Internationale
V. b. b.
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Norbert Ehrlich
23. Jahrgang Wien, 15. August 1931
Nr. 16
■ "irrig-—ffil
Inhalt
Seite
Bewegbare Wandmalerei. Von Max Roden
(\)0ien) 169
Die Sammlung des Grafen Moltke 171
Berichte aus London 171
Ein Altarbild von Antonello da Messina - . .172
Graphik-Auktion bei Hollstein & Puppel • . 173
Vorläufer der Briefmarke. Von Dr. Schmidt-
Lamberg (Berlin) 173
Ei
Seile
Chronik (Bilder, Medaillen, Philatelie) . . • 175
Verschiedenes 175
Museen 175
Vom Kunstmarkt 176
Ausstellungen 176
Auktionen 176
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Sittengeschichte der Nachkriegszeit, 2 Bände, von
Magnus Hirs ch feld, pro Band
Gefilde der Lust
Bilderlexikon der Erotik, 4 Bände, pro Band • . .
Brautnacht
Flucht aus dem Ehebett
Weib als Sklavin
Das üppige Weib
Das feile Weib
Das lüsterne Weib
Das grausame Weib
Das lasterhafte Weijb
F-uchs Sittengeschichte, jeder Band
Liebesmittel, von Magnus Hirschfeld
Van de Velde, Vollkommene Ehe
,, „ ., Abneigung in der Ehe
,, ,, ,, Fruchtbarkeit in der Ehe
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Sittengeschichte von Paris
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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Norbert Ehrlich
23. Jahrgang Wien, 15. August 1931 Nr. 16
bewegbare Wandmalerei *
Von Max Roden (Wien).
Vor einigen Jahren noch konnte Faistauer, der
inzwischen Verstorbene, sagen, das Tafelbild habe
vor dem Fresko den wesentlichen Vorzug der Be -
weglichkeit voraus, und er legte damit eine Situation
fest, die über weite Zeitstrecken Geltung gehabt
hatte. Schon ein Lust rum aber nach seiner großge -
arteten Freskoschöpfung im Salzburger Festspielhaus
ist, für die kommenden Epochen, die Wandlung er -
folgt: das neue Fresko ist bewegbar. Und es ist nicht
ohne Zusammenhang mit dem neuösterreichischen
Freskenmaler großen Formats, der Faistauer war,
und; dem auch St. Peter und die in nächster Nähe
Salzburgs gelegene Morzger Kirche die erwünschte
Gelegenheit boten, sich als den zeitgemäßen Fort -
führer der österreichischen Vergangenheit zu geben,
daß das neue Fresko von Salzburg aus seinen Weg
nimmt. Vom unmittelbaren Zusammenhang wird noch
gesprochen werden, vom mittelbaren zu reden er -
scheint nahezu überflüssig, Salzburg, die wundervolle
Stadt, gehört, auch in Beziehung auf die Werke der
bildenden Kunst, dem Norden und dem Süden an;
tief ins Deutsche reicht das Italienische hinein. Die
Straße spielt die südlichere Rolle; das Haus öffnet
sich ihr bereitwilliger; seine Mauern tragen frohen
Sinnes farbige bildhafte Darstellungen, Vor zwei -
hundert Jahren schuf Ebner die Fresken der „Pferde -
schwemme“; sie sind Ausdruck einer andern Zeit
und eines gesonderten Gefühls, Zeugen jedoch des
gleichen Geistes.
Salzburg, die Festspielstadt, ist der rechte Boden
für die Vorführung der bewegbaren, der versend -
baren Wandmalerei, In diesen Tagen, wo sich an
diesem Ort Menschen der fünf Kontinente zusam -
menfinden, musische Menschen, ist die Weltpremiere
des neuen Freskos zeitgerecht. Der Platz, wo eine
Werkgemeinschaft bedeutender Maier das in diesem
Sommer Geschaffene ausstellt, ist der an der Mönch -
bergstiege gelegene Teil des Festspielhauses, der die
Offene Reitschule heißt. Reinhardt führt hier, unter
freiem Himmel, den „Diener zweier Herren“ auf.
Natur und Kunst in einem sind die Felsarkaden, die,
Werk des frühen 17, Jahrhunderts, zwei Seiten des
Hofes umziehen. Die andern zwei begrenzen die von
Holzmeister erneuerten Räume des nunmehrigen
Festspielhauses. Unterhalb der Arkaden und an der
anschließenden Außenmauer des Stadtsaales sind, in
* Der geschätzte Verfasser stellt uns in liebenswürdiger
Weise den Vortrag zur Verfügung, den er am 7, August im
Wiener Rundfunk gehalten hat.
diesem Monat August, die Fresken angebracht. Hier
haben sie nicht nur sinngemäß zu wirken, sie müssen
in Luft und Senne und Regen und Sturm eine Dauer -
haftigkeit erweisen, die sich allerdings nur auf wenige
Wochen erstreckt, die aber auch in Schnee und Eis
zu bestehen hat und die für Jahrtausende wird Gel -
tung haben müssen.
Bewegbare Wandmalerei, das ist anscheinend
ein Widerspruch, Er löst sich dein, der von der neu -
en Form erfährt, die der Salzburger Maler Albert
Urban dem Fresko gegeben hat, unterstützt von Her -
mann Dietrich von den Duroma-Edelputz-Werken in
Grödig bei Salzburg. Bisher war das Fresko, und es
war seines Daseins Wesen, upd es .war schöner Vor -
zug und betrübender Mangel zugleich, an die Stätte
des Entstehens gebunden. Nun ist es freizügig ge -
worden, ist von der Hinterlage gelöst und ihr den -
noch so sehr verbunden, daß sie in inniger Sehnsucht
nach einander verlangen. Nun ist keine Wand der
Welt einem. Maler unerreichbar, das Wort von der
Entfernung, die kein Hindernis kennt, ist wieder ein -
mal wahr geworden, es hat die neue Beziehung in
der neuen Kunstübung der Wandmalerei gefunden,
und im Atelier irgend eines Erdenwinkels kann für
jeden erdenklichen Ort, für alle Anlässe und für
jeden Zweck ein regelrechtes Wandbild geschaffen
werden, das, ohne Gefahr für die künstlerische Ar -
beit, über beliebig weite Strecken befördert, das der
fernen und der fernsten Mauer eingefügt werden
kann. Es sei, da alles erwähnt sein will, nicht als
eine Geringschätzung künstlerischen Gehaltes oder
Wertes empfunden, wenn die Möglichkeit zugegeben
wird, in Zukunft soundsoviele Quadratmeter Fresken
für den Markt des Inlands oder für den Export be -
reitzustellen, Der Gefahr der Merkantilität ist leicht
zu begegnen: die Qualität hat gewahrt zu sein.
Eine andere Gefahr auch ist gebannt. Die Ab -
sonderung des Freskos von der Wand läßt es gesund
bleiben und längstlebig sein; es ist vor dem chemi -
schen Tod gefeit; isolierbar, unvergleichlich besser
als einst durch eine Pechlage, bleibt es von Durch -
feuchtung und Zersetzung frei. Das alles gehört zur
Urbanschen Erfindung, die auf eine A.eußerung Faist -
auers zurückgeführt werden kann. Hatte dieser, in
seiner Abhandlung über das Fresko, den Wunsch des
Schaffenden, mit dem Bildwerk lange zu dauern, als
die Ursache angegeben, die ihn das Tafelbild statt
des Freskos malen lasse, so ist nun, mit der gesicher -
ten Existenz des Freskos, die lange Dauer gewähr-
Seite 170
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 16
leistet, Die Klage erweiterte sich, als im Münchner
Glaspalast, in dem unselig gewordenen, vor einigen
Jahren eine Ausstellung-war, die Fresken vorführte.
Im Gespräch mit Urban bedauerte Faistauer das mit
dem Ende der Ausstellung verknüpfte Ende der
Wandgemälde. Das war die entscheidende Anregung,
und was nun folgte und sich über mehrere Jahre hin -
zog, war schwer und drückend an Arbeit, bis zu
jenem glückhaften Zeitpunkt, der des Finders und des
Erfinders Einfall in sich trägt. Die mühevolle Durch -
arbeitung des Einfalls ist das Selbstverständliche,
und so war es auch hier. Im Juli des vorigen Jahres
konnte Urban mit Dietrich, der die praktischen und
die finanziellen Mittel und seine Fachkenntnisse zur
Verfügung stellte, die ersten gültigen technischen
Versuche machen, die die rechte Zusammensetzung
des Materials betrafen und die auf die gute Ablös -
barkeit vom Mauerwerk und auf die einwandfreie
Isolierung ausgedehnt wurden. Es ging um die Her -
stellung einer Kalkmörtelplatte aus Kalk, Quarzsand
und Marmorsand in verschiedener Körnung und Fär -
bung in der Größe von etwa einem Quadratmeter,
die nicht zu dick sein und nicht brüchig werden durfte
und die ein mehrstündiges Bemaltwerden in den noch
feuchten, ungebundenen Mörtel zu ermöglichen hatte.
