Seite 120 Internationale Sammler-Zeitung Nr. 15 in einer Sondernummer einen gut geschriebenen, übersichtlichen „Führer“ von Dr. Constantin Schneider herausgebracht. Die Ausstellung ist bis Ende August täglich, auch Sonntags, von 10 bis 1 und von 3 bis 5 Uhr geöffnet. (Tod bekannter Sammler.) In Linz starb der als Sammler bekannte Primararzt Dr. Sc hnopfhagen. Er sammelte Kunstwerke aller Art, insbesondere Bilder. (Eine Ausstellung von H. Viani nk) wurde so eben in der Modernen Galerie Thannhauser in München er öffnet, die ca 25 Gemälde und Aquarelle dieses Künstlers um faßt. Im Graphischen Kabinett der Galerie gelangten neu zur Ausstellung eine Kollektion Aquarelle verschiedener, meist Münchener Künstler. (Holländische Kunst.) ln der Orangerie von Pots dam wurde eine Ausstellung holländischer Kunst der letzten 50 Jahre eröffnet, die bis zu den ersten Vertretern der Haager Schule, Mards und Mauve zurückreicht und durch die Namen J. Israels, Jongkind, van Gogh ihre bedeutsamsten Akzente erhielt. (Eine deutscheTheaterausstellung.) Aus An laß des 50jährigen Jubiläums des Magdeburger Stadttheaters im Mai 1926 soll in Magdeburg, unterstützt von der mittel deutschen Ausstellungs-G. m. b H. eine deutsche Theater ausstellung veranstaltet werden. (Die Kunstschätze des Herzogs von Mont- p e n s i e r.) Aus Clermont-Ferrand wird gemeldet: Im Schloss Randant des Herzogs von Montpensier brach ein Brand aus, dem ungeheure künstlerische und historische Schätze, be sonders Spitzen im Werte von mehreren Millionen zum Opfer fielen. (Ein neuer Salzburger Künstlerbund.) Eine Gruppe von Salzburger Künstlern hat sich zu einer neuen Vereinigung unter dem Namen „Sonderbund österreichischer Künstler in Salzburg“ zusammengetan. Ihr gehören Vertreter aller Kunst gattungen an. Der Präsident der Vereinigung ist Maler Anton Faistauer. Der Sonderbund veranstaltet zur Zeit der Fest spiele, im August, eine Ausstellung in der Aula, in der besonders die Architektur in hervorragender Weise vertreten sein soll. (Deutsche Glasmosaikkunst für die ser bische Gedächtniskirche.) Der König von Serbien hat in T o p o 1 a, in der Nähe von Belgrad, eine Gedächtniskirche bauen lassen, die außen ganz mit Marmor bekleidet ist, und innen über eine Fläche von 2700 Quadratmetern mit Mosaik geschmückt werden soll. Diser mosivische Schmuck bezweckt auch, die alten, über ganz Serbien verbreiteten zum Teil wert vollen Freskomalereien, die bis ins frühe Mittelalter zurückreichen, festzuhalten. Infolge der mangelnden Denkmalspflege und des verheerenden Zustandes, in dem viele Kirchen sich befinden, sind bereits zahlreiche dieser Fresken zugrunde gegangen. Nach verhältnismäßig wenig Jahren würde in dem verarmten Lande überhaupt nichts mehr davon übrig sein. Unter Leitung des russischen Malers Smirnow haben sechs Maler die künstlerisch wertvollen Grotesken naturgetreu in Farbe kopiert. Sie sollen nun für die Gedächtniskirche in Topola in Mosaik ausgeführt werden. Den Auftrag dafür erhielt eine deutsche Firma, die Vereinigten Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl