Seite 62 Internationale Sammler-Zeitung Nr. 6 erzielte die Standuhr mit der weinumrankten Bac chantin von Beaulieu K 830.000, die Standuhr mit dem Sturz des Phaeton Iv 700.000, eine aus dem Jahre 1790 stammende Standuhr mit Karussell und ringel- stechenden Putten K 600.000, eine französische Em pireuhr, ein von Amor belauschtes Hirtenpaar dar stellend, K 440.000. Je mehr sich die Versteigerung ihrem Ende näherte, um so hitziger wurden die Bieter. Ein Paar Säulen aus gelbem Marmor mit schwarz-grün patinierten Bronzemontierungen wurden von K 40.000 auf K 230.000, ein Paar Aschenschalen aus Alabaster im Stil Louis’ XVI. von K 250.000 auf K 800.000, ein Paar Porphyrvasen der gleichen Stilart von K 300.000 auf K 900.000, ein Paar Bronzevasen der früheren Empirezeit, französische Arbeit, von K 450.000 auf K 800.000, ein Paar Postamente aus Eschenmaserholz mit schwarzer Marmordeckplatte von K 150.00Ö' auf K 540.000, und die schon erwähnte Porphyrvase von K 700.000 auf 2,300.000 Iv hinaufgetrieben. Nachstehend die erzielten Preise: Stiche, Lithographien, Drucke usw. Nr. 1, Kupferstich von Adam, Porträt der Fürstin Grassal- kovich, K 2700: Nr. 2, Punktierstich, Porträt des Fürsten Eigne, Iv 2500; Nr. 3, Prinz Charles de Ligne von Bartsch, K 6200; Nr. 4, Mrs. de Dugazon von Monfalvy, K 6500; Nr. 5, Farbiger Stich von Godefroy, K 40.000; Nr. 6, Farbige Lithographie von Fairland, lv 4500; Nr. 7, Drei Stiche, K 4200; Nr. 8, Zwei Stiche, K 5600; Nr. 9, Zwei Stiche, K 31.000; Nr. 10, Zwei Stiche, K 40.000; Nr. II, Zwei Stiche, K 36.000; Nr. 12, Zwei Stiche, Iv 8000; Nr. 13, Drei Lithographien, K 6600; Nr. 14, Fünf Lithographien, K 4300; Nr. 15, Helio gravüre und Galvanographie, K 4600; Nr. 16, Zwei Stiche, K 3700: Nr. 17, Drei Lithographien, K 8700; Nr. 18, Drei Stiche, K 4500; Nr. 19, Drei Stiche, K 10.000; Nr. 20, Drei Stiche, K 4800; Nr. 21. Drei Stiche, K 3000; Nr. 22, Zwei Stiche, K 2300; Nr. 23, Zwei Lithographien und ein Stich, K 6000; Nr. 24, Zwei Stiche und zwei Lithographien, K 4500; Nr. 25, Drei Stiche, K 4400, und Nr. 26, Drei Stiche, IC 4700. Miniaturen. Nr. 27, Alexander I. von Rußland, K 18.000; Nr. 28, Friedrich Wilhelm 111. von Preußen, K 12.000; Nr. 29; Brust bild einer jungen Dame, K 110.000; Nr. 30, König Max Josef von Bayern, K 13.500; Nr. 31, Junger Offizier von Hummel, K 25.000; Nr. 32, Junger Herr von Hummel, Iv 21.000; Nr. 33, Graf Janos Palffy von Math. Kern, Iv 18.000; Nr. 34, Kaiserin Marie Louise, K 26.000, und Nr. 35, Junge Dame von Albert Theer, K 35.000. Ölgemälde, Aquarelle, Handzeichnungen. Nr. 36, Agricola, Mädchen in Landschaft, K 23.000; Nr. 37, Ders., Studie nach Bronzen, K 16.500; Nr. 38, Ders., Venus auf dem Ruhebette, K 150.000; Nr. 39, Ders., Prin zessin Klementine Metternich als Hebe, K 550.000; Nr. 41, Altwiener Schule, um 1820, Wasserleitung im Walde, K .170.000 Nr. 42, Ders., Waldlandschaft, K 100.000; Nr. 43, Bamberger, Isarlandschaft, K 41.000; Nr. 44, Carl v. Blaas, Gräfin Malvine Erdödy, Iv 28.500; Nr. 45, Desgl., K 25.000; Nr. 46, Bridg- man. Pflügender Bauer, K 180.000; Nr. 47, Deutsche Schule, nach 1800, Landschaft mit badenden Männern, K 13.000; Nr. 48, Dupre, Flußlandschaft mit Kühen, K 44.000; Nr. 49, Gainsborough zugeschrieben, Milchmädchen, K 750.000; Nr. 50, Girardet, Weidende Kühe, Iv 62.000; Nr. 51, Hinter glasmalerei, Flußlandschaft, K 15.500; Nr. 52, Kirchmayr,. Komteß Hoyos, Iv 