Im Mai endlich war das Ergebnis da: Plattengröße 90
zu 90 Zentimeter bei etwa 2Vü Zentimeter Stärke.
Diese armierte, dreifach geschichtete Kalkmörtel-
platte wird nach dreiwöchiger Abbindung auf der
Rückseite mit einem Isolierungsmittel bestrichen, das
der Zerstörung den Weg verschließt.
V'or knapp drei Monaten also erst konnten die
Künstler ans Werk gehen. In Grödig, am Fuße des
Untersbergs, in den weitläufigen Räumen der ehe -
maligen Brauerei, wurden die Ateliers eingerichtet,
und zum erstenmal in der Schaffensgeschichte werk -
ten, frei von allen Unzulänglichkeiten und Gefahren
des Gerüsts, wie über dem' Reißbrett oder vor der
Staffelei, Maler ihre Fresken. Jedem wurden sechs
der sogenannten Dur - Fresko - Platten zugewiesen.
(Beliebig viele können zu einem Bild zusammenge -
fügt werden.) Mit Erdfarben, die mit klarem Kalk -
wasser angerieben worden waren, wurde auf dem
noch feuchten Putz gemalt. Unter den Künstlern, die
die Premiere vorbereiteten, sind solche, die früher
schon, in Entwürfen oder in voller Ausführung, Wand -
bilder geschaffen hatten, und solche, die sich zum
erstenmal mit dem Freskenmalen befaßten. Es be -
arbeiteten die Platten: die Wiener Harta, Hauser,
Huber, Kitt, Mayer-Marton, Merkel, Pauser, Planckh,
Schatz und Zülow, die Salzburger Jung, Graf Sch.aff-
gotsch und Urban, der Grazer Silberbauer, der Pas-
sauer Worten und der Münchner Burkart, Sie alle
leisteten Gutes und Bestes, jeder auf seine Art und im
bevorzugten Darstellungsgebiet, Der eine setzte die
menschliche Figur monumental hin, der andere die
Landschaft, dieser baute bukolisch-idyllische Szenen
auf, jener geriet ins Gehäuft-Bildhafte und ein ande -
rer, den immer zur Diskussion stehenden Gegensatz
für sich und in seinem Sinne entscheidend, neigte
sich dem Dekorativen zu. Die Mannigfaltigkeit des -
sen, was in der Ausstellung zu sehen ist, besteht zu -
recht: das Ausgestellte wendet sich an den vielfälti -
gen Geschmack; wesentlich ist, daß der Rang der
Künstler, die in der Grödiger Werkgemeinschaft sind,
unbestritten ist.
Der künstlerischen Vollkommenheit muß sich die
technische gesellen: allen Anforderungen hat Genüge
zu geschehen. Dann wird die Salzburger Ausstellung
der bildenden Kunst werden können, was Carry
Hauser von ihr verlangt: erstes Signal, Weckruf der
wiedererwachten Malerei, Die technische Vollkom -
menheit ist da, und zwei besondere Eigenschaften der
Dur-Fresko-Platte sind hervorzuheben; die Einbau-
möglichkeit selbst in Beton, daher die allgemeiner
Verwendbarkeit, und die Einfügung in gewölbte
Mauerteile, da jede Abweichung der armierten Platte
von der Ebene berücksichtigt werden kann. Im
Sprung wurde erreicht, was zweifellos Jahrtausenden
Wunsch, war. Und dazu die Unzerstörbarkeit! Der
ältere Plinius gab Rezepte und Verhaltungsmaß -
regeln, Leonardo aber, der andere Alleswisser, der
stets Vorsichtigbesorgtberechnende, ließ dennoch, im
Refektorium von Santa Maria delie Grazia das Not -
wendige außer acht, und überdies wurde das mit Oel-
farbe auf die Mauer gemalte Abendmahl in den kom -
menden Jahrhunderten barbarisch behandelt.
Das neue Fresko m u ß, will es verlorenes Ter -
rain zurückgewinnen und neues erobern, vorzüglich
gerüstet in den Kampf ziehen, Kampf — das ist keine
Phrase. Die Baukunst unsrer Tage lehnt — prinzi -
piell betrachtet — das Bild ab. Nicht aus ursprüng -
licher Abneigung und nicht immer aus Gleichgültig -
keit. Der Kampf wurde nicht leichtfertig heraufbe -
schworen, und — es ist so in allen Entwicklungs -
stadien der Kunst — nicht die Willkür führt ihn. Das
muß gerechterweise gesagt sein. Hier geht es nicht
nur um das Ansehauen oder Nichtanschauen von
Bildern, es geht, letzten Endes, um Lebens- und um
Weltanschauungsfragen. Eben deshalb aber muß alles
getan werden, um aus dem Kampffeld zu beseitigen,
was der Annäherung und dem endlichen Frieden hin -
derlich ist. Das kubische Betonhaus mit den glatten,
kahlen Wänden hat sich mitunter auch entgegen -
kommend gezeigt; es sei nur auf zwei Tatsachen ver -
wiesen: auf Kandinskys abstrakte, auf Ozenfants
puristische Bestrebungen, denen ein rechtes Ver -
ständnis entgegengebracht wurde. Wogegen sich ein
Teil der Ärchitektenschaft wehrt, ist: das Unzusam -
menhängende von Bild und Raum. Das Rahmenbild
darf nicht eine aufgeschwemmte Insel im Meer der
Zimmerwand sein. Das Rahmenbild zunächst wird in
Acht und Bann getan. Der Maler, als der Betroffene,
empfindet die Zurückweisung schwer. Der Maler —
und das gilt auch für den Graphiker und für den Bild -
hauer, dort wo sie mitbetroffen sind — stets aufs
Neue geboren, aus psychischen Urgründen Vordrin -
gen d in den Schaffensbereich, kann den Widerstand
gegen seinen Mitteilungsdrang nicht recht begreifen.
Nicht begreifen, daß sich die Architektur, Mutter
aller Künste, gegen ihre Kinder wende. Nicht be -
greifen, daß Tatsächlichkeiten, und seien sie selbst
Notwendigkeiten von heute, nicht durch neue Mög -
lichkeiten beseitigt werden könnten. Er empfindet
die Vereinsamung der Künste als eine Gefahr vor den
Kunstfreunden, und er reicht dem Architekten die
gute, brüderliche Hand. Da er, Nietzsches Wort fas -
send, nicht nach seinem Glücke, da er nach seinem
Werke trachtet, will er den Frieden, der dann erst
recht, und nicht nur ihm, Glück brächte. Denn jener
I eil des Glücks, der das Schaffen in Ruhe und im ge -
sicherten Kreise bedeutet, ist heute rar geworden.
Der Streit um die Wand ist durchschrillt vom Diskant
der Verelendung der Wirtschaft.
Der Gegenmaler darf nicht gezüchtet werden.
Die Menschen, denen,, wie dem Maler, ein starker
Schautrieb eingeboren ist, rufen zur Befriedigung
ihrer Sehlust, das Bild auf den Plan, und zunächst
auf den Plan der leergewordener: Wand. Hier nun,
hier, setzt der aktualisierte Kampf ein. Und da er
sich aus dem Wert des Kampfmittels entscheiden
wird, zeichnet sich zweifellos der Sieg des Malers
vor. Die bewegbare Wandmalerei, das neue Fresko,
eben das Urban-Dietrichsche Produkt, gehoben aus
Nr. 16
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 171
dem künstlerischen Vermögen hervorragender Maler,
ist bereit, den Aspekt des Zimmers im zeitgerechte -
sten Haus zu wandeln. Das neue Bild, der Wand ein -
gefügt, erstarrt, bei aller formalen und koloristischen
Lebendigkeit, zu einem Teil ihrer selbst, geht, Stück
ihres Wesens geworden, mit ihr in alle Zukunft ein.
Und ist dennoch nicht dem Verfall des Hauses ver -
fallen, ist aus der Rahmenwand lösbar, überdauert,
ohne sich göttlichen Bestehens vermessen zu wol -
len, das Unzulänglich-Vergängliche, hebt sich sicher
aus dem Zeitraum seines Entstehens in die Raumzeit,
von der wir, gerade in unseren Tagen, hören, daß sie
der Ausdruck der Ewigkeit sei.
Unklares Denken führt zu unklaren Ergebnissen.
