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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 16
31 Desgl 39
34 Runde Tabatiere, Louis XVI., Sc'hildkrot, Miniature
von Dumont 39
35 Schildkrot-Schreibzeug, Louis XVI. . 50
36 Kleines EMenibeinköfferohen im gotischen Stil mit
Figuren 29
38 Miniature von Cosway, Amor mit Taube 60
39 Miniature von J. Smart, Admiral Robert Moniagu • 37
Runde Goldtabatiere (Dublin 1780) 39
48 Kassette, Louis XV, Dauphin 44
49 Altenglische Kassette in Vasenform mit Uhr .... 44
50 Ovale Tabatiere 99
51 Goldene Tabatiere, Louis XVI., mit Emailplakette ■ 144
53 Goldene Tabatiere mit braunen Achatmedaillons . ■ 73
54 Doppelkassette, Gold mit Diamanten, Louis XV. . ■ 84
55 Gürtelkette und Etui, Louis XV.
59 Tabatiere, Louis XV., mit Dekor, Häuser und Blatt
werk . . •
60 Desgl
63 Topf und Sauciere aus Gold, von Canton
64 Emailkassette, Battersea, mit Landschalt
Kunstgegenstände und Möbel.
26 Zwei chinesische Jardinieren, lamille verte, Epoche
Kang-Hi
99 Altenglischer Tisch
Moderne Bilder,
90 W. Leader, Abend und Morgen auf der Themse . 46
139 J. Scherrewitz, der Pflug 50
Altes Silber.
54 Speiseservice mit getriebenem Rand 574
65 Topf, Charles II., mit Wappen 473
66 Napf mit Deckel, Charles II. (1674) 391
89 Salzfaß in Glockenform, Silber, vergoldet, James I. . 695
112 Gotischer Topf mit Deckel, Lüneburg, XVI. J. . . . 400
113 Deutscher Topf mit Deckel, XVI. J 300
Kunst, geijä eins 4 ä',nde ujnd Möbel. •
26 Schreibtisch, Mahagoni, Stil Louis XVI. 81
27 Franz. Kabinett, Stil Louis XVI 81
27 Franz. Kabinett, 16, J., mit Emblemen der vier
Jahreszeiten 105
101 Zwei Tabouretts, Mahagoni, Chippendale 50
136 Drei Panneaux, Tapisserie, Mortlake, Geschichte von
Hero und Leander 75
137 Flämische Tapisserie, 16. J., Alte Kavaliere .... 152
139 Drei Mortlake Panneaux, Geschichte des Diogenes . 357
Alte Gemälde.
3 K. du Jardi n. Porträt des Grafen Egmont ... 54
20 J. Dowman, Porträt der Lady Charlotte Villiers . 105
39 F, Guar di, Insel bei Venedig 105
40 Desgl. 36
51 Tintoretto, Porträt eines Mannes in .schwarzem
Kleid 94
72 Jan van Osta.de, Inneres einer Scheune 63
74 Ec de Siena, Tryptichon mit Madonna, Kind und
Heiligen 131
100 G. P. Panaini, Römische Ruinen 42
142 Guar di, Dogana und Santa Maria delle Salute,
Riallo, Venedig 115
123 Zwei Ansichten von Venedig 73
132 Grenze, Porträt eines jungen Mädchens 294
133 i. a n c r e 5, Ländliche Feste 68
134 Bartholomäus Zeit'blom (Ulm), Heil. Georg mit
Drachen 52
157 H. Rigaud, Porträt Ludwig XIV 44
Ein JUtarbild von Jlntonello da Messina.
Mit der Wiederauffindung und Zusammenfügung
eines Teiles der bisher verschollenen Bruchstücke
des Altarbildes der venezianischen Kirche San Cas-
siano von A. n l o n e 11 o da Messina ist das an
Meisterwerken ersten Ranges wahrhaftig nicht arme
Kunsthistorische Museum in Wien wiederum
um ein hervorragendes Bild bereichert worden.
