Internationale Sammler-Zeitung Nr. 19 Seite 152 den Tassen, Kannen u. dgl. der Herold-Periode, deren mannig faltige Dekortypen in ausgezeichneten Exemplaren vorhanden sind''’ Neben einigen Stucken der frühesten Zeit und einer An zahl Beispielen der frühen Imari-Dekore zeichnet sich die Reihe besonders durch die mit Chinoiserlen dekorierten Arbeiten und einige Fond-Porzellane aus. Unter den Berliner Porzellanen sind vor allem mehrere Frühstücks-Service der fridericianischen Zeit und die Einzeltassen der klassizistischen Periode zu erwähnen, neben denen die Sammlung auch einige durch ihre Seltenheit bemerkenswerten Beispiele der Berliner Figurenplastik aufweist. Daran reihen sich Arbeiten der Manufakturen von Wien Ans bach, Höchst, Frankenthal, Fürstenberg, Ludwigsburg, sowie der Thüringer Fabriken, die, ebenso wie Ludwigsburg, vor allem durch eine Anzahl reizvoller Statuetten repräsentiert werden. Den Schluß des Kataloges bildet eine Reihe von Majoliken und Fayencen: die ersteren sind der Mehrzahl nach Arbeiten von Venedig und Faenza, in der Gruppe der letzteren finden sich in erster Linie charakteristische Erzeugnisse der Fabriken von Hanau, Berlin, Schrezheim, Nürnberg, Straßburg und Nieder- viller. — Der Katalog 1944 ist mit ca 25 Abbildungstafeln aus gestattet und zum Preise von M 3’-- durch Rud. Lepke zu be ziehen. — Die Ausstellung ist geöffnet am Sonntag den 22. und Montag den 23. November von 10 bis 2 Uhr. Im Anschluß an die Porzellan-Sammlung R. M. findet bei Lepke eine Versteigerung von verschiedenen Antiquitäten. — Ausstellung an den gleichen Tagen wie die der Sammlung R. M. Die Sammlung enthält sehr gutes Material an alten Möbeln , europäischen Porzellanen und Fayencen, Bron zen des 16. und 17. Jahrhunderts und der Empirezeit u. a. m, Besonders zu erwähnen ist der ostasiatische Teil des Ver steigerungsmaterials, in dem sich verschiedene grosse Tonfiguren der Tangzeit befinden, neben reizvollen keramischen Arbeiten. Bemerkenswert ist ferner ein großer vielteiliger Ofenschirm in Koromandel-Lackarbeit. Der Katalog 1945 ist mit ca. 8 Abbil.- Tafeln ausgestattet und gegen Ende Oktober durch Rudolph Lepke zu beziehen. (Kunstversteigerung in Hannover.) Vom 2. bis 4. November findet in H a n n o ve r bei Hans v. d. Porten und Sohn eine Kunstversteigerung statt, die hauptsächlich alte Niederländer zum Verkaufe darbieten wird. Von grösstem Interesse werden die beiden Werke des jüngeren Teniers sein, von denen das grössere, Hirt mit Herde, ein als ein durch aus in allen seinen Teilen eigenhändiges Werk des Meisters angesehen wird, während das zweite die für den Künstler so charakteristische Wirtshauszene steigt. Von älterer niederländi scher Malerei sind zwei Altar-Flügel vorhanden, die mit Recht Jan Seerel zugeteilt werden, und ein interessantes Bild von dem seltenen Br am er. Die. spätere Zeit ist durch die Genre- Maler Lamprechts, die Schlachten-Maier Meulenaer und Breydel, den Landschafts-Maler Both usw. vertreten. Von Italienern finden sich Namen, wie Domenico