Der Kampf gegen das zeit- und empfindenfremde
Ornament, mit begeisternder Vehemenz von Adolf
Loos eingeleitet und vorgetragen, darf nicht mißver -
standen und auf ein neutrales Gebiet verschleppt
werden, darf nicht zum Bildersturm ausarten. Fal -
sches, schabloniertes, gar verfehlt angewandtes Or -
nament hat nichts mit dem rechten Bild, als dem be -
seelten Ausdruck des echten künstlerischen Tem -
peraments, zu tun. Man beachte, daß hier nicht nur
Aesthetischem das Wort geredet wird. Im Maler, wie
in dem andres Schaffenden, haben auch der Arzt und
der Priester Raum, und das Bild hat die Fähigkeit,
zu heilen und zum Innersten und zum Höchsten zu
führen. Kein Wort gegen die nur zu sehr berechtig -
ten. Einwände des Architekten gegen eine Aus -
schmückung des Raumes, die der Gegenzeitgemäß -
heit, dem Gegengeschmack, der Gegenkultur ent -
stammt! Mehr als ein Wort, herzlich und vernünftig
gesprochen, für das erneute Zusammenwirken von
Architekt und Maler! Die Zweckgebundenheit in
Ehren, in noch höheren aber die Versenkbarkeit aller
Kunst in sich und die des Menschen in sie!
Dies alles ist nicht gegen die Zeit gesagt. Wie
das Zeitbedingte hier und dort zum Ausbruch drängt,
da es in der Luft liegt, wie die gleiche Erfindung, die
gleiche Entdeckung zur gleichen Zeit an verschiede -
nen Orten gemacht werden kann, so ist auch das
innige Gefühl, die bildenden Künste wieder zu herz -
licher Gemeinschaft zusammenzuführen, nicht ver -
einsamt geblieben. Werkgemeinschaften tun sich auf,
und es ist noch nicht lange her, daß sich, im Reich,
angeregt durch Bruno Pauls ,,Bildende Kunst- und
Baukunst-Abteilung" auf der Berliner Bauausstellung,
die Vereinigung der ,,Maler und 'Bildhauer am Bau"
gegründet hat.
Allerdings: die Einheit von Wand und von
Wandbild muß wirklich erreicht sein. Nicht ein un-
gerahmtes Rahmenbild, ein zur Wand gewandeltes
Wandbild sei vor dem Beschauer!
Die Sammlung des Srafen «!Moltke.
Aus Kopenhagen wird uns geschrieben:
Die vom Auktionshaus V. Winkel & Ma -
gnussen durchgeführte Versteigeiung der berühm -
ten Gemäldesammlung Graf Moltke, deren Be -
stand mit wenigen Ausnahmen (Neuerwerbungen,
des späten 18. Jahrhunderts und Widmungen an das
Museum in Kopenhagen) seit dem Jahre 1756 unbe -
rührt geblieben ist, ergab, wie vorauszusehen war,
sehr hohe Preise, da es sich um Objekte von inter -
nationalem Werte handelte. Das Gesamtresultat für
die 150 Gemälde, deren Schwergewicht bei den
Niederländern des 17. Jahrhunderts lag, betrug an -
nähernd 6 9 0.0 00 Kronen. Den Höchstpreis mit
107.000 Kronen erreichte eine signierte, 1652 datierte
„Waldlandschaft“ von Meindert Hobbema; es
folgte mit 69.000 Kronen der „Satyr mit dem Früch -
tekorb" von Rubens, von Dr, R. Oldenburg
als das beste Exemplar dieser in verschiedenen
Varianten vorhandenen Komposition (in Dresden, im
Haag usw.) bezeichnet.
Unter den, holländischen Landschaftern wurde
Jacob van Ruisdael am höchsten bewertet; die
vier Flußbilder, auf denen das Motiv der Wasser-
schnelle :n verschiedenen Etappen gegeben ist, wur- I
den mit je 19.000, 22,200, 26.000 und 35.100 Kronen |
gekauft. Mit 19.000 Kronen wurde ein „Kücheninte -
rieur“ von David T e n i e r s d. J. bezahlt, mit 17.300
Kronen eine ebenfalls datierte (1642) und signierte
„Flußlandschaft" von Jan van Goyen,
, Unter den wenigen —- nicht niederländischen —
Werken der Sammlung Graf Moltke wurden zwei
reizende Kinderbildnisse von Gr e uze, die Töchter
des Meisters, signiert und datiert 1766, mit 23.000
und 25.200 Kronen gut bezahlt. Das Kunstmuseum in
Kopenhagen erwarb um 23.400 Kronen eine signierte
Hafenansicht von Hendrik D u b b e 1 s und um 3500
Kronen ein Gemälde von Pieter Last man „Der
Engel erscheint dem Tobias.“
Die anschließend daran versteigerte Gemälde-
und Graphiksammlung Rosenorn-Lehn brachte
den Höchstpreis für eine „Galante Szene im Garten"
von Nicolas L an er et mit 21.800 Kronen; eine
„Landschaft mit Windmühle" von Philipps Kö -
ninck erzielte 10.500 Kronen.
Aus der Graphiksammlung J. G. G u i 1 d a 1, die
am dritten Tage versteigert wurde, erzielte Zorn
die besten Preise; die signierte „Mutterliebe" (1883),
i ein sehr seltenes Blatt, wurde mit 4150 Kronen be-
| zahlt.
cBerichte aus Condon.
Nachstehend die weiteren Ergebnisse der S o -
theby-Auktion in London (siehe Nr, 15). Es
brachten weiters (in Pfund):
Zeichnungen:
114 S. P r o u t, Dogenpalast in Venedig 60
126 ,Augu®tus E. J o h n, Damenporträt 78
1:28 Dees., Damenporträt 31
129 Ders.. Damenporträt 35
131 Ders., Männerkopf 31
132 Birket F o s t e r, Das Tal des Tyne 106
Gemälde,
142 E. Boudin. Der Strand von Berck 105
143 Ders., Der Hafen von Antwerpen 36
150 L, Deutsch, Die Garde 141
151 E. Boudin, Das Becken der Eure, Havre .... 73
152 Ders., Hafen von Havre 68
159 J. Scherrewitz, Der Gang des Pfluges .... 37
163 Frank Brangwyn, Ponte della Paglia, Venedig . . 52
169 Vicat C o 1 e, Am Äbinger in Surrey 99
171 J. F, H e r r i ng, Pachthof 86
172 J. B. Ladforooke, Straße durch den Wald ... 42
Vitrinen- Objekte.
23 Schildpattdose, Louis XIV., Szenen aus äsopischen
Fabeln 42
26 Ovale, goldene Taibatiere, Louis XIV., von J. Ala-
terre (1771) 30
29 Ovale Goldtalbatiere mit Bild einer Göttin, Lud -
wig XV. 33
30 Goldene Tabatiere, Louis XVI, 37
Seite 172
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 16
31 Desgl 39
34 Runde Tabatiere, Louis XVI., Sc'hildkrot, Miniature
von Dumont 39
35 Schildkrot-Schreibzeug, Louis XVI. . 50
36 Kleines EMenibeinköfferohen im gotischen Stil mit
Figuren 29
38 Miniature von Cosway, Amor mit Taube 60
39 Miniature von J. Smart, Admiral Robert Moniagu • 37
Runde Goldtabatiere (Dublin 1780) 39
48 Kassette, Louis XV, Dauphin 44
49 Altenglische Kassette in Vasenform mit Uhr .... 44
50 Ovale Tabatiere 99
51 Goldene Tabatiere, Louis XVI., mit Emailplakette ■ 144
53 Goldene Tabatiere mit braunen Achatmedaillons . ■ 73
54 Doppelkassette, Gold mit Diamanten, Louis XV. . ■ 84
55 Gürtelkette und Etui, Louis XV.
59 Tabatiere, Louis XV., mit Dekor, Häuser und Blatt -
werk . . •
60 Desgl
63 Topf und Sauciere aus Gold, von Canton
64 Emailkassette, Battersea, mit Landschalt
Kunstgegenstände und Möbel.
26 Zwei chinesische Jardinieren, lamille verte, Epoche
Kang-Hi
99 Altenglischer Tisch
Moderne Bilder,
90 W. Leader, Abend und Morgen auf der Themse . 46
139 J. Scherrewitz, der Pflug 50
Altes Silber.