und Wagner, Gottfried Heinersdorff in Berlin-Teltow. (Der Ring des Papstes.) Aus Reichenberg wird uns geschrieben: Der Ring, den Papst Pius X. seinerzeit dem Erzbischof Dr. K o h n in Olmütz schenkte und der eine kurze Zeit hier im „Hotel Bristol“ zum Verkaufe ausgestellt war, wurde von Mr. Henry Pick (Firma S. P a n n & Co.) aus London gekauft. MUSEEN. (Das ägyptische Königsgrab in Wien.) Das Kunsthistorische Staatsmuseum in Wien hat durch Aufstellung des von Professor Dr. J u n k e r ausgegrabenen Grabmals des Prinzen Kaninisut dem Publikum eine Sehenswürdigkeit zu gänglich gemacht. Die Wiener Akademie der Wissenschaften hatte bei Gizeh hinter der großen Pyramide des Cheops, einen Friedhof des alten Reiches, auf dem die Prinzen und hohen Beamten der vierten Dynastie (3000 bis 2700 v. Chr.) begraben liegen, freigelegt; darunter auch dieses Grabmal des Prinzen Kininisut, das aus dem Ende dieser Epoche (zirka 2700 v. Chr.) stammt. Eine Spende des Kommerzialrates Rudolf Maaß er möglichte es, im Jahre 1914 von der Generalverwaltung der Altertümer in Kairo, die Kultkammer dieser Prinzen, der aus königlichem Geblüt stammte und hohe Staats- und Priester würden bekleidete, zu erwerben. Doch infolge der Ungunst der Verhältnisse ruhten die Blöcke mehr als zehn Jahre in Kisten verpackt in den Depots des Kunsthistorischen Museums, bis endlich das Kollegium der wissenschaftlichen Beamten die Auf stellung aus den eigenen Einnahmen durchführte. Die Kammer aus Turakalk, dem feinsten Kalkstein Aegyptens hergestellt, gehört zu den besterhaltenen ihrer Art, weist nur geringfügige Beschädigungen auf, und auch ein Großteil der farbigen Be malung ist noch erhalten. Von der linken Scheintür, aus der nach altägyptischem Glauben der Tote heraustreten soll, be ginnen die Reliefs, nach rechts sich fortsetzend. Es sind die Szenen des Totenopfers, der Tote mit seinen Schreibern, die Abgaben bringen, den Dörfern, und die schönste Darstellung: die Totenschiffe mit ihrer Bemannung; bewunderungswürdig in der Einfachheit der Linienführung und doch prachtvoll in der Bewegung, ein Meisterwerk altägyptischer Reliefkunst. Außer dem sind in demselben und im angrenzenden Raume Statuen und Särge mit ihren Beigaben, die bisher gleichfalls nicht zu sehen waren und von demselben Friedhof stammen, ausgestellt, die uns ein Gesamtbild der Kulturepoche jener Zeit vermitteln, die noch weit hinter der des vielgenannten Tutankhamen zurück- liegt. (Handzeichnungen Franz Rumplers.) Die Witwe nach Professor Franz Rumpler hat der Akademie der bildenden Künste in Wien 200 Handzeichn ungen ihres Gatten ge spendet. Diese Blätter werden der Akademischen Bibliothek einverleibt. (Neue Werke für die Berliner National galerie.) Aus Berlin wird uns geschrieben: Auf der dies jährigen Frühjahrsausstellung der Akademie der Künste hat der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung aus den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Werke folgender Künstler angekauft und der Nationalgalerie überwiesen: Theo Campion (Düsseldorf) „Am Rhein“, Franz