Zampieri, Bassano, Carlo Dolzi, ferner eine Anbetung des Kindes, die in den Kreis um Tizian gehört. Vön modernen Künstlern sind die Deutschen v. Bartels, Uhde usw., der Holländer Israels, die Franzosen D e c a m p s, Othon F r i e s z , Bou- din und der Russe Repin vorhanden; dazu noch eine Reihe hannoverscher Künstler wie Burger-Mühlfeld, Hammel, Heitmüller usw. Den Schluß der Versteigerung macht wieder Graphik Klinger, Käthe Kollwitz usw.) und gutes Kunstgewerbe. (Berliner Kunstverkäufe 1925.) Wie sich aus den offiziellen Zahlen der verschiedenen öffentlichen Kunstaus stellungen, die im Laufe dieses Jahres in Berlin stattfanden, ohne Rücksicht auf die Richtung ergibt, sind im ganzen zirka fünf Prozent aller ausgestellten Bilder verkauft worden. Von diesen fünf Prozent fallen indessen nur zwei Prozent auf das Privatpublikum, die anderen zweieinhalb Prozent stellen Ankäufe von Museen und Behörden dar. Diese knappe Statistik gibt einen Begriff von der ausserordentlichen Notlage, in der sich die bildende Kunst in Berlin befindet, und von der trotz aller Bemühungen der wirtschaftlichen Vereinigungen bisher noch keine Besserung abzusehen ist. (Die Versteigerung des Inventars des Schloß Schwante.) Man schreibt uns aus Berlin: Man möchte die Versteigerung des Inventars von Schloß Schwante, die am 6. Oktober im Kunst-Auktionshaus Jac. Hecht in der Tauentzienstrasse stattfand, ein gesellschaftliches Ereignis nennen. Der dichtgefüllte Saal verriet den „Grossen Tag“, sodaß man schon von Anbeginn einen sensationellen Verlauf der Versteigerung voraussehen konnte. Die Gebote folgten schnell aufeinander, sodaß infolge der regen Kauflust bereits kurz vor 2 Uhr das wahrhaft glänzende Resultat ent schieden war. Nachstehend die Preise über 400 Mark: Nr. 27 Barock-Kommode 450. Nr. 45—52 Salonmobilar im Stile Louis XV. 500. Nr. 57—58 Ein Paar Armlehnsessel im Barockstil 750. Nr. 59—60 Desgl. 500. Nr. 66—67 Ein Paar Armlehnsessel im Stile des flämischen Barock 500. Nr. 68 Bronzebüste nach der Antike: Dyonisoskopf 750. Nr. 72—87 Japanisches Teezimmer .2950. Nr. 90 Perserteppich (Serabend) 250X565 cm. 1400. Nr. 95—96 Grosse Girandole (holzgeschnittene Gruppe von drei Kindern) 700. Nr. 99 Grosser Chippendale-Schreibtisch 1000. Nr. 108—111 Vier Chippendalestühle 500. Nr. 115—120 Klub garnitur 2300. Nr. 121—136 Schreib- und Rauchtischgarnitur, Silber 700. Nr. 138 Grosser Perserteppich 7X9'6 m. 5000. Nr. 141—143 Französische Goldbronze-Kamin-Garnitur 2110. Nr. 145 C. de V e y 1 d e r, Marktszene 500. Nr. 146 Pieter. Boel, Grosses Stilleben von Früchten 525. Nr. 147 Nach Snyders, Stilleben 550. Nr. 148—155 Salonmobilar im Louis XV.-Stil 2100. Nr. 160 Louis XV.-Kommode, Achatplatte 1550. Nr. 161 Elfenbeinminiatur von Emanuel Peter 855. Nr. 162 Elfen beinminiatur eines Wiener Meisters um 1830: Halbfigur einer jungen Dame 530. Nr. 163 Elfenbeinminiatur von Frederick Harding: Bildnis einer vornehmen Dame 600. Nr. 164 Elfen beinminiatur von Alex. C 1 a r o t: Brustbild einer jungen Dame 530. Nr. 165 Ed. A g r i c o 1 a, Antike Tempelruine 410. Nr. 176 und 177 Ein Paar Louis-XV. Fauteuils 1800. Nr. 186 Grosser japanischer Bronze-Palmenkübel 400. Nr. 187 Perserteppich 445X615 cm. 2850. Nr. 189 Grosser holländischer Louis XVI.