Nr. 16 Internationale Sammler-Zeitung Seite 125 sicht von Foy in Oberägypten dar. Die sieben anderen sind Bilder von H. v. Mayr, und zwar: Mohamed Ali, Vizekönig von Ägypten, mit Gefolge, am Landungsplatz von Kairo, 44 x23 cm groß;. Favoritin aus dem Harem des Jbrahim Pascha mit Violine, 46 X 36 cm groß; Inneres einer Moschee, 46 x36 cm groß; Arzt bei einem Kranken, 46 x36 cm groß; Szene aus einem Sklavenmarkt, 46 x36 cm groß; Türke in seinem Harem mit zwei Odalisken und einem Mohren, 61 x 47 cm groß; Austritt eines vornehmen Ägypters bei Nacht, 46 x36 cm groß. Vor Ankauf wird gewarnt! Mitteilungen über den Ver bleib der Gemälde sind an die Kriminalabteilung der Polizei direktion Stuttgart, Büchsenstraße 37, Zimmer 73, erbeten. HANDSCHRIFTEN. (Ein umstrittener Shakespeare-Fund.) In der Bibliothek des Britischen Museums hat man kürzlich einen Fund gemacht, der bei den Shakespeare-Forscherti lebhaftes Interesse erregt. Auf einigen Blättern eines alten Schauspiels, ,,Sir Thomas More“, fand man Anmerkungen, die dieselben Schriftzüge aufwiesen wie die, die man für die Handschrift Shakespeares hält. Die Schrift des großen Dramatikers kennt man nur von fünf oder sechs Namensunterschriften. Wenn sich die Annahme als richtig erweist, so ist das eine sehr wichtige Entdeckung. Unter anderem wäre damit die Baco-Theorie endgültig aus der Welt geschafft, da deren Anhänger stets behauptet haben, Shakespeare wäre so unwissend gewesen, daß er gerade nur seinen Namen hätte kritzeln können. Es ist auch möglich, daß ein derartiges Shakespeare-Manuskript der Schlüssel zur Entdeckung weiterer seiner Arbeiten werden könnte. Indessen wird in den Lagern der Gelehrten noch heftig gestritten, ob die Annahme, daß hier wirklich Shakespeares Schrift vorliegt, haltbar ist oder nicht. Man kann unter anderem mit Recht geltend machen, daß es unmöglich ist, Namensunter- schriften und Anmerkungen miteinander zu vergleichen, da die Unterschriften zu wenig Anhaltspunkte für die Handschrift, des Dichters geben. Manche Gelehrte behaupten auch, daß einige von diesen Unterschriften gar nicht von Shakespeare herrühren, sondern von Berufsschreibern. Man kann also wohl nicht mit Bestimmtheit feststellen, ob es wirklich ein Shake speare-Manuskript ist, das man gefunden hat. (Handschriften des Omar Chajjam.) Hauptmann Roosevelt, der Sohn des jüngst verstorbenen ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, der im Weltkriege an der mesopotamiseben Front gestanden hat, ist ein großer Bücher liebhaber. Er benützte deshalb seine Anwesenheit in Bagdad, um den persischen Konsul, dessen Bekanntschaft er dort ge macht hatte, zu bitten, ihm, wenn es sich halbwegs ermöglichen ließe, eine Handschrift oder einen persischen Originaldruck der Vierzeiler des berühmten persischen Dichters Omar Chajjam zu verschaffen. Seine Bitte begegnete aber einem Verlegenen Lächeln, und der Konsul erklärte schließlich seinem amerikanischen Besucher, daß Omars geistreiche und kühne Epigramme in Peisicn als unsittlich verpönt seien und deshalb in keinem religiös denkenden Hause einen Platz fänden. NUMISMATIK. (Münzenfund.) Das Harburger Museum erhielt eine sehr wertvolle alte Münzensammlung, die in dem Orte Wistedt (Landkreis Harburg) bei Aushebung des Bodens zum Baü eines Fundamtes in einem Tongefäß gefunden wurde. Es han delt sich um einen sogenannten Depotfund von über 600 sil bernen Denaren oder Hohlinünzen im Gewicht von über einem halben Pfund. Sie tragen alle ein einseitig eingeprägtes Wappen oder Zeichen, aber keine Inschrift. Die meisten haben um den Rand einen Kranz. Soweit bis jetzt festgestellt, sina es haupt sächlich Münzen aus dem 14. Jahrhundert. Geprägt sind sie in Hamburg, Lübeck, Bremen, Lüneburg, Braunschweig