Domscheit „Anbetung“, Karl Hofer „Näherin“, Franz Hoffmann-Fallersleben „Haus in der Sonne, Anton Kerschbaum er „Tiergartenschleuse“, Bruno Krauskopf „Blumenstilleben“, Max Liebermann „Selbst bildnis“, Heinrich Nauen (Düsseldorf) „Park Dilborn“, Fritz Klinisch „Aglaja“, E. R. Weiß „Bildnis Renöe Sintenis“. (SlevogtimBritischenMuseu m.) Dem Britischen Museum in London hat der verdienstvolle Leiter des dortigen Kupferstichkabinetts, Bampell Dodgson, die 303 Lithographien Slevogts zu der bekannten Ausgabe von Goethes Lebens beschreibung des Benvenuto Cellini geschenkt. VOM KLINSTMAKKT. (Viennensia und Austriaca.) Als Abschluß der Gottfried Eißler-Auktion brachten die Firmen Gilhofer & Ranschburg und Dr. Ignaz Schwarz in Wien noch eine Viennensia- und Austriaca-Sammlung zur Versteigerung. Die Beteiligung an derselben war nicht minder groß als bei der vorangegangenen Bibliotheks-Auktion, nur daß an Stelle der reichsdeutschen Buchhändler Wiener Sammler traten. Nennens werte Preise (in Schilling) brachten: Nr. 15 Rud. v. Alt, Wien mit Radetzkybrücke,Lithogr. 85. Nr. 16 Ders., Schönbrunn, färb. Lithog. 64. Nr. 35 Bens a, Equipagenbilder aus der großen Praterfahrt 210. Nr. 36 Equipage des Grafen Leopold Palffy 300. Nr. 37 Rückfahrt aus dem Prater 500. Nr. 38 Auffahrt zu Hofe 130. Nr. 39 Eine Szene aus dem Prater 120. Nr. 40 Die Fiaker 140. Nr. 41 Jünglings-Kaffeehaus an der Donau 160. Nr. 43 Li- monadschrank auf dem Graben 120. Nr. 44 Praterfahrt 75. Nr. 47 CI a rot „1832“, Kaiser Franz I. und Kaiserin Karolina Augusta im Kutschierwagen 210. Nr. 50 Danhauser, Beethoven an seinem Totenbette gezeichnet 460. Nr. 58 Fendi, Der einge- schlafcne Maler 120, Nr. 138 Josef Hafner, Ankunft Ihrer Majestäten 62. Kriehuber. Nr. 155 Antonie Adamberger 26. Nr. 158 Graf Arthur Batthyany 20. Nr. 167 Castelli 24. Nr. 172 Gräfin Ludmilla Csaky 22. Nr. 173 Die Grafen Czernin 28. Nr. 182 Fanny Elßler 65. Nr. 184 Katharina Ennöcckl 75. Nr. 185 Zäzilie Esk-eles 34. Nr. 192 Erzherzoge Franz Josef, Ferdinand Max, Karl Ludwig als Knaben 55. Nr. 193 Die Kinder des Erzherzogs Franz Karl 70. Nr. 199 Grillparzer 42. Nr. 204 Amalie Haizinger 42. Nr. 206 Christine Hebbel 24. Nr. 214 Josef II. 40. Nr. 220 Ferdinande Gräfin Karolyi 42. Nr. 224 J. F. Korntheuer 150. Mr. 225 Ders. als „hohes Alter“ 130. Nr. 228 Therese Krones 220. Nr. 239 Liszt 65. Nr. 245 Ders., ganze Figur, stehend, in ung. Gala 210. Nr. 246 Matinee bei Liszt 180. Nr. 261 Nestroy, Scholz und Karl Treumann um einen Tisch gruppiert 110. Nr. 265 Klara Novello 105. Nr. 273 L. v. Pyrker 160. Nr. 279 Raimund als Aschenmann 230. Nr. 370 Fr. Lieder, Fanny Elßler 450. Nr. 402 Löschen kohl, Theresiens letzter Tag 100. Nr. 409 Maria Theresia, Ge mahlin Franz I. 155. Nr. 411 Gregory Fürst von Potemkin 100. Nr. 413 Lyser, Beethoven 300. Nr. 414 Ders. auf einem Spa ziergange in den Straßen Wiens 410. Nr. 425 Passin g Schu bert 100. Nr. 436 Pettenkofen, Das k. k. österr. Militär in 24 Blättern 300. Nr. 450 Az elsö Magyar Orszäg — gyeles. 100. Nr. 452 Der Sturm auf Ofen 110. Nr. 457 Einnahme von