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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde.
Herausgeber: Norbert Ehrlich.
12. Jahrgang. Wien, 1. Februar 1920. Nr. 3.
Die Juwelen der Prinzessin Lobanow.
Aus Lausanne wird uns geschrieben:
Während einer Woche war Lausanne der Sammel -
punkt der bedeutendsten Juwelenhändler Europas.
Aus Paris und London, von Italien und Polen waren
sie herbeigeeilt; sogar einige Deutsche waren darunter,
die. sich aber sehr zurückhielten. Was alle diese Leute
nach, der Stadt am Lac Leman gelockt hatte, war der
Verkauf der berühmten Juwelensammlung der im
Herbst vorigen Jahres in Vevey ver storbenen Prinzessin
Lobanow von Rostow.
Die Prinzessin Vera Nikolajewna hatte mit 16 Jahren
den Prinzen Jakob Lobanow von Rostow geheiratet,
einen Bruder des ehemaligen russischen Ministers des
Äußern. Sie selbst war eine Prinzessin Dolgoruki, und
der Stammbaum ihrer Familie reicht bis zu der Dynastie
der Ruriks, der Großfürsten von Rußland zurück.
Sehr jung verwitwet, verließ sie ihre Heimat nach dem
Tode des Großfürsten Sergius, der 1904 einem nihi -
listischen Bombenattentat zum Opfer fiel. Der Groß -
fürst Sergius war in Moskau ein Gast ihres Hauses.
,Sein tragisches Ende erschien der Prinzessin als das
Vorzeichen einer furchtbaren Revolution. Seit jener
Zeit lebte die Prinzessin abwechselnd bald in Paris, bald
in ihren Villen in Mcntonc. und in Vevey und begann
dort, ihre Sammlung schöner Perlen und Juwelen an -
zulegen. Wunderte sich, jemand, daß sic zu diesem
Zweck große Summen aufwendete, so erwiderte sie:
„Das sind vorteilhafte Kapitalanlagen; ich verschwende
nichts; im Gegenteil, ich erwerbe damit ein zweites
Vermögen.“ Die Ereignisse sollten ihr recht geben.
Seit dem Zusammenbruch Rußlands hatte sie ihre
Villa Zina bei Vevey nicht mehr verlassen. In schlichter
Zurückgezogenheit widmete sie sich dem. edlen Liebes-
werk, ihre unglücklichen Landsleute, die nach, der
Schweiz geflüchtet waren, zu unterstützen. Aber das
Herzleiden, an dem sic litt, hatte sich infolge so vielen
Kummers verschlimmert und führte zu einem jähen
Ende. In ihrem Testament setzte sie Herrn Deckei de
Duiliier aus Vevey als. ihren Universalerben und
Testamentsvollstrecker ein, der 35 Jahre ihr Sekietär
gewesen war. Als zweiten Testamenlsvollstiecker be -
stimmte sie Herrn de Fontenay, den französischen
Gesandten in Serbien. Von dem Vermögen, das die
Prinzessin in Rußland besaß, war nichts mehr übrig:
Ihr Palast in Moskau war geplündert und ihre Güter
von den Bauern verteilt worden. Ihr blieb nur noch, ihre
Juwelensammlung und einige Besitztümer in Frank -
reich, darunter ihr kostbares Mobiliar, mit dessen
Verkauf jetzt in Paris begonnen worden ist und das
bedeutende Summen einbringt.
Die Versteigerung der Juwelen leitete Louis Cartier,
der bekannte Pariser Juwelier. Der höchste' Preis,
den ein Objekt brachte, war Fx 533.000 für ein wunder -
volles, dreireihiges Perlenhalsband, bestehend aus
171 rosa Perlen, das Kaiser Nikolaus I. einst für seine
Lieblingstochter Marie gekauft hatte. Es wurde von
einem der großen Pariser Händler erworben. Aber er
mag wohl nachts darauf ein Alpdrücken gehabt haben,
da er das Halsband am nächsten Tage ohne jeden Ge -
winn einem seiner Kollegen überließ.
Am gesuchtesten waren die Perlen: . eine lange
Kette von nicht sehr großen Perlen brachte Fr 101.000,
und zwei große Perlenknöpfe Fr 60.000.. Sogar einzelne
Perlen erzielten leicht. 15.000 Schweizer Franken pro
Stück. Doch zahlte man auch für gewisse Schmuckstücke
mit Diamanten hohe Preise; so zum Beispiel: für ein
Diadem Fr 70.000 und für ein Paar Diamanto.hrge-
hänge Fx 104.000. Die Rubinen waren wenigex begehrt.
Aber die große Mode schienen besonders die Saphire
zu sein. So sallen wir auf der Auktion eine Brosche mit
einem einzigen Saphir, nach seiner natürlichen Form
geschliffen, nicht sehr groß, aber tadellos, von einigen
Bi'ilkuiten umgeben. Diese Brosche wurde von einem
Pariser mit Fr 34.000 bezahlt. Die Gräfin de Fontenay,
die der Auktion beiwohnte hatte an einem Ring mit
Saphir Geschmack gefunden, den ihr die Händler über -
ließen, indem sie so galant waren, den Preis nicht über
Fr 11.000 hinaufzutreiben. Bemerkenswert war auch
unter den Luxusgegenständen eine goldene Handtasche
mit drei .Saphiren geschmückt, die nicht sehr klar waren;
. sie erreichte Fr 197.000.
Die anwesenden Engländer, Vertreter von drei
der bedeutendsten Firmen aus Hatton Garden, dem
Londoner Viertel der Juwelengroßhändler, boten nur
auf Sachen von sehr hohem Weit. Ein Wettbewerb
entbrannte zwischen ihnen und einer- Gruppe von etwa
15 Pariser Kaufleuten, die sich zusammengetan hatten,
wobei es zu aufregenden Szenen kam. Die letzteren
tiugen gewöhnlich den Sieg davon, da niemand mit
ihren hohen Preisen rivalisieren konnte. So wird also
der größte Teil der Juwclcnsammlung nach Frankreich
kommen, ein Zeichen für den Reichtum, dieses Landes.
Das Gesamtergebnis der Auktion wird mehrere
Millionen Francs betragen, ohne jedoch die übertrie -
benen Zahlen zr. erreichen, die man vorher genannt hatte.
Die Schweizer Juweliere sagten, daß sie-nicht konkur -
rieren konnten mit Pi eisen, die ihnen oft mit'dem
wirklichen Wert der Steine oder Perlen in keinenr -Ver-
hältnis zu stehen schienen.
Seite 18
Internationale Sammler-Zeitung
Nr. 3
Der Nachlass Johann R. r. Glowacky.
(Fortsetzung.) *
Der erste Teil der Glowacky-Auktion im
Dorotheum ergab weiters:
Alte Meister.
