Seife 34 INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG Nr. 3 Dr. Hans Karl Krüger glücklich gelöst, weil Dr. Krüger weit über die Grenzen Europas hinaus als erstklassiger Fachmann und vorzüglicher Auktionsleiter gilt." (Antiquitäten und Gemälde alter Meister.! Am 25. und 26. Februar findet in Rud, L e p k es Kunst-Auctions-Haus, Berlin W, 35 eine Ver,Steigerung von Antiquitäten und Ge mälden alter Meister statt. Der Antiquitäteriteil ent hält einige Tapisserien, darunter einen italienischen Gobelin (Renaissance) mit der Darstellung eines Triumphzuges und einen großen Brüsseler Wandteppich der Rubenszeit. An Mö beln gelangen Arbeiten der italienischen Renaissance und des 17. und 18. Jahrhunderts zum Ausgebot, darunter gute Sitz möbel und verschiedene Kastenmöbel. Besonders weisen wir auf eine Reihe hübscher Kleinmöbel, Tische, Spieltische u. a. des 18. Jahrhunderts hin. Unter den Bronzen erwähnen wir die schönen Leuchter,krönen und Tischkandelaber aus Gold bronze mit Prismenbehang aus der Louis-XVI.-Zeit. Von Por zellanen kommen u, a. „Ungar und Ungarin“ aus der bekann ten Meissener Serie nach Kupferstichen zum Ausgebot. Von den Gemälden nennen wir Werke von Nicolas Maes, Jan Miense Molenaer, Zucarelli, schöne Stilleben des 17. Jahr hunderts, ein großes Seestück des seltenen Andries van Erd- velt, Porträts von Tischbein, Pieter Meert, Hennekyn, ferner Werke von Querfurt, Vroom, Nellius, Keirincx, Lambrechts, Bassano u, a. Der illustrierte Katalog 2024 ist durch Rud. L e p k es Kunst-Auctioms-Hans zu beziehen, (Kunstauktion in München.) Die Galerie Hugo Helbing in München eröffnet am 18, Februar mit der Versteigerung Oelgemälde neuerer Meister des 19. und 20. Jahrhunderts, aus dem Nachlasse eines rheinischen Sammlers mit Beiträgen aus nord- und mitteildeutschem Besitze ihr diesjähriges Aüktions- programm. Von der Münchener Schule sind zu nennen: Jul, Adam, Th. All, A, Braith — dieser mit einer großen Kompo sition — J, v, Brandt, F. v. Defregger, W. v, Diez — mit zwei Werken — Maria Kaspar F;il;ser, M. Gaisser. O. Gebier, mit zwei bedeutenden Werken, E. v. Grützner, H. F, Gude, N. Gysis, H. v. Habermann — dabei eine Arbeit aus 1873 ,— K. Haider, L. Hartmann, A, Hengeler, Hugo Kauft,mann — drei Bilder kleinen Formates — Herrn. Kauilbach, A. v. Ko walski, C. Kronberger — große Fassung zu den lustigen Wege lagerern — F. v. Lembach, A. Lier in verschiedenen Epochen — W. Löwith, P, Meyerheim, B, Piglhein, E. Rebling,er, Ed. Schleich d. Ä., Roib. Schleich, G. Schönileiber, Schräder-Velgen, C, Spitizweg — mit fünf Werken — T. v, Stadler, Friedr. Voltz — eine figurenreicbe Komposition „Austrieb aus dem Dorfe“ — u. a. m. Einer Gruppe von Künstlern muß hier ge meinsam Erwähnung getan werden,, reichen sie doch zum Teil noch in das 18. Jahrhundert hinüber und bilden gleichsam den Anschluß an die alten Meister. Es sind dies Joh. Faber, G. Ch. Gie.se, Stanislaus von Kalchreuth, Juli. Lange, E. L.ugo, Gh. Morgenstern, C. Rottmann und Alb. Zimmermann. Von Zeichnungen sind auch zu nennen Compte - Callix, Gustave Courbet — mit den berühmten „Holzfällern“ — E. Dargen, E. Delacroix, Th. Gericault, C. Pissaro. Zu diesem Auszug des Kataloges ist noch zu bemerken, daß es sich nicht nur um Namen prominentester Künstler, sondern auch um beste Arbeiten derselben handelt, Der illustrierte Katalog gelangt Anfang Februar zur Ausgabe. Preis Reichsmark 1.