Seite 138 internationale Sammler-Zeitung Nr. 17 Stücke, die nicht nur zum Wuschen dienten, sondern direkt als Hauszier verwendet wurden. In vielen sind Familien daten eingeschnitzt, und so sind sie als gewichtige Chronik von der Mutter mit Stolz auf die Tochter vererbt worden. Unter den Stücken sieht man eine aus Dänemark mit dem Datum 1573, während später, im Jahre 1759, eine neue In schrift eingeschnitzt wurde und das Jahr 1820 eine Inschrift in Malerei hinzufügte. VOM KUNSTMARKT. (Die Sammlungen des Professors Adam- kiewicz.) Das Auktionshaus Glückselig in Wien kündigt für M i t t e O k t o b e r die Versteigerung der Samm lungen des verstorbenen Professors Dr. Adamkiewicz an. Professor Adamkiewicz machte sich einen Namen als Krebs forscher. Er wirkte lange an der Jagellonischen Universität in Krakau, verlegte aber dann seine Tätigkeit nach Wien, wo er vor einigen Jahren starb. (Kunstauktion.) Am 12. u. 13. Okt. findet bei Hugo H e 1 b i n g, München, die Versteigerung des Nachlasses des Kaukasusforschers Professor Dr. Gottfried Merzbacher statt. Von seinen ausgedehnten Reisen, die den Gelehrten auch nach Afghanistan, Turkestan, Persien und Indien führten, brachte der Verstorbene viele kunst- und kultur historisch bedeutende Gegenstände in die Heimat. Schöne Waffen und Metallarbeiten, wie Wasserkannen, Ampeln, Moscheeleuchter nehmen neben Lack-, Holz- und Leder arbeiten einen breiten Raum ein. Aus der kleinen Zahl der Keramiken sind Samakand-Teller und indische Arbeiten her vorzuheben. Eine besondere Vorliebe Professor Merzbachers galt der Textilkunst. Hinzuweisen ist hier vor allem auf die Reihe herrlicher gestickter sartischer Leinendecken mit prachtvoll leuchtenden Farben, auch indische, persische und boccharische Stickereien, Stoffe und Gewänder. Den Schluß bilden geknüpfte und gewirkte Teppiche, meist persischer oder zentralasiatischer Herkunft, darunter auch ein großer Samakandteppich. Im Anschluß hieran gelangen aus ver schiedenem Besitz Orientteppiche von ebenso schöner Qualität, ostasiatisches, besonders koreanisches Kunstgewerbe, alte Silber- und Zinnarbeiten sowie alte Möbel zur Versteigerung. Besonders reichhaltig und gut ist die Abteilung „Gemälde alter Meister“ vertreten. Um nur einige hervorzuheben nennen wir ausgezeichnete, z. T. signierte Arbeiten von Stockmann, Mommers, L e e m a n s, Backhuizen, de H e e m, Lam brechts, Knüpfer, Ryckhaert. Der mit 7 Tafeln aus gestattete Katalog, dem für den Nachlaß Professor Dr. Merz bacher, Professor Dr. L. Schermann, Direktor des Museums für Völkerkunde, München, ein Vorwort beigefügt hat, er scheint Mitte September und ist durch die Firma Hugo H e 1 b i n g, München zu beziehen, die auch jede weitere Auskunft gern erteilt. (Die Galerie Commeter,) Hamburg, Hermann straße 37 versteigert vom 28. bis 30. Oktober eine bedeutende Privatsammlung nebst Beiträgen, enthaltend Kupferstiche, Radierungen und Holzschnitte moderner Graphiker wie Corinth, Daumier, Delacroix, Kalckreuth, Kuhnert, Lautrec, Leibi, Liebermann, Manet, Meid, Millet, Oriik, Thomä, Whistler u. v. a. Edvard Munch und Anders Zorn sind mit kleinen Kollektionen seltener Arbeiten vertreten. An alter Graphik gelangen außer ausgezeichneten alten Porträt-Stichen von und nach Blooteling, Drevet, van Dyk, Edelink, Houbraken, Reynolds (darunter viele Muse.ums-Dublettcn) gute alte Stiche, Radierungen und Holzschnitte von Aldegrever, Altdorfer, Be- ham, Dürer, Hopfer, Leyden, Ostade, Pencz, Rembrandt, Schongauer zur Versteigerung. Außerdem ist eine Sammlung moderner illustrierter Bücher und Pressedrucke (Avalun- Drucke, Bremer Presse, Ernst Ludw'ig Presse, Marees-Gesell- schaft, Officina Serpentis u. a. m.) angegliedert. Der Katalog ist soeben erschienen und wird Interessenten kostenfrei über sandt. AUSSTELLUNGEN. Dresden. Internationale Kunstausstellung 1926. -Neue Kunst Fides. Jusout Abbo, Plastik, Aquarelle. Düsseldorf. Kunstausstellung auf der „Ge so lei“. — Galerie Flechtheim. Neue Bilder von Rudolf L e v y und V1 a m i n c k. Leipzig. Kunstverein. Plastik und Gemälde von Karl Burckhardt f, Plastik und Zeichnungen von G. H. Wolff. Stuttgart. Kunsthaus Schal ler. Gesamt-Ausstellung Otto D i x. AUKTIONEN. 21. September u. f. T. Berlin. Rudolph L e p k e. Mobilar und Kunstgewerbe. 