Nr. 750, Tiepolo, Martyrium einer Heiligen, K 9500;
Nr. 751, Maler des 16. Jh., Bildnis eines vornehmen Herrn,
K 3300; Nr. 752, Maler des 17. Jh., Kampf des Christentums
gegen die Heiden, K 1900; Nr. 753, Pran, Zwei Landschaften,
K 3700; Nr. 755, Österreichisch, um 1789, Christus mit dem
flammenden Herz, K 1150; Nr. 756, Art des Bredaei, Lager -
szene aus den Türkenkriegen in Ungarn, K 3100; Nr. 757,
Niederländisch, um 1550, Bildnis einer jungen Dame, K 3800;
Nr. 759, Italienischer Meister des 17. Jh., Maria, das schlafende
Christuskind im Schoß, K 1200; Nr. 760, Venezianische Schule,
spätes 16. Jh., Die heilige Familie mit dem kleinen Johannes,
K 3300; Nr. 761, Vernet, Seesturm mit gestrandetem Wrack,
K 8500; Nr. 762, De Marne, Szene vor einem Bauernhaus,
K 8500; Nr. 763, Art des Peeter van Bioemen, Landschaft
mit Bauernhof, K 3000; Nr. 764, Horthorst, Atalante erhält
von Meleager den Kopf des kalydonischen Ebers, K 5500;
Nr. 765, Nach Wouwerman, Zwei Kopien aus dem 18. Jh.,
Rast auf der Falkenjagd, K 4500; Nr. 766, Reinhold, Diana
mit ihrem Gefolge, K 3800; Nr. 767, Deutsch, um 1700, An -
tonius und Kleopatra, bei einem Gastmahl sitzend, K 4000;
Nr. 769, Ribera-Schule, Hl. Sebastian, K 11.000; Nr. 770,
Art des Guercino, Büßende Magdclena, K 2500; Nr. 771, Eck-
hout, Blinder alter Mann mit Krug, K 11.000; Nr. 772,
Toorenvlit, '■ Der Gelehrte, K 31.000; Nr. 773, Deutsch,
1651, Verkündigung Mariä, K 1200; Nr. 774, Venezianische
Schule, Ende 17. Jh., Madonna mit Engeln, K 1500; Nr. 775,
Italienischer Meister des 18. Jh., Beweinung des Leichnams
Christi, K 5500; Nr. 776, Venezianisch, 18. Jh., Kopie der
Kirschenmadonna von Tizian, K 2100; Nr. 777, Schule des
Pierino, Maria mit dem Jesukind und dem kleinen Johannes,
K 10.000; Nr. 778, Florentinische Schule, um 1500, Mariä
Verkündigung, K 5500; Nr. 779, Art des Guido Reni, Büßende
Magdalena, K 1400; Nr. 780, Italienisch, Art des Magnasco,
Der hl. Franziskus, predigend, K 1100; Nr. 781, Italienische
Schule, 17. Jh., Drei Putti streiten um eine Herrscherkrone,
K 1200; Nr, 782, Französischer Meister, Mitte 18. Jh., Weib -
liches Bildnis, KT10O;' Nr. 783, Art des Lampi, Mädchen in
grünem Kleid, K 5000; Nr. 784, Oberitalienischer Meister,
1. Hälfte des 18. Jh., Schiffshafen, K 1300; Nr. 786, Sevillaner
Maler, Mitte 17. Jh., Kopf einer jungen Frau mit weißem Kopf -
tuch, K4800; Nr. 788, Monogrammist A. E. (Adam Flzheimer ?),
Christus am Kreuz, K 3100; Nr. 789, Italienischer (?) Maler,
18. Jh„ Italienische Landschaft, K 3200; Nr. 790, Österreichi -
scher Maler, nach 1800, Bildnis eines älteren Mannes, K 1000;
Nr. 793, Italienischer Maler, um 1700, Allegorische Darstellung
der Wissenschaft, K 8000; Nr. 794, Lelienbergh, Stillebem
K 6500; Nr. 795, Tamm Werner, Blumenstück und zwe
Putten, K 37.000; Nr. 796, Italienische Schule, 17. Jh,, Jo -
hannes, K 3000; Nr. 797, Niederländischer Meister, 17. Jh.,
Drachenbeschwörung, K 6500; Nr. 798, Neapolitanische Schule,
17. Jh., Spielergruppe, K 5000; Nr. 799, Italienische Schule
18. Jh., Hagar in der Wüste, K 5000; Nr. 800, Schule von
Ferrara, 16.JJh., Madonna mit Jesuskind, K 4000; Nr. 801,
Italienische Schule, 18. Jh., Christuskopf, K 1400; Nr. 803.
Italienische Meisterschule, Hirte mit Flöte, K 8000; Nr. 807,
Deutscher Maler des 18. Jh., Waldlandschaft, K 1600; Nr. 808,
.Miniaturmalerei mit Darstellungen aus der Passion, K 10.000;
Nr. 809, österreichischer Maler des 18. Jh., Jagdstilleben,
zwei Ölgemälde, K 13.500, und Nr. 810, Italienischer M; 1er,
18. Jh., Brustbild einer Heiligen, K 2500.
*) Siehe Nr. 2 der „Internationalen Sammler-Zeitung“.
Moderne Meister.
Nr. 820, Rudolf Alt, Mädchen, in Alpenlandschaft
lustwandelnd, K 23.000; Nr. 821, F. Waldmüllei-, Waldland -
schaft mit Jagdgesellschaft als Staffage, K 61.000; Nr. 822,
Ders., Kopie nach Moretto da Brescia, Die heilige Justinia,
K 30.000; Nr. 823, Rudolf Alt, Die Donauauen bei Krems,
K 31.000; Nr. 824, J. Kriehuber, Bildnis eines Herrn in
schwarzem Rock, K 27.000; Nr. 825, Ders., Bildnis einer Dame
in schwarzem Kleide, K 10.000; Nr. 826, Ders., Bildnis des
Hofschauspielers Korn, K 20.000; Nr. 827, Amerling, Bildnis
eines Mädchens mit Früchten in den Händen, K 31.000;
Nr. 828, Kriehuber, Bildnis des Erzherzogs Johann, K 11.000;
Nr. 829, Rudolf Alt, Projekt für das Parlamentsgebäude in
Budapest, K 9000; Nr. 830, Johann Ender, Erzherzogin
Sophie mit ihren Kindern Franz Josef und Max, K 14.000;
Nr. 831, Swoboda, Predigt in der Kirche, K 5500; Nr. 832,
Defregger, Bildnis eines Tiroler Wirtes und seiner Frau,
K 7500; Nr. 833, Ranftl, Großer Stallpintseher in Land -
schaft, K 4000; Nr. 834, Alfred Friedländer, Die Entführung,
K 3000; Nr. 835, Leopold Karl Müller, Bikinis eines Mäd -
chens, K 7000; Nr. 836, Kubier, Pferdetrieb in der Puszta,
K 3500; Nr. 837, Paula v. Pausinger, Rehfamilie im Wald,
K 2700; Nr. 838, Eduard Zetsche, Motiv aus Klausen mit
Kloster Seeben, K 2400; Nr. 840, Luigi Viviani, In der
Fischerstube, K 2900; Nr. 845, Canon, See- und Landschloß
Orth am Traunsee mit dem Traunstein, K 2600; Nr. 847, Hla-
vacek, Raibler See, K 2700; Nr. 848, Jos. Brunner, Land -
schaft bei Gewitterstimmung, K3500; Nr. 849, Dombrovsky,
Durchbrechendes Rehwild, K 2300; Nr. 850, Kopie nach Ma -
kart, Allegorie, K 4500; Nr. 851, Ludwig Mayer, Pietä,
K 5000; Nr. 852, Mansfeld, Erzählung eines alten Soldaten,
K 6100; Nr. 853, A. Raufer, Stilleben, K 1250; Nr. 854,
Wiener Maler, Im Atelier, K 5200; Nr. 855, Steinfeld, Der
Gosausee, K 3000; Nr. 856, Bühlmeyer, Alm mit Kühen
an der Tränke, K 2700; Nr. 857, Dombrovsky, Balzender
Auerhahn, K 1600; Nr. 858, Ruinart, Im Hafen von Neapel,
K 9200; Nr. 860, Maßmann, Stilleben, K 1000; Nr. 861,
Decker, Hochwild im Wintermorgen, K 1000; Nr. 862>
L. Zumbusch, Mädchen mit rotem Hut, K 4500; Nr. 863,
Wiener Maler, Stilleben, K 3500; Nr..864, F.. Kaiser, Männ -
liche Bildnisse, Kopien, K 1000; Nr. 865, Mansfeld, Stil -
leben, K 2600; Nr. 866, Fidler, Stillcben, K 3200; Nr. 868,
Adolf Kaufmann, Sumpflandschaft, K 3600; Nr. 869, Wiener
Maler, Waldlandschaft mit Kirchlein, K 1500; Nr. 872, A. Alt -
mann, Donauauen, K 2500; Nr. 875, Ditscheiner, Wald-
innereS, K 1700; Nr. 876, Wiesinger-Florian, Veilchen-
strauß, K 1900; Nr. 877, Jungwirth, Stilleben, K 1000;
Nr. 881, Reiter, Kinderlachen und -weinen, K 1500; Nr. 882,
Bensa, Aufbruch zur Jagd, K 1800; Nr. 883, Ortego, Beider
Kartenlegerin, K 1000; Nr. 884, RxidolfAlt, Cafe Curti, Para-
deisgartel auf der alten Löwelbastei, K 1600; Nr. 885, Eduard
Charlemont, Dame, im Sessel sitzend, K 1100; Nr. 890,
F. Koziol, Weißenkirchen, K 1200; Nr. 891, Altmann,
Alter Brunnen unter der Scheuer, K 1000; Nr. 892, Wiener
Maler, Alpenblumen, K 1400; Nr. 898, Mariz, Stilleben,
K 3800; Nr. 902, Hasch, Landschaft mit blühenden Obst -
bäumen, K 1100; Nr. 907, Bredl, Ansicht einer Hafenstadt.
K 1500; Nr. 908, F. Windhager, Eitelkeit, K 3400; Nr. 944.
Alois Schönn, Alter. Hof auf der Insel Capri, K 2900; Nr. 945,
Anton Chwalla, Seelandschaft, K 1300; Nr. 948, Eduard
Ender, Vortrag eines Künstlers im Parke aus der Zeit der
Mediceer, K 6500; Nr. 949, Birkinger, Jagdstilleben, K 7000;
Nr. 950, R. Alt, Salzburg mit Festung Hohensalzburg, K 1450;
Nr. 951, Anton Mayer, Die verlassene Ariadne, K 2000;
Nr. 954, Monogrammist V. S., Venus, K 1000; Nr. 955, Gott-
lieb v. Kempf, Engel, K 1600; Nr. 956, Wiener Maler, Kaiser
Franz, im Sessel sitzend, K 1800.
