Seite 186 Internationale Sammler -Zeitung Nr. 23 (I). 12). Unter den Porträtradierungen ist. das seltene Blatt der Porträts Max Liebermanns (D. 55) und von dem Bildnis der Mrs. Cleveland, der äußerst seltene Zustandsdruck vor der Erhöhung der Haarfrisur zu nennen. Bildnisse des Künstlers selbst in einem qualitätsreichcn Probedruck, des Theologen Ernest Renan (D. 73), der Bildhauer Gaudens mit seinem Modell (B.IM), des Bildhauers Prinzen Troubetzkoy (D. 207), reihen sich an. Außerdem ein schöner Druck des bekannten Blattes Maja von Heyne. Eine Reihe von Genredarstellungen folgen: Alte Ballade (D. 126), der berühmte Omnibus (D. 71), der Nachteffekt (D. 109). Am reichsten sind die reizvollen Szenen der Badenden Frauen vertreten, ungefähr 30 Stück, unter denen das bekannte Blatt „Mein Modell und mein Boot" (D. 90) besonders hervorzuheben wären. Deutsche Töpferarbeiten. Die Sammlung deutscher Töpferarbeiten des Herrn Alfred Wal eher Ritter von Moltheim, die jetzt zur Auflösung gelangt, ist in Fachkreisen bekannt und geschätzt. Ihr Eigentümer selbst hat ihren Ruhm in die Welt hinausgetragen, indem er sie in einer Reihe ausgezeichneter Werke behandelte; mit der wissen schaftlichen Ausbeute war allerdings Walchers In teresse an der Sammlung erschöpft, die er in jahre langer, mühevoller Arbeit zusammengetragen hatte. Ritter von Walcher hat nahezu sämtliche Tonlager, soweit sic vor 1700 zur Herstellung von Töpferwaren in Betrieb standen, besucht. Er arbeitete in den Orts archiven, studierte die Pfarrbücher und stand mit allen lebenden Hafnern des Alpengebietes in schrift lichem Verkehr. Er untersuchte das Bett der Flüsse und Bäche, um aus den Vorgefundenen Scherben einwand freie Belege für die bodenständigen älteren Töpfer arbeiten zu gewinnen. Als Oberleutnant in Galizien dienststehend, ließ er die Äcker hinter der Töpfer straße in Raeren (bei Aachen) furchen, um die alten Scherbenlager bloßzulegen. Alle diese Arbeiten, waren es nun Grabungen oder galten sie der wissenschaftlichen 'Durchforschung der Archive, zeitigten Sehr schöne Erfolge, von welchen die wichtigsten hier genannt seien: „Der Atelierbesitz an Tongefäßen bei den vlä- mischen Malern des 15. bis 17. Jahrhunderts, Paul Preuning, der Fertiger der sogenannten Hirschvogel- kiüge, der gotische Ofen der Hohensalzburg ein öster reichisches und nicht Nürnberger Werk, Feststellung der Fälscher deutscher Steinzeug wäre, Werkstätte Oberm.illner in Salzburg, Werkstätte Kizberger in Wels, Reihenfolge der Meister in Gmunden, Mittel alterliche Töpferbetriebe in Mähren und Nieder Öster reich, Hans Khop, Fliesenhafner in Salzburg, Reihen folge der Meister und die Zusprechung der Erzeugnisse in Preußen, die Familie des Kunsthafners Vest, Ge schichte des älteren Hafnergewerbes in Wien und Nieder Österreich usw. Der sorgfältig redigierte Katalog gliedert die reichen Sammlungen Walchers in mehrere