Seite 190 Internationale Sammler-Zeitung Nr. 24 Die größte deutsche Dffusiker-SRutographensammtung. Aus Berlin wird uns geschrieben: Unter kolossaler Beteiligung von Sammlern und Kunsthändlern hat am 6. und 7. Dezember im Hause H e n r i c i die Versteigerung der Heyer’schen Musikerautographensammlung stattgefunden. Das Interesse, vom Anfang an sehr rege, stieg bei Beethoven, dessen Klaviersonate Fis-Dur op. 78 vom Jahre 1809 von einem Schweizer Händler mit 15.000 Mark bezahlt wurde. Den zweithöchsten Preis brachte Bachs Präludium und Fuge in H-Moll für Orgel mit 14.600 Mark. Beethovens Musikmono graphie „Posaunenstimmen“ zur Neunten Symphonie aus dem Jahre 1824 ergab 10.000 Mark, das Drei fache des Schätzwertes. 6550 Mark brachte sein acht zehn Seiten starkes Konversationsheft, das er, wie man weiß, zu Zwiesprachen benützte, 6400 Mark ein Manuspkript von 45y2 Seiten. Auch Beethovens Briefe wurden sehr hoch gewertet; zwei Briefe an den Prager Advokaten Doktor J. K a n k a brachten 2500 und 600 Mark. Ein Brief H a y d n s an seinen Ver leger erzielte 400 Mark und ein zweiter an seine Freundin, die Sängerin Luise P e 1 z e 11 i, 400 Mark. Dagegen konnten das Manuskript von Haydns erster Variation und das Thema des berühmten Kaiser quartetts „Gott erhalte Franz, den Kaiser“ nicht verkauft werden. Von den Musikmanuskripten Mozarts erzielte ein Klavierrondo D-Dur 3000 Mark, ein Marsch für Orchester in vollständiger Partitur 2500 Mark, ein Brief an seinen Vater bezahlte man mit 2250 Mark, einen anderen an die Gattin ebenfalls mit 2250 Mark. Ein dritter ausführlicher Brief an den Vater blieb für 1800 Mark unverkauft, wie überhaupt die Mozart preise gegen die Vorkriegszeit nicht zu hoch waren. Eine Ueberraschung erlebte man an dem umfang reichen Mendelssohn-Bartholdyschen Manuskript der „Hebridenouvertüre“, das erst bei 8400 Mark zugeschlagen wurde; ein Streichquartett satz Mendelssohns kostete 860 Mark, Briefe zwischen 30 bis 70 Mark. Von den S c h u b e r t manuskripten blieb eines unverkauft, ein Männerchor „Wider spruch“ war für 1350 Mark zu haben, und „Miriams Siegesgesang“ wurde mit 5000 Mark zugeschlagen. Um die Schumannschen Autographen bemühte sich das Zwickauer Museum, doch war ihm die eigen händige Partitur der Frühlingssinfonie für 8800 Mark unerreichbar. Kleinere Notenmanuskripte kosteten 560—315 Mark, Briefe 40—105 Mark. Ein „Schwäbisches Tanzlied“ E. M. von W e b e rs ging für 425 Mark nach Schweden, die zahlreichen Briefe für 60—115 Mark in öffentlichen Besitz (Dres den, Berlin). Verhältnismäßig hoch wurden hand schriftliche Zeugnisse der großen Virtuosen bewertet. Für Paganinis Konzert Nr. 1 zahlte man 1110 M, für die Hexenvariation 960 M, das „Tarantell a“- manuskript erwarb die Preußische Staatsbibliothek für 750 Mark, die interessanten Briefe erzielten 165 bis 290 Mark. Rubinsteins Kompositionen be wertete man mit 255 bis 700 Mark. Eine Enttäuschung