Nf. 14/15 INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG Seite 135 enthält die Bücher, die sich auf die portugiesische Buchdruckerkunst von 1489 bis 1539 beziehen. Der zweite Band, der erst knapp vor dem Tode Manuels erschien, ist noch umfangreicher als der erste, trotz dem er sich nur auf ein Menschenalter, auf die Zeit von 1539 bis 1569 erstreckt; ein Schlußband, in dem die Bücher bis zum Ende des 16. Jahrhunderts be schrieben werden, war in Vorbereitung. Er wird nun von einem portugiesischen Gelehrten herausgegeben werden. Beachtenswert wie die Bibliothek ist auch die Gemäldesammlung Manuels, doch liegt dar über kein Katalog vor. Vor einiger Zeit wurde in Twickenham, dem Wohnsitze Manuels, ein Ein bruchsdiebstahl begangen, bei dem viele wertvolle Gemälde, darunter ein Bild von R o m n e y, den Dieben in die Hände fielen. Die Bibliothek blieb verschont. Wie aus Lissabon gemeldet wird, hat Ma nuel neben anderen Kunstwerken die Bibliothek dem portugiesischen Staate vermacht, der sie im Königspalast aufzustellen beabsichtigt. Sie wird eine ergiebige Quelle für die Forschung über das 16. Jahrhundert bilden. JSillige Bei der 415, Kunstauktion des Dorotheums in Wien, über die wir in den beiden vorangegan genen Nummern unter dem Titel »Billige Rubens« berichtet haben (siehe Nr. 11 und 12) sind noch fol gende Preise (in Schilling) erzielt worden: Textilien. 415 Dalmatica aus geblümtem weißem Brokat 60 423 Aubusson, 243:190 cm 600 430 Perser Afghan, 280:225 cm 400 431 Perser Bocchara, 270:250 cm 500 433 Perser Serabent, 295:155 cm 220 434 Perser Mossul, 240:160 cm 240 435 Perser Mossul, 170:105 cm 130 Diverse Antiquitäten. 438 Eiisenkasisette. Deutsch, 2. Hälfte 16. Jahrh 120 440 Großes Eisengitter, geschmiedet, um 1600 800 442 Großer Oslerleuchter, Gelbguß, Ende 16. Jahrh, . . 360 446 Zwei «große Altarleuchter, 1. Hälfte 18. Jahrh. . . . 180 447 Hohe Deckelkanne, konisch, .aus Zinn, 17, Jahrh. . . 80 456 Zwei Wandappliken, dreiflammig, mit Spiegelrück wand 30 458 Zwei Relief, holzgeschnitzt, darstellend Kreuzschlep pung und die Kreuzigung Christi, 72:23 cm 100 459 Standuhr. Französisch, um 1820 220 463 Eisernes Türschloß mit gravierten Werkplatten. 2. Hälfte 16. Jahrh 55 464 Eisernes Türschloß, Anfang 16. Jahrh 70 465 Standuhr in Holzgehäuse, 18. Jahrh 90 466 Fächer aus Bein, um 1715 30 Japonika. 470 Chinesischer Teppich, 213:130 cm 300 471 Desgleichen, 188:97 cm 120 Semälde und JCunstgewerbe A.us Berlin wird uns geschrieben: Der Auktion der Sammlung Victor Hahn lie ßen Hermann Ball und Paul Graupe am 28. Juni eine Versteigerung von niederländischen Gemälden und von Kunstgewerbe des 16.—18. Jahrhunderts folgen. Das angebotenc Material, durchwegs von hoher Qualität und breiteste Sammlerschichten in teressierend, fand vor einem zahlreich erschienenen Publikum, das sich aus prominenten Sammlern und Händlern des In- und Auslandes zusammensetzte, die erwünschte gute Aufnahme. Nur wenige Stücke blieben unverkauft, die verkauften Stücke über schritten aber fast durchgehend die Taxen, oft in überraschender Höhe. Unter den Gemälden erzielte die lebendige Spielerszene von de Duck M. 1200,—, der schöne van G o y e n M. 4500.