Nr. 24
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 243
ist bekanntlich ein Sohn der Sächsischen Lausitz und am
22. Jänner 1729 in Kamenz geboren. Vom Jahre 1770 ab hat er
in Wolfenbüttel als Bibliothekar gewirkt und dort einen gro
ßen Teil seiner besten Werke vollendet, 1781 ist er in Braun
schweig gestorben. Die posthume Ehrung des großen Dichters
und Kritikers bildet den Auftakt zu einer großen Zahl von
Feiern im kommenden „Leasing-Jahr", Mittelpunkte dieser
Jahrhundertfeiern werden außer der sächsischen Heimat die
Erinnerungsstätten Braunsohweig und Wolfenbüttel sein, Die
letz genannte Stadt eröffnet am 20. Jänner die Gedächtnisaus
stellung „Lessing und seine Zeit”. Auf Anregung der Stadt
Braunschweig gibt das Reichsfinanzmimsterium einen Les-
sing-Taler heraus, dessen Entwurf von Professor Bosselt,
(Braunschweig), stammt.
(Altindische Plastiken und Gerätschaften.) Das Kunst
antiquariat Max Zie giert in Frankfurt a. M. erölfnete
in seinen Geschäftsräumen am 11. Dezemlbeir eine Ausstellung,
in welcher zaihlreiche Plastiken und Gerätschaften aus alt-
indisclhen Jaina-Tempeln der Radjputana (Holz, Bronze, Mar
mor), aus der Zeit von 1300 bis 1700 stammend, gezeigt wer
den. Die Besichtigung ist unentgeltlich.
MUSEEN.
(Ein Esperanto-Museum.) In der Nationalbibliothek in
Wien wird gegenwärtig ein Internationales Espe
ranto-Museum eingerichtet, das eine Sammlung der ge
samten Weltsprachenliteratur auf wissenschaftlicher Grund
lage werden soll. Zu Beginn des nächsten Jahres werden in
der Lesehalle der Bibliothek schon gegen hundert Esperanto-
Zeitungen aufliegen und mehr als tausend Esperantohücher,
Geschenke aus aller Welt, den Lesern zur Verfügung stehen.
Im letzten Ausweise scheinen zahlreiche Spenden auf, u. a.
solche aus Paris, London, Buenos Aires, Schanghai, Toulouse,
Tokio, Riga, Dresden, Antwerpen, Barcelona, Mainz, Phila
delphia, Wiesbaden, Budapest. Die österreichische Regierung,
die der Esperantobewegung überaus wohlwollend gegenüber
steht, hat mit der vollständig kostenlosen Ueberlassung der
erforderlichen Räume in der Nationalbihliothek der großen
Idee des Esperantismus einen unschätzbaren Dienst erwiesen.
(Hebbel-Briefe.) Das Hebbel-Museum in Wesselburen hat
eine bedeutsame Neuerwerbung gemacht: Aus dem Besitz
einer Enkelin Hebbels sind fünfzig Briefe von Elise L c n s i n g,
der Jugendfreundin Hebbels, in den Bestand dieses Museums
übergegangen. Das viel erörterte und viel umstrittene Ver
hältnis Hebbels zu Elise Lensing bekommt dadurch, mehr als
bisher, eine festere Basis.
, VOM KUNSTMARKT.
(Eine neue Bilderverkauismethode.) Aus Berlin wird uns
gemeldet: Der bekannte Berliner Kunsthändler Nierendorf,
der Inhaber der Galerie Neumann-Nierendorf, hat jetzt einen
neuen Verkaiufsmodus für Werke junger Künstler gefunden, Er
hat für die Weihnachtsmesse folgende Verkaufsmethode vorge
schlagen. Der Käufer bietet für Gemälde, Plastiken usw. selbst
einen Preis, Jeder Besucher der Kunstausstellung kann für ein
Werk, das ihm gefällt, ein Mindestgebot abgeben, das dem
Künstler mitgeteilt wird. Ist dieser einverstanden, so erhält
der Bietende hinnen einem Tage den Zuschlag, und der er
zielte Preis wird am Bild vermerkt. Nimmt der Künstler das
Angebot nicht an, so kann der Käufer ein anderes Angebot
machen oder ein anderer Künstler kann eine neue Summe nen
nen, Der Meistbietende erhält dann das Bild. Es bleibt also
ohne eine regelrechte Auktion der Sinn der Versteigerung
in der neuen Verkaufsmethode erhalten.
(Die Sammlung des Generalkonsuls Eisenmann.) Bei der
vom 8. bis 10. Oktober von Paul Grauipe in Berlin
durchgeifüihrten Versteigerung der Sammlung des Generalkon
suls Eisen mann (siehe die Nummern 22 und 23 der „Inter
nationalen Sammler-Zeitung") wurden schließlich noch erzielt
(in Marik):
Berliner Volkstypen.