22.000; Nr. 53, Koller, Kühe bei der Tränke, K 510.000; Nr. 54, Lampi d. A., Dame in weißem Kleid, K 340.000; Nr. 55, Lampi d. Ä. zugeschrieben, Dame mit Pelzboa, K 24.000; Nr. 56, Kopie nach Lawrence, Fürst Clemens Metternich, K 65.000; Nr. 57, Lenbach, Fürst Bismarck, farbige Kreidezeichnung, K 660.000; Nr. 58,. Marko d. Ä., Felsenlandschaft, K 175.000; Nr. 59, Ders., Ideale Landschaft, K 150.000; Nr. 60, Ders., Landhaus im Wald, K 20.000; Nr. 61, Materelli, Sitzende Dame, K 13.000; Nr. 62, Maurer, Toni Adamberger als Sappho, K 520.000: Nr. 64, Noel, Fischerbarken, K 34.000; Nr. 65, Siltöv, Frühling in Orvieto, K 10.000; Nr. 66, Sassoferrato, Kopie von Graf in, Malvine Erdödy, K 4000; Nr. 67, Sterio, Hünd chen, K 3500; Nr. 68, Stieler, Virtuose Mauro Giuliani, K 31.000. (Fortsetzung folgt.) Die Sammlung Six. Aus Holland kommt die Nachricht, daß Dr. Six in Amsterdam das Haus Frederick Müller & Co., ebendaselbst mit dem Verkauf der „Straße in Delft'‘ von Vermeer aus seiner Sammlung beauftragt habe. An diese Meldung werden nun verschiedene Kommentare des Bedauerns geknüpft, daß vielleicht nun dieses großartige Bild Europa verlassen könnte. Da muß man denn doch gegen die Methode protestieren, in der seit Jahren das Haus Six immer in der internationalen Presse vorgeht, wenn es einmal eins seiner Bilder materiell besonders ertragreich unterbringen möchte. Vielleicht ist noch niemals mit dem Namen eines be kannten Ahnherrn ein solcher Mißbrauch getrieben worden, wie dies seitens der Familie Six geschieht. Man weiß, mag auch das Verhältnis zwischen Rem- brandt und dem Bürgermeister Jan Six, den er wohl ursprünglich im Hause von dessen Mutter kennen lernte, im allgemeinen ein bißchen legendarisch und unrichtig dargestellt werden, daß Six mit einer ge wissen Treue an Rembrandt festhiclt, und auch sonst große Meisterwerke niederländischer Kunst besaß. Liest man nun solche von der Familie Six lanzierte Nachrichten, so wird damit das beabsichtigte Gefühl erregt, hier ist eine ganz außerordentliche Gelegenheit, etwas zu kaufen, was sonst nicht auf den Markt gelangt und natürlich entsprechend besonders teuer bezahlt werden muß. Im vorliegenden Fall ist die Ursache zu dem Verkauf vielleicht nicht ganz unklar; die Wan derung des Vermeer von James Simon über Holland und England nach New York, wobei der Preis dieses Bildes allmählich ins Märchenhafte wuchs, hat die Gewissensbedenken der Familie Six dagegen, Gemälde aus ihrer Sammlung wegzugeben, außerordentlich besänftigt. Es muß dazu gesagt werden, daß diese Gewissens bedenken wohl nicht so stark gewesen sein mögen. Der junge Six hat ja sogar mit einer gewissen Seelen ruhe das berühmte Bildnis seines Ahnherrn von Rem brandt gegen entsprechende Bezahlung nach Amerika wandern lassen und macht jetzt schon seit Monaten durch Zeitungsnotizen aller Art Reklame für den Verkauf anderer Teile der Sammlung Six, deren Verkäuflichkeit durchaus kein Geheimnis ist, sich aber bei den geforder ten Preisen bisher noch nicht bewährte. Denn die jetzige Sammlung Six hat mk der alten Sammlung des berühmten Bürgermeisters eigentlich überhaupt nichts mehr zu tun. Längst sind die größten Perlen aus ihr weggewandert, seit Jahrzehnten verkauft die Familie, kauft wieder und verkauft, und das blutende Herz wird sich im allgemeinen wohl nur dann zeigen, wenn der erlangte Preis hinter der Erwartung zurück bleibt. B. Z.