Nr. 22 INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG Seite 215 werden konnten, die sämtlich von Aberegg in den j Hodler-Bildes verpflichten, dessen Echtheit von Handel gebracht worden waren, jeden Eigentümer j einem Sachverständigen aufs genaueste nachprüfen eines direkt oder indirekt von Aberegg erworbenen zu lassen, Cine Jhisscn-«Auktion in Wien. Auch Wien hat seine sogenannte Russen-Auk- tion. Am 15. November bringt das Dorotheum Kunstgegenstände aus den Beständen des Lenin- g r a d-G o s t o r g, die für Rechnung der Handels vertretung der Union der . sozialistischen Sowjet republiken in Wien versteigert werden. Handelt es sich hier auch nicht, wie bei der Lepke-Auktion in Berlin, um eine Versteigerung großen Stils, so sind doch unter den 185 Objekten viele, die auch für den Sammler höherer Qualitäten nicht ohne Interesse sein dürften. Einen verhältnismäßig breiten Raum nehmen die verschiedenen Silberarbeiten ein. Wir finden da eine Anzahl süd- und norddeutscher Becher, darunter besonders einen Hamburger Becher aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, einen Liegnitzer Becher aus derselben Zeit, einen sehr hübschen Augsburger Kugelbecher aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, ferner einen schönen Deckelkrug mit eingesetzten Münzen um 1725 von dem Breslauer Goldschmied Thomas B ei 1 und eine Taufgarnitur aus vergoldetem Silber, Moskau um 1730. Weit überwiegend in Qualität sind die Bron zen und auch die Möbel, die uns im Rahmen dieser Versteigerung begegnen. Von letzteren sei nur auf die Nr. 147, ein kleines Arbeitstischchen auf vier kanneliierten, halbhohen Füßen, französisch um 1780, auf den sehr schönen Spieltisch aus politiertem Pa lisanderholz mit reicher Intarsia in Blumen (Nr. 140) und auf die beiden originell geformten Schreibtische (Nr. 118 und 139) hingewiesen. Von den Bronzen möchten wir in erster Linie die beiden, wahrschein lich von einem Feuerbock herrührenden, auf Mar morsockel montierten Fabeltiere, vergoldete engli sche Bronzegüsse um 1700 (Nr. 152), als dekorative Objekte ersten Ranges hervorheben. Aber auch die beiden Tulpen-Girandols (Nr. 149), die zwei Paare ausgezeichneter Wandappliken (Nr. 144 und 148), sowie die französischen Deckelvasen mit umlaufen dem Puttenfries (Nr, 146) und die zwei Räucherge fäße, französisch um 1800 (Nr. 142) verbinden Höch stes an dekorativem Aetjßeren mit feinster Zeichnung und sorgfältigster technischer Durcharbeitung. Eine Perle der Auktion bildet Nr. 151, das große Schokolade-Service aus Sevres-Porzellan, das einzige Porzellanstück der Kollektion, das in prunk vollster Aufmachung auf den Schönheiten seiner Bestandteile in allerfeinster miniaturenhafter Aus führung reich staffierte Landschaften mit französi schen Schlössern des ersten Kaiserreiches von der Hand des Jean Francois Robert, eines Schülers Demarnes, trägt und auch auf der Anbieteplatte von der Hand des Meisters signiert und datiert ist. Das Service, das unsere Abbildung (Fig. 2) zeigt, wird mit 2000 S ausgeboten werden.