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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Norbert Ehrlich
24. Jahrgang Wien, 15. August 1932 Nr. 16
Redaktion
Wien IX, Porzellangasse 48
Erscheint am Telephon a.is-o-63 Erscheint am
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Ganzjährige Bezugspreise für:
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Feine französische Möbel des 18. Jahrhunderts. — Italienische Möbel des 16. und
17. Jahrhunderts. — Gotische Wandteppiche. — Flämische und französische
Tapisserien. — Plastik, 14. bis 18. Jahrhundert.
Ägyptische und chinesische Plastik, persische und ostasiatische Keramik, griechische Vasen und
Marmorskulpturen.
Bilder alter und neuer Heister: Italienische Primitive. — Isenbrant, Lucas de Heere,
Meister der Magdalenenlegende. — A. van Dyck. — Rigaud. Vigee-Lebrun. — Courbet. Monet.
Pissaro. Trübner. Schweizer Graphik: Freudenberger. Lory. König.
Nachlaß des Herrn Dr. F. Burgers:
Sammlung und Inventar aus dem Schloß Malagny am Genfersee,
Im Anschluß daran werden versteigert:
Khmer- und Siam-Plastiken aus dem Besitz eines ausländischen Privatsammlers.
150 ausgewählte Figuren und Köpfe, kürzlich in verschiedenen Schweizer Museen ausgestellt.
Sonderkatalog mit 12 Kunstdrucktafeln.
Ausstellung im Hotel National, Luzern, vom 1, August an.
II. Auktion 6. und 7„ September 1932
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Berühmte und mehrfach publizierte Kollektion von Trutz- und Schutzwaffen.
B. Waffensammlung aus bayrischem Adelsbesitz und anderer Provenienz.
C. Möbel, Bilder, Orientteppiche, romanische und gotische Antiquitäten. Schweizer Graphik. Aus
ausländischem und schweizerischem Besitz.
Ausstellung vom 2 8. August bis zum 5. September 193 2.
Kataloge und Auskünfte durch den Auktionsleiter
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Internationale
SammlerZßitmß
Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Norbert Ehrlich
24. Jahrgang Wien, 15. August 1932 Nr. 16
Abseits von der grossen JCunst.
Ein Beitrag zur Geschichte der Kuriosität.
Von H, W, May (München).
Unsere Zeit hat kaum Sinn für Humor und |
Kuriosität, Es ist alles verdammt trocken, was um
und in uns vorgeht und Humor bedeutet „Feuchtig -
keit". Jene Feuchtigkeit des Körpers und des
Geistes, die beide beweglich erhält, beeindruckbar,
und die die alten Aerzte für das geistige und körper -
liche Wohlbefinden des Menschen für unbedingt not -
wendig hielten. Humor ist nur seltenen, glück -
licheren Zeiten Vorbehalten. Das klassische Alter -
tum kannte ihn kaum, denn Aristophanes lebte be -
reits zur Zeit seines Verfalls. Des Mittelalters
„lustiger Schwank" erhob sich noch selten auf die
Stufe guten Humors. Erst Rabelais und Fischart,
Shakespeare im Drama und Cervantes im Roman,
das England des Dickens, Jean Paul und Hippel sind
wohl für lange Jahrzehnte hinaus unerreichbare
Höhepunkte des europäischen Humors. Der Humor
der Romantiker, Tiecks, des Clemens Brentano, sind
schon Abstieg und' Fritz Reuter, der göttliche Humo -
rist, blieb Außenseiter, der nicht Teil batte am
Schicksal seiner Welt, so wenig, wie die Sorgen der
Alten das frohe Spiel des Kindes zu beeinträchtigen
vermögen.
Die Kuriosität — sie ist in ihrer wahren Form
nichts weiter als der Humor an der Kunst, die Persi -
flage ihrer inneren Größe, ein humorvolles Para -
doxon, soweit sie nicht Mache, Spielerei oder wert -
lose Artistik ist. Wenn wir in der Tagespresse lesen,
daß der stellenlose Kaufmann X 2000 Worte auf eine
Postkarte unterbrachte oder der Sekretär Y 800 auf
einer 5 - Pfennig - Briefmarke, so sind das sicherlich
nicht uninteressante artistische Kunststücke, können |
aber als Kuriosität im wirklichen Sinne nicht gelten.
Die wahre Kuriosität hat den Hintersinn der voll -
endeten Kunst, des souveränen Beherrschens nicht
nur des Technischen, sondern auch des Künstleri -
schen, Der Meister der wahren Kuriosität schafft
daher seine Werke auch gar nicht für Sensation der
Menschen und Pressen, Sie entstehen in ihm als
neckig-ernste Zwiesprache zwischen ihm und seiner
Kunst, bleiben eine innere Angelegenheit, ein brüder -
licher Humor. Eine fein ziselierte Pointe, die der
Künstler seiner Kunst herausgibt, ins Gesicht knipst
— wie ein übermütiger Junge einen Kirschkern.
K i r is c h k e r n ! Es gibt eine kuriose Kunst des
Kirschkerns. Sie ist als Geschichte noch nicht ge -
schrieben, aber sie läßt sich vom 15. bis zum Ende
des 18. Jahrhunderts heran verfolgen. Da ist zum
Beispiel der Nürnberger Peter Flötner. Sicher -
lich keiner der geringen! Meister der deutschen
Holzplastik. Aber er setzt sich hin und schnitzt ein
„Urteil des Paris“ mit eimbundertunddreizehn er -
kenntlichen Gesichern auf einen Kirschkern, Oder
die Properzia de Ros s i, die schöne und kunstreiche
Tochter des Valerio Belli. Sie benutzt sogar mit
Vorliebe Kirschkerne als Material für ihre mikrosko -
pischen, wohlgelaunten Miniaturen.
Ein Meister der Mikroplastik des 17. Jahrhun -
derts ist Leo Pronner (geh' 1550 zu Thalhausen,
gest. 1630 zu Nürnberg), der Großmeister in dieser
minutiösen Kunst für das 17, Jahrhundert. Seine
„Acht Könige auf einem Kirschkern" übertrifft nur
noch sein Spielzeug für große Mädchen: ein Kirsch -
kern, in dem hundert wohlgeformte Haus- und
Küchengeräte ihren Platz gefunden haben, ein Ge -
duldspiel, sie wieder dort einzuordnen. In Wien
treffen wir auf V ading und der in Neufchatel ge -
borene, später in Berlin tätige Aubert Par ent ist
der Meister der Kirschlkernischnitzereien im 18. Jahr -
hundert.
Daß sich die Mikroplastik auch der Kerne an -
derer Obstarten bedient, ist zu erwarten. Schnitze -
reien auf Nußschalen sind nicht gerade selten
und die bäuerliche Volkskunst bedient sich ihrer bis
auf unsere Zeit. Der Meister der Nußschnitzereien
ist aber sicherlich der Cailabreser Geramio F a b a,
ein beachtenswerter Künstler in Buchs, dessen
„Leiden Jesu in einer Nußschale" ganz nahe an
„große Kunst" heranreicht. Geo Kleinert von
Prag arbeitet im 18. Jahrhundert mit Vorliebe auf
Pfirsichkernen und der Lichtensteiner „Hofschnitz -
ler" Kraus liefert Feinornamente und figürlich ver -
zierte Miniaturrähmchen aus allen nur denkbaren
Obstkernen und: Schalen. Francisco Cap uz vol -
lends, einer der großen Meister der Kileinpastik. be -
nutzt die Kerne und harten Schalen fast aller süd -
lichen Früchte als Material für seine mitunter sehr
bedeutenden Werkohen.