Nr. 3
Internationale Sammler-Zeitung
Seite 19
Aquarellbildnisse und Miniaturen.
Nr. 958, Damenbildnis, bez. „Rudolf Ipold“, K7400;
Nr. 959, Desgl., bez. ,,R. Ipold“. K 7500; Nr, 960, Junge Dame
in schwarzem Kleide, K 1200; Nr. 963, Drei Elfenbeinminia -
turen, bez. „Snadscheck“, K 3800; Nr. 964, Gräfin Franziska
Batthyany, bez. ,, Joh. Ehder, Wien“, K 3800; Nr. 965, Bildnis
einer Dame und eines Herrn in Biedermeiertracht, eines davon
bez. ,,Thomas“, K 1700; Nr. 967, Bildnis eines Herrn in blauem
Mantel, bez. ,,H. Meyer“, K 1000; Nr. 972, Bildnis einer Dame
in weißem Kleide, K 2000; Nr. 973, Der Markt am Hof, bez.
„Kirchner“, K 1800; Nr. 975, Bildnis eines älteren Mannes,
bez. „I. Judas 1836“, K 1600; Nr. 976, Mädchen im rosa Kleide
und schwarzer Halsschnur, K 1250; Nr. 978, Bartloser Mann in
blauem Rocke, K 1100; Nr. 980, Bildnis eines Mädchens mit
blonden Locken, K 1600; Nr. 981, Bildnis eines Mädchens mit
schwarzen Haaren und Spitzenhäubchen, K 1500; Nr, 983,
Dame mit weißer Haube, K 1400; Nr. 984, Mädchen in rotem
Kleide, K 1100; Nr, 985, Kleines Mädchen, bez. „Sattler“,
K 1250; Nr. 986, Mädchen mit violettem Hut, K 1100; Nr. 987,
Damenbildnis, K 1100; Nr. 989, Bildnis einer jungen Dame
in der Tracht des 18. Jh., K 3600; Nr. 990, Bildnis einer jungen
Dame, fälschlich bez. „Kriehuber“, K 2000, und Nr. 991,
Wiener Aquarellmaler, Bildnis einer jungen Dame, K 1500.
Gfraphika.
Nr. 996, William Ward, A visit to she grandfather.
Painted by J. R. Smith, K 3100; Nr. 997, Richard Earlom,
A blacksmith s shop. From the original picture. Painted by
Jos. Wright, K 2500; Nr. 998, Guckkastenbilder, 74 Blatt,
durchwegs altkoloriert, K 3500; Nr. 999, F. Düthö, Sechs
Blatt aus der Folge der Geschichte Josefs, K 820; Nr. 1000,
Josef Wrenk, Hirtenszene, K 350; Nr. 1007, Rembrandt,
Verkündigung an die Hirten, Radierung, K 2800; Nr. 1008,
Hyacinthe Rigaud, Pierre Mignard, Peint par son ami H. Ri-
gaud en 1691, K 4000, und Nr. 1110a, Andreas Philipp Kilian,
nach Meytens, Maria Theresia mit dem Zepter, K 450.
Antiquitäten.
Nr. 1011, Nymphenburger Speiseservice, 163 Stück,
K5100; Nr. 1012, Großes Glasservice, K4100; Nr. 1013, Speise -
service aus Meißner Porzellan, 33 Stücke, 18. Jh„ K 3700;
Nr. 1014, Zehn Teller aus Meißner Porzellan, 18. Jh., K 3700;
Nr. 1015, Speiseservice aus Meißner Porzellan, 18. Jh., K7100;
Nr. 1016, Speiseservice aus Wiener Porzellan, 2, Hälfte 18. Jh„
K 30.000; Nr. 1017, Große chinesische Balustervase mit Deckel,
K 4000; Nr. 1019, Ungarisches Magnatinnen-Prunkkleid
R 3800; (Schluß folgt.)
iiiiimiiiiiiiiHiiiiifiiimiiitmiiiiiiiiiiiiiiimitiiiiiiUMitiiiiiimiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiuwiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiHi
Die Sammlungen Henry Fricks.
Wir haben schon kurz über das Vermächtnis Hemy
C. Fricks berichtet, der seine kostbaren Kunstschätze
der Stadt New York hintcrlassen hat.
Ergänzend wird uns nun aus New York ge -
schrieben: Die Gemäldesammlung Fricks zählt im
ganzen 203 Nummern, aber jede ist eine Perle der
Kunst. Rembrandt ist mit drei Stücken vertreten,
von denen das Selbstbildnis des Künstlers, das ihm
im Alter von 52 Jahren zeigt, wohl in erster Linie
zu nennen wäre. Von Van Dyck sind sechs Porträts
Vorhanden, darunter Canevari und die Marquise Gio-
vanna Cattaneo, zwei Werke, die mit fünf anderen
im Jahre 190 6 auf mysteriöse Weise aus dem Palazzo
Cattaneo in Genua verschwanden und entgegen der
die Ausfuhr solcher Kunstwerke Verbietenden Lex
Pacca über die Grenze geschafft wurden. Zw r ei von
ihnen sind in England und die anderen in Amerika.
Frans Hals ist mit drei Porträts vertreten, eines davon
wie man glaubt, das des Meisters selber, das das Datum
1635 trägt. Er war damals 51 Jahre alt. Drei Nummern
stammen Von Vermeer, die beste davon, „Dame und
Zofe“, erst vor kurzem aus der Sammlung Von James
Simon in Berlin gekauft. Holbein ist mit zwei Porträts
vertreten: Sir Thomas More und Sir Thomas Cromwell.
Eines der großen Schaustücke in der Sammlung ist
„Philipp IV.“ von Velasquez, wofür, dem Vernehmen
nach, der Sammler 400,000 Dollar zahlte.'In der italieni -
schen Abteilung fällt ein Porträt von Aretino, gemalt
von Tizian, auf. Vierzehn Werke von Fragonard,
die im Aufträge Ludwigs XV, für Madame Du barry
gemalt worden waren und den „Roman von Jugend
und Liebe“ behandeln, kamen Frick auf 1,250.000
Dollar zu stehen, nachdem wenige Jahre zuvor
J. Pierpont Morgan sie für 350.000 Dollar erstanden
hatte. Sie wurden erst 1898 in einem Hause zu Grasse
(Frankreich) gefunden, wohin sie die Stürme der ersten
französischen Revolution verschlagen hatten. In der
englischen Sammlung sind Romney Raeburn und
Gainsborough vertreten. Die Radierungen und
Zeichnungen umfassen solche von Dürer, Rembrandt
und Whistler,
Die Emailsammlung weist Champleve-Stücke aus
dem 13, Jahrhundert auf, ferner Werke von Jean
und Nardon Penicaud aus dem 16., Jean Court
und Jean Limousin aus dem 17. und Leonard Limou -
sin. Die Sammlung chinesischer Vasen ist sehr umfang -
reich, namentlich sind Dekorationen auf schwarzem
und grünem Grund gut vertreten.
ifutiiiriMHJiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiMiiiiiuiintiHiiiiiiniiiiiuimiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiimttifmuiuiiimitmiiiiiittuuflHnHiiiuiiiHiitHiutmiHHimttHwitHwtMHiffiHmiiffiffli
Alte Salzburger Kalender.
Aus Salzburg wird uns geschrieben:
Stiftsarchivar P. Josef Strasser hielt dieser Tage einen
fesselnden Vortrag über das altsalzburgische Kalenderwesen,
dem folgende für Kalendersammler interessante Stellen zu ent -
nehmen sind: Früh schon begegnen wir in Salzburg sogenannter
Ostertafeln und der Verbindung des Kalenders mit dem Mar-
tyrologium. Ein ehrwürdiges Denkmal ist der Salzburger Com-
putus, in dem zum ersten Male arabische Ziffern verwendet
sind (um 1140). Im 15. Jahrhundert kamen die Blockkalender
auf und die Erfindung der Buchdruckerkunst brachte den jähr -
lichen Kalender als Einblattdruck. Das älteste Exemplar eines
Salzburger Kalenders von 1516 fand sich erst vor wenigen
Jahren als Fragment in einer Mondseer Handschrift der Linzer
Studienbibliothek. Er ist in Nürnberg gedruckt. Auch St, Peter
verwahrt 2 Fragmente solcher Frühdruckkalender. Erst seit
Erzbischof Johann Jakob Kuen-Belasy können wir die Ent -
wicklung lückenlos verfolgen, da fast aus jedem Jahre noch ein
Exemplar des Salzburger Wandkalenders, Almanach genannt,
in St. Peter aufbewahrt ist. Die Mitte eines solchen Blattes nimmt
das eigentliche Kalendarium ein, während oben eine Zierleiste
das Wappen des jeweiligen Erzbischofs, der Suffraganbistümer
und der Erbämter und eine vertikale Leiste beiderseits des
Kalenders die Wappen der 24 Domherren enthielt. Unten ist das
„Aderlaßmännchen“ angebracht. Ein Unikum ist der Kalender
des Jahres 1583, in dem wegen der gregorianischen Kalender -
reform die Tage vom 10. bis zum 20 Februar ausgelassen sind.