Abschnitte, die den Sammler rasch über Inhalt und Umfang orientieren. A. Anfänge der Gefäßkeramik, Fayencen aus deutschen Töpfereien. I. Mittelalterliche Gefäßkeramik (Nr. I bis 18), 11. Gruppe der Fayencen mit weißer Glasur und Wappen, beziehungsweise figuraler Zeichnung (Nr. 19 bis 28), 111. Mährisch-ungarische Fayence gruppe (Nr. 20 bis 69), IV. Ostalpenländische Fayencen (Nr. 70 bis 80), V. Gmunden am Traunsee (Nr. 81 bis IN), VI. Fayencen und Steingut aus österreichischen und deutschen Werkstätten und größeren keramischen Betrieben (Nr. 112 bis 154). B. Bunte Hafner wäre und deutsches Steinzeug. 1. Hafnerschüsseln der Renaissance und Frühbarocke (Nr. 155 bis 174), II. Wassergefäße, Weihbrunnen, Tintenzeuge, Schüsseln und Sonstiges (Nr. 175 bis 238), III. Deutsches Steinzeug (Nr. 239 bis 256), IV. Ton plastik, weiters Modelle und Hohlformen der Krug- und Ofenharfner (Nr. 257 bis 304). C. Ofenkeramik. Einzelne Kacheln der Gotik und Renaissance. Drei vollständige Öfen (Nr. 305 bis 440). Beigefügt sind noch eine Vitrine von Drew und Cadman und drei Exemplare von Walchers großem Werk „Bunte Hafnerkeramik der Renaissance“, von dem in ganzen 300 numerierte ausgegeben wurden. Süddeutsche Porzellane. Kinen Wertmesser für süddeutsche Porzellane ergab die Auktion, die am 28. v. M. in der Galerie Plelbing in München durchgeführt wurde. Es notierten: Frankenthal, a) Gefäße. Nr. 1, Kaffee tasse mit Untertasse, M 580; Nr. 4, Schöpfer mit Seiher, M 150; Nr. ,5, Dessertschale in Blattform, M 275; Nr. 6, Ovale Schale, M 146; Nr. 7, Vierkantige Schüssel, M 230; Nr. 9, Zwei Teller, M520; Nr. 11, Rechaud, 1787, M 620; Nr. 12, Dose als Vogelnest, M 800; Nr. 13, Zwei Salzfässer, M 1600; Figuren, Modelle von J. W. Lang, Nr. 14, Holz verkäuferin, M 3400; Nr. 16, Bauer beim Schneeballen werfen, M 3400; Nr. 17, Liebespaar, M 2500; Nr. 18, Zwei Pütten gruppen auf Architekturstücken, M 3300; Modelle von Johann Fr- Lück, Nr. 19, Jupiter, M 2800; Nr. 21, Diana, M 6650; Nr. 22, Lukretia, M 1500; Nr. 23, Winzer beim Trauben stoßen, M 820; Nr. 24, Die Liebeserklärung, M 4350; Nr. 26, Dame und Herr beim Kartenspiel, M 4600; Nr. 27, Ausrufer mit Puppenspiel, M9400; Nr. 28, Knabe mit Tschinellen, M 2550; Nr. 29, Kavalier, M 2850; Modelle von Karl Gottlieb Lück, Nr. 30, Die Zwietracht in der Ehe, M 5000; Nr. 31, Schäfergruppe, M 3850; Nr. 35, Herr und Dame; Die Bau kunst, M 1750; Nr. 36, Weibliche Figur aus der Architektur gruppe, M9.r0; Nr. 37, Pigur aus der Malergrüppe, Mil 10; Nr. 38, Figur aus der Wintergruppe, M 1700; Modell von Konr. Link, Nr. 39, Allegorie des Winters, M 2700; Modell von Melchior, Nr. 43, Harlekin als Kinderschreck, M 2500. Höchst, a) Gefäße. Nr. 47, Terrine mit, Untersatz schale, M 1600; Nr. 48, Kaffeeservice um 1770, M 6.000; Nr. 49, Kaffeekanne, um 1770, M 200, b) Figuren, Modelle der Früh zeit vor Melchior. Skaramuz aus der alten italienischen