—, das Frauenporträt von van der Heist M. 2200.—, die Kartenspieler von O s t a d e M. 1050.—, der Salomon R u i s d a e 1 Mark 1500.—, zwei bäuerliche Szenen von T e n i e r s Mark 1650.— bezw. M. 1350,—, das prachtvolle altdeutsche Männerporträt von W o e n s a m M. 3200. Drei schö ne Wouve r m a n s brachten 1000, 1350 und 4500 Mark. Außerordentlich hoch stiegen mit M, 7900,— cTiubens. 472 Chinesischer Literatenteppich, 128:66 cm, erste Hälfte 18, Jahrh 100 473 Desgleichen, 110:60 cm 130 474 Elfenbeinboot 130 475 Imari-Porzellanidedbelvase . 40 477 Tapisseriebehang aus Seide, um 1860 110 480 Drei diverse Schwertstichblätter, 17. Jahrh 22 481 Katze und Stilleben als Bambuissprosee und Fisch- kopf • 12 483 Japanisches Rotlackinro 110 484 Chinesisches grünes Jadeszepter, 17. Jahrh, .... 110 485 Japanische Elfenbeinschnitzerei des Glücksgotteis Ebisu 250 486 Chinesische Bildrolle, Mitte 19. Jahrh. . 100 487 Japanisches: Inro 80 488 Japanische A,schenschale 55 490 Chinesische Elfenbeinplatte, 18. Jahrh - 16 491 Zwölf verschiedene japanische Kodzukas 12 492 Drei japanische Plattner Tsuba, 16. Jahrh 28 493 Sechs: verschiedene japanische Schwertstichblätter, 17. Jahrh 14 494 Sechs diverse japanische Schwertstichblätter, 17. J. . 13 496 Japanisches Netsuke 35 497 Japanisches Lesepult für einen Theatervorleser . . 50 499 Japanische Elfenbeingruppe 280 500 Chinesische Tonfigur eines Ministers, um 800 .... 110 501 Japanisches: Aventurinlack-Inro 75 502 Japanisches Rotlack-Inro 110 503 Japanisches Shibuishi-Bronze-Inro 120 504 Chinesische Karneolfigur eines Mannes mit Fisch in Händen 50 509 Japanisches Netsuke 30 513 Japanische Elfenbeinschnitzerei, Tempel auf steiler Felsenklippe 240 514 Netsuke 45 515 Japanischer Damen-Ohi (Gürtel) 85 des 16. bis 18. Jahrhunderts. fünf große Pariser Panneaus, Es folgten Farbstiche, von denen M, 5000.— für zwei Morland-Blälter be sonders bemerkenswert sind. Unter den Möbeln seien erwähnt M 1100.—— für ein Paar Spieltische, M. 1000.— für einen Satz von Rokokostühlen, Mark 920.— für ein Paar italienischer Sessel, Ueberraschend gut ging das schöne Silber. Hier brachten süd- und ostdeutsche Krüge und Schüsseln Preise bis etwa M. 400.—eine schöne süddeutsche Terrine M. 940.—. Bei den Bronzen erzielte ein Paar Pariser Wandleuchter M. 1800.—■, Schon traditionell gut gingen die Golddosen fort. Hier bewegten sich die Preise zwischen M. 150,— und M, 600.—; besonders erwähnt seien M. 360.— bezw. M. 310.— für schöne Schweizerdosen, ferner M. 600.— für eine Emailminiatur von P e t i t o t. Das Porzellan brachte vor allem eine große Reihe prachtvoller Kändlerscher Vogelmodelle mit sehr hohen Preisen. So zahlte ein Pariser Händler für einen grünen Papagei M. 2700.—, einen einzig dastehenden Preis. Ein Paar Pieroie blieben für Mark 1900.— in Deutschland, der Eichelhäher ging für M. 1050.— nach Frankreich. Auch die Geschirre fanden zu guten Preisen ihre Käufer. Man zahlte