Der große sizilische Quattrocentist hat die Er
gebnisse der Tätigkeit niederländischer Maler in
Süditalien als befruchtendes Element mit nach Vene
dig gebracht. Die Legende wollte aus ihm ja gerade
zu einen Schüler Jan van Eycks machen. Die Altar -
lafel, die er für die unscheinbare, in der Nähe des
Rialto gelegene Kirche San Cassutno gemalt hat, ist
zu Beginn des 17. Jahrhunderts aus der Kirche ent
fernt und zersägt worden. Fünf Bruchstücke gelang
ten in die Sammlung des Erzherzogs Leopold
Wilhelm von Habs,bürg nach Brüssel, die einen
der Grundstöcke der jetzt im Wiener Kunsthistori
schen Museum vereinigten babsburgischen Sammlun
gen bildet. Das Mittelstück, eine thronende Madonna
mit dem Jesuskind, wurde bereits vor fünfzehn Jah
ren von spätem Uebermalungen befreit und hing bis
her als einziger erhaltener Ausschnitt des eine Santa
Conversazione darstellenden Gemäldes im Museum,
während die übrigen Stücke als verschollen galten.
Vor kurzer Zeit hat nun der Konservator Doktor
Buschbeck in den Speichern des Kunsthistori
schen Museums zwei weitere Teile des Gemäldes
aufgefunden, die sich mühelos an das Mittelstück an-
fügen ließen. Die Teile, die in halber Höhe des Mit
telstücks abgeschnitten sind, stellen zwei weibliche
und zwei männliche Heilige dar, von denen einer im
Bischofsornat, der andre in der Ordenstracht eines
Dominikanermönchs wiedergegeben ist. Aus einer
Rekonstruktionszeichnung geht hervor, daß auf dem
ursprünglichen Bild zu seiten der Madonna je vier
Heilige standen, und zwar als äußere Rahmenfiguren
links ein heiliger Georg, rechts ein heiliger Sebastian.
Der Oberkörper dieses Sebastians ist übrigens be
merkenswerterweise in einer ebenfalls im Besitz des
Wiener Kunsthistorischen Museums befindlichen
Kopie von Teniers d. J. erhalten. Danach muß die
Gestalt des jugendlichen Märtyrers einen bewegtem
Umriß gehabt haben als auf dem bekannten, den
selben Gegenstand darstellenden Bild der Dresdner
Galerie.
Das Gemälde (das von R. Wilde im Jahrbuch
des Kunsthistorischen Museums, neue Folge, 3. Band
veröffentlicht worden ist) ist von einer so vollkomme
nen Schönheit, daß es selbst in seinem fragmentari
schen Zustand zu herrlichster Wirkung kommt. Bei
aller Schärfe und Deutlichkeit der Einzelheiten, wie
sie durch die niederländischen Anregungen Antonel-
los bedingt sind, hat es doch ganz den großen, stillen
und feierlichen Zug des südlichen sakralen Reprä
sentationsbildes. Die juwelenhafte Pracht der Farbe
ist selbst, innerhalb der venezianischen Malerei der
Frührenaissance nicht übertroffen. Zu allem kommt
noch der männliche Ernst in der Charakterisierung
der Personen, der kaum etwas von der Verträumt
heit venezianischer Heiliger zuläßt, vielmehr die be
deutende Gesinnung des ausgezeichneten Bildnis-
m.alers Antonelk) verrät. Der Kopf des bischöflichen
Heiligen ist von einer fast Dürerschen. Ausdrucks
gewalt.
Bei dieser Gelegenheit sei vermerkt, daß sich
das wundervolle Triptychon Antonellos im Museum
von Messina, die Madonna mit den Heiligen Gre
gor und Benedikt, in einem wenig erfreulichen Zu
stand befindet. Bei der verhältnismäßig geringen An
zahl der Bilder des entwicklungsgeschichtlich sehr
bedeutsamen Künstlers ist die sorgfältige Erhaltung
oieses Monumentalwerkes von größter'Wichtigkeit.
Dem Wiener Kunsthistorischen Museum gebührt für
seine vorzügliche Arbeit bei der Wiederherstellung
des Wiener Bildes die uneingeschränkte Aner
kennung,