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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 16
Einer seltsamen Philosophie entsprangen die Ar -
beiten des 1680 in Nürnberg verstorbenen Christoph
H a r r a c h, seine immer und immer wiederkehren -
den kleinen und kleinsten Totenköpfe, deren
Rückseiten kraftstrotzende Jünglings- und blühende
Mädchengesichter bilden. Oder seine jugendlichen
Porträtköpfe, in deren Innern ein Totenschädel ein-
gescblossen ist. Harrach ist sicherlich der tiefste und
ergriffenste jener zahlreichen Meister, die mit Vor -
liebe Totenköpfe bilden. Seine Schädel sind Symbol,
haben wenig Anatomie und viel Physiognomie, haben
Profile und Gesichtszüge, obgleich sie nur Knochen -
gerüst sind. Ihm zur Seite stöben im 16. Jahrhundert
Alexander Coli in in Mecheln (Buchs), Charles
Chassel in Paris (Walnuß), im 17. Jahrhundert
folgen ihm der anatomisch geschultere Anger -
man n mit seinen m-iniatluresken Schädeln unld
ganzen Skeletten und Leo Pronner in Nürnberg.
Im 18. Jahrhundert Wirkt in diesem Thema J. O.
Hagenauer (Straöburg—Salzburg—Wien) und der
Verfertiger mitunter peinlich genauer Elfenbein -
miniaturgerippe, Franz M essersc'hmi d t in Wien
(1777—1883). Damit endet die mystisch-philosophi -
sche Sc'hlule und die naturwissenschaftlich model -
lierenden Meister gewinnen die Ueberhand. Die zu -
nehmende exakte naturwissenschaftliche Erkenntnis
tötet das spekulative philosophische Denken auch
im Künstler.
Der Altmeister anatomischer Modelle größten
und audh miniaturesken Formates in Wachs ist
der seit 1680 nachweisbare Genueser Arzt de
Noues, der noch präzises Wissen mit künstleri -
scher Auffassung und Technik vereint. Ihm kommt
das entsetzliche Wachsbild dier „Pest“ und das kom -
plette ,,Beinhaus“ in farbigem Wachs des Gaetan
Zumbo nahe, der, geboren 1658 in Syracus, in
Genua und Florenz arbeitete, wo er 1701 verstarb
an der Pest, ein Edgar Allan Poe der Wachsbildnerei.
Im 18. Jahrhundert folgt ihm der wissenschaftlich
exakte und nüchterne Nie. Pinson in Paris in
gleichem Material, während wir bei dem in Bologna
arbeitenden (1670—1754) Giovanni Manzolini
und seiner Gattin die anatomische Wachsbildnerei
schon in das handwerkliche Modellschaffen über -
gehen sehen. Der letzte Rest mystischen Schaiuens
ist bei ihm verloren gegangen. Der Körper, der Tod,
sie .sind ihnen nur mehr naturwissenschaftliche Phä -
nomene. Die Tochter dieses Ehepaares, Anna Man -
zolini, konnte es an exaktem, nüchternen Wissen
in Anatomie mit jeder unserer modernen Studen -
tinnen der Medizin wohl aufnehmen. Sie war in der
Anatomie der Bologneser Universität wie zu Hause
und neben ihrer Kunst eine bedeutende Anatomin.
Im 18. Jahrhundert waren die anatomischen Wachs-
modelle von Eontana berühmt, auch heute noch ar -
beitet der anatomische Modelleur hauptsächlich mit
Wachs.
Kehren wir wieder ins Künstlerische und künst -
lerisch Spielerische zurück, so treffen wir auf den
nicht unbedeutenden Nürnberger Bildhauer und
Schnitzer Hieronimus Gärtner, der die Patrizier
der Stadt mit seinen lebenswahren Käfern und
Fliegen entzückte, .deren Flügel sich beim Anhauchen
bewegten. Im 17. Jahrhundert arbeitete in Necosia
Philipp P1 a z i n e, gen, Siziliano, feine, mikrosko -
pisch kleine Figürchen in dem schwierigeren Material
der Koralle. Aehnlich ihm, aber bei reicher Ver -
wendung von Edelmetallen und Edelsteinen, feinen
Hölzern und Glasflüssen schafft Leo Pronner in
Nürnberg winzige Altärchen, Kruzifixe und Tierchen,
die Perlmutterinsekten des Dirck van Reyswyck
und die lebenswahren, täuschend natürlich bemalten
Kleinsttiere und Insekten des Juan Heinestrosa
in Sevilla (um 1765) genossen Weltruhm. In deren
Reihe wäre noch der Ulmer Wachsmikroplastiker
Gottfried Weykemeier zu nennen, der um 1715
in Berlin starb. Im Grünen Gewölbe in Dresden
liegen Miniaturmosaiks und Kleinstinisekten aus
Halbedelsteinen vom einheimischen Kunstschnitzer
Hof fmann, während der Louvre Fischschuppen -
mosaiks des Francois Doderot verwahrt, der auf
seine ,,Technika' 1825 sogar ein Patent nahm, sich
aber auch in seiner seltsamen, artistischen Technik
als ein Künstler nicht ohne jeden Rang beweist.
Ein Silberschmied der Metal'likunststadt Augs -
burg, Joseph Müller, verfertigte im 17. Jahrhun -
dert vielfigurische, allerkleinste und allerfeinste
Jagden, Schäfereien, Schäferszenerien und Reise -
züge, Spiel und Kunst in einem. Er wäre in der
Reihe der Meister der Zinnsoldaten aufzuzählen.
Auf mathematischem und trigonometrischem Ge -
biet nennen Wir Nürnbergs berühmtesten, 1660 ver -
storbenen Drechsler Lorenz Zick, den Lehrer
Ferdinands III. mit seinen Miniaturkästchen gefüllt
mit vielgestaltigen Mehrecken, ein Gedulidispiel
ähnlich den Vexierbechern des Lyoner Goldschmieds
Delabarre. Sie eröffnen die Reihe der kunst -
fertigen, artistischen Drechsler: Louis Cihronult,
Paris, um 1746, Michael Dahier, Berlin, um 1650,
Treumund K i r c h, Wien, um 1650, Justus K'less-
e c k e r d. J., Bamberg—^Frankfurt a. M,, um 1650,
des Michael Mail in Straßburg und zahlreicher an -
derer, deren geduldige Taten wir in den Museen be -
wundern, weniger ihres oft bescheidenen Kunstge -
halts als ihrer vollendeten Technik halber.