54 Speiseservice mit getriebenem Rand 574
65 Topf, Charles II., mit Wappen 473
66 Napf mit Deckel, Charles II. (1674) 391
89 Salzfaß in Glockenform, Silber, vergoldet, James I. . 695
112 Gotischer Topf mit Deckel, Lüneburg, XVI. J. . . . 400
113 Deutscher Topf mit Deckel, XVI. J 300
Kunst, geijä eins 4 ä',nde ujnd Möbel. •
26 Schreibtisch, Mahagoni, Stil Louis XVI. 81
27 Franz. Kabinett, Stil Louis XVI 81
27 Franz. Kabinett, 16, J., mit Emblemen der vier
Jahreszeiten 105
101 Zwei Tabouretts, Mahagoni, Chippendale 50
136 Drei Panneaux, Tapisserie, Mortlake, Geschichte von
Hero und Leander 75
137 Flämische Tapisserie, 16. J., Alte Kavaliere .... 152
139 Drei Mortlake Panneaux, Geschichte des Diogenes . 357
Alte Gemälde.
3 K. du Jardi n. Porträt des Grafen Egmont ... 54
20 J. Dowman, Porträt der Lady Charlotte Villiers . 105
39 F, Guar di, Insel bei Venedig 105
40 Desgl. 36
51 Tintoretto, Porträt eines Mannes in .schwarzem
Kleid 94
72 Jan van Osta.de, Inneres einer Scheune 63
74 Ec de Siena, Tryptichon mit Madonna, Kind und
Heiligen 131
100 G. P. Panaini, Römische Ruinen 42
142 Guar di, Dogana und Santa Maria delle Salute,
Riallo, Venedig 115
123 Zwei Ansichten von Venedig 73
132 Grenze, Porträt eines jungen Mädchens 294
133 i. a n c r e 5, Ländliche Feste 68
134 Bartholomäus Zeit'blom (Ulm), Heil. Georg mit
Drachen 52
157 H. Rigaud, Porträt Ludwig XIV 44
Ein JUtarbild von Jlntonello da Messina.
Mit der Wiederauffindung und Zusammenfügung
eines Teiles der bisher verschollenen Bruchstücke
des Altarbildes der venezianischen Kirche San Cas-
siano von A. n l o n e 11 o da Messina ist das an
Meisterwerken ersten Ranges wahrhaftig nicht arme
Kunsthistorische Museum in Wien wiederum
um ein hervorragendes Bild bereichert worden.
Der große sizilische Quattrocentist hat die Er -
gebnisse der Tätigkeit niederländischer Maler in
Süditalien als befruchtendes Element mit nach Vene -
dig gebracht. Die Legende wollte aus ihm ja gerade -
zu einen Schüler Jan van Eycks machen. Die Altar -
lafel, die er für die unscheinbare, in der Nähe des
Rialto gelegene Kirche San Cassutno gemalt hat, ist
zu Beginn des 17. Jahrhunderts aus der Kirche ent -
fernt und zersägt worden. Fünf Bruchstücke gelang -
ten in die Sammlung des Erzherzogs Leopold
Wilhelm von Habs,bürg nach Brüssel, die einen
der Grundstöcke der jetzt im Wiener Kunsthistori -
schen Museum vereinigten babsburgischen Sammlun -
gen bildet. Das Mittelstück, eine thronende Madonna
mit dem Jesuskind, wurde bereits vor fünfzehn Jah -
ren von spätem Uebermalungen befreit und hing bis -
her als einziger erhaltener Ausschnitt des eine Santa
Conversazione darstellenden Gemäldes im Museum,
während die übrigen Stücke als verschollen galten.
Vor kurzer Zeit hat nun der Konservator Doktor
Buschbeck in den Speichern des Kunsthistori -
schen Museums zwei weitere Teile des Gemäldes
aufgefunden, die sich mühelos an das Mittelstück an-
fügen ließen. Die Teile, die in halber Höhe des Mit -
telstücks abgeschnitten sind, stellen zwei weibliche
und zwei männliche Heilige dar, von denen einer im
Bischofsornat, der andre in der Ordenstracht eines
Dominikanermönchs wiedergegeben ist. Aus einer
Rekonstruktionszeichnung geht hervor, daß auf dem
ursprünglichen Bild zu seiten der Madonna je vier
Heilige standen, und zwar als äußere Rahmenfiguren
links ein heiliger Georg, rechts ein heiliger Sebastian.
Der Oberkörper dieses Sebastians ist übrigens be -
merkenswerterweise in einer ebenfalls im Besitz des
Wiener Kunsthistorischen Museums befindlichen
Kopie von Teniers d. J. erhalten. Danach muß die
Gestalt des jugendlichen Märtyrers einen bewegtem
Umriß gehabt haben als auf dem bekannten, den -
selben Gegenstand darstellenden Bild der Dresdner
Galerie.
Das Gemälde (das von R. Wilde im Jahrbuch
des Kunsthistorischen Museums, neue Folge, 3. Band
veröffentlicht worden ist) ist von einer so vollkomme -
nen Schönheit, daß es selbst in seinem fragmentari -
schen Zustand zu herrlichster Wirkung kommt. Bei
aller Schärfe und Deutlichkeit der Einzelheiten, wie
sie durch die niederländischen Anregungen Antonel-
los bedingt sind, hat es doch ganz den großen, stillen
und feierlichen Zug des südlichen sakralen Reprä -
sentationsbildes. Die juwelenhafte Pracht der Farbe
ist selbst, innerhalb der venezianischen Malerei der
Frührenaissance nicht übertroffen. Zu allem kommt
noch der männliche Ernst in der Charakterisierung
der Personen, der kaum etwas von der Verträumt -
heit venezianischer Heiliger zuläßt, vielmehr die be -
deutende Gesinnung des ausgezeichneten Bildnis-
m.alers Antonelk) verrät. Der Kopf des bischöflichen
Heiligen ist von einer fast Dürerschen. Ausdrucks -
gewalt.
Bei dieser Gelegenheit sei vermerkt, daß sich
das wundervolle Triptychon Antonellos im Museum
von Messina, die Madonna mit den Heiligen Gre -
gor und Benedikt, in einem wenig erfreulichen Zu -
stand befindet. Bei der verhältnismäßig geringen An -
zahl der Bilder des entwicklungsgeschichtlich sehr
bedeutsamen Künstlers ist die sorgfältige Erhaltung
oieses Monumentalwerkes von größter'Wichtigkeit.
Dem Wiener Kunsthistorischen Museum gebührt für
seine vorzügliche Arbeit bei der Wiederherstellung
des Wiener Bildes die uneingeschränkte Aner -
kennung,
Nr. 16
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 173
Sraphik-Jluktion bei Böllstein $ 3>uppeL
Im folgenden beschließen wir die Veröffent -
lichung der bei der Graphik-Auktion bei H O' li -
ste i n & Puppel in Berlin (siehe Nr, 15 der
„Internationalen Sammler-Zeitung“) erzielten wichti -
geren Preise.
Es notierten (in Mark):
1161 P a r m i g i an o, Christus am Kreuze . 120
1177 P e r u z z i, Ganze weibl. Figur 800
1182 P i n t ui 1 c c h>i o, Ganze Fig. einer nach vorn eilen -
den Frauengestalt 120
1186 Sebastiano del Piombo, Heimsuchung Mariae . . 220
1192 P o 11 a j u o l o zugeschr., Zwei nackte Männer in
ganzer Figur 1200
1198 Po u s s i n, Bewaldete Flußlandschaft 100
1201 Primaticcio, Pluto mit dem Höllenhund .... 120
1210 Raffael-Schule, In einem Lehnsessel sitzender
Heiliger 1000
1211 Desgl., Hl. Familie mit dem hl. Johannes 300
1212 Desgl,, Drei nach links sprengende Rosse 200
1217 Rembrandt-Schule, Opferszene im Tempel 105
1218 Desgl., Jakob wird der blutige Rock Josefs gezeigt 100
1222 Guido Reni, Himmelfahrt der hl. Magdalena . • 100
1228 Hubert Robert, Ital, Landschaft 400
1229 Ders., Ruinengruppe 300
Andrea del Sarto.
1258 Nach links stehender junger Mann 810
1259 Junger Mann, nach oben blickend 250
1260 Ganze Figur eines Mannes 500
1261 Fast ganze Figur eines Mannes 200
1263 Sitzender bärtiger Mann 100
1265 2 BL: Nach links liegender nackter Knabe, David
mit dem Haupte Goliaths 100
1266 Bresciano, Gebirgige Landschalt 140
1267 Ders., Kopf einer Madonna 100
1269 iS c h i a v o n e, Bewaldete Landschaft mit Stein -
brücke 200
1272 Cesare da Sesto il Milanesi, Kopf der Madonna 800
1275 Sodonur, Nackter Mann an einem Baume - . • 120
1277 Ders., Die Marter der hl. Agathe ......... .100
1278 Ders., Taufe Christi im Jordan 150
1281 Barthol. Spränge r, Ruhe auf der Flucht nach
Aegypten 205
1282 Ders., Christus in der Vorhölle 120
1293 Fred. Sustris, Der Raub der Europa 270
1299 Moses Terborch, Brustbild eines lachenden
Offiziers 220
Tiepolo.
