gemahlin des Malers Hogarth von Christian Zincke. Email, oval, 18. Jahrh., mit Goldrändchcn auf dem Deckel einer silbernen Dose aus dem 19. Jahrh. be festigt, M 1780; Nr. 102, Brustbld George Washingtons. Nach dem Leben gemalt von John Birch. Elfenbein, oval, M 1370; Nr. 103, Brustb ld Georg ITT. von England. Email von R. Collins. Englisch um 1780 (Provenienz: Sammlung des Herzogs von Cambridge), M 1410; Nr. 104, Italienische Bronze: Pferd, im Schritt. Hellbraune Patina, 17. Jahrh., M 445; Nr. 105, Chinesische Schale aus hellgrauem Jade (Provenienz: Sammlung General John Gordon), M 680; Nr. 106, Viereckige Vernis Martin Dose für Schönheits pflästerchen, Schildpattfutter, 18. Jahrh., M 355; Nr. 107, Alte chinesische Schnitzerei aus zartgrauem Jade: Blumen boot mit den Figuren eines rudernden Mannes und einer knienden Frau (Provenienz: Sammlung General John Gordon), M 445; Nr. 108, Große Kette aus 52 Jadekugeln, chinesisch, M 270; Nr. 109, Desgl. aus 32 Jadekugeln, M 120; Nr. 110, Achteckige goldene Dose, belegt mit bunten, grau weißroten Karneol und Achatplättchen. Französisch, um 1800, M 275; Nr. 111, Kleiner silbervergoldeter Becher, 16. Jahrh., Nürn berger Beschau, Meisterzeichen HF., M 440; Nr. 112. Große Wandbespannung aus altem rotem Seidendamast. Ranken muster, 17 Jahrh., M 440; Nr. 114, Großer holländischer Schrank. Aus Bredstedt, 17. Jahrh., M 440; Nr. 115, Großer Danziger Schrank. Aus Grundhof in Angeln, Anfang des 16. Jahrh., M 530; Nr. 116, Große gotische Eichenholztruhe. Aus Lindholm, 15. b s 16. Jahrh., M 330; Nr. 117 Großer holländischer Schränk, erste Hälfte des 17. Jahrh., M 500; Nr. 118, Große .reichgeschnitzte Eichenholztruhe. 1647. Aus Boel in Angeln. Mitte des 17. Jahrh,, M 415; Nr. 119, Zwei türiger Hamb. Schrank, Ende des 17. Jahrh., M 520; Nr. 120, Großer sogenannter wandfester Schrank, Anrichte. Aus Ha- vervad bei Bröns, Nordschleswig. Um 1560, M 650; Nr. 121, Großer wandfester Schrank. Aus Flensburg. Anfang des 18. Jahrh. M 650; Nr. 125 Große Frankenthaler Tierfigur, Rhinozeros. Vorderbeine gekittet, Ohrenspitzen bestoßen. Blaue Marke C, T. und Kurhut, darunter Jahreszahl 77, M 3400; Nr. 126, Große Meißner Tiergruppe: Löwe von drei Hunden gestellt. 18. Jahrh., Schwertermarke. Modell von Kaendler. Unwesentlich bestoßen, M 3500; Nr. 127, Fayencegruppe: Kephalus und Prokris. 18. Jahrh., M 205; Nr. 128, Gemälde, Kniestück einer jungen Fürstin im weißen Atlaskleid. Deutsche Schule. Um 1800, M 310; Nr. 128a, Gemälde, Porträt einer Fürstin. Französische Schule. 17. Jahrh., M 160; Nr. 136a, Empire-Schreibzeug. Das Tintenfaß stammt laut vorhandener beglaubigter Nachweise aus dem Nachlaß Goethes und wurde nach alter Familientradition ihm von Napoleon geschenkt. Länge 28 cm, Höhe 21 cm, M 350; Nr. 137a, Acht Miniaturen aus einem niederländischen Gebetbuch des 15. Jahr hunderts. I)em Kreise des Dirck Bouts sehr nahestehend. Blattgröße 5-5 x 8-7 cm, M 750; Nr. 140, Auferweckung des Lazarus nach Rembrandt. 17. Jahrh. Auf Metallplatte, M 105; Nr. 142, Brustbild des Fürsten Gregor Orloff. Von Alexander Roslin, AI 270; Nr. 143, Altes chinesisches Gewand aus lachs roter Seide. Ungefüttert. 18. Jahrh., M 170; Nr. 143a, Desgl., ähnlich. 18. Jahrh., M 155; Nr. 145, Ovale Miniatur aut Elfen bein: Brustbild des J. R. Sebastian Abendantz. Bez.: „Peroux pinx. 1796", M 110; Nr. 148/149, Ein Paar Potsdamer Fayence-