Zum Schlüsse sei in dieser Reihe der kuriosen
Outsiders der „großen“ Kunst noch des Goslarer
Zuckerbäckers Koch gedächt, dessen Mosaiks aus
Sandkörnern das dortige Museum, verwahrt, ein
Kind des 16. Jahrhunderts. Dann dels nach 1610 in
Florenz geborenen Jacopo Gad.di, der künstlerisch
bedeutsame Reliefs in naturfarbenen, in gefärbten
Eierschalen bildete und 1 des kunstreichen Würzbur -
gers Blank, der eine Methode erfunden hatte mit
feinsten Federhärchen zu sticken („Blanks Mussiv-
Gemälde“) und glanz achtbare künstlerische Erfolge
mit dieser Technik erzielte. Er folgte dabei antikem
Vorbilde, doch waren bei den antiken Stidkereien
dieser Art Federn nur neben Fäden mitverwendet
Um 1785 stickte und 1 klebte er dann sogar mit
Moosen — eine extreme, künstlerisch unfrucht -
bare Idee.
Ganz zum Schlüsse sei noch eines ganz großen,
feinen und seltenen Meisters der „kleinen“ Kunst
gedacht, des feinsten Miniaturenmalers, des L, van
Blarenberghe (tätig Lille und Paris, 1716/1794),
der in Gouache auf dem kleinen Raum von 15:20 mm,
sein ständiges Format, 10 bis 120 lebenswahre, deut -
lich erkennbare Porträts oder Personenzeichnungen
unterbrachte, ohne dabei an künstlerischer Qualität
durch das technisch-artistische Moment die geringste
Einbuße zu erleiden.
Nr. 16
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 147
Cuzerner ^Auktionen.
Die Galerie Fischer in Luzern, deren
Sommerauktionen internationalen Ruf genießen, ver -
anstaltet diesmal zwei große Versteigerungen, und
zwar am 25, und 26, August und am 6. und 7, Sep -
tember,
Die erste, die Fischer gemeinsam mit dem von
Dr, J. Co ul in geleiteten Kunsthaus „Pro Arte" in
Basel abhält, umfaßt den Nachlaß Dr. F, Burgers
vom Schloß Malagny am Genfer See, der insbeson -
dere die Renaissance und das 18. Jahrhundert favo -
risierte. So findet man gleich unter den Gemäl -
den der Sammlung eine Reihe von hervorragenden
Stücken des 15, und frühen 16. Jahrhunderts: eine
Verkündigung aus 'dem Kreise Rogers van der
W e y d e n, eine Hugo Goes nahestehende Anbe -
tung der Könige eines niederländischen Meisters,
eine Madonna in Landschaft von Isenbrant und
zwei Bildnisse von Lucas de Heere und dem Mei -
ster der Magdalenenlegende. Die italienische Schule
ist durch eine Märtyrerin des Fiorenzo di Loren-
z o repräsentiert, die ehedem die Sammlung Mar -
ozell von N e m e s in München schmückte. Der
Sipatzeit gehören das Porträt einer Lady von van
Dyck, ein Bildnis eines Herzogs von Lothringer,
von R i g a u d und ein anmutiges Mädchenporträt
der Vigee-Lebrun an. Das 19. Jahrhundert ist
durch Courbet, Monet, Pissarro, Renoir und Trübner
sehr gut vertreten.
Unter den Einrichtungsgegenständen begegnen
wir prachtvollen Renaissance-Truhen, Tischen und j
Armstühlen des frühen 15. und 16. Jahrhunderts,
französischem Mobiliar des 18. Jahrhunderts, Kamin -
uhren französischer Provenienz etc. Besonders wert -
voll sind die Tapisserien. Unter ihnen befinden sich
der einzigartige Dürer-Teppich mit der Beschneidung
Christi, der nach Geheimrat Falke vor 1550 in
einer elsässischen Werkstatt hergestellt wurde, eine
Folge von vier gotischen Brüsseler Teppichen um
1495 aus derselben Werkstatt, wie der Holzschuher
Teppich aus dem Germanischen Museum in Nürn -
berg, eine Odysseus-Tapisserie aus der Zeit um
1535, eine Anzahl Brüsseler Gobelins des 17. Jahr -
hunderts u. a.
Die Sammlung wird durch vortreffliche gotische
Holzskulpluren des 14. bis 16, Jahrhunderts, durch
Renaissancebronzen und eine Marmorfigur „Die
Quelle" ergänzt, die J. E. D um o n t 1785 signiert ist.
Anschließend an die Kostbarkeiten von Schloß
Malagny bringen Fischer und Dr. Coulin eine Samm -
lung von Khmer- und Siam- Plastiken
unter den Hammer, wie sie in dieser Reichhaltigkeit
und Qualität wohl noch nie auf dem Markte zu sehen
war. Besonders wirksam kommt in dieser Sammlung
die Frühzeit des 12. bis 14. Jahrhunderts zur Geltung.
Die zweite Versteigerung, die am 6. und 7, Sep -
tember stattfindet, bringt die rühmlichst bekannte
gräfliche Waffensammlung Erbach aus dem Ritter -
saal zu Erbach im Odenwald, sowie Schweizer An -
sichten und Trachtenbilder, romanische und gotische
i Antiquitäten sowie gute Bilder und Möbel.
cAmerikanische Bibliotheken.
Die amerikanischen Petroleum- und Eisenbahn -
vermögen haben wertvolle Bibliotheken geschaffen:
solche, die dem Publikum zugänglich sind, und solche,
von denen selbst der wissensdurstige Amerikaner
keine Ahnung hat, weil sie dem gewöhnlichen Sterb -
lichen verschlossen sind. So wissen beispielsweise
die wenigsten New-Yorker, daß hinter den Stein -
mauern des Renaissance-Palastes, beim Morganhaus
in der 36. Straße Ost, eine der kostbarsten, auf
einige hundert Dollarmillionen geschätzte Bibliothek
verborgen gehalten wird, deren Bestände überhaupt
nie bekanntgegeben wurden, jedenfalls aber nie voll -
ständig. Es ist dies die Privatbibliothek Pierpont
Morgans, dessen Gemälde- und Antiquitäten -
sammlung dem Metropolitan - Museum einverleibt
wurden, dessen Bücherei — deren Grundstock wäh -
rend Morgans Göttinger Studienzeit gelegt wurde —
einer Sechserkommission anvertraut worden ist, die
nach dem Morganschen Testament die Bücherei
nach eigenem Gutdünken verwalten kann. Nur
eines hat sich der Eisenbahnkönig ausbedungen:
Die Bibliothek, wo immer sie auch untergebracht
wird, darf niemals zerstückelt oder mit einer an -
deren verschmolzen werden. Merkwürdigerweise
hat, vor etwas mehr als zehn Jahren, die New Yorker
Staatslegislative ein Gesetz angenommen, das diest
Morgan-Bibliothek als öffentliche Einrichtung er -
klärt, ohne daß die breite Oeffentlichkeit allzu
großen Nutzen hätte daraus ziehen können. Selbst
der hungrigste Bibliophile — und mag er mit den
besten Beglaubigungsschreiben ausgestattet sein —
wird sich an der Hartnäckigkeit des Pförtners den
Kopf einstoßen, und keine Maniküre New Yorks ist
imstande, den weiblichen Zerberus dieser Schatz -
kammer, Miß Belle da Costa Green, davon zu
überzeugen, daß es in der Metropole Schönheits -
pflegesalons gibt, deren Fingerabdruck selbst der
Polizei Schwierigkeiten bereiten würde. Ein schmut -
ziger Daumen, so heißt es nämlich in der von dem
Verwaltungsausschuß festgesetzten Hausordnung die -
ser Bücherei, und zwar wörtlich, könnte das Werk
von 900 Jahren zerstören, und ein unkontrollierter
Husten könnte .sich zu einer Katastrophe auswirken.