1303 Gruppe von 10 oriental. Männern 800
1304 Schreibender, sitzender und stehender Mensch nach
links, Rückseite Mönch mit ausgeibreiteten Armen . 350
1305 Halbfigur eines Mannes 550
1306 Kopf eines .Mannes mit flacher Kappe 200
1308 Unbek. vieliigürl. Szene 150
1311 Der barmherzige Samariter um den Verwundeten
beschäftigt . , 300
1315 Tintoretto, Studienblatt zu einem bethlemit.
Kindermord 800
1316 Ders., Darstellung Christi im Tempel 1 200
Tizian.
1321 Jupiter und Merkur mit Philemon und Baucis . . 2500
1322 Der Engel der Verkündigung 800
1323 Landschaft mit Bäumen 400
1324 Ansicht einer Stadt . 160
1325 2 Bl.: 2 Bäume, einzelner Baum 200
1326 Madonna in Engelglorie in den Wolken 320
1327 Gruppe von Kriegern zu Pferde 180
1328 Ganze Figur einer Frau 400
1336 Tizian-Schule, Sitzender Mann mit Buch . . 120
1339 Paolo U c c e 11 o, Nach rechts sprengendes Pferd
mit Reiter 920
1341 Uy t e w a e 1, Gefangener vor dem Herrscher .... 125
1343 Perino del V a g a (Buonaccoroi), Madonna am Fuße
eines Kreuzes 110
1349 Valckenborg, Waldinneres 155
1352 Giorgio Vaeari, Lasset die Kindlem zu mir kommen 200
1356 Velasquez, Ganze Figur einer Dame 1250
1358 van de V a m e, Schlachtfeld . . . 100
1365 Veronese, Studiembl. mit einer hl. Familie . . . 700
1367 Ders., Studie zu einer Hochzeit zu Cana 120
1376 V i n c k e b o o n s, Blick ins Tal 160
1377 Timoteo de Viti, Halbfigur eines jungen
Mädchens 100
1395 Pieter de Witzen, Candid, Madonna auf Wolken 100
Handzeichnungen.
1434 Grevedon, 3 Bl. Bildnisse von Frauen 105
1437 H a c k e r t, Aus einer tiefen Grube werden antike
Gegenstände befördert 105
1504 Schwind, Fries von musizierenden und sich
balgenden Amoretten 200
Vorläufer der Briefmarke.
Von Dr, Schmidt-Lamberg (Berlin).
Die Briefmarke, die in unseren Tagen ihren 85.
Geburtstag begeht, wird im allgemeinen als absolute
Neuerung der Jahre um 1845 herum aufgefaßt, Trotz -
dem ist man im Irrtum, wenn man annimmt, daß erst
um das genannte Jahr herum die Sitte aufgekommen
sei, für die Beförderung von Briefen, Schriften irgend
welcher Art und auch von Paket- und Geldsendun -
gen aufklebbare Zettel zu verwenden. Nur die Tat -
sache, daß man zunächst im Mittelalter und in der
frühen .Neuzeit mit zunehmendem Postverkehr nicht
recht wußte, wie man die Herstellung aufklebbarer
Zettel und ihre richtige Verteilung an die einzelnen
Poststellen mit den damals primitiven technischen
Handhaben vornehmen sollte, hat dazu geführt, daß
man die Klebemarke auf den Briefen unserer Groß -
väter als gänzliche Neuerung betrachtete. Und doch
ist es nachweisbar, daß schon in der Griechenzeit,
also Jahrhunderte vor Christi Geburt die aufkleb -
bare Briefmarke als Bezahlungszeicben beim Trans -
port gedient hat. Wenn wir nämlich im Britischen
Museum die Griechische Abteilung durchwandern
und auch die kleinen Ausstellungsgegenstände einer
eingehenderen Betrachtung unterziehen, so werden
wir auf „Briefen griechischer Peltasten“, die in der
bekannten Rollform gut erhalten vorliegen, >an einem
angehefteten, siegelartigem Zettel einen geklebten
Rand entdecken, der Zahlen und Buchstaben ent -
hält, Diese Zahlen sind nichts weiter als die Angabe
des Betrages, für den dieser Brief des schreibkundi -
gen Peltasten, eines Fußvolksangehörigen des grie -
chischen Heeres um 500 v. Chr. von dem Garnisons -
ort zu seinem Ziel befördert wurde. Briefmarken im
alten Hellas; eine Tatsache, wenn auch in eine andre
Form gekleidet als die Briefmarke unserer Tage.
Betrachten wir die Entrichtung einer Portoge -
bühr in Form, aufgeklebter Wertzeichen als Brief -
markensystem durchweg, so hat auch Catilina für die
Briefe des Konsulates eine reguläre Briefmarken-
post eingeführt, denn es wurden auf die Mitteilungen
der Konsuln besondere Marken geklebt, die in bun -
ten Farben die Art der Briefe andeuteten. Es gab
also damals bereits Eilbriefe und Einschreibebriefe,
denn die besonders geheim zu befördernden Briefe
wurden doch ohne weiteres notiert und dann mit der
extra für sie bestimmten, farbigen Marke gekenn -
zeichnet. Ganz wie zu unseren Tagen, nur mit dem
kleinen Unterschied, daß unter Catilina die Brief -
marke nicht nur den Wert der Beförderungsart an -
gab, sondern auch zugleich ein Schutz- und Sicher -
heitszeichen für die amtlichen Schreiben war. Eine
ganz ähnliche Erscheinung führt uns gleich in die
frühe Neuzeit, nämlich nach Paris, wo man im. Jahre
1388 schon eine postalische Abstempelung in Siegel -
form für besonders wertvolle Sendungen mit den da -
mals regelmäßig auf tauchenden Postkutschen kannte.
Diese Abstempelung wurde derart vorgenommen,
Seite 174
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 16
daß man mit den zu versendenden Schriftstücken
sich zum Postmeister der Stadt begab, diese vor den
Augen der Kontrolleure verschloß und dann zum
„Wertsiegeln“ gab. Dieses Wertsiegeln (Cachet
Valeur) wurde derart vorgenommen, daß die Ver -
schlußseite mit einem amtlichen Postsiegel versehen
wurde, wohinein dann mit dem Amtssiegel der Be -
förderungswertbetrag eingedrückt wurde. Wir haben
hier also auch schon eine Wertangabe für die Be -
förderung von Postsachen, also auch eine Einrich -
tung, die viel vom Wesen unserer Briefmarke heute
besitzt.
Vorher hatte bereits Lothar, Graf von Supplin-
burg, der am 30. August 1125 zum deutschen Könige
nach dem Hinscheiden Heinrichs V. gewählt würde,
eine amtliche Beförderungssteuer auf alle aus Rom
in das deutsche Gebiet gelangenden kirchlichen Sen -
dungen eingeführt. Nachdem der Papst schon mit
■ Lothars Vorgänger schwere Kämpfe gehabt hatte,
wollte Lothar zurnindestens die Verbindung des
päpstlichen Hofes mit den deutschen Bischöfen er -
schweren, zu seiner eigenen Sicherheit. Es wurden
Wertmarken zu hohen Beträgen ausgegeben, und
kein noch so wichtiger Brief gelangte in die Hände
der Bischöfe, der nicht mit dem vorgeschriebenen
Betrag „freigemacht“ worden war, zu welchem Zei -
chen man die Sendungen mit großen, beschrifteten
Merkzetteln versah, die nicht angeheftet, sondern
aufgeklebt wurden. Auch diese sonderbaren „Mar -
ken“ können als Spezialausgaben einer frühen Wert -
markenreihe angesehen werden. Im nächsten Jahr -
hundert gab es dann sogar schon einen Holzstempel,
mit dem in Bayern Briefe gestempelt wurden, und
diese Stempel wurden auf eine gewisse Anzahl von
Zetteln gedrückt, die dann an die Postgrenzstationen
versandt wurden. Als Rudolf I. gegen Ottokar von
Böhmen kämpfte und ihm Steiermark, Kärnten und
Krain entriß, mußte die neue Grenze auch wirtschaft -
lich gesichert werden, und die Burgherren an den
Einfallwegen aus dem böhmischen Gebiet bekamen
zur Erhebung der Abgaben eben diese „Freimarken“,
die über verschiedene Beträge lauteten und den ein -
gehenden böhmischen Sendungen jeder Art auf gehef -
tet wurden. Es ist hiebei wichtig, um den Charakter
der heutigen Briefmarke wieder zu erkennen, daß
man solche Freischeine auch in größeren Mengen
kaufen konnte, auf fremdem Gebiet seinen Briefen,
Sendungen und Waren aufheflen durfte und dann für
die so „freigemachten“ Sendungen die Gewähr hatte,
daß sie auch nach Bayern und in die eroberten Pro -
vinzen gelangten (1276—1283).