1928 Herr Baron, kommen Se heran 70
1935 Junge, wat stoßt du denn mein' klenen Bruder . . 41
1937 Kann ick die Ehre haben? 35
1939 Kienstehliger Holzhauer 37
1946
1950
1961
1975
1985
2015
2016
2017
2018
2035
2036
2039
2040
2041
2042
2043
2044
2045
2046
2047
2048
2049
2050
2051
2052
2053
2054
2055
2056
2057
2058
2059
2072
2073
2074
2075
2076
2077
2080
2081
2085
2083
2085
Milchmädchen, das Wasser in eine Milchkanne
pumpt 61
Na Ochse! Sie blinda Kammermusikussen 40
Qui vive? Gott hab‘ er sich nich la vache! .... 65
Wenn er den Jungfernkranz singen will ...... 50
Berliner Dumm-Zeug 50
Lalla Rukh, Festspiel ; 60
Die lebenden Bilder bei Lalla Rukh 30
Beschreibung des Festes „Der Zauber der weißen
Rose" 60
Maskenanzüge zu Polterabenden und Bällen .... 200
Pesne, Kopie aus dem 18. J. Friedrich d. Große . 155
Bernh. Rode, Sammelband 150
Porzellan mit Berliner Ansichten.
Ansicht des Kreuzbergdenkmals 70
Ansicht von Ungers Buchdruckerei 60
Die Domkirche in Berlin 60
Ansicht des Zeughauses 100
Ansicht des Brandenburger Tores 50
Kgl, Schauspielhaus zu Berlin 50
Ansicht der Oberspree 70
Ansicht der Werderschen Kirche in Berlin 50
Das- Brandenburger Tor vom Pariser Platz aus . . 100
Das Schauspielhaus und der franz. Dom 100
Louiseninsel im Tiergarten 70
British Hotel 100
Alt-Berliner Haus mit Garten 30
Ansicht der Schulanstalt von E. Didier 40
Alter Dom mit Staffage 70
Marmorpalais bei Potsdam 00
Schloß auf der Pfaueninsel 105
Schloß Glienicke vom Wasser aus 105
Marmorpalais in Potsdam 60
Teller, Denkmal Friedrichs des Großen 100
Satz von 800 Tellern um 1840 285
Vase aus weißem Biskuit
Kaffeewärmer mit Ansicht des Marmorpalais in
Potsdam
Ei in Berliner Blau
Ansicht des Palais des Prinzen Carl
Ansicht der Werderschen Kirche
50
50
50
60
30
Lampenständer, um 1880 50
Bronzebüste-Garnitur, Friedrich d, Gr., Rousseau
und Voltaire 350
Blücher-Büste, Eisenguß 100
Stobwasser, Dose 00
Glasbild mit Ansicht des Alexanderplatzes . . . . 100
Stobwasser, Dose 100
(Versteigerung der Einrichtung von Schloß Ottensheim
a. d. Donau.) Bei der von uns schon gemeldeten Versteigerung
der Einrichtung von Schloß Ottensheim a. d. D. durch
die Kunstauktionshäuser C. J. W a w r a und Glückselig
(siehe Nr, 23 der „Internationalen Sammler-Zeitung") wurden
weiters folgende Preise (in Schilling) gezahlt.:
PORZELLAN,
119 Fruchtschale aus Porzellan, französisch, um 1810 . . 440
123 Flöte, Delft, Anf. 18. Jahrh 50
(24 Zwei große Biskuitfigiuren, Wien 110
125 Zwei Wandkörbchen aus Porzellan, Venedig, 19. J. . 50
126 Zwei weiße Porzellanbüsten, Wien, 18. Jahrh. . . . 540
127 Räuchervase, weiß, Fälschung 30
128 Kumme, Meißen, um 1750 280
129 Porzellanteller, Wien, 1793 120
130 Porzellankumme, China 140
132 Tiefe Schüssel, Wien, Ende des 18. Jahrh 25
133 Ciache-pot, weiß, Wien, um 1780 450
134 Flakon, weiß, Berlin, 18. Jahrh 80
135 Nadelbüchse in Form eines Wickelkindes, 19. Jahr
hundert 45
136 Räuchergefäß, Wien, um 1780 340
137 Rauch erg eif äß, Wien, um 1780 160
140 Zwei Miniaturvasen, Meißen, um 1860 35
141 Zwei Cache-pots in Rocailleform, Wien, um 1780 .
141a Einer ebenso
-41 b Ein Paar Weinkühler, Wien, um 1790
141 c Surtout, Wien, um 1780 9600
142 Porzellanschale, Wien, 1787 80
143 Porzellanschalen mit Untertassen, Wien, um 1820 . 350
144 Liegender Hund, Wien, um 1780 160
145 Tee-Service, mit Streublumen dekoriert. Der Aus
guß Saxe point 600
146 Miniatur-Blumentopf, Meißen, um 1770 30
147 Cache-pot, französisch, Ende des 18, Jahrh 120
148 Gedeckte Zuckerschale auf Bronzeguß. Als Deckel
kopf Rose. Imitation 120
149 Sechs Mokkaschalen mit Untertassen, Wien, Ende
des 18. Jahrh. 260