Im Kalender selbst fallen um die Wende des 16. und 17. Jahr -
hundert die zahlreichen Namen aus dem alten Bunde, die da -
mals als Taufnamen beliebt waren, auf.
Neben diesen deutschen Kalendern gab es auch noch Kir -
chenkalender, die die Stelle des Direktoriums vertraten, mit
ähnlicher Ausstattung. Wolf Dietrich ließ 1601 eine neue Köpf-
I n11;r na.t u)n aIc Sammler -Zeitung
Nr. 3
Seite 20.
leiste anfertigen, die die hl. Maria, Petrus und Paulus und die
Patrone Rupert und Virgil zeigt ; 1603 wurde sie abermals ver -
schönert. Der Verfertiger des Holzschnittes war der Mono -
grammist G. E. Dieser Stock wird lange verwendet und erst 1623
durch eine Kupferplatte ersetzt, die, von Kilian in Augsburg
gestochen, eine Modernisierung der Anordnung und außer den
vorgenannten noch die Heiligen Augustin und Martin aufweist.
Später aber kehrt man wieder zur dauerhafteren Holzschnitt -
technikzurück. Große Abwechslungen bringt die Regierungszeit
Max: Gandolfs, der Kalender mit den Wappen aller Bischöfe und
Erzbischöfe seit Rupert, dann solche mit allen Salzburger
Heiligen' und den wuchtigsten Begebenheiten der Salzburger
Geschichte in den einzelnen 11 Jahrhunderten auflegen ließ.
Seit Johann Ernst ist auch das Porträt des Erzbischofs und eine
Ansicht der Stadt Salzburg auf den Kalendern zu sehen. Der
Typus mit den Jahrhundertbildern erhält sich bis zur Säkulari -
sation, wenn auch um 1736 durch P. Bernhard Stuart eine neue
Zeichnung gemacht wird und die abgenützten Platten einige
Jahrzehnte später überarbeitet werden mußten. Der Hauptteil
wurde alljährlich verwendet, während die Wappen der Dom -
herren eingeklebt wurden. Eine Illuminierung (Kolorierung)
kommt im 18. Jahrhundert nicht mehr vor. Auch Kurfürst Fer -
dinand ließ 1804 einen Kalender auflegen, der statt der Wappen
der Domherren die Bilder der Monate mit darauf bezüglichen
Versen enthält.
Reben diesen Einblattkalendern gab es auch Buch -
kalender. Der älteste ist uns von 1602 erhalten und war
„Schreibkalender", später vorübergehend Kirchenkalender“-
genannt. Die Zusammenstellung besorgte ein meist auswärtiger
Kalendermann (Mathematiker, Astrologe), der im Anhänge
eine ,.Practica" mit medizinischen und astrologischen Lebens -
regeln gab, die sich lange und auch dann noch fortschleppte, als
die Menschen über diese Weisheit längst hinausgekommen
waren. Seit 1663 trägt das Titelblatt die Stadtansicht, seit zirka
1674 das Gnadenbild von Maria Plein und seit der gleichen Zeit
enthält der Kalender auch Angaben über die Post und die
Boten, Messen und Jahrmärkte, später auch ein Kochbuch.
Seit zirka 1720 erschien auch ein Hofkalender (Staatsschema -
tismus) .
®®8@©8@®8@®8@®8@®8@®8@®8@©8@©8@©8@©8@@8@®
Chronik.
Bilder.
(Der Kolmarer Rembrandt.) Wieder „Temps" meldet,
ist der während des Krieges aus der Kolmarer Galerie verkaufte
Rembrandt „Die Dame mit dem Hund" in Toronto (Kanada)
aufgefunden worden. Auf Betreiben des deutschen Bürger -
meisters der Stadt Kolmar hatte der Stadtrat eingewilligt,
das Gemälde (das um 1665 angesetzt wird und doch wohl nicht
zu des Künstlers Meisterwerken gehört), einem Münchener
Kunsthändler zu verkaufen, um mit dem Erlös die Sammlung
des Altelsässers Spetz (antike Möbel und Skulpturen), die
beschlagnahmt worden war, zu erwerben. Der Münchner
Kunsthändler hatte für das Bild M 400.000 geboten. Der
Rembrandt wurde abgeschickt, in der Zwischenzeit aber trat
der große Umschwung ein, und die Sammlung Spetz fiel ohne
weiteres wieder an die natürlichen Erben des Sammlers zurück.
Die französische Regierung reklamierte wegen Rückerstattung
des Rembrandt vergeblich bei den deutschen Behörden,
das Gemälde hatte die Reise nach Amerika angetreten. Ein
reicher Mann von Toronto, Frank Wood, erwarb das Gemälde
von .einem New Yorker Kunsthändler. Gegenwärtig ist es in
Toronto ausgestellt, erkannt und identifiziert worden.
(Courbets „Atelier") ist, wie aus Paris gemeldet wird,
vom Louvre angekauft worden. Auf diesem Großbild, das an
Ausmaß das „Begräbnis in Omans“ noch übertrifft, hat sich
Courbet selbst zusammen mit seinen Modellen und Freunden,
.sowie mit den charakteristischsten Figuren seiner Gemälde
dargestellt. Dieser neue Schatz des Louvre ging vor einiger
Zeit um Fr 600.000 aus Privatbesitz an einen bekannten
Kunsthändler über. In der Meinung, daß ein Werk von dieser
Bedeutung Frankreich erhalten bleiben müsse, eröffnete dieser
Patriot eine Subskription, die denn auch Fr 150.000 eintrug
und zusammen mit dem Angebot des Louvre von Fr 550.000
die geforderte Summe ausmachte.
(Maria Stuart im Bilde.) Der in Paris verstorbene
Herzog von Pomar, ein Spanier, hat der National Portrait
Gallery in Edinburg eine einzigartige Sammlung von Bildnissen,
Miniaturen, Stichen und Werken vermacht, die alle die Königin
Maria Stuart darstellen oder ihr einst gehört haben.
Numismatik.
(Notgeld.) In Horn (N.-Ö.) hat die Stadtgemeinde
Kassenscheine zu zehn, zwanzig und fünfzig Heller mit sechs -
monatiger Laufzeit ausgegeben.
(Einziehung der Silbermünzen in Deutschland.)
Aus Berlin wird gemeldet: Infolge der ganz außerordentlichen
Steigerung der Silberpreise ist der Metallwert der Silbermünzen
weit über den Nennwert gestiegen. Da sie tatsächlich als Zah -
lungsmittel keine Verwendung finden, besteht, w r ie amtlich
bekanntgemacht wird, die Absicht, sämtliche Reichssilber -
münzen in allernächster Zeit außer Kurs zn.setzen. Um diese
Außerkurssetzung der Münzen dem deutschen wirtschaftlichen
Leben nutzbar zu machen, kaufen auf Anordnung des Reichs-
bankdirektoriums die Reichsbankhaupikasse und die sämtlichen
Zweiganstalten die Silbermünzen schon jetzt zu einem dem
Marktpreis des Inlandes entsprechenden Preis, und zwar
werden für ein Einmarkstück 6 Mark 50 Pfennig, die anderen
Markstücke sowie für die Silberstücke zu 20 Pfennig die ent -
sprechenden Werte gezahlt. Für einen alten Taler w r erdenauf
Grund seines höheren Feingehaltes 21 Mark 50 Pfennig bezahlt.
Philatelie.
(Abstimmungsmarken.) ■ Zu den Kriegs-,. Wohltätig-
keits-, Revolutions-, Friedens- usw.-Marken tritt eine neue,
bisher unbekannt gewiesene Spezialität: die „Abstimmungs -
marke“. Wir hören, daß in den nach dein Friedensvertrag
von Versailles der Volksabstimmung unterworfenen deutschen
Gebieten von Eupen und Malmedy, von Nord.schleswrig
und von Oberschlesien neue Postwertzeichen vorbereitet,
beziehungsweise bereits ausgegeben werden, die für die Zeit
der Besetzung durch Ententetruppen und der Abstimmung
Umlaufswert haben werden.