war Richard Wagner, dessen Hauptstücke (auch ein Zeichen der Ge schmackswandlung) zurückgingen und für dessen Briefe man nicht mehr als 215 Mark zahlte. Unter den neueren Meistern bezahlte man sieben Lieder von Hugo Wolf (1878) mit 510 M, Reger (op. 58) mit 320 M. (Staatsbibliothek Berlin.) Prager Interessenten trieben die eigenhändige Ouvertüre zu Smet a n a s „Verkaufter Braut“ auf 2000 Mark. — Es ist erfreulich, daß ein großer Teil der wissen schaftlich interessanten Heyerschen Sammlung in öffentliche Sammlungen wandert. Das Gesamtergebnis beläuft sich auf etwa 1 8 0.0 0 0 Mark. Die Sammfung ßfufie DDertheimer. Bei der Versteigerung der Sammlung Julie Wertheimer durch C. J. W a w r a in W i e n (siehe die Nummern 21 und 22/23) wurden weiters folgende Preise in Schilling erzielt: Porzellan. 436 Kaffeetasse mit Untertasse, Wien 1830 80 437 Puppenschälchen und Salzfaß, Meißen, um 1790 12 438 Teeschale mit Untertasse, Wien 1848 30 439 Kaffeetasse mit Untertasse. Franz., um 1830 24 440 Zwei Blumentöpfe. Böhmisch, um 1850 280 441 Blumentopf. Ellenbogen, 1830 60 442 Teeservice. Schlaggenwald, 1839 130 443 Mokkaschale mit Untertasse. Ellenbogen, um 1835 30 444 Kaffeeschale mit Untertasse. Schlaggenwald, 1839 28 445 Desgl. 28 446 Kaffeetasse mit Untertasse. Aich, um. 1840 45 447 Desgl. 18 448 Zwei Dekorationstassen. 15 449 Kaffeetasse mit Untertasse. Böhmen, um 1840 6 450 Kaffeeschale mit Untertasse. Schlaggenwald, 1837 30 451 Zwei Tiere. Böhmisch 6 452 Vier kleine Figuren. Böhmisch 20 453 Zehn kleine Figuren. Böhmisch 48 454 Zehn kleine Figuren. Böhmisch 36 455 Acht kleine Figuren. Böhmisch 50 456 Zehn kleine Figuren. Böhmisch 48 457 Sechs Figuren. Böhmisch 34 458 Sieben Figuren. Böhmisch 46 459 Fünf Figuren. Böhmisch 42 460 Sechs Figuren. Böhmisch 44 461 Gruppe. Zwei schreitende Komiker. Karlsbad 40 462 Drei raufende Knaben. Ellenbogen 42 463 Drei Figuren. Böhmisch 36 464 Sieben Figuren. Böhmisch 70 465 Zwei kleine Figuren. Böhmisch 14 466 Fünf Figuren, Böhmisch 34 467 Kartenaufschlägerin, Schlaggenwald, 1826 50 468 Porzellanplatte mit Blumenstilleben 100 Glas. 469 Trinkglas, teilweise bernsteinfarbig, um 1830 32 470 Glas, um 1830 40 471 Trinkglas, um 1830 42 472 Trinkglas, Empireform, um 1820 45 473 Trinkglas, um 1830 45 474 Pokalglas mit getriebenem Silberdeckel, um 1840 105 475 Pokalglas, um 1835 45 476 Flakon, um 1830 38 477 Pokalglas, um 1840 20 478 Trinkglas, teilweise bernsteinfarbig, um 1830 40 479 Pokalglas, um 1840 26 480 Glas, um 1830 85 481 Trinkglas, rosa, um 1850 32 483 Desgl. 22 484 Flasche, blau, in Emailfarben, um 1736 26 485 Krügelglas, farblos 30 486 Henkelglas, um 1830 22 487 Desgl. 23 489 Pokal mit Ansichten von Teplitz, um 1870 20 490 Trinkglas, um 1840 25 492 Pokalglas, um 1850 22 493 Empireglas, farblos, um 1820 60 494 Trinkglas, farblos, um 1850 10 495 Flasche mit Glas, um 1860 26 496 Flasche mit Glas, um 1870 20 498 Trinkglas, 16