—. Nähere Auskünfte durch Hugo Halbing, München, Wagmüllerstraße 15. (Moderne Bilder.) Im Hotel Drouot in Paris hielten am 18. Februar die Herren Henri Baudoin und Fr. Max— Kann eine Auktion moderner Bilder ab, Es wurden dabei erzielt (in franz. Francs); Aquarelle, Zeichnungen, Pastelle, Nr. 2 B i 11 o 11 e, Schnee im Holland 120 Nr. 7 C alb et, Weiblicher Akt 1000 Nr. 8 Desgleichen 460 Nr. 9 Desgleichen . 480 Nr. 23 Guillaume, Vervollkommnung 300 Nr. 28 Lelbasque, Badende 410 Nr. 30 L e v e r d, Der Platz de la Concorde .... 340 Nr. 46 T ,h o r n ,1 e y, Herbst in der Umgebung von Nemours 205 Gemälde: Nr. 56 Ag utte, Stillleben 200 Nr. 59 B e r c h err e, Rast in der Wüste 320 Nr. 60 Breton, Rückkehr vom Markte 620 Nr. 61 Brown, Am Stalleingang 460 Nr. 64 Carpeiaux, Italienische Landschaft . . . 480 Nr. 65 Cazin, Landschaft 340 Nr- 67 C h i n t r e u i 1, Das Höllental 360 Nr. 72 D e v e r i a, Die Blumenpflückerin 300 Nr. 75 D u e z, Der graue Mantel 430 Nr, 84 Ho d e, Rouen 320 Nr. 90 M a d e 1 i n e, Der Garten 350 Nr. 92 iP e t i t j e a n, Schneelandschaft ...... 300 Nr. 93 P i c o u, Amor und Nymphe • . i 1020 Nr, 95 Rossano, Der Hafen 210 Nr. 100 Ziem, Junge Venetianerin 480 („Reichsverband Deutscher Kunstsammler".! Es hat sich in Berlin ein Verein gebildet, der den Zusammenschluß der Sammler aller künstlerischen Gebiete bezweckt, um deren ideelle und wirtschaftliche Sammelinteressen zu schützen und zu fördern. Dieser „Reichsverbiand Deutscher Kunstsammler will seine Ziele erreichen durch Ausstellung des Sammelbe- sitzes seiner Mitglieder und anderer Kunstgegen,stände, durch Nachweis von Gutachten und Empfehlungen an diese, durch Fühlungnahme und Verhandlungen mit Behörden und Hämidler- organisationen des In- und Auslandes, durch Feststellung, Sammlung und Veröffentlichung aller das Sammeilwesen be treffenden Handelsgebräuche, ferner durch Beratung in Fragen des Steuerwesens, der Ein- und Ausfuhr und durch Schaffung eines aus Händlern und Sammlern bestehenden gemischten Schiedsgerichtes, (Ein Lenbach-Bild um fünf Schillinge.) Aus Bukarest wird uns gemeldet: Ein hiesiger Antiquar erstand vor kurzem auf dem Trödlermarkt ein verstaubtes Bildnis um den Betrag von 125 Lei (etwa fünf Schillinge). Er kaufte das Bild um des schönen Holzrahmens wegen, der den Betrag wert war. Nach der Reinigung des Bildes zeigte es sich, daß es sich um ein Originalwerk Franz Lenbachs handle, das Kaiser Wilhelm I, darstellt. Dem Händler wurde bereits ein Be trag von 70.000 Lei geboten, doch will er das Bild nicht her geben. Vor kurzem erstand der Bukarester Bildersammler Vasile Damian ebenfalls auf dem Trödlermarkte um 