Diese Bestimmung gilt für die eigentliche
Schatzkammer; aber auch für den Anbau, wo die
Kataloge untergebracht sind, bedarf es einer ganz
besonderen Zutrittsgenehmigung. Sonst gilt, wie ge -
sagt, das Dantewort „Lasciate ogni speranza" vor dem
Bronzetor Ghibertis, an sich freilich auch schon eine
Sehenswürdigkeit, denn es stammt aus Florenz,
Und wenn wir schon von Dante reden: hier, hinter
einer Glaswand, stehen drei Dante - Ausgaben aus
dem Jahre 1472, von denen behauptet wird, daß es
die ersten Gesamtausgaben seien. In einem andern
Glaskasten: Erstausgaben von Tasso, Vergil, Pe -
trarca, Cäsar, Cicero, Michelangelo, die Sweynheym-
und Pannartz - Ausgaben. Hier steht der Mainzer
Psalter von 1457, der schon vor einem halben Jahr -
hundert an die 5000 englische Pfund wert war, die
Hypnerotomachia Poliphili, koptische Manuskripte,
die Ergebnisse der von Morgan-Vater finanzier -
ten Expeditionen, das in Juwelen gebundene kost -
barste Werk mönchischer Buchbinderei, die in dei
Abtei von St. Denis gebundenen Evangelien aus dem
neunten Jahrhundert, die, seitdem sie 1803 die
schützenden Klostermauern verlassen haben, ihre
Weltwanderung angetreten haben, um schließlich
jenseits des Ozeans einen Ruheplatz zu finden, Erst -
ausgaben der Weltliteratur, wie sie in dieser Pracht
wohl in keiner anderen Sammlung zu finden sind.
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INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 16
■hinter weißen Marmormauern, an denen das Leben
der Metropole vorbeirauscht ....
Die Standard Oil-Millionen Henry Clay Folgers
wurden zum Teil in Shakespeare angelegt, dessen
368. Geburtstag die Eröffnung der Folge r-B i b 1 i o-
t b e k in Washington brachte. Es ist dies die
Shakespeare-Bibliothek Amerikas, die der verstor -
bene Petroleumpräsident sorgsam hat zusammenge-
tragen und der er ein stattliches Gebäude in der
Bundeshauptstadt hat errichten lassen. Sie umfaßt
an die 75.000 Bände und enthält Erstausgaben, so -
wie Manuskripte, wie sie in keiner anderen
Shakespeare-Bücherei zu finden sein dürften. Hier
stehen auch die mit Randbemerkungen versehenen
Werke des Dichters aus den Bibliotheken Darricks,
Keans, Washingtons, Lincolns, Hamlet - Ausgaben
stehen hier in über 800 Exemplaren, Macbeth-Aus -
gaben in mehr als fünfhundert. Dazu Werke aus
der Zeit Shakespeares: Bacon, Ben Jonson, Mar -
lowe, Greene, Werke aus Shakespeares eigener
Bücherei, Shakespeare-Fälschungen, dazu eine reich -
haltige Sammlung von Stichen und Bildern, eine be -
sondere Abteilung für Musikliteratur der Shake-
speareanischen Zeit, Memoiren von Shakespeare-
Darstellem. Die Bibliothek steht in der Nähe des
Kapitols.
Eine izweite amerikanische Shakespeare - Biblio -
thek wurde in Philadelphia eröffnet, die
Furneß-Memorial-Bibliothek, die der
Verwaltung der Universität von Pennsylvania unter -
steht. Ihr Bestand wird auf 12.000 Bände, davon
8000 Shakespeare-Literatur, geschätzt. Sie ist weni -
ger als Kuriositätenbücherei denn als Arbeitsstätte
gedacht. Auffallend ist hier die große Sammlung
an deutschen und französischen Shakespeare - Aus-
| gaben.
Sommerkunstausstellung im Dorotheum.
Wir haben in der vorigen Nummer von dem
Plan des Dorotheums berichtet, eine Ausstellung der
Objekte zu veranstalten, die im Herbst zur Ver -
steigerung gelangen. Der Plan ist unterdessen aus -
geführt worden. Wien hat seit dem 27. Juli eine
Ausstellung von einer Pracht und Reichhaltigkeit,
wie sie nicht oft zu sehen ist.
Von besonderem Interesse sind die Fayum-
porträts, die aus der berühmten Sammlung
Graf herrühren. Als man sie vor etwa vier Jahr -
zehnten entdeckte, hielt man es nicht für möglich,
daß sich solche Dinge überhaupt erhalten konnten.
Heute ist durch sorgfältige Ausgrabungen der Be -
weis erbracht, daß es sich hier um einen außer -
ordentlich glücklichen Zufall handelt, der uns an der
Peripherie der antiken Welt diese Gruppe von Por -
träts überliefert hat. Wir bedürfen heute nicht mehr
der Illusion, die noch Graf selbst glaubte, daß es
sich hier um griechische Werke der vorchristlichen
Ptolemäerzeit handelt. Vielmehr sind diese Porträts
als einzigartige Zeugnisse der römischen Reichs -
kunst, in der sich die Kunst verschiedentlicher
Stämme und Nationen eigentümlich abwandelte,
etwa von der Regierung Hadrians bis zur Zeit
Justinians, erhalten.
Wir sehen eine leise wechselnde Technik und
einen stärker differenzierten Stilwandel. Im allge -
meinen sind die Porträts, je älter sie sind, desto
pastoser mit Wachsfarben gemalt, die dann etappen -
weise einer dünnflüssigerem Temperamalerei weichen.
In der Zwischenzeit gibt es wachsgrundierte, aber
mit Tempera lasierte Bilder oder umgekehrt, Tem -
perabilder mit einzelnen Wachsübermalungen. Offen -
bar ist die Mischung der beiden Techniken im dritten
Jahrhundert sukzessive vor sich gegangen. Es ist
zu bemerken, daß die Bilder in ihrem Untergrund,
es ist dies irgendein Palmenholz, von dünnen Fur -
nieren zeitlich zu robusteren Brettern fortschreiten,
Es ist, wie Dr. Kieslinger in den „Nach -
richten“ des Dorotheums mitteilt, interessant,
daß der gesamte Weltbestand an solchen Por -
träts über fünfhundert Stück beträgt. Hiervon
sind aber mindest drei Viertel in definitivem Museal -
besitz. Große Länder, wie Italien und Holland, be -
sitzen nur ein einziges. Die Kollektion des Doro -
theums bildete ursprünglich ein Ganzes mit dem
größten Teil der Porträts, welche heute die Samm -
lung des Berliner Museums zieren. Das Deutsche
Reich hat sie vor wenigen Jahren um eine gewaltige
Summe erworben.