Diese Systeme der Brief- und Paketmarken-
Methoden haben natürlich meistens nur örtliche oder
auf bestimmte Gebiete beschränkte Gültigkeit ge -
habt. Erst unter Christine von Schweden kann man
zum ersten Male davon sprechen, daß ganz allgemein
eine richtige Briefmarke verwendet wurde. Man
hatte damals im Lande große Not zu bekämpfen und
der schwedische Staatssäckel brauchte durch das
ganze 17. Jahrhundert und im Anfang des 18. Jahr -
hunderts große Zuschüsse. Die erst erfolgreichen und
später so verlustreichen Kriege in Mitteleuropa und
in der Ostsee verlangten besondere Steuern, und
Christine kam auf den Gedanken, neben den üblichen
Taxen für die Brief- und Warenversendung inner -
halb des schwedischen Königreiches eine Notsteuer
zu erheben. Diese Notsteuer wurde allen Sendungen
hinzugefügt, die über größere Entfernungen gehen
sollten, man kannte bei ihr im Lande also schon ein
Staffel-Porto-System. Nachdem man lange keine
richtige Kontrolle besessen hatte, ob für die ver -
schiedenen Sendungen denn nun auch in der Tat die
Steuer bezahlt war, kam der Hausmeister Arns
Jingssen darauf, von der Hand der Postmeister Quit -
tungen auszustellen, diese geschriebenen und gestem -
pelten Quittungen aber nicht dem Absender zu ge -
ben, sondern sie mit der Sendung an den Bestim -
mungsort gelangen zu lassen, damit man dort eine
Kontrolle hatte,' daß bei jeder Entfernung der darauf
entfallende Sonderbeitrag auch bei Aufgabe der Sen -
dungen gezahlt worden war. So wurden diese Mar -
kenquittungen den Sendungen aufgeklebt und das
Briefmarkensystem war auch hier vollzählig.
Es ist im übrigen interessant, daß ein Franzose
schon dem sonst so einsichtigen Napoleon I. eine
Briefmarke anbot und eine Gummierung eigener Art
für die Massenverwendung dazu. Das war Louis An -
toine Patout, der im Jahre 1807 dem Kaiser in Italien
seinen Plan zu einer Reformierung der Feldpost des
französischen Heeres vorlegte, der aber keine Gegen -
liebe beim Kaiser fand. Napoleon war der Ansicht,
daß schon die Herstellung sovieler Marken, wie man
sie im Heere dann gebrauchen würde, mehr kosten
würde als die Einnahmen hinterher mit sich bringen
dürften. Er war falsch instruiert worden, denn wenn
auch damals die Massenherstellung von Briefmarken
noch um ein Vielfaches teuerer gewesen wäre als
heutzutage, so wäre doch die allgemeine Verwendung
zu einer großartigen Einnahme für den stets geldbe -
dürftigen Kaiser der Franzosen geworden, denn es
bestand kein Zweifel, daß bald Handel und Gewerbe
in Frankreich diese Einrichtung in Massen benützt
hätten. Die Soldaten aber hatten damals noch keine
Gratisversendung ihrer Briefe, sie zahlten bei den
Marketendern oft viel Geld, um mal gelegentlich
einen Brief nach Hause schaffen zu können. Was der
erste Napoleon, der Große, abschlug, .das vollendete
rund 45 Jahre später sein Großneffe, der auf diesem
Gebiet ein größeres Verdienst um Frankreich hat als
der göttliche Kaiser.
Ein Briefmarkensystem führte auch die Indische
Compagnie in Vorderindien schon um 1810 ein. Sie
wollte nämlich unterscheiden zwischen den Sendun -
gen ihrer eigenen Beamten und denen der einge -
borenen indischen Arbeiter und Angestellten. So
wurde verordnet, daß alle aus diesen Händen stam -
menden und die Grenzen des Wohnsitzes verlassen -
den Brief- und Paketsendungen erst vom Vertrauens -
beamten der Niederlassungen der Indischen Com -
pagnie mit einer Klebemarke versehen werden soll -
ten, die den Namen des Kontrolleurs, die Zeit der
Versendung und den bezahlten Wert in Zahlenan -
gaben tragen mußte. Das ist ein einwandfreies Brief -
markensystem, wenn es auch nur von einer Privatge -
sellschaft ausgeübt wurde. Späterhin, um 1835, hat
dann dieselbe Compagnie d.ie Druckmarke verwen -
det und in einigen Faktoreien der britischen Besit -
zungen in Ostafrika ist ein ähnliches Kontrollsystem
heute noch im Gange. Die Kontrolldruckmarke auf
Brief Sendungen schwarzer Farmangestellter ist auch
in den portugiesischen Kolonien Angola und Mozam -
bique heute noch feslzustellen, es besteht dort seit
1825 etwa. Wenn man heute neben die eigentliche
Landesbriefmarke auch noch die Kontrollmarke hin -
zusetzen muß, so ist doch die letztere die eigentliche
Vorläuferin der ersten gewesen.
Man muß doch bereits aus der windschnellcn
Verbreitung der Briefmarke um 1850 herum anneh -
men, daß in sehr vielen Ländern Vorläufer der Marke
an sich bereits schon bekannt waren und daß daher
die allgemeine Uebertragung der Markenbeklebung
für alle Postsendungen nur ein Fortschritt war, der
mit den anderen Errungenschaften in Technik und
Wissenschaft notwendigerweise einhergehen mußte.
Nr. 16
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 175
Nichts wäre falscher als anzunehmen, daß die Brief -
marke, wenn ihr System, vollkommen unbekannt ge -
wesen wäre, nur 25 Jahre gebraucht hätte, um in
allen Ländern der Welt zum obligatorischen Wert -
zeichen für postalische Dienstleistungen erhoben zu
werden. Die Briefmarke, wie wir sie kennen, ist zwar
erst um die Mitte des verflossenen Jahrhunderts ent -
standen und allgemein bekannt geworden, aber sie
hat ohne Zweifel noch mehr Vorläufer als es uns
möglich war, in den letzten Jahren in aller Welt zu
entdecken.
Ghrovik.
BILDER
(Fresken aus dem 16. Jahrhundert.) Aus Klagenfurt
wird uns berichtet: In der Stiftskirche zu St. Paul im
Lavanttal wurden ausgezeichnete Fresken aus dem frühen
16. Jahrhundert entdeckt. Uelbtr dem unteren Abschnitt der
nördlichen Querschiffwand und über der östlichen Wand der
Nejbenapsis zeigt sich in reicher Architektonik eine Reihe
stehender Heiliger. Die Abdeckung und Sicherung dieser
Fresken, die nach dem Urteil von Sachverständigen zu den
besten gehören, die in deutschen Landen aus dieser Zeit vor -
handen sind, wird durch die Landesstelle des Bundesdenkmal -
amtes vorgenommen werden. Auch Spuren von romanischen
Malereien und ein wertvoller (Steinbau aus dem 14. Jahr -
hundert mit Angabe der dort beigesetzten Stifterfamilie
wurde gefunden.
(Handzeichnungen aus vier Jahrhunderten.) Aus Salz -
burg wird uns geschrieben: Der Salzburger Museumsverein
eröffnete am 1, August im ,,Ständesaal" des sogenannten
Neubaues auf dem Mozartpiatz eine Ausstellung von Hand-
zefdhnungein aus vier Jahrhunderten", Es
handelt sich vorwiegend um sehr interessante, (bisher unbe -
kannt gewesene Blätter, die Direktor Dr. v. Frisch in
,,Klebebänden" der Salzburger Studienbibliotheik entdeckt und
nun der Wissenschaft izugänglich gemacht hat. Hier über -
wiegen, da es sich um alterzbischöflichen Besitz handelt, die
Italiener des 16. und 17. Jahrhunderts. Eine willkommene
Ergänzung bilden dazu die Bestände des Museums Carolino
Augusteum, das schöne Entwürfe aus den Ateliers Fischers
v. Erlach, Lukas v. H i 1 d e b r an d t s, auch vortreffliche
Blätter von Troger, dem Kremser-Schmidt, Rott -
mayer bis zu Makart beisteuern konnte. Ein Katalog
verzeichnet 120 Nummern. Die eben erschienene. Nummer der
„Salzburger Museumsjblätter" bringt dazu Erläuterungen von
Direktor Dr. Ernst v. Frisch und Direktor Julius L e i-
sching. Die höchst sehenswerte Veranstaltung bleibt bis
Ende August täglich von 10 bis 4 Uhr zugänglich,
MEDAILLEN
(Ludwig Haas-Plakette.) Der Berliner Bildhauer Jakob
P 1 e ß n e r hat eine Plakette auf den hervorragenden demo -
kratischen Parlamentarier Ludwig Haas geschaffen, dessen
Todestag sich am 2. August jährt.