(Versteigerung.) Vor kurzem hielt das Marken- und
Ganzsachenhaus G. m. b. H." in Berlin eine größere Ver -
steigerung von Briefmarken ab, die zeigte, daß die Nachfrage
nach seltenen Postwertzeichen unvermindert stark anhält. Es
wurden denn auch teilweise ganz ungewöhnlich hohe Preise er -
zielt, besonders für die sogenannten klassischendeutschenMar-
nen. So brachte ein Dreierstreifen Baden Ein. 1851, 1 Kr. bräun -
lich, M 1125 (Katalogwert für die einzelne Marke je M 85.—),
Baden Em, 1853 12 Kr. gelb, M 7300 (Katalogwert M 2500),
Bayern Em. 1849, 1 Kr. tiefschwarz, M 1400 (M 225), Bayern
Em. 1879, 1 Mark rötlich lila, Wasserzeichen: wagrechte Wellen -
linien, M 1025 (M' 350), Deutsch-Kamerun Em. 1914, 5 Mark
schwarz und rot, auf Briefstück M 4300 (M1200), Braunschweig
Em. 1864, bogenförmig durchstochen, % Silbergroschenschw r arz
auf grün M 4700 (M 1200). Einzelne Bergedorf-Marken erzielten
Preise zwischen M 1200 und 6800 (höchster Katalogpreis Früh -
jahr 1919 M 1000), Bremen-Marken bis zu M 5600, letzteres für
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Internationale Sammler-Zeitung
die Em. 1867, 7 Gr. gelb (M 200.0), Mecklenburg-Strelitz Em.
1864, S.-Gr. rotorange auf Briefstück, M4200 (M 600), Ol -
denburg Em. 1858, % Gr. schwarz auf grün, M 4200 (M 1500),
die bekannte 3 Pf. rot, Sachsen Em. 1850, die gesuchteste der
altdeutschen Kleinstaatmarken, in je einem Exemplar M 11.200
und 9900 (M 1750). Auch sonst wurden sehr hohe Preise erzielt,
so wurde z. B. für ein ..Basier Täubchen" (Basel 1845) M 9000
(Katalog 1919: M 1150 bis 2500) bezahlt. Diese Preise erklären
sich zunächst aus der ungeheuren Verstärkung, die die Schar der
Markensammler in den letzten Jahren in allen Ländern er -
fahren hat, sodann aus der Geldentwertung, die guten und sel -
tenen Postwertzeichen den Charakter von ,,Valutawerten"
verleiht.
Verschiedenes.
(Eine interalliierte Kunstkommission in Wien.)
Seit etwa 14 Tagen weilt eine interalliierte Kunstkommission
in Wien, die eifrig damit beschäftigt ist, den öffentlichen
Kunstbesitz zu inventarisieren. Die Kommission wird auch
die Gegenstände bezeichnen, die der Staat veräußern darf.
(Der Begründer - der Tiroler Glücksringe -
industrie.) Aus Meran wird uns berichtet: In Obermais
ist der Begründer der Tiroler Glücksringeindustrie Josef Maier
im Alter von 68 Jahren gestorben. Zur Zeit der Blüte dieser
Industrie beschäftigte Maier in seinem Atelier an dreißig
Personen.
Museen.
(Großer Diebstahl im Wiener Kunsthistorischen
M iiseum.) In der Nacht auf den 23. Jänner ist im Wiener Kunst -
historischen Museum (früheren Hofmuseum) ein großer i'.in-
bruchsdiebstahl verübt worden. Der Dieb scheint seine Arbeit
im Saale 34 begonnen zu haben. Er hatte dort aus der Vitrine 3
den Marschallstab des Gemahls der Kaiserin Maria Theresia,
Kaiser Franz I. sowie den aus dem Besitz der Herzogs Karl
Alexander von Lothringen, des Schwagers der Kaiserin,
entwendet. Dieser Stab ist mit einem Jaspisknauf geschmückt,
der ein Miniaturbild der Kaiserin Maria Theresia trägt. Beide
Stäbe sind reich mit Gold und Edelsteinen besetzt. Von. hier
aus dürfte sich der Dieb in den Saal 22, in dem Kunstwerke aus
Elfenbein ausgestellt sind, begeben haben, wo er einen orien -
talischen Elfenbeinfächer entwendet hat. Dieser Fächer
befand sich schon im sechzehnten Jahrhundert in der Ambraser
Sammlung des Erzherzogs Ferdinand von Tirol, was sich
dokumentarisch nachweisen läßt. Es gibt in den europäischen
Sammlungen nur wenige ähnliche Stücke, deren Geschichte
schon seit so langer Zeit bekannt ist. Auf seinem weiteren
Gange kam der Dieb in den Saal 14. in dem die geschnittenen
Steine ausgestellt sind. Hier brach er in eine in der Ofenecke
stehende Vitrine ein, die er fast vollständig ausraubte. Die
Vitrine, die die Ziffer 19 trägt, enthielt Werke des berühmten
Steinschneiders Louis Syries, der im achtzehnten Jahrhundert
für den toskanischen Hof arbeitete. Gestohlen wurden 22 Ka -
meen und 64 Intaglii, die mit L. S. signiert sind. Die Sig -
naturen sind sehr kein und besonders bei den Intaglien schwer
zu finden. Die Sammlung, die ungefähr 100 Stück enthält,
wurde 1865 von Franz Edlen v. Simoni dem Kaiser Franz
Josef gewidmet. Im gleichen Saale befindet sich noch eine
Vitrine, die weit wertvollere, insbesondere größere Arbeiten
desselben Meisters enthielt, die jedoch unberührt geblieben ist.
Der Wert der entwendeten Objekte übersteigt 2 Millionen
Kronen. Der Bericht, dem wir die vorstehenden Daten ent -
nehmen, schließt mit den heiteren Worten: Der Sicherheitsdienst
in den Museen wird als sehr exakt bezeichnet.
Vom Kunstmarkt.
{Monatsauktionen der Kunstabteilung des
Dorotheums,) Unter diesem Titel wird, wie wir erfahren,
das Wiener Dorotheum künftighin regelmäßig am ersten
Mittwoch eines jeden Monats Kunstauktionen abhalten,
bei denen Kunstobjekte jeder Art zur Versteigerung gelangen
werden. Die erste dieser Monatsauktionen wird am Mittwoch,
den 3. März, um halb 3 Uhr nachmittags im Kunstauktions -
saale stattfinden. Durch diese Neueinrichtung, die sich hoffent -
lich bald einleben wird, bleiben die großen Kunstauktionen
unberührt, die, wie bisher, an besonderen Terminen vor sich
gehen werden.
(Ein Van Dyck unter dem Hammer.) Bei S. Kende
in Wien kommt am 11, Februar Van Dycks Gemälde „Die
Rast auf der Flucht nach Ägypten'' zur Versteigerung. Das
Bild ist voll signiert und gut erhalten. Eine Variante dieses
Bildes ist in Petersburg unter dem Namen,, Vierge aux perdrix"
und ein zweites in Palazzo Pitti in Florenz unter dem Titel
„Maria und die tanzenden Engel" bekannt.
(Versteigerung bei C. J. Wawra.) Am 9. und 10 Februar
bringt C. J. Wawra in Wien eine kleine, aber erlesene Samm -
lung von Ölgemälden alter und neuer Meister sow'ie Aquarellen
zur Versteigerung. Unter den 219 Nummern, die der Katalog
verzeichnet, finden wir das letzte Abendmahl von Bassano,
das zu den Zierden der Sammlung Winkler in Brunneck
gehörte. Derselben Provenienz ist auch ein mit H. S. mono-
grammierter „Christus als Schmerzensmann im Grabe“,
der unter dem Einflüsse Franz Burkmairs entstanden zu sein
scheint. Molenaer ist mit einer holländischen Winterlandschaft
vertreten, die durch Schlittschuhläufer und Schlittenfahrer
belebt ist. Von Jakob Toorenvliet ist „Der Rechtsgelehrte"
vorhanden. Unter den neuen Meistern möchten wir Rudolf
von Alt, Amerling,. Alexander Galame, Jettei, Kinzel,
Andreas Lach, Franz Schams, Schrotzberg, Te mple und
Eduard Veith hervorheben, die mit gutenArbeiten erscheinen.
Michael C. Verlal, der in Belgien sehr geschätzt ist —ein
Prophet, der ausnahmsweise- auch in seinem Ileimatlande
etwas gilt — ist durch eines seiner vorzüglichen Tierbilder
vertreten, einen Fuchs, der durch das Wehr eines Teiches
einzubrechen sucht, um eine mit ihrem Küchlein schwimmende
Wildente zu ergattern.
(Auktion bei Leo Schidlof.) Leo Schidlof kündigt
eine Serie von Kunstauktionen an, die teils in Wien, teils
in Genf zur Durchführung gelangen werden. Den Reigen er -
öffnet eine Wiener Versteigerung, die für den 4„ 5. und
6. Februar anberaumt ist und bei der Gemälde und Antiqui -
täten von hohem Wert unter dem Hammer kommen. Unter
den Gemälden dominieren die Niederländer des 17. und 18. Jahr -
hunderts, die durch Namen wie Colin, Joost Drooch-Sloot,
Abraham Storck und David Vinck-Booms repräsentiert sind.