Die Gelegenheit, die sich bei der Auflösung
des Bestandes bietet, wird nicht so bald wieder -
kehren, da innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte
trotz stets wachsender Ausgrabungstätigkeit in
Aegypten keine erheblichen Bestände mehr dazu -
gekommen sind. An anderen Punkten der antiken
Welt dürfte es kaum möglich sein, solche klimatische
Voraussetzungen zu erreichen, die die Erhaltung der
immerhin empfindlichen dünnen Holzbrettchen und
ihrer subtilen Malschicht ermöglichen würden.
Unter den Gemälden alter Meister
fesselt ein Bild aus der W e r k s t a 11 des Rubens
„Der Triumphbogen der Münze“. Es ist dies eine der
Werkstättenwiederholungen nach den Originalen des
Meisters, im Antwerpener Museum als Entwürfe
für den Triumphbogen der Münze zum Einzug des
Kardinals Infanten Ferdinand 1634 35 ausgeführt.
Von Fermo da Caravaggio finden wir da eine
„Thronende Madonna“, die folgende Widmungs -
schrift trägt:
Raphael . Biragus . Prepositus , Ob . Religionem
In . Deum . Hane . Hyconam . Dicavit . 1475.
Signatur: Firmi Charavaggii Opus,
Ueberaus interessant ist Bastianis Gemälde
„Justitia“. Das Bild ist ein Frühwerk des als Lehrer
Carpaccios für die malerische Entwicklung Venedigs
wichtigen Meisters und etwa gleichzeitig mit der
Santa Viranda, die sich ehemals in der Wiener Aka -
demie befand und jetzt in der Accädemia in Venedig
zu sehen ist, entstanden. Auffällig ist bei dem Werk
die Nähe zu Mantegna, die sich vor allem in dem
lebhaft an die hl. Eufemia von 1454 erinnernden Kopf
ausspricht. Mantegnesisch ist auch die strenge Ge -
samthaltung, die noch hohes malerisches Niveau be -
wahrt und von dem Spätstil des Meisters koloristisch
merklich abweicht,
Auch der hl. Thomas aus der Werkstatt des
G r e c o verdient besondere Erwähnung. Das Bild
ist identisch mit Nr. 216 des Mayerschen Katalogs,
deren Verbleib zur Zeit des Erscheinens des Werkes
noch unbekannt war. Es gehört mit dem im Besitze
des Marques de Cerratho in Madrid befindlichen
Johannes Evangelist (Mayer 194a), mit dem Andreas
in der Sammlung Diego Canovas zu Madrid (Mayer
Nr. 175a) und dem Johannes Baptist (Mayer 190a)
zu einer Serie, die Mayer als von Jorga Manuel
Theotocopuli nach Grecoschen Originalen ausge -
führte Werkstattvariante anspricht.
Von Bildern älterer Meister wollen wir schließ -
lich die „Marien am Grabe“ des Giulio Cesare P ro-
Nr. 16
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 149
caccini amführen. Dieses früher dem Greco zuge -
schriebene Bild kann als eine der geistvollsten Pro -
ben des manieristisch orientierten mailändischen
Frühwerkes angesprochen werden und veranschau -
licht die Verbindung mit Venedig und Parma einer -
seits (Tintoretto und Parmigianino) sowie mit Spanien
(Greco) anderseits.
Im Maria-Theresien-Saal sind in geschmackvoller
Anordnung Bilder, Skulpturen, Waffen, Textilien,
Erzeugnisse des Kunstgewerbes, Gegenstände aus
Glas, Keramik und Metall ausgestellt, die zum
großen Teile aus dem Nachlaß des Großindustriellen
Heinsheimer stammen, der in einer geschlos -
senen Auktion zur Versteigerung gelangen wird.
Unter den modernen Bildern befindet sich ein
Damenporträt von Renoir, das mit 1Q,000 S aus -
gerufen werden wird. Ein W a 1 d m ü 11 e r aus dem
Jahre 1840, „Lachender Bauernbursche", steht zwi -
schen den Genrebildern und von Bildnissen. Bilder
von Landleuten sind bei Waldmüller ziemlich selten,
da er im Wiener Boden wurzelt und fast ausschließ -
lich Angehörige des städtischen Bürgertums gemalt
hat. Das Bild, das auf 6000 Schilling geschätzt ist,
wird bloß mit 2000 Schilling ausgeboten werden,
Pettenkofen ist mit einem „Ungarischen Esels -
gespann" vertreten, das alle Vorzüge dieses ge -
schätzten Meisters zeigt. Man sieht ferner einen
ausgezeichneten Liebermann („Spaziergänger
im Walde“), ein „Fischermädchen" von Canon und
einen sehr guten Fendi („Vor dem Versatzamt"),
Beachtung verdienen in der Ausstellung weiters
eine vortrefflich erhaltene gotische Madonna
aus Holz, eine Bronzebüste von Houdon und eine
Bronzebüste, die Louis XIV, als Knaben darstellt.
Die Ausstellung, die noch manche Bereicherung
erfahren dürfte, bleibt bis zum 7, September
geöffnet.
Sammlung Dr. S. «M., ^München.
Bei der am 5. und 6. Juli in der Galerie H e 1 -
bing in München abgehaltenen Versteigerung
der Sammlung Dr. G. M. (München), wurden fol -
gende Preise (in Mark) erzielt:
Deutsche und französische Fayencen, italienische Majoliken.
16 Große blaulbemalte iVase mit Goldbronzemontierung,
franz., 2. H. 18 J 220
17 Gießfuß mit Becken, Rouen, um 1725 250
Silberarbeiten,
100 Ein Paar Kandelaber für vier Kerzen,, Augsburg,
Markus od. Matth. Wolff igest, 1716 (R 3 726), 2155 g 420
108 Getrieb. ziseliert. Deckelpokal, Deutsch, Ende 16, J. 240
109 Vergoldeter Ananaspokal, Straßburg, Paul Oelinger,
Meister 1612, 380 g 225
115 Tafelbesteck, «000 g 40(0
Kleinplastik und Plastik.
131 Oberb,ayer. um 1500, Der heil, Johannes d. T, . . . 500
136 Florenz um 1500, Maria mit dem Kinde 450
Metallarbeitern
154 Turinförmige Tischuhr von 1567, Bronze 950
Möbel des 16. und 17, Jahrhunderts,
174 Kleine Kredenz, Toskana, um 1500 210
175 Dreitürige Kredenz mit Hermen, Bologna, 16, J, . . 80b
179 Runder Tisch mit 'geschweiften Standbrettern, Mittel-
italien, 16. J 360
180 Achteckiger Kasten tisch, Italien, 16, J 240
183 Rechteckiges Tischchen, Spanisch, 17. J 205
187 Zehn Stühle, Renaissancestil . 360
189 Ein Paar Armstühle, Italien, um 1700 265
191 Ein Paar geschnitzte Henri III. Stühle, Französisch,
Ende 16, J 800
Möbel des 18. Jahrhunderts.