PHILATELIE.
(Freiherr von Stein-Karten.) Zum deutschen Verfassungs -
tag ist in Deutschland eine besondere Postkarte zu acht
Pfennig mit dem Bildnis des Freiherrn Karl von Stein aus-
gegeben werden. Die Karte kann unter Nachklaben der nöti -
gen Freimarken auch nach dem Ausland benützt werden.
(Postwertzeichenausstellung in Chicago.) Der Wipa 1933
droht eine schwere Konkurrenz. Chicago hat die Absicht,
im Rahmen seiner Weltausstellung 1933 auch eine Post -
wertzeichenausstellung zu veranstalten, die natur -
gemäß Wien die amerikanischen Sammler a'bziehen würde.
VERSCHIEDENES.
(Die Steppdecke Friedrichs des Großen.) Die Besitzerin
der Heß'sc-hen Bleicherei in Werners-dorf, Frau D re wes,
vfberließ dem Riesengeibirgsmuseum in fiirschberg aus
dem wundervollen Schatz ihrer Erinnerungsstücke aus Hirsch-
bergs Blütezeit eine seidene Steppdecke, die Friedrich
der Große, der oft im Heßsdhen Hause Aufenthalt nahm,
benützt hatte,
(Das Jacobihaus in Düsseldorf.) Das historische Jacobi-
haus im Garten des Düsseldorfer Kunstvereines „Mal -
kasten“ ist jetzt restauriert worden. Die Zimmer im ersten
Stock, in denen Goethe während seines zweimaligen Be -
suches bei den Brüdern Jacobi weilte, sind in den früheren
Zustand zurückversetzt und mit .Möjbeln der (damaligen Zeit
versehen worden. Verschiedene Bilder und Zeichnungen an
den Wänden, zum Teil wertvoller Eigenbesitz des Malkasten -
archivs oder Leihgaben der Nachkommen der Familie Jacobi,
erinnern neben anderen Andenken an den „Musensitz in
Pempelfort, geweihter Musen Lieblingshain“.
(Hans Burgkmair-Ausstellung in Münster.) Zur Erinne -
rung an die 400jährige Wiederkehr des Todesjahres des Augs -
burger Malers Hans Burgkmair (1473—1534) hat das Lan-
desmuseum in Münster in den dortigen Niederländersälen
das umfangreiche Holzschnittwerk des Meisters und seine be -
deutendsten Gemälde in vorzüglichen Reproduktionen ausge -
stellt. Burgkmair ist der repräsentative Künstler der Reichs -
stadt Augsburg, die sich damals durch die großzügigen Han-
delsunternehmungen der Fugger und Welser zu weltpolitischer
Bedeutung aufgeschwungen hatte und zu einem Hochsitz der
deutschen Frührenaissance geworden war, Die Ausstellung ver -
anschaulicht die Entwicklung des Künstlers von der knittrigen
gotischen Formensprache seines Lehrers Martin Schongauer
zu dem klaren und dekorativ glänzenden Stil der Renaissance.
Sie gewährt vorzüglichen Einblick in die vielfältigen Kunst-
plane des Kaisers Maximilian, der den Augsburger
iMeister neben einer Reihe anderer Künstler zu verschiedenen
Unternehmungen hecanzog, die den 'Ruhm seiner Person und
seines Hauses verkünden sollten.
(Anton Kerschbaumer f-) In Berlin- ist der Maler
Anton Kerschbaumer nach lange.: schwerer Krankheit
im 46. Lebensjahre gestorben. Der in Rosenheim am Inn ge -
borene Künstler (Studierte in München und später bei Lovis
Corinth, zu dessen .begabtesten Schülern er gehörte. Er hatte
als Landschaftier wiederholt starke Ausstellungserfolge. Zahl -
reiche deutsche Museen besitzen Bilder von ihm. Auch als
Lehrer hat er sich erfolgreich betätigt.
(Glückwunschkarten der Biedermeierzeit.) Die S t a a t-
liehe K u n s t b i b 1 i o t h e k in Berlin eröffnete am
3. August eine Ausstellung von Glückwunschkarten
der Biedermeierzeit, die aus dem Besitze eines
Wiener Sammlers in den des Antiquariats Paul Graupe
übergegangen sind.
(Ein Völkerwanderungsfriedhof freigelegt.) Der Direktor
des Szegediner Museums, Franz Mora, hat im Gsanadef
Komitat bei Klarfalva nach längeren Grabungen über der
Schicht einer etwa viertausendjährigen Dorfsiedlung aus der
Bronzezeit einen Vöikterwanderujngsfriedhof frei-
gelegt, in dem fast tausend Jahre hindurch Jazygen, Hunnen,
Awaren, Gepiden, Slaven und andere christliche Völker -
schaften ihre Toten begraben haben. Der wichtigste Gräber -
fund stammt aus der Hunnenzeit und stellt einen in vollem
Galopp dahinjagenden pfeilschießenden Krieger dar. Der Fund
erinnert an eine Jagdszene auf dem berühmten Goldkrug des
Aüila-Schatzes.
MUSEEN.
(Der Neubau des Weimarer Goethe-Nationalmuseums.)
Die Wirtschaftskrise hat auch den Neubau des Weimarer
Goethe-Nationalmuseums, das im März 1932 eingeweiht wer -
den soll, hemmend beeinflußt. Bekanntlich hatte der thürin -
gische Landtag dem Land Thüringen die Genehmigung zur
Bürgschaftsleistung für einen von der Thüringer Staatsbank
zu zahlenden Zwischenkredit erteilt. Dieser Zwischenkrediit
soll die aus der Lotterie und anderen Quellen zu erwartenden
Einnahmen vorstrecken, damit der Bau in Angriff genommen
werden konnte. Obwohl jetzt die notwendigen Abbruchs -
arbeiten vollendet sind, kann jedoch mit dem Bau noch nicht
begonnen werden, weil die Gelder infolge der Wirtschafts -
krise nicht flüssig zu machen sind. Die Vorarbeiten .sind jedoch
insofern nicht ins Stocken geraten, als alles Büromäßige
(Ausschreibungen usw.) pünktlich fertiggestellt worden ist.
Es handelt sich also nur noch um die Verfügungsmöglichkeiten
über den Kredit. Ob ihn die Thüringer Staatsbank, wie vor -
gesehen, zur Verfügung stellen wird, steht Im Augenblick
noch dahin. Diese Frage dürfte aber in aller Kürze bei
Wiedereinsetzung des geregelten Zahlungsverkehres ihre-Erledi-
gung finden. Die Lotterie selbst wird nicht vor 1932 aufgelegt
werden können. Gerüchte, nach -denen der Bau überhaupt in
Frage gestellt sei, entbehren jedoch jeder Grundlage.
Seite 176 INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
JOSEF TEKNBACH
Wien VJ, Luftbadgasse 5 Telephon B-2Ö-8-20
RESTAURATOR
von Antiquitäten
In allen Helallen Feuervergoldungen
(Grasel-Sammlung im Höbarth-Museum der Stadt Horn.)
Neben der reichhaltigen prähistorischen Sammlung, welche
Funde von größtem wissenschaftlichen Wert enthält, besitzt
das H ö b a r t h -iM u s e u m der Stadt Horn eine volkskund -
liche Abteilung, deren Gegenstände von dem erfolgreichen
Heimatforscher Josef H ö b a ;r t h in jahrzehntelangem Samm-
lerfleiße zusammengetragen und durch den Mu-semm sverein
und seinem rührigen Ojbmann Notar Dr. Bernhauer
wesentlich erweitert wurden. Durch emsige Zusammenarbeit
ist e,s nun gelungen, eine ebenso interessante wie reichhaltige
Graisel-Sammlung zusammenzubringen. Der Räuber -
hauptmann Johann Georg Graisel, der vor mehr als hundert
Jahren das Waldviertel und das Grenzgebiet von Böhmen und
Mähren unsicher machte, wurde nach einer mehrere Jahre
dauernden Kriminaluntersuchung im Jänner 1818 vom Kriegs -
gerichte in Wien zum Tode durch den Strang verurteilt. Ein
unbekannter Maler porträtierte Grasei vor der Hinrichtung,
Dieses Bild hat Frau Therese Pfun.gen in Gars dem Mu-
seumsverein in Horn gewidmet. Dazu wurde eine reichhaltige
Grasel-jLiteratur der Sammlung einverleitbt, Uinfjvensitätspro-
fessor Dr. Robert Bartsch stellte dem Museumsverein
zwölf Originalhriefe zur Verfügung, die in den letzten Wochen
vor der Gefangennahme Graseis von Kreisbauptleuten in
Krems und Znaim und vom Polizeidirektor in Brünn an den
Justiziar und Kriminalgerichtsverwalter Franz Josef Schopf
in Drosendorf, welchem die Gefangennahme Grasels im No -
vember 1815 in Mörtersdorf bei Horn gelungen ist, gerichtet
und diesem durch einen reitenden Boten überbracht wurde.