Unter den Meisterndes 19. Jahrhunderts finden wir entzückende
Schöpfungen von Peter Fendi (Der Pfandleiher), Ranftl
(DieBergsteiger, Mütterchens Stellvertreterin), Waldmüller
(Porträt einer Frau von Heikel), Isidor Kaufmann (Brust-
bildniseines polnischen Juden), Friedr. Friedländer (Das Ge -
schenk) u. a. In der Abteilung- der Miniaturen und Aquarell-
porträts begegnen wir Carl Agricola, Clarot, Daffinger,
Kriehuber, Saar, Theer usw. Die Antiquitäten enthalten
reizende Alt-Wiener Hochgoldschalen aus der Sorgenthalepoche,
Kothgattergläser, zwei altfranzösische Goldemaildosen aus der
Epoche,LouisXVL ein aus 457Perlen bestehendesKollier,Silber -
geräte des 17. bis 19. Jahrhunderts und zirka 30 Perserteppiche.
(Dubletten des Berliner Museums.) Ende März
werden bei Amsler und Ruthardt in Berlin die Dubletten
des Kuperfstichkabinetts der preußischen Staatsmuseen ver -
steigert werden. Die Sammlung enthält in der Hauptsache
reiche Werke von Krüger, Hosemann, Menzel, und andere
Bildnisse und Darstellungen zur Geschichte Preußens.
(Kupferstiche des 17. und 18. Jahrhunderts.)
Das Kunstantiquariat Hollstein & Puppelin Berlin bringt
vom 9. bis 12. Februar Kupferstiche des 17. und 18. Jahr -
hunderts, sowie Schabkunstblätter, Radierungen und Farben -
drucke zur Versteigerung. Der geschmackvpll ausgestättete
Katalog, dem 34 Abbildungen und ein Verzeichnis der Minimal-
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Internationale Sammler-Zeitung
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faxen bcigegeben sind, umfaßt in 1800 Nummern die besten
Stecher dieser zwei Jahrhunderte, wie Alix, Bartolozzi, Bonnet,
Boucher, Chodowiecki, Demarteau, Drevet, Edelinck, Fra-
gonard, Huet, Kauffmann, Massen, Nanteuil, Reynolds,
G. F. Schmidt, Smith, Terniers, Vernet, Wille und Woolett
und ist überaus reich an guten und seltenen Blättern.
(Ölgemälde moderner Meister.) In der Galerie
Helbing in München gelangen am 24. Februar Ölgemälde
moderner Meister zur Versteigerung. Wenn auch die Münchner
Schule in der Hauptsache vertreten ist, so kommt doch auch
das Ausland und hier wieder mit Werken aus der früheren
Zeit, den sechziger und achtziger Jahren, zur Geltung. Es
seien im nachstehenden Namen der im Katalog vertretenen,
Künstler aufgeführt: H. Bartels, H. Borchhardt, Lovis Corinth
Defregger, Lud. Dill, C. Ebert, Walter Firls, O. Hehler, Ch. F.
Genne, A. v. Heckei, C. Hoffner, A. Jank, H. Kauffmann,
A. v. Keller, A. v. Kowalski, D. Langke, A. Hier, G. v. Maffai,
G. v. Max, M. Feuermüller, G. Papperitz, O. Filz, Karl Raupp,
Ph. Pöth, F. Roubaud, E. Schleich sen., Matthias Schmidt-
Reutte, J. Schmittsberger, Ch. Schuch, G. Spitzweg, A. Spring,
T. v. Stadler, W. Velten, Paul Weber, J. Wenglein, L. v. Zum -
busch. Außerdem die Ausländer: Andersen ' Lundby,
H. W. Brewer, F. A. Bridegemann, H. v. Herkommer,
J. Guldmard, L. M. Robbe, W. H. Schlesinger. Der mit zirka
zehn Doppeltafeln ausgestattete Katalog befindet sich in
Vorbereitung und gelangt in der ersten Hälfte des Februar
zum Versand. Er ist zum Preise von M 5'- - durch die Galerie
Helbing in München zu beziehen, die auch Auskünfte über die
Bilder gerne erteilt.
(Die Sammlung A. von Grand Ry.) Die Versteigerung
der Sammlung A. von Grand Ry, Schloß Thal bei Aachen,
findet am 11. bis 13. Februar bei Math. Lempertz in Köln
statt. Die Sammlung, die auch über die Grenze des Rheinlandes
hinaus bekannt ist, hat ihr Schwergewicht in den Gemälden
alter Meister, in einer hervorragenden Reihe französischer
Gobelins des 17. Jahrhunderts und in den Glasmalereien
der Gotik. Unter den Gemälden, die meist Deutschland und
den Niederlanden zugehören, finden sich Werke von Lucas
Cranach, Salomon Ruisdael, H. Avercamp, Abraham Storck,
Esaias;van de Velde, Janson von Keulen, Geldport Gortzius,
Johann Rottenhammer, Albert Cuyp, Allaert van Everdingen,
Jan Breugbel, Jan van Goijen, W. C. Heda, W. van Mieris,
Anton Mirou, David Teniers d. J., Jan Weenix, nicht zu ver -
gessen ein großes Altarwerk, das man einem niederrheinischen
Meister um 1520 zuschreibt. - Unter den Glasscheiben
findet sich eine niederrheinische Scheibe aus der Frühzeit des
.15. Jahrhunderts mit der Darstellung eines Kruzifixus und zwei
kölnische Rundscheiben mit Heiligen und Stifter aus gleicher
Epoche. Der kunstgewerbliche Teil der Sammlung Grand Ry
bevorzugt vor allem die Keramik. Die Steinzeugarbeiten von
Raeren sind durch eine stattliche Reihe von Krügen vertreten;
dazu kommen sehr gute Fayencen von Minden, Frankfurt,
Nürnberg, Sehretzheim, Delft, farbenprächtige Alt-China-
Teller. Wenige, aber hervorragende Waffen (mit Elfenbein
eingelegte Radscliloßbüchsen etc.) und eine Reihe geschnitzter
und eingelegter Schränke aus dem 17. und 18. Jahrhundert,
machen den Beschluß.
(Billige, Antiquitäten.) Aus Straßburg wird uns
l>erichtet: Eigenartige Zustände auf dem Sammlermarkte
hat die Austreibung vieler Altdeutscher und deutsch gesinnter
Altelsässer aus Elsaß-Lothringen erzeugt. Da sie alle nur einen
sehr beschränkten Teil ihrer Habe mitnehmen durften, so
mußten sie das übrige verschleudern, und das hat zur Folge
gehabt, daß für die typischen elsässischen und lothringischen
Altertümer, Kupferstichansichten usw. zurzeit keine Preise
zu erzielen sind. Der Markt ist vollkommen überfüllt. Am
sichtbarsten ist dies bei alten Büchern der Fall. Ein Händler
in der großen Spitzengasse in Straßburg hat inseriert, daß er
Bibliotheken nur noch im ganzen, für einen Sou den Band,
ankaufe. Ein bekanntes Spezialhaus für Alsatica aber macht
gar bekannt, daß es Alsatica wegen Überfüllung seines Lagers
nicht mehr ankaufe. Die Franzosen haben als Käufer die a'ul
sie gesetzten Hoffnungen der reichsländischen Geschäftsleute
nicht erfüllt. Für ernsthafte und teuere Gegenstände zeigen sie
ganz im Gegensatz zu den früher so gern geschmähten Alt -
deutschen gar keine Neigung. Nur billige Dutzendware findet
bei ihnen, so w'ird übereinstimmend von den Geschäftsleuten
geklagt, einigen Absatz.
(Kunsthandlung Gutekunst-Kleipstein.) Zwei in
Sammler kreisen gutakkreditierte Kunsthändler, Herr Richard
Gutekunst, der lange Jahre in Stuttgart und später in
London tätig w r ar, und Herr August Kleipstein-Jaeggi,
der früher bei.A. C. Prestel in Frankfurt a. M., wirkte, haben
gemeinsam eine Kunsthandlung in Bern (Hotelgasse 8/II)
errichtet, die sich besonders die Pflege alter, und moderner
Graphik zur Aufgabe macht.