194 Hoher Schreilbsekretär, Franken (Würzburg), um 1750 500
195 Hoher Schub ladenschrank, Französisch, um 1770 . . 460
1% Kleine Kommode auf hohen Füßen, Bez. Recaut,
Französisch, um 1750 650
197 Tischchen mit Schublade (Coiffeuse, Französisch,
um 1750 bis 1760 310
199 Zierkommode auf hohen Füßen, Süddeutsch, um 1750 200
200 Halbrunde Marketerie-Kommode, Französisch, um
1770 Ibis 1780 .300
201 Zweitüriges eingelegtes Eckschränkchen, Französisch,
um 1780 290
202 Kleiner Damenschreibtisch mit Rollverschluß, Fran -
zösisch, um 1780 240
203 .Damenschreibtisch, Französisch, um 1775 bis 1780 . . 265
208 Geschnitzter (bemalter Konsoltisah. Südd., um 1760 260
215 ,Sofa mit Strohgeflecht, Franzos., Louis XV,, um 1750 350
218 Sofa, 'Französisch, um 1775 bis 1780 250
Jt23 Gepolstertes ISofa mit hellblauem Seidenbezug,
Elsaß, um 1775 bis 1780 300
Einrichtungsgegenstände.
230 Großer Kristall! - Luster mit sechs Kerzenarmen,
Böhmen, Ende 18. J 285
Orientteppiche, Stoffe und Stickereien,
274 Ghiordes - Gebetteppich, Kleinasien, nach 1800,
185X135 cm 220
275 Anatolisclher Teppich, Kleinasien, ,250X125 cm • • • 205
277 Seichur-Teppich, Oestlicher Kaukasus, 1. H, 19. J.,
278 Schinas-Teppich, Persien, 1. H, 19. J,, 220X137 om . 265
280 Beschir-Teppich, Zentralasien,, l.H. 19, J., .260 XI35 cm 275
281 ßocchara - Teppich, Zentralasien, 1. H. 19. J.,
298 Leinenlbehang mit farbiger Seidenstickerei: „Vieux
Lyon", Lyon, um 1700, 250X165 cm 3Ö0
299 Desgleichen, 255X183 cm . 340
Gemälde alter Meister.
305 Jan Bo.th, Flußlandschaft im Gebirge, 69 X 86 cim . . 450
312 Jean Baptiste Grenze, Brustbild eines Mädchens,
54 X 44 cm 160
317 Johann Kupetzky, Knabe mit Hahn, 42.5X35.5 cm 390
320 Michiel Jansz Mierevelt, Weibliches Bildnis,
52X46 cm 210
321 Frederic de Moucfaeron, Ein Paar Landschaften,
mit Reiterstaffage, 42X50 cm 300
322 Isaac de Moucheron, Südliche Landschaft mit
Figurenstaffage, 44X63 cm 280
323 Peter Na s m y t h gen. Patrick, Landschaft mit
Wassermühle, 44 X 55.5 cm 550
326 Jacob van der 0 os t, Bildnis des Dekans von Guide,
64 X 49 cm 375
328 Pieter Snayers, Reitergefecht, 41X54 c,m .... 245
329 Palamedes Stev.aerts, Reitergelfecht, 61X85 cm. .320
Chronik.
AUTOGRAPHEN
(AutographenVersteigerung.) Der AutogTaphenauikbion, die
iHellmut Meyer u. Co. in Berlin veranstaltete, war
gut besucht. Es lag eine Menge von Aufträgen vor, die Preise
hlieiben jedoch in mäßigen Grenzen. Am besten gingen die
billigen Stücke von 25 bis 30 Mark, Unter den modernen
Dichtern war Hermann Hesse am meisten begehrt, ein Ge-
dichtmianuskript mit eigenhändigem Titel find iSignierung,
nebst 13 Originialillustriationen in Aquarell und Gouache,
brachte 170 M, Eine andere Gedichtsammlung (1902) brachte
120 M. Ein Brief von Stephan George erreichte nicht mehr
als 50 M. Unter den älteren Dichtern wurde ein Gedicht von
£ i ch end orif-f mit 120 M. gekauft, ein Brief Schillern
an Göschen (Weimar 29. III, 1789) brachte 320 M. Lebhaftes
Interesse fand ein an Harry sDomeila (gerichteter Brief von
Prof, Einstein. Er wurde mit 45 M. bezahlt, 90 M. erzielte
ein eigenhändiges, undatiertes Manuskript des Gelehrten, eine
kurze Zusammenstellung seiner Theorien des Gravitations -
und elektromagnetischen Feldes.
Seite 150
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 16
Sehr zurückhaltend kauften die Bibliotheken, einzig das
Potsdamer Reichsarchiv erwarb um 27 M. einen Brief von
E. von B e 1 o w, der Hofdame der Kronprinzessin briedrich,
über dlas Attentat Nobflings auf Kaiser Wilhelm I.
Die ausgebotenen Gemälde gingen sämtlich zurück.
BIBLIOPHILIE.
(Auktion in St. Moritz.) Das Mailänder Antiquariat Ul-
rico H o e p 1 i, das erst kürzlich die berühmte liturgische
Bibliothek des Herzogs von Parma in Paris versteigert
hat, bringt am 16. August im Palace Hotel in St. Moritz
eine Sammlung kostbarer bibliophiler Werke, seltener alter
Bücher, Luxusausgaben, Einbände und Aütographen zur Ver -
steigerung. Von besonderem Interesse ist das Aquarell einer
Pieta von Giovanni Segantini. Unter den Autographen
finden sich solche von Gide, Gautier, dAnnunzio, Rodin und
Puccini.
BILDER.
(Alte Fresken aufgedeckt.) Aus Spitz wird berichtet:
Schon oft wunde der Wunsch laut, die beiden barocken
Freskogemälde an den Außenwänden des ehemaligen
Rathauses in Spitz wiederherzustellen. Eine Widmung der
Sparkasse Spitz hat nun die Restaurierung der Fresken er -
möglicht, Restaurator akademischer Maler Udo W e i t h aus
Wien ist seit kurzem damit [beschäftigt, die beiden aus dem
Jahre 1722 stammenden Fresken in den früheren Stand zu ver -
setzen. Das eine stellt den reichen Prasser und den armen
Lazarus, das andere das Gleichnis vom Samariter dar. Ge -
legentlich der Restaurierung hat Weith an der Außenwand der
Gassenseite, oberhalb der sichtbaren vermauerten Türöffnung,
die Reste von Freskogemälden abgeideckt. Sie tragen auf einem
gerollten Band die Jahreszahl 1523 und weisen noch durchaus
gotischen Charakter auf, wie das in der Donaugegiend um
diese Zeit nicht anders zu erwarten ist. Bemerkenswert sind
die (beiden Wappenschilde. Links vom Beschauer ist ein
Schild mit zwei gekreuzten Morgensternen zu seihen: das
Wappen des Geschlechtes der Kirchberger, die sich im
16. Jahrhundert iim Besitz der Herrschaft Spitz beifanden. Der
Schild zur Rechten zeigt das Wappen des. Marktes Spitz. Im
schräg rechts geteilten Schild ist das linke Feld Mattweiß
geweckt, im rechten Feld ist eine weiße Linksspitze im Rot
za seihen. Dadurch isit erwiesen, daß die Wecken dieses
Wappens die bayerischen sind. Tatsächlich gehörte Spitz bis
1504 dem bayerischen Lehensverband an.