21. September u. f. Tage: Köln. Math. Lempertz. Münzensammlung Otto Kühner (Bonn-Endenich). Griechen, Römer, Geistliche Kurfürsten, Neufürsten und Städte in reichen Serien. 23. und 24. September. Aachen. Ant. Creutzer. Nach laß des Justizrates Dr. Jannssen (Aachen). Gemälde alter und neuer Meister. Antiquitäten aller Art, Teppiche, antike Möbel. 24. und 25. September. Berlin. Paul Graupe. Deutsche Literatur in Erstdrucken und Gesamtausgaben. Ende September. Berlin. Jac. Hecht. Französisches Stil- Mobiliar, Gemälde, Porzellane, Perser und Aubusson Teppiche. 28. und 29. September: Wien. Dorotheum, Kunst abteilung: 29. Kleine Auktion in der Kunstabteilung. Ge mälde, Aquarelle, Miniaturen, Graphik, Antiquitäten, Waffen. 30. Sept. bis 2. Okt. Berlin. Karl Ernst Henrici. Auto graphen aus Literaturwissenschaft und Musik. Oktober. Berlin. Karl Ernst Henrici. Porträts, Kupfer stiche, Handzeichnungen, sowie eine Goethe-Sammlung. 1, und 2. Oktober: Hamburg. Bücherstube Hans G ö t z. Almanache, Erstausgaben deutscher Literatur. Goetheana. Illustrierte Bücher des XVIII. und XIX. Jahrhundertes. - Moderne Luxus- und Pressedrucke. 1. und 2. Oktober. Berlin. Paul Graupe. Nachlaß Vincent Mayer. Ein Dürer Holzschnittwerk, Piranesi, u. a., alte Handzeichnungen. — Sammlung Egon Zerner: Moderne Graphik, Handzeichnungen, Daumier, Gavarni, Menzel. Anfang Oktober: Köln. Math. Lempertz. Gemälde neuzeitlicher und älterer Meister aus verschiedenem Besitz, darunter viele Romantiker der holländischen und belgischen Schule. Anf. Oktober. München. Hugo H e 1 b i n g. Orientalische Antiquitäten und Teppiche, Möbel und alte Bilder. Nachlaß Prof. Dr. Merzbacher, (München) u. a. B. Anfang Oktober. Berlin. Rudolph L e p k e. Antiquitäten. Anfangs Oktober. Berlin. Paul Graupe. Kunstliteratur. Handbibliothek Vincent Mayer. Luxus-’*und Pressendrucke. Oktober. Freiburg i Br. A 11 k u n s t G. m. b. H. Große Zinnsammlung eines süddeutschen Sammlers. . Oktober. Frankfurt a. M. I. B a e r & Co. Sammlung von Wiegendrucken. Mitte Oktober. Wien. Dorotheum. 372. Kunstauktion. Mitte Oktober. Berlin. Rudolph L e p k e. Gemälde alter Meister. 16. Oktober. Berlin. Hollstein & Puppe 1. Eine fast vollständige Sammlung von Radierungen D. Ch o d o w i e c k i s 18. und 19. Oktober. Berlin. Hollstein & Puppet Kupferstiche alter Meister des 16. bis 18. Jahrhunderts. 19. Oktober. München. Hugo H e 1 b i n g. Oelgemälde moderner Meister aus verschiedenem Besitz. 21. Oktober. München. Hugo H e 1 b i n g, Oelgemälde hervorragender moderner Meister, darunter aus dem Nach laß Professor Dr. G. Merzbacher, München. 28.—30. Oktober. Hamburg. Galerie Commeter. Moderne und alte Graphik, Bücher und Pressendrucke Ende Oktober. Berlin. Rudolph L e p k e. Gemälde neue rer Meister. Ende Oktober. Aachen. Ant. Creutzer. Meister der niederländischen und vlämischen Schule, Romantiker, Anti quitäten. Herbst. Hannover. Versteigerungshaus v. d. Porten G. m. b. H. Kunstversteigerung. L und 2. November. Dresden. Emil Richter. Kunst- und Antiquitäten-Versteigerung. Anfang November. München. Hugo H e 1 b i n g. Anti quitäten. Oelgemälde alter Meister aus verschiedenem Besitz. 10.—12. November. Leipzig. C. 6. Boerner. Dubletten der Kupferstichsammlung König Friedrich Augusts II. zu Dresden. Kupferstiche des 15.—18. Jahrhunderts, Ornament stich-Sammlung, Dürer-Sammlung Hans Grisebach, f Berlin. Sammlung Admirals-Porträts. Mitte November. Frankfurt a. Main. Hugo H e 1 b i n g. Sammlung August G. Sproesser, II. Teil. Chinesische Kunst, insbesondere Frühkeramik der Han-, Tang- und Sung- Zeit. 18. bis 20. November. Berlin. Hollstein & Puppe 1. Französische und englische Kupferstiche des 18. Jahrhunderts. LITERATUR. „Der Weg zum Gold“ von Direktor Ernst Kaufmann, (Vertrieb Norddeutscher Buchversand Th. Flege, Hamburg 36, Postfach 178). — In Zeiten wirtschaftlicher und sozialer Not lage wie der gegenwärtigen sind Bücher, die Wege zum Ver dienst und Ansehen zeigen wollen, eine glückliche verlegerische Spekulation. Eines von den wirklich wertvollen ist das Vor liegende. Endlich hat einer der erfolgreichsten Kaufieute, Direktor Ernst Kaufmann, ein Werk von Wert aus der Praxis geschaffen. In verblüffend einfacher Weise zeigt er die