200 Lei ein Oelbild. Das Bild wurde nach dem Kaufe gründlich ge reinigt und geprüft, wobei festgestellt wurde, daß es, wenn auch kein echter Rubens, so doch ein Werk eines R,u:bens-Schülers von hohem Werte, ist. Die belgische und englische Gesandtschaft in Bukarest sowie ein Pariser Antiquar haben Damian, der in seinem Privatberuf Zeitungs beamter ist, für das Bild bereits sehr hohe Beträge geboten, (Der amerikanische Kunstmarkt.) Ueber den bedauer lichen Umschwung, der sich in jüngster Zeit, hervorgemifen durch die finanziellen Verhältnisse in Amerika vollzogen hat, gibt Lothar Brieger in der „Vossischen Zeitung" ein anschauliches Bild. Er schreibt: „Wieder einmal ist eine Pariser Gemäldesammlung nach New York zur Auflösung gewandert, die Sammlung Desvigne. Und wieder hat es sich erwiesen, wie falsch der Glaube ist, daß in New York direkt die Ernte goldener sein dürfte als in Europa. Es gab auffällig geringe Preise, und es kann kein Zweifel bestehen, daß das Auktionsresultat an jedem europäischen Platz unver hältnismäßig besser ausgefallen wäre! Von den Spesen gar nicht zu reden . , . Wiederum hat sich die Erfahrung bewährt, daß der amerikanische Kunsthandeil im eigenen Lande, wo ihm nicht unlimitierte Aufträge weiteren Spielraum lassen, außerordentlich vorsichtig ist, und daß er als kompakte Masse der Preisbildung gegenüber retardierend wirkt, Nehmen wir zunächst französische Kunst: Ein signiertes Aquarell von Renoir wurde mit 45 Dollar bezahlt, eine Landschaft von Harpignies, Federzeichnung, mit 30 Dollar. Eine Bleistiftzeichnung von Millet mit 40 Dollar, ein Aquarell von Pissaro mit 70 Dollar. Für ein Oelgemälde von Sisley, eine Landschaft mit Figuren, gab es 150 Dollar, für einen Mädchenkopf von Ingres (Oelgemälde) ganze 30 Dollar. Verhältnismäßig hoch wurde Dauhigny ge wertet, eine alte Vorliebe der Amerikaner; für dias eine Bild gab es 160 Dollar, für das andere 400 Dollar, iEin Herren bildnis von P e s n e erzielte 160 Dollar. Auch den alten Bil dern gegenüber zeigte sich der amerikanische Markt recht zurückhaltend; der überhaupt höchste Preis dürfte, soweit wir sehen, in 4100 Dollar für eine dem Raffael zugescihrieibene Madonna bestanden haben. Nun muß allerdings zugageben werden, daß die alten Bilder der Sammlung mittlere Ware waren, und daß sich über ihre Zuschreibungen mancherlei sagen läßt. Die Zeit, in der man unsichere Bilder irgendwie ein bißchen literarisch nach Amerika propagieren und dann dort unteribriingen konnte, ist endgültig vorüber. Im Gegenteil, die allen amerikanischen Sammler versuchen vergeblich aus ihren einheimischen Auktionen jetzt das wieder billig los zu werden, was sie einmal früher in der ersten Sammler.freuide erworben haben. Aber darüber, daß der Markt für neuere europäische Malerei in Amerika äußerst schwierig geworden ist, dürften wir uns überhaupt nicht mehr täuschen. Hier ist die einhei mische Malerei in so breiter Front vorgedrungen, und hat sich geschäftlich so stark entwickelt, daß die Aussichten ständig ungünstiger werden.“