Nr. 19 Internationale Sammler-Zeitung Seite 147 Jedes Mitglied verpflichtet sich zu einem Maximal beitrag von drei Millionen österr. Kronen pro Jahr (200 Goldmark, 250 Schweiz. Franken). Mit der Bei trittserklärung ist der Betrag von 1,500.000 Kronen (100 Goldmark etc.) auf Verrechnung einzuzahlen. Die Einladung zur Teilnahme erging gleichzeitig an 60 Kunstfreunde, von denen jedoch nur 30 als Mit glieder aufgenommen werden können. Die Zuteilung der Nummern erfolgt das erste Mal durch das Los, später rückt jedes Mitglied fortlaufend um eine Nummer weiter, so daß keine Bevorzugung in der Zuteilung er folgen kann. Eine Erweiterung des Kreises der Mit glieder ist ausgeschlossen. Sollten unter Zu stimmung der Mehrzahl der Mitglieder Publikationen beschlossen werden, die den garantierten Betrag, der noch auf das jeweilige Jahr entfällt, übersteigen, so sind die Mitglieder, die sich mit dieser Publikation nicht einverstanden erklärt haben, nicht verpflichtet, sie zu übernehmen.’ Für die Herstellung der Publikationen hat Professor W. Kleukens eine Antiqua-Kleinschrift (Ratio-Latein) entworfen, die, wie der Prospekt zeigt, überaus ge fällig ist. Als erster „Druck der 33“ erscheint: „E b b i“, eine Komödie von Max Beckmann mit 6 Originalradier- ungen des Autors. Jede Radierung wird vom Künstler signiert. T)er neue Die Folgen des Weltkrieges haben die Einkehr des wahren Friedens noch nicht erlaubt, weder auf politischem noch auf wirtschaftlichem Gebiet. Soeben hat sich aber ein Weltparlament vollzählig versammelt. Nur die geistigen Mächte sind in ihm vertreten, und unermeßlich werden die segensreichen Wirkungen sein, die wir alle von ihm mit Recht erwarten dürfen. Volle Geistesfreiheit, ungehemmt durch Parteidogmen und Vorurteile, herrscht in dieser idealen Gemeinschaft. Es ist der neue Brockhaus (Preis in Halb leinen gebunden 280.800 K, in Halbpergament gebunden 390.000 K), das Handbuch des Wissens in vier Bänden, das erste größere Friedenslexikon, das dieses geistige Weltparlament verkörpert. Soeben ist mit dem vierten Band der Ring von A bis Z geschlossen, und der Zauberstab hat seine volle Kraft gewonnen. Ein solches Werk in dieser Zeit kann den Deutschen kaum ein anderes Volk der Welt nachmachen. Um so mehr ist es Pflicht jedes Deutschen, dem neuen Brockhaus in seinem Heim einen Ehrenplatz einzuräumen. Hat doch ein weltumfassender Geist wie Goethe den Brockhaus zu seinen besten Freunden gezählt, und die Bände der A. FÖRSTER 000000000000900000000000000000000000000000000090000000 Antiquitäten Ostasiatica Objets d’art OOOOOOOOOOOO903000000000000000000900000000000000000000 WIEN L, Kohlmarkt 5. Als zweiter „Druck der 33“ erscheint Abenteuer. Acht Lithographien und Text von Alfred Kubin. Für das nächste Jahr sind überdies eine Mappe mit sechs Originalradierungen von Auguste Renoir und eine Mappe mit Lithographien von Paul Signac in Aus sicht genommen. 53rocfifiaus. damals vorliegenden sechsten Auflage standen und stehen noch heute auf dem Schreibtisch des Altmeisters; Goethe ging so weit, daß er den Gebrauch des Brock haus bei alt und jung als selbstverständlich voraussetzte. Und ein großer Entdecker wie Sven Hedin läßt sich in seiner schwedischen Heimat überall hin von ihm begleiten, da er ihn fortwährend zu Rate zieht. Die Vorzüge des neuen Brockhaus sind weltbekannt. Jeder schätzt seine strenge Objektivität, die unglaub liche Vielseitigkeit, die unübertreffliche Kunst der Kon zentration, die alles harmonisch und wohlabgewogen zu einem tadellosen Ganzen vereinigt. Namen der jüngsten Gegenwart sind auf allen Gebieten vertreten. Das Alpha bet vereinigt hier Stinnes und Trotzky, Toller und Schlageter, Spengler und Sternheim. Sport, Turnen und Tanz sind mit Tafeln sehr gut vertreten; auch eine famose Uebersicht der Weltrekorde gehört zu dieser Gruppe. Kurz, jeder findet Belehrung und Anregung, von welcher Seite, mit welcher Frage er auch kommen mag. Auch die Hausfrau wird auf dem ihrer Tätigkeit speziell vorbehaltenen Gebiete reich beschenkt; sie er fährt zum Beispiel, daß Sacharin ungiftig ist, daß aber die unreife Tomate einen Giftstoff enthält etz. SRunstauhtion in Zürich. Am 14. Oktober und den folgenden Tagen gelangen in Zürich in der Meise unter Leitung von Messi- kommer (Zürich), Hugo H e 1 b i n g (München) und A. M i n c i e u x (Genf) weitere Bestände aus dem Nach laß des bekannten Sammlers Otto W e s s n e r (Sankt Gallen) zur Versteigerung. Wessner hat in selten universeller Weise gesam melt. Es existiert kaum ein Kunstgebiet, das er seinem Interessenkreis nicht einverleibt hätte. Davon gibt auch der jetzt erschienene Katalog wieder lebhaftes Zeugnis, in dem vor allem das Kunstgewerbe des 18. Jahrhunderts sehr gut vertreten ist. Einen Hauptbestandteil bilden die europäischen Keramiken, dabei in erster Linie Straß burger, schwäbische, Züricher und Lenzburger Fayencen, dann die verschiedenen Porzellanmanufakturen, bei welchen gegenüber dem Figürlichen (Frankental und Zürich) die vielen, zum Teil sehr hübschen Gefäße überwiegen. Unter den Arbeiten in Silber fällt eine vorzügliche Augsburger Platte mit zwei Kännchen (um 1670) und ein Münchner Empireservice auf. Daran reiht sich guter Schmuck in Silber und Gold, dann die große Serie der Kupferemailarbeiten mit vorzüglichen