Seite iÖÖ Internationale Sammler-Zeitung Nr. II Wertsteigerung, die Daumier seitdem erfahren hat, mit sehr hohen Summen, war aber doch überrascht, als wahre Rekordpreise erzielt wurden. Den Anfang machten die Gemälde Daumiers, von denen „Don Quichotte und Sancho Pansa“, ein Bild von 56 cm Höhe und 84 cm Breite, von einem Ausrufspreis von 800.000 Frcs. auf 1,280.000 Frcs. hinauflizitiert wurde. Mit den Zuschlägen stellte sich das Gemälde auf 1,529.000 Frcs., ein Preis, wie er für einen Daumier bisher noch nie erreicht wurde. Ersteher war der Kunsthändler K n ö d 1 e r. Ein hei ßer Kampf entbrannte auch um „Die Wäscherin“ (49 : 33 cm), das mit 600.000 Frcs. ausgerufen und um 700.000 Frcs. von der Direktion des Louvre erstanden wurde. Das Panneau „Die Bilderliebhaber“ wurde von 400.000 Frcs. auf 640.000 Frcs. gesteigert; dagegen wurden „Die wandernden Musiker“ zum Ausrufspreis von 400.000 Frcs. losgeschlagen. Die „Auswanderer“ wieder brachten 285.000 Frcs.; „Die Advokaten“ erzielten 295.000 Frcs., „Die Verzeihung“ 380.000, ein „Wartesaal“ 300.000 Frcs. Außerordentlich hoch waren auch die Preise für Aquarelle und Zeichnungen Daumiers. An der Spitze marschierte das Aquarell „Der eingebildete Kranke“ (29 : 24 cm), das von 200.000 auf 400.000 Frcs. hinaufgetrieben wurde. Von den anderen Aquarellen ging „Während der Pause in der Comedie Francaise“ auf 255.000 Frcs., „Der Bajazzo“ auf 255.000 Frcs., „Der Schmied“ auf 180.000 Frcs., „Eine Unterhaltung der Advokaten“ auf 125.000 Frcs., „Die Ankündigung der Gaukler“ auf 200.000 Frcs., „Das Lied“ auf 202.000 Frcs., „Der Markt“ auf 131.000 Frcs., „Der Bilderamateur“ auf 150.000 Frcs. und „Zwei diskutierendeAdvokaten“ auf 269.000Frcs. Eine 379. 3(unsiauRtion Am 9. u. 10. Mai hielt das Wiener Dorotheum seine 379. Kunstauktion ab. In der Hauptsache han delte es sich um alte Gemälde und Kopien nach alten Meistern aus dem Nachlasse des ehemaligen Gouver neurs der Bodenkreditanstalt, Theodor R. v. Taus- s i g, die gut abgingen. Eine aus demselben Besitz stammende Sammlung von 95 Aquarellen, darstellend das Gebäude der Bodenkreditanstalt und Institute affilliierter Unternehmungen, wurde zurückgezogen. Für die Waffen zeigte insbesondere das Heeres museum großes Interesse; ein beträchtlicher Teil der Sammlung hat denn auch seinen Weg dahin gefunden. Nachstehend die erzielten Preise in Schilling: Alte Gemälde und Kopien nach alten Meistern. 3 Flämische Schule des 17. J. Die lustigen Zechbrüder 65 5 Nach Guercino. Königin Semiramis, der ein Bote den Aufruhr in Babylon meldet. Moderne Kopie 170 6 Italienisch, um 1700. Stilleben mit Myrthenstock, Granatäpfeln und Gemüse 220 7 Italienisch, um 1700. Stilleben mit Blumen und Süd früchten 220 8 Italienischer Meister, um 1720. Begegnung des Bacchus und der Ariadne auf Naxos 1100 9 Monte mezzano. Skizze zu einem Altarbilde 1400 11 Oesterreichisch, um 1780. Zwei kleine Landschaften mit Ruinen und Felsen 75 12 Magnus Prasch (Brasch). Fünf alte Panneaux 2100 13 Nach Rubens. Boreas entführt die Orcithyia 700 15 Nach Veronese. Jupiter und Antiope. Kopie von Paul Sprenger 85 16 Nach Rubens. Putten mit Fruchtgewinde 260 17 Desgl. Bathseba am Brunnen, den Brief Dacids erhaltend. Moderne Kopie 450 18 Süddeutsch, um 1750. Die Madonna verleiht