und auf anderen Münzstätten. Außer diesen 600 Geldstücken ent hielt das Tongefäß noch eine größere Anzahl Bruchstücke von Münzen. (Neue Scheidemünzen in der Tschechoslowakei.) In der nächsten Zeit gelangen in der Tschechoslowakei 20- und 50-h - Stücke zur Ausgabe, die aus 75°/ 0 Kupfer und 25°/ 0 Nickel bestehen werden. (Deutsche Heuschrecken-Denkmünzen.) Es scheint uns wie ein Märchen, daß noch vor nicht gar zu langer Zeit in Deutschland Heuschreckenplagen die Ernten vernichteten, und doch ist dies der Fall; es sind sogar, wie H. L. Hammer stein in der „Umschau“ mitteilt, Verschiedene Denkmünzen zur Erinnerung an Heuschreckenplagen geschlagen worden. Der älteste Einfall der Wanderheuschrecke in Deutschland, der geschichtlich belegt ist, geht bis ins Jahr 873 zurück. Damals Verwüsteten die gefräßigen Insekten die Felder in Franken und in der Gegend von Mainz. Durch Jahrhunderte hin sind besonders zwei Landstriche von den Heuschrecken plagen gefährdet worden, einmal Süddeutschland, wohin die aus Ungarn kommenden Tieie oft vordrangen, und dann Schlesien, wohin sie von Großpolen aus einfielen. Im 14., 15. und 16. Jahrhundert berichten die Chroniken des öfteren von diesem Schrecken und den sich daran anschließenden Hungersnöten. Die beiden schlimmsten Heuschreckenjahre aber waren 1698 und 1748. Im Jahre 1693 litten ganz Österreich, Böhmen, Sachsen, Thüringen, Schlesien unter der Pest; 1748 hausten die Tiere in Österreich, Tirol, Mähren, Bayern, Schlesien und drangen durch Mitteldeutschland bis nach Hannover, Frank furt a. M. und Köln vor. Die beiden Jahre wurden zu schweren Hungerjahren, da die Ernten großer Landstriche vollständig Vernichtet waren. Zur Erinnerung an die Not dieser beiden Heuschreckenjahre wurden Münzen aus Kupfer und Silber ge schlagen, die sich noch hier und da in den Museen erhalten haben. PHILATELIE. (Sondermarken im Kärntner Abstimmungs gebiet.) Die österreichische Regierung beabsichtigt, anläßlich der Volksabstimmung in Kärnten eigene Marken herauszu geben. Eine diesbezügliche Anfrage bei der Plebiszitkomniission wurde zustimmend beantwortet. (Neue jugoslawische Marken.) Aus Laibach wird gemeldet: Die neuen jugoslawischen Briefmarken sind in Ame rika in Arbeit gegeben worden. Sie sollen bis Oktober fertig gestellt sein. Die Marken der niederen Werte tragen das Bild des Prinzregenten Alexander, die der höheren Werte jene des Königs Peter. Überdies ist in Amerika eine Ausgabe von Gedenkbriefmarken bestellt, die im Dezember anläßlich der Feier der nationalen Einigung ausgegeben werden sollen. (Ein Millionenschatz aus alten Briefen.) Eine sensationelle Entdeckung seltener Postwertzeichen wurde kürz lich in der Dachkammer eines alten Hauses der Wahiut-Street in Philadelphia gemacht. Man fand hier ein halbes Dutzend großer Koffer, die bis zum Rande mit Tausenden von Briefen angefüllt waren. Diese Briefe, die die Privatkorrespondenz eines früheren Schatzsekretärs namens William Meredith enthielten, zeigen auf den Umschlägen Muster aller früheren Ausgaben Von Marken der Vereinigten Staaten und andere alte Postwertzeichen, deren Wert der Direktor des Penn- sylvanien-Museums,auf Hunderttausende von Dr.llars schätzt. Diese Markensammlung auf den Brief Umschlägen umfaßt wie gesagt, alle Ausgaben von den durch die Postmeister von New York und anderen amerikanischen Staaten vor der Zen tralisierung der Post ausgegebenen Marken sowie die Karriol- postmarken, die in den Jahren 1849 bis 1851 dazu dienten die Sendungen von und nach den Regierungspostämtern Lei zumachen, dx in jener Zeit noch kein Posttarif existierte. Viele dieser Karriolmarken sind heute außerordentlich selten geworden und stellen einen Wert von 500 bis 2500 Dollar iii -