(51. Auktion von Albert Kende.) Bei der 51. Kunst -
auktion von Albert Kend e in Wien wurden folgende namhafte
Preise erzielt: Gemälde alter Meister. Nr. 1, Richtung des
Francesco Albani, Vision des jungen Christus, K 26.000;
Nr. 2, Schule des Amigoni, Bekränzter Esel, K 10.000; Nr. 4,
Joh. Christ. Brand, Flußlandschaft, K 1800; Nr. 5, Ders.,
Flußlandschaft mit Hirtenfamilie, K 3700; Nr. 6, Burgundische
Schule, Junger Prinz, K 15.500; Nr. 7, Schule des Caravaggio,
Die Wahrsagerin, K 34.000; Nr. 8, Chardin, Küchenstilleben,
K 24.000; Nr. 9, Cominck, Brustbild eines älteren Mannes,
K 5000; Nr. 10, Jacques Louis David, Einnahme von Troja,
K 114.000; Nr. 11, Deutsche Schule, um 1700. Gebirgige Land -
schaft, K 7700; Nr. 17, Florentinische Schule, um 1650, Alle -
gorie des Herbstes, K 4500; Nr. 19 und 20, Französische Schule,
Jagddartsellungen, K 7500; Nr. 22, Norbert Grund, Erzengel
vor dem brennenden Sodom, K 14.500; Nr. 23 und 24, Hael-
szel, Blumenstücke, K 21.000; Nr. 27, Italienische Schule,
um 1750, Historische Szene, K 3400; Nr, 31, Angelica Kauff -
mann, Diana, K 5400; Nr. 32, Peter Lely, Junge Frau,
K 80.000; Nr. 36, Schule des Ribera, Labung von Bettlern,
K 35,000; Nr, 37, Rigaud, Bildnis eines vornehmen Mannes,
K 1400; Nr. 38, Salerno, Vermählung der heiligen Katharina,
K 39.000; Nr. 39, Schalcken, Im Weinkeller, K 46.000;
Nr. 41, Tischbein, zugeschrieben, Brustbild eines jungen
Mannes, K 850; Nr. 42, Kopie nach Tizian, Landschaft, Iv 570.
Ölg emälde und Aquarelle älterer und neuerer Meister.
Nr. 44, Jacob Alt, Turin, K 3500; Nr. 45, Rudolf Alt, Villa
Melzi in Bellaggio am Cqmosee, K 14.500; Nr. 46, Amerling,
Halbfigur einer jungen Dame, K 28,000; Nr. 47, Bara, Brust -
bild eines jungen Mädchens, K 2400; Nr. 48, Eugen v. Bl aas,
Junge Venezianerin, K 10.500; Nr. 49, Ders., Der brave Jodl
K 9000; Nr. 50, Ders., Knecht, im Begriffe zwei Pferde ein -
zuspannen, K 9500; Nr. 51, Ders., Erzherzog Otto, Iv 1050;
Nr. 52, Bommel, Sonnenaufgang an der Nordsee, K 650;
Nr. 53, Ders., Marine bei Sonnenuntergang, K 1750; Nr. 54,
W3lter Busch, Nachdem Künstlerfest, K 1300; Nr. 55, Hugo
Charlemont, Bauernhof in Oberösterreich, K 2800; Nr. 56,
H, Fr, Chopin, zugeschrieben, Jüngling mit Libellenflügeln,
K 2400; Nr. 57, Dalitz, Heuwagen, K 300; Nr. 58, Danilo-
vac, Diplomatische Karrikatur, K 450; Nr. 59, Hugo Darnaut,
Die Windmühle, K 13.000; Nr. 60, Georg Decker, Brustbild
eines Mannes, K 2100; Nr. 61, Defregger, Tiroler Dirndl^
K 33.000; Nr. 62, Ders , Alter Mann mit Bart, Kohlenzeichnung,
K 7700; Nr. 63, Duxa, Interieur mit Staffage, K 3300; Nr. 64,
Anton Ebert, Junge Dame. K 3500; Nr. 65, Ders., Brustbild
einer jungen Araberin, K 1250; Nr. 66, Ellminger, Bauernhof,
Iv 4200; Nr, 67, Ders., Wagnerhaus, K 1800; Nr. 68, Thomas
linder, Pozzuoli, K 3000; Nr. 69, Ders., Bucht von Palermo,
Iv 800; Nr. 72, Ethofer, Italienische Staatskarosse, K 360;
Nr. 73, Feid, Waldpartie, K 670; Nr. 74, Fendi, Junge Dame
in dekolletiertem grünen Kleide, Iv 14.000; Nr. 75, Feuer -
bach, Junge Römerin, K 2200; Nr. 77, Frey, Schießhaus in
Nördlingen, K 2100; Nr. 78, Ders., Der untere Schneegraben
in Augsburg, K 1600; Nr. 79, Alfred Friedländer, Lagerszene
aus dem dreißigjährigen Kriege, K 1200; Nr. 80, Ders.', Heim -
kehr von der Heuernte, K 1500; Nr. 81, Fritsch, Motiv aus
Nr. 3
Internationale Sammler-Zeitung
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dem Gebirge, K 1150; Nr. 82, Ders., Motiv aus der ungarischen
Tiefebene, K 1300; Nr. 83, Fr. Gauermann, Partie aus dem
Hochgebirge, K 7600; Nr. 84, Gustav Gaul, Szene aus König
Lear, K. 450; Nr. 85, Gelati, Motiv aus einem toskanischen
Städtchen, K 4400; Nr. 86, Gilbert, Waldlandschaft, K 1300;
Nr. 87, Ernst Gran er, Feldweg aus Wimpassing, K 700;
Nr. 88, Ders., Portal in der Schwertgasse in Wien, K 3000;
Nr. 89, Ders., Kaiser Franz Josef fährt durch das Burgtor,
K 9200; Nr. 90, Hamza, Landsknechte beim Würfelspiel,
K 33.000; Nr. 91, Hawlicek, Gasse in Mühlbach, K 3400;
Nr. 92, Hegedüs, Rakoczy, die ungarische Fahne schwingend,
K 1700; Nr. 93, Jos. Heicke, Junger Bauer zu Pferde, K 1350;
Nr. 94, Franz Heicke, Stier in einer Landschaft, K 600;
Nr. 95, A. Heil mann, Motiv aus Klosterneuburg, K 630;
(Fortsetzung folgt.)
Ausstellungen.
Berlin. Galerie Casper. Werke von Gerhadinger, Heinrich,
Hoeniger, Keller, E. Silbermann, M. Silbermann, Orlik, Scherer
und anderen.
Dresden. Galerie Arnold. Arbeiten Karl Hofers.
— Sezessionsgruppe 1919. Sonderausstellung..
Elberfeld. Ausstellung der Bergischen Kunstgenossenschaft,
Frankfurt a. M. Kunstverein. Gemälde von Albert Lang.
Graz. Museumsgebäude, Jahresausstellung der Genossen -
schaft bildender Künstler Steiermarks.
Hamburg. Kunstverein. Moderne französische Kunst.
— Kunstsclnu. Werke Cäsar Kleins.
— Bock & Sohn. Steinhagen und Johann Wüsten.
München. Hans Goltz. Ausstellung Georg Schrimpf.
—; Galerie Thanhauser. Graphische Ausstellung.
Paris. Galerie Lambert. SonderausstellungMonticel li.
— Musee Galiöra. Elsässisches Kunstgewerbe.
Stuttgart.Verein für Kunst. Moderne Werke aus wiirttem-
bergischem Privatbesitz.
Wien, Kunstsalon W o 1 f r u m, Kollektivaustellung Leo
K at z.
Zürich. Kunstsalon Bo llag. Handzeichnungen und
Graphik französischer Meister des 19. Jahrhunderts.
Auktionen.
3. Februar. Wien. Albert Ken de. Gemälde alter und
neuer Meister. Aquarelle aus Wiener Privatbesitz.
3. Februar und folgende Tage. Budapest. Ernst-
Museum. Gemälde alter und moderner Meister, Porzellane,
Fayencen, Gold, Silber, Teppiche und Möbel.
4., 5. und 6. Februar. Wien, Leo Schidlof. Gemälde
. des 16. und 19. Jahrhunderts, Miniaturen, Antiquitäten
Teppiche.
9. und 10. Februar. Wien. C. J. Wawra. Ölgemälde
moderner und alter Meister.
9. bis 12. Februar, Berlin. Hollst ein & Puppel.
Kupferstiche des 17. und 18. Jahrhunderts. Schweizer
farbige Ansichten und Trachtenbilder,
11. Februar und die folgenden Tage. Wien, S. Ken de.
Gemälde, Aquarelle und Antiquitäten.
11. bis 13. Februar. Köln. Math. Lempertz. Nachlaß
A. von Grand Ry, Schloß Thal bei Aachen. Hochwertige
Gemälde der deutschen und niederländischen Schule, fran -
zösische Gobelins des .17. Jahrhunderts, Glasmalereien, Stein -
zeug, Alt-China-Porzellane.
16. Februar. Wien. IV., Schönburgstraße 10, durch
Albert Kende. Mobiliar, Teppiche, 1 französischer Gobelin,
Porzellan, Glas, Dekorationsgegenstände, Antiquitäten, Bil -
der etc.