Außerdem befinden sich in der Grasel-Ecke des Museums
zahlreiche Lichtbilder von Oertlichkeiten, wo der Räuber
zeitweilig Unterschlupf gefunden hatte.
(Slovakisches Museum in Uh. Hradiste.) Unter dem
Protektorat des Landespräsidenten Jan Cerny wird am
15. August das Museum für slovafcische Volkskunde in
Uh. Hradiste eröffnet werden. Das Museum enthält die
slovakische Keramik und die volkstümliche Stickerei- und
Trachtenkunst, ferner historische und landschaftliche Gedenk -
stücke und eine Galerie auf Landschaft und Stadt bezüglicher
Gemälde von Grögler, Zädnik, Schöbl, Joza Upnka, Panuska,
Kalvoda, Mandel u. a. Das graphische Kabinett weist wichtige
Graphiken, Lichtbilder. Schriften und Bücher auf.
(Neue griechische Museen.) in Athen ist das neue
große Byzantinische Museum eröffnet worden. Das
Erdgeschoß ist vollkommen neugestaltet worden. Man findet
da jetzt die Nachbildung einer byzantinischen Basilika in der
Bauart etwa des fünften Jahrhunderts und eine kleine Kirche
aus der Zeit der Türkenherrschaft in Griechenland. Mehr als
tausend Ikonen sind ausgestellt, geordnet nach der hellenisti -
schen, orientalischen, kretischen und kalo-kretischen Schule;
daneben (begegnet man etwa hundert byzantinischen Mosaiken
und Kopien von Freskomalereien verschiedener Baudenkmäler,
durchwegs Schöpfungen von höchstem archäologischem Inter -
esse. Außerdem ist ein seltener Reichtum von byzantinischen
Manuskripten und Holzskulpturen vorhanden.
Ein anderes großes Museum ist auf der In.sel K o r f u
eröffnet worden. Dieses enthält zwei große Sammlungen. Die
eine umfaßt die auf der Insel entdeckten klassischen Denk -
mäler, die sich bisher mit einem ganz kleinen Raum begnügen
mußten. Die andere stellt eine bedeutende Sammlung chine -
sischer und japanischer Kunstwerke dar, die ungefähr acht -
tausend Nummern zählt; ein früherer griechischer Minister,
der verstorbene Grighorios Manos, hat sie dean Staate ge -
schenkt. Das großartigste Stück des Museums ist natürlich
der berühmte archaische Giebel der Gorgo, der 1910
ausgegraben, zwanzig Jahre lang kaum zu sehen war, und sich
jetzt, sorgsam restauriert, zum ersten Male öffentlich zeigt.
Endlich hat noch ein drittes griechisches Museum kürz -
lich seine Pforten geöffnet, und zwar wiederum in Athen:
das Museum B e n a k i s — so genannt nach dem Haupt -
spender seiner Sammlungen, Herrn Antonios B e n a k i s.
Wiederum trifft man hier reiche Bestände byzantinischer
Kunstwerke, dazu aber auch islamische Kunst, und wiederum
cstasiatische Arbeiten, aus dem Besitz des in London leben -
den griechischen Sammlers Emorphopoulos, der sie dem
Museum geschenkt hat,
VOM KUNSTMARKT.
(Aus dem Nachlaß Hofstede de Groots.) Im Haag wur -
den die Gemälde aus dem Nachlaß des K uns igelehrten Hof -
stede de Groot versteigert, die nicht als Vermächtnis
an holländische Museen gefallen waren. Es handelte sich zu -
meist um Werke von bescheidener Qualität. Dementsprechend
war auch da,s Ergebnis der Versteigerung ein mäßiges. Ein
Stilleben von Jan Weenix brachte 600, ein Gemälde
„Schwein auf der Leiter" von van der Burgh 410 holl.
Gulden. Den höchsten Preis erzielte ein Stilleben von Willem
Kal!. Es wurde mit 2200 holl. Gulden bewertet. Die sehr
wertvolle Sammlung von Hand Zeichnungen altnieder -
ländischer Meister, die Hofstede de Groot hinterlassen hat,
wird, wie wir schon melden konnten, im Herbst bei C. G,
Boerner in Leipzig versteigert werden.
(Das Auktionshaus des Westens in Berlin) ist in seine
neuen großen Versteigerungsräume Unter den Linden 70
üjbersiedek.
AUSSTELLUNGEN.
Berlin, Kaiser -Friedrich -Museum. Neuerwer -
bungen der Gemäldegalerie. Niederl. Gemälde des 18. J.
, -u F le c h t h e i m. Sonderausstellung.
— Ferd. Möller. Zeitgenössische Kunst.
Bern. Kunstmuseum. Anker-Jahrhundert-Ausstellung.
Dresden. Sächsischer Kunstverein. Das Kunst -
werk im Raum.
— Galerie Sandei. W. Mothes, E Fraasis, F. Träger,
E. Schönberg.
Essen. Museum F o 1 k w a n g. Lyonei Feininger.
Frankfurt a. M. Städelsches Institut. Vom Ab -
bild zum Sinnbild.
— Frankfurter Kunst verein. Die deutsche Neu -
romantik in. der Malerei der Gegenwart.
Hamburg. Galerie Dührkoop. Gemälde alter Meister.
Köln. Kölnischer Kunstverein. Sammlung Ey
(Düsseldorf).
London. M. Kn o edler. Jo Davidson.
— Royal Academy. Sommerauss'ellung.
München. Jacques Rosenthal. Buchminiaturen.
— Deutsches Museum. Münchener Kunstausstel -
lung 1931.
New York. Brummer-Gallery. Kunstwerke.
Nürnberg. Museum. Nürnberger Kunsi von 1350—1450.
Paris, Galerie Cardo. Moderne Meister.
— Galerie van Leer, Derain, Duty, Utrillo, Sascin,
Renoir.
— Galerie Georges Petit. Henri Matisse.
— Galerie Zak. Moderne -Meister.
Stuttgart, Kunsthaus S c h a 1 1 e r. E, Matare, T. Geck,
L. Hildebrandt.
— .W ürttembergischer Kunstverein, Moder -
ne Maler.
Ulm. Kunstverein. Oberschwäbische Romantiker.
AUKTIONEN.
18. (bis 20. August. Luzern. Galerie Fischer. Gemälde
alter und neuer Meister. Möbel, Antiquitäten, ausländischer
Museums- und Schloßbesitz, Schweizer Familienbesitz
u. a. Prov.
22. bis 30. August. Hamburg. M o p h i 1 a - B ö r s e.
Briefmarken.
1. September. Luzern. Paul Cassirar u. Galerie Fi -
scher. Sammlung H. (Berlin), Gemälde und Plastik.
5. September. Luzern. Galerie Fischer. Email- und
Goldschmiedearbeiten des Mittelalters und der Renaissance.
Sammlung Rütschi aus dem Kunsthaus Zürich. I, Teil
7. September und folgende Tage. Hannover. Henry
S e 1 i g m a n n. Sammlung Knvphausen, vierter und
letzter Teil.
15. bis 17. September. Stockholm. Hoving & W i n-
b o r g. Gemälde. Mobilien Antiquitäten.
September. Berlin. Internationales Kunst- und
Auktionshaus. Aus süddeutschem Fürstenbesitz.
6. Oktober, Frankfurt a. M. Joseph Baer & Co. Samm -
lungen Nestle-John und Geiger (Ulm), Miniatur-
Manuskripte und wertvolle alte Drucke,
Herbst. Leipzig. C. G. Boerner. Handzeichnungssamm-
lung Hofstede de Groot.
Herbst. Berlin. Hermann Ball und Paul Graupe.
Sammlung Prinz Friedrich Leopold (Lugano). Bilder,
Möbel, Skulpturen und Tapisserien aus dem 18, Jahrhundert.
Herbst, Wien. Dorotheum. Künstlerischer Nachlaß
des Malers Prof. Rumpler (Wien).
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