einer Nonne eine Gnadenkette 40 Zeichnung „Incontemplation“ erzielte 61.000 Frcs., eine andere „Die junge Mutter“ 51.000 Frcs. und „Wartesaal dritter Klasse“ 85.000 Frcs. Von den Skulpturen wurde für eine Bronze, ein Bas-Relief „Die Auswanderer“ 40.000 Frcs. und für die zweite Bronze „Ratapoil“ 28.000 Frcs. bezahlt. Nach der Versteigerung der Daumiers nahm das Interesse ab, doch wurden immerhin für Monets „Eisstücke auf der Seine“ 125.000 Frcs. und für ein Bild von Jongkind 42.000 Frcs. erlöst. Eine Zeich nung von M i 11 e t, die für 6000 Frcs. angeboten wurde, ging mit 19.000 Frcs. fort, Delacroix’ Studie zum Ritter in dem Bilde „Der Giaur und der Pascha“ brachte 8600 Frcs., eine Zeichnung von Corot 3000 Frcs. Die Werke der alten Meister aus der Samm lung Bureau erreichten relativ niedrige Preise. Am besten schnitt noch eine Zeichnung von Watteau ab, für die ein Pariser Sammler 90.000 Frcs. erlegte. Man notierte weiters: G r e c o „Hl. Franciscus“ 61.000 Frcs., Aert van der Neer „W’ilder Zeitvertreib“ 53.000 Frcs., Aert de Gelder „Cincinatus“ 50.000 Frcs., O s t a d e „Der Winter“ 40.000 und Jan Steen „Eine Schlafende“ 38.000 Frcs. Für eine Zeichnung von Rembrandt „Sitzende Frau“ wurden 22.000 Frcs. gezahlt. Denselben Preis erzielte auch eine Zeichnung von Fragonard, während sich eine Zeichnung von Boucher mit 13.000 Frcs. beschei den mußte. Der Gesamterlös der Auktion Paul Bureau be trug 7V2, mit den Zuschlägen mehr als neun Millionen Francs, ein Ergebnis, wie es die Galerie Georges Petit an einem Tage nicht oft ge sehen hat. des ‘Doroffieums. Neuere Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Miniaturen. 21 Alt-Wiener Meister. Wirtshauszene mit zwei Hand werkern und zwei Soldaten 85 23 Van Bommel. Der Schreyersturm in Amsterdam 140 24 Brunner. Flußlandschaft mit Burgruine (Motiv vom Kamp). 80 25 Charlemont. Stilleben mit Blumen und chinesischer Puppe 160 26 Czernotzky. Stilleben mit Prunkgefäßen und Früchten 80 27 Darnaut, Blick vom oberen Belvedere auf Wien 130 30 Ludwig Fischer. Der Traunsee 30 32 F r i e d lä n d e r. Kartoffelschälendes Mädchen in einer Schmiede 250 33 F r i g e r i o. Der alte Zecher 55 34 G e 1 i b e r t. Vier Jagdhunde im Stall, Kohle 20 35 G i a r d i e 11 o, Motiv vom Golf von Neapel 120 37 G o e b e 1. Spanierinnen und Spanier am Brunnen 40 42 Haunold. Alte Häuser in Hallstatt 200 43 Ders., Gebirgslandschaft (Eseherntai bei Hallstatt) 220 47 Höhenrieder. Bauernknabe, Weihwasser nehmend 30 50 Keller-Reuttlingen. Bauernhof mit Gänse herde an einem Bache 480 55 K r e n n, Ansicht von Spitz in der Wachau 40 56 Ders., Ruine Hinterhaus bei Spitz in der Wachau 40 57 Kriehuber. Aquarellbildnis einer jungen Dame in Brautkostüm 500 60 Nach Makart. Der Sommer. Bez. Robert Häusler 750 62 Matsch. Stilleben mit Früchten, Blumen und einer antiken Statue. 250 63 Ders., Stilleben mit Rosen in einer antiken Steinurne 270 64 Mayburger. Große Hochgebirgslandschaft mit Herde im Vordergründe 200 67 Oesterreichisch, um 1830. Italien. Flußlandschaft 55 68 Mary Onken-Palme. Interieur mit Staffelei 170 69 Pariser Maler, um 1870. Zwei Hühnerhunde m. Wildente 40 71 Rochussen. Hirtenknabe an einer Steinmauer 45 76 Max Schödl. Stilleben mit Perlmutterkästchen, Nautilus- und Prunkbecher 1500