- Schrank 7000. Nr. 190 Perserteppich (Herat) 373X580 cm. 2400. Nr. 215 Ferachan-Teppich 625X410 cm. 2400. Nr. 223—224 Ein Paar Bronze - Wandappliquen 3900. Nr. 231 Schreibtisch im Renaissancestil 1550. Nr. 232 Perserteppich (Yoraghan) 290 X430 cm. 1300. Nr. 233—234 Ein Paar Schreibtischsesscl im Renais sancestil 630. Nr. 250 Grosser holsteinischer Barockschrank 1100. Nr. 254—269 Speisezimmer, Eiche, mit reichen Schnitze reien 2(XX). Nr. 282 Perserteppich (Samarkand: 550X345 cm. 1500. Nr. 301—302 Zwei Portieren 450. Nr. 308—309 Zwei russische Porzellanvasen 550. Nr. 319 b Ein Paar Altberliner Prunkvasen 460. Nr. 421 Limoges Speiseservice 630. (Die Auktion Poiret.) Paul P o i r e t, der Pariser Modekünstler, läßt am 18. November im Hotel Drouot in P a r i s seine Galerie neuer französischer Kunst versteigern. Unter den 110 Werken sind am stärksten vertreten: Derain, de Segonza. van Dongen, Dufy, Matisse, Modigliani, Picasso, Utrillo, Vlaminck, AUSSTELLUNGEN. Berlin. Galerie J. C a s p e r. Joseph Hegenbarth (Aquarelle). Arthur Grim m (Gemälde). — Tiedemann und U z i e 11 i. Netsuke und indische Miniaturen. Dresden. Kütl&Kühn. Nachlaßausstellung Friedrich Loos. Sonderausstellung Lovis C o r i n t h. — Emil Richter. Gemälde, Aquarelle und Graphik von R. G e n i n, Graphik von H. F r o h n e. — P. R u s c h. Alte Meister und Handzeichnungen Dresdner Romantiker. Stuttgart. Oskar G ersehe 1. Dürer-Ausstellung. — L. S c h a 1 1 e r. Gemälde von Hermann Sohn (Eßlingen), Plastik von Otto Sch ließ ler (Schwetzingen) Graphik „Junge Kunst“. AUKTIONEN. 15. und 16. Oktober. Zürich. Hotel Savoy. Unter Leitung von E. Kündig (Genf), Kunstgegenstände, japanische Lackarbeiten, Teppiche. 19. Oktober. Berlin. Paul Graupe. Aquarelle, Bronzen. Gemälde. Sammlung Ludwig Schwarz. 19. —20. Oktober. Wien. Dorotheum. Alte und moderne Gemälde, Graphik, Kunstmobiliar, Weber- und Schmiedearbeiten, Textilien. 20. Oktober. Köln. Math. Lempertz, Gemälde neu zeitlicher und älterer Meister, darunter Nachlaß Fritz Hölsche, (Köln). 20. und 21.Oktober. Frankfurt a.M. Hugo H e 1 b i n g. Anti- quitäten-Sammlung Edgar Bolz. 20. Oktober. Berlin. Jac. Hecht. Schloß Schwante (Gesamt-Inventar, II. Teil), Gläser und Porzellane des 18. J. aus verschiedenem Besitz. 20. Oktober. München. Hugo H e 1 b i n g. Oelgemälde und Handzeichnungen aus in- und ausländischem Besitze,- 21. 24.Oktober. Hamburg. Galerie Commeter. Sammlung L. G. L.., (Berlin). Handzeichnungen und Original-Graphik alter und moderner Meister. 21. 24. Oktober. Wien. C. J. Wawra. Sammlung Baronin Exter de (Wien). Gemälde und Aquarelle moderner Meister, Miniaturen, Empire- und Biedermeiersilber, Teppiche etc. 27. Oktober. Berlin. Rudolph Lepke. Gemälde alter Meister, Sammlung Kaven und Beiträge aus anderem Besitz.