23. Februar. Wisn. Gl ü c kse 1 ig & Wär n d o rf er. Ost -
asiatische Porzellansammlung.—Alt wiener Porzellansammlung,
Gemälde, Mobilar, Teppiche.
24. Februar. München. Galerie Helbing, Ölgemälde
moderner Meister.
Anfangs März. Wien. C. J. Wawra. Sammlung Franz
Hauer, sen (Wien). AlbinEgger-Lienz und zeitgenössische
österreichische Künstler.
1. März. Wien. T.eo Schidlof. Gemäldegalerie Osmitz.
Meister des 14. bis 18. Jahrhunderts.
9. und 10. März. Köln. Math. Lempertz.Nachlaß Pro -
fessor Kocks in Bonn. Eingelegtes und geschnitztes Mobiliar
aller Stile, europäisches und ostasi arisches Kunstgewerbe,
Gemälde älterer und neuerer Meister.
22. bis 24. März. Wien. Leo Schidlof. Gemälde und
Antiquitäten.
Ende März. Genf. Galerie Moos und Paul Dreyl’us. Unter
der Leitung von Leo Schidlof (Wien). Antiquitäten und
Gemälde ersten Ranges.
Ende März. Berlin. Amsler & Ruthardt. Dubletten
des Kupferstichkabinetts der Preußischen Staatsmuseen.
März. Wien. Glückselig & Wärndorfer. Besitz
der Baronin B. Möbel des 18. Jahrhunderts und der Empire -
zeit, Farbenstiche.
13. bis 20. April. Köln. Math. Tempert z. Sammlung Doktor
Paul Wangemann in Aachen. Silberschmiedewerke des
15. bis 19. Jahrhunderts, Möbel der Gotliik, des Barock und
Rokoko, Kleinkunst.
April. Wien, Glückselig & W ärndorfe r. Bc-
deutendeGemäldesammlung aus ungarischem gräflichen Besitz.
Tag noch unbestimmt. Hamburg. Galerie Cometer.
Moderne Graphik.
« * :
Briefkasten.
Leonhard G. Ein solcliei Satz wird jetzt mit K 500 bezahlt.
F. F., Prag; Man teilt uns mit, daß Fritz Mondriaan im
Haag lebt. Nähere Adresse: Ivan Maetsuyckerstraat 32.
Aubusson. An M 200.000.
Die Auktionen
des EFUSTST - MUSEUMS
verschiedenem
Budapest.
OC. OCunstg egenstände aus
c'Privafbesitz
als Antiquitäten, wertvolle
Sammlung alter u. moderner
Gemälde (Albani, Baroccio,
Bassano,Casanova,Guercino,
JVLagnasco, Meytens, JS/Lieris,
Bosa di Tivoli, Ftuisdael,
Werft-Alt, Amerling, Tina
Blau, Ender, Eybl, Fischer,
Füger, Kriehuber, Fetten-
kofen, FLanftl, Thoren, Bara-
bäs, Böhm, Deäk - Ebner,
Hollosy, Kemendy, Botz,
JMeszöly, Munkäcsy, Zychy,
usw.), Forzellane, Fayence,
Gold, Silber, Teppiche und
Kunstmobilien.
cAusstellung: /. u. 2. J^eber 1920.
- f . Vom 3. Jeher an täglich vormittags von
Jluktion: halb 1t Uhr und nachmittags von halb
k %hr an. — Jreis des JCafatoges: JC IS'—
Seite 24
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Nr. 3
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darunter an
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zu verkaufen. Anträge unter „Altfrankreich“ an die „Inter -
nationale Sammler-Zeitung“ erbeten.
Ansichtskarten-
sammlung
Zirka 3000 Stück, vieie Selten -
heiten, darunter Geschichte des
Einfalls Jamesons in Transvaal
(offizielle Karten in 4 Bildern),
Karten aus dem spanisch-ame -
rikanischen Krieg, von den
Kleinen Antillen, Vorder- und
Hinterindien, Dichter- und
Schauspieler-Autogramme etc.
Zuschriften unter „E. F.“ an
die Expedition des Blattes.
Historisches
deutsches Haus
ehern, kurfürstl. Hofburg aus dem
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und Gemälden, für 125 Mille zu ver -
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aus Wiener Privatbesitz
VERSTEIGERUNG
Im eigenen Auktionssaale, Wien, L.Kärntnerstraße 4,
nur Dienstag, den 3. Februar 1920, vormittag von
10 bis 12 Uhr und nachmittag von 1 / i 3 bis 5 Uhr
Öffentliche Ausstellung
ebendaselbst: Donnerstag, den 29. Jänner bis inkl.
Montag, den 2. Februar 1920, von 10 bis 5 Uhr
Preis des illustrierten Kataloges K IO 1 —.
Kataloge und Auskünfte im Auktionssaale, Wien, I.,
Kärntnerstraße 4, Telephon 6567, und durch die Kunst -
handlung ALBERT KENDE, Wien, I., Herrengasse 5
(Palais Wilczek),Telephon Stelle 2 von 3418.
Das Versteigerungsamt i Dorotheum) in Wien
übernimmt Goid, Silber, Juwelen sowie Kunst* und Gebrauchsgegenstände
(Kleider. Wäsche, Pelze, Teppiche u. dgl.)
zur freiwilligen Versteigerung oder zur Schätzung.
Der Ausrufspreis sowie der gegenwärtige Verkehrswert werden sofort bei Übernahme des
Wertgegenstandes bekanntgegeben.
Über Wunsch werden auch Vorschüsse auf freiwillig zur Versteigerung eingebrachte Wert -
gegenstände sofort geleistet.
Schätzungsstellen des Dorotheums
befinden sich a) in der Hauptanstalt
I., Dorotheergasse 17. I., Spiegelgasse 1.'.
Abteilung für Pretiosen (Geschäftsstunden von
bis y z 6 Uhr): Parterre, Pretiosenabteiiung.
Abteilung für Effekten (Geschäftsstunden von %9
bis y 2 6 Uhr): Parterre, Effektenabteilung.
Abteilung für Kunstgegenstände (Geschäftsstunden
von 9 bis 12 Uhr): Kunstabteilung, 1. Stock.
b) im Versatzamte Innere Stadt, I., Wipplingerstr. 6,
für Pretiosen (Geschäftsstunden von 149 bis y 2 2 Uhr).
c) im Versatzamte Leopoldstadt, II., Taborstr. 24 a,
für Pretiosen (Geschäftsstunden von 149 bis 342 Uhr).
Übernahmsstellen des Dorotheums
für Gegenstände zur freiwilligen Versteigerung.
a) Für Schmucksachen und Gebrauchsgegenstände:
Hauptanstalt, I., Dorotheergasse 17, Spiegelgasse 16
iGeschäftsstunden von y 2 9 bis y 2 6 Uhr).
In den Zweiganstalten :
Margareten, V., Schönbrunnerstr. 18 \ Geschäftsstunden
Josetstadt, VIII., Feldgasse 6—8 | von 7,9 bis 7,2 Uhr
Alsergrund, IX., Währingerstr. 2/4
Favoriten, X., Favoritenstraße 82,
Laxenburgerstraße 15
Rudolfsheim, XlV.,Graumanng. 39/41
Ottakring, XVI., Wichtelgasse 8
Währi g, IX., Währ. Gürtel 124/130
Brigittenau, XX., Wallensteinstr. 57
Floridsdorf, XXL, Donaufelderstr.20
Geschäftsstunden
von 7 a 9 bis 7*1 Uhru.
von l / t 3 bis V*5 Uhr
Geschäftsstunden
von 7,9 bis 7,2 Uhr
d) im Versatzamte Neubau, VII., Kaiserstraße 1, Maria-
hilferstraße 122, für Pretiosen (Geschäftsstunden von
y 2 9 bis i/ 2 2 Uhr).
e) im Versatzamte Josefsstadt, VI!!., Feldgasse 6—8,
für Pretiosen und Effekten (Geschäftsstunden von
J49 bis %2 Uhr).
f) im Versatzamte Favoriten, X., Favoritenstraße 82,
Laxenburgerstraße !5, für Pretiosen und Effekten
(Geschäftsstunden von i49bis^41 u. von2 bis J^öUhr).
b) Nur für Schmucksachen:
Innere Stadt, I., Wipplingerstraße 6
Leopoldstadt, II., Taborstraße 24 a
Landstraße, III., Sechskrügelgasse 1
Wieden, IV., Hechtengasse 24
Mariahilf, VL, Schadekgasse 5
Neubau, VII., Kaiserstraße I, Maria-
hilferstraße 122
i Geschäftsstunden
von 7*9 bis 7*2 Uhr
Hernals, XVII., Kalvarienberggasse27,
Elterleinplatz 4