NUMISMATIK.
(Frankfurter Münzauktion.) Die durch Adolph E. Cahn
in Frankfurt a. M. abigehaltene Auktion antiker Münzen,
die eine 'ausländische Sammlung von Griechen, sowie die
Serien der RömeT, Byzantiner und Kreuzfahrer, der fürstlich
Fürstenlbergiscihen Sammlungen Donaueschingen und die römi -
schen Kaiserserien der Sammlung Dr. iHülherlin enthielt,,
fand unter starker Beteiligung von in- und ausländischen
Interessenten statt. Es wurden (für die Seltenheiten und die
besonders schön erhaltenen Exemplare für die heutige Zeit
sehr ansehnliche Preise erzielt. So erbrachte das schöne Tetra-
draChmon von Rhegion M. 600, ein solches von Katana in
Sizilien aus -dem 5. Jahrhundert M. 1250, ein Stator der äto-
lischen Liga M. 500, ein Goldstater von Karthago M, 225, ein
(bisher unbekanntes As des frühen römischen Schwerkupfems
M. 420, das Prachtexemplar eines Cäsardenars M. 200, der
Denar, den Brutus auf die Ermordung Casars schlagen ließ,
M. 830, das Unikum eines Denans aus dem Gallieraulfstand
gegen Rom unter Claudius Civilis M. 1675, ein hervorragendes
Goldstück des Kaisers Hadrian mit dem liegenden Nil M. 1025,
ein solches von Caracaüa auf den Parthersieig M. 410, eine in
Trier geprägte Goldmünze de® Licinius pater M. 450, ein Gold -
solidus des- [byzantinischen Kaisers Artavasdus M. 540 und die
Goldene Bulle des lateinischen Kaisers Heinrich von Flan -
dern M. 1850,
(Münzenfunde.) Au® Pirot wird uns 'gemeldet: Beim
Ausheben der Fundamente eines Neubaues fanden Arbeiter
einen Lehmtopf, der einige Kilogramm Goldmünzen au® der
Zeit des Kaiser® Konstantin sowie eine Anzahl goldener
Kreuze und zahlreiche Ringe und Ohrgehänge enthielt. Die
Münzen zeigen auf der einen Seite das Bild. Christi, auf der
anderen die Bildnisse Kaiser Konstantins und der Kaiserin
Helene mit dem Kreuz.
(Eine französische Goethe-Medaille.) Die französische
Staatsmünze hat eben eine Goethe-Medaille fertig -
gestellt, die Benard modelliert hat, Die Denkmünze zeigt
auf der Vorderseite den Kopf des Dichters nach einer Zeich -
nung von David d'Angers, und auf der Reversseite Faust,
der inmitten einer Landschaft vor Helena kniet. Im Hinter -
grund sieht man eine Burg und das Pantheon. Diese Darstel -
lung soll Goethes Huldigung an den Hellenismus versinn -
bildlichen.
PHILATELIE.
(Neuheiten.) Das französische Postamt in Andorra
hat 'die im vorigen Jahre heraüsgegebene provisorische Aus -
gabe der Freimarken 'außer Kurs gesetzt, da inzwischen die
endgültige 'Serie fertiggestellt worden ist. Die neue Ausgabe
bringt iLaindlschaftsbilder, ähnlich wie die spanische Ausgabe
für Andorra vom Jahre 1929. Es sind insgesamt 22 WertCj
■von 1 cent. bis 20 Jrs. Die provisorischen Porto- und Recou-
vreiment-Marken bleiben vorläufig noch im Verkehr, da dafür
die endgültige Ausgabe noch nicht tfertiigges teilt ist, — In
Südrhodesia wurden die Postgebühren geändert, Deshalb
war ein neuer Wert zu 134 d notwendig. Es ist die bekannte
König Georg - Ausgabe. Die im vorigen Jahre erschienenen
2 und 3 d im Viktoriafall-Muster haben eine Aenderung er -
fahren. Man wählte das alte Muster der Gedenkausgabe 1905
und änderte es entsprechend.
Im Britisch Neu-Guinea,, bekannt unter dem
Namen Papua, sind zwei neue Werte der endgültigen Auf -
gabe 9 d und 1/3 sh, Wasserzeichen, C. of. A. erschienen.
Außerdem die gleichen Werte als Dienstmarken mit dem
Aufdruck O. S.
In Italien sind in der üblichen Ausführung, zweiteilig,
drei neue Werte zu 25 , 50 c. und 2 Lire Paketmiarken er -
schienen. — Island setzt die Serie mit den berühmten
Gulilfoß-Wasserfällen fort 'durch drei neue Werte zu 60, 65,
75 lAur, — In Irland wunden anläßlich des Eucharistischen
Kongresses in Dublin zwei Werte, 2 und 3 d, herausgegeben,
die eine Darstellung des 'berühmten Kreuzes von Cong bringen.
Dieses Kreuz von Cong stammt aus dem 12. Jahrhundert. Es
ist das berühmteste Sitüok gaelischer Kunst. — Auif den
Philippinen wird eine neue Marken,reihe mit Lamdschafts-
,bildern vorbereitet, die jedoch nicht rechtzeitig fertig wurde,
so daß als Behelf die alte Ausgabe, aber ungezähnt, in den
Verkehr kam, — Für Gwalior gibt es eine neue 3 pies.
Die Erhöhung des Flugpostportos in Mexiko hat nun
noch ein Provisorium gebracht, Im Jahre 1934 war eine große
Luftpost-Ausstellung, zu der eine Sondermarke zu 35 cent,
verausgabt wurde. Hievon sind noch 450.000 Stück übrig ge -
blieben, die jetzt versteigert werden. Sie wurden mit dem
Aufdruck 20 cent. versehen. Die Känguruh-Type mit
Wz. C. of A, in Australien wird durch die 6 + 9 d ergänzt.
— Auch 'in Chile erfordert die wirtschaftliche Lage Spar -
maßnahmen, deshalb werden jetzt die neuen Ausgaben nicht
mehr in U. S. A., sondern im Lande gedruckt. Die erste Spar,
marke ist die 10 c, im O'Higigins-Muster,
Belgien will dem Kardinal M e r c i e r, seinem größten
Patrioten, ein Denkmal errichten für die Verdienste, die er
sich im Kriege erworben hat. Denkmäler zu bauen, kostet aber
Geld. Da soll nun die Philatelie helfen. Eine Gedenkserie, die
mit einem enormen Aufschlag verkauft wird, gelangt zur Aus -
gabe. Die Werte 10, 50, 75 cent., 1 fr. kosten mit Aufschlag
5 fr, Die übrigen Werte bei einem Nominalwert von 22.25 frs.
aber 90 ifns. Die Expreßgebüihren sind erhöht worden. Die
2.45 Expreß mit dem Bilde von Eupen wurde mit 2.50 über-
drucikt. Weiters sind zwei neue Pontonmrken zu 1 fr. und
1.50 frs,, sowie die Freimarke 2.50 frs. König Albert er -
schienen. In Belgisch Kongo wurde die 3 frs. mit dem
neuen Ueberdruc'k 3,25 frs. versehen.
In Uruguay wurde die Erinnerungsausgabe an den im
November 1931 verstorbenen Dichter Z o r r i 11 a durch einige
weitere Werte zu 134, 3, 12 cent, vervollständigt. Außerdem
sind neue Portomanken erschienen. Vorläufig vier Werte zu
1, 3, 4, 6 cenit. — Kolumbien beehrt uns ein Provisorium.
Die 30 c, wurde mit dem Aufdruck 20 Centavos versehen.
(Die Sammlung Posch.) Von geschätzter Seite wird uns
mitgeteilt, daß die Sammlung des kürzlich verstorbenen Sek -
tionschefs Josef Posch schon im Vorjahre durch Vermit -
tlung des Wiener Briefmarkenhauses Rudolf Friedl an einen
auswärtigen Philatelisten verkauft wurde. Der Kaufpreis be -
trug 20.500 Schilling.
(Briefmarken in der Sommerausstellung des Dorotheums.)
Die Sommerausstellung des Dorotheums in Wien, von der an
anderer Stelle die Rede ist, enthält auch eine Kollektion von
seltenen Briefmarken. So fällt dem Sammler eine Anzahl Mar -
ken fnanz. Postämter im Auslande auf, wie Kreta 1902/03: 4 bis.
20 Piaster, 3 Stück, Ausrufspreis insgesamt 102 S, dann Abes -
sinien 1907: 50 C., ungebraucht, Ausruf 44 S, Marokko 1903,
Aushilfsausgabe (Aufdruck P. P,), 5 auf 5 C., große® Brief -
stück, Ausruf 170 S, ferner seltene Stücke von Postämtern in
Südchina und Kolonien, wie Guadeloupe, Martinique, Sankt
Nr. 16
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Seite 151
Pierre, Neu-Caledonien und Tahiti. Auch unter dem Alt-
Europamaterial 'befindet sich manch begehrtes Stück, so z. B.
Braunschweig 1863; 1 / 3 Sgr., durchstochen (Ausrufspreis 200 S),
Lombardei 1858/59; 4 kr,, Zeitungsstempelmarke (Ausrufspreis
70 S), sowie 2 Schweizer Kantonalmarken, Waadt 5 C. (Aus -
ruf 130 S) und Neuenburg 5 C. (Ausrufspreis 220 S). Diese
Marken gelangen zusammen mit einer großen Anzahl weiterer
Lose in allen Preislagen von 6 S aufwärts in den Briefmarken -
auktionen am 6. bezw. 13. September zur Versteigerung.
(Prozeß um die „Weiße Postmeister - Marke“,) Eine der
berühmtesten Briefmarken der Welt, die sogenannte „Weiße
Postmeister-Marke", stand seit Jahren im Mittelpunkt
eines Prozesses, der dieser Tage entschieden wurde. Die um -
kämpfte Briefmarke wurde 1845 mit der Hand ausgestellt,
lautet auf IG Cents und trägt die Signatur James Buchanan,
Postmeister von Baltimore. Die Marke wurde vom Postmeister
für den englischen Schauspieler B. Webster, der damals in
Baltimore weilte, ausgestellt. Webster nahm sie nach England
mit und verkaufte sie später an Bischof Troughton von
Lancashire, der Briefmarkensammler war. Nach dem Tod des
Bischofs vererbte sich seine Briefmarkensammlung in der
Familie und kam schließlich an seinen Enkel Albany
T r o u g h t o n in Toronto (Kanada). 1928 fuhr die Schwieger -
mutter Troughtons, Frau Erskine, nach New York und nahm
die Briefmarkensammlung mit, die von einem Händler geschätzt
werden sollte. Frau Erskine geriet an den Briefmarken -
sammler Murry Bartels, -der 200 Dollar für die Sammlung
bot. Frau Erskine erschien dieser Betrag so hoch, daß sie
dem Händler die Sammlung überließ. Mit Entsetzen erfuhr
der Schwiegersohn vom Verkauf, da er wußte, daß allein die
weiße Marke mehrere tausend Dollar wert war. Der Händler
dachte nicht daran, die Sammlung zurückzugeben, und so kam
es zu einem Prozeß, der in allen Instanzen bi® vor dem
Obersten Gerichtshof des Staates New York ausgefochten
wurde. Hier wurde der Händler dazu verurteilt, außer den
bereits: gezahlten 200 Dollar 9260 Dollar zu leisten, da allein
der Wert der „Weißen Postmeister-Marke“ auf 8800 Dollar
geschätzt wurde. Troughton konnte den Prozeß gewinnen,
da er nachwies, daß er seiner Schwiegermutter keine Er -
mächtigung zum Verkauf der Sammlung erteilt hatte.
VERSCHIEDENES.
(Ferdinand Katona f.) Aus Budapest wird uns ge -
schrieben; Mit dem Landschafter Ferdinand Katona, der
eben im Alter von 68 Jahren gestorben ist, schied ein Original
dahin, wie es seihst im Lande der Bohemien® nur selten! an -
zutreffen ist. Er malte ungemein viel, aber er konnte sich nie
entschließen, ein Bild aus der Hand zu gehen, Zwang iihn die
Not dazu, Geld zu erwerben, so verkaufte er nicht die Origi -
nalbilder, sondern Kopien, die er zu diesem Zwecke anfer -
tigte. Im Laufe der Jahre häuften sich so in seinem Atelier
-die Bilder, die er wie ein Zerberus bewachte, E® sind denn
mehrere tausende zurückgeblieben, die jetzt wohl auf den
Markt kommen werden, wenn er nicht, was man noch nicht
weiß, testamentarisch anders darüber verfügt hat.
(Die Sammlungen auf Schloß Tetschen.) Der tschechoslo -
wakische Staat hat, wie uns aus Prag berichtet wird, nach
längeren Verhandlungen das Schloß Tetschen a. d. Elbe
gekauft, das sich seit Jahrhunderten in dem Besitz der gräf -
lichen Familie Thun-Hohenstein befunden hat. Von
der Kaufsumme, die bisher nicht genannt wird, werden etwa
28 Millionen Kc für Steuerschulden des derzeitigen Besitzer®,
Grafen Franz Anton Thun-Hohenstein abgeschrieben.
Der Staat verhandelt auch über den Ankauf der wertvollen
Waffen- und Bildersammlung sowie der großen 65.000 Bände
zählenden Bücherei des Schlosses, für die -das Unterrichts -
ministerium Interesse zeigt.
(Die größte Sammlung von Reproduktionen der Welt.)
Der Universität London ist von dem Kunstsammler Sir
Robert Witt eine Sammlung von 400.000 Photographien und
Reproduktionen der europäischen Kunstschulen geschenkt
worden. Die Sammlung, die größte ihrer Art, stellt ein einzig -
artiges 'fast vollständiges Repertorium der europäischen
Malerei in Reproduktionen dar, Eine Geldsti'itung ermöglicht
es, jährlich die Sammlung um 20.000 Stück zu bereichern,
(Vereitelter Schmuggel von Kunstgegenständen.) Aus
Kasch au wird uns berichtet; Auf der .Station Losonc
wurde ein mach Budapest bestimmter Waggon angehalten, der
Kunstschätze im Werte von einer Million Kronen
enthielt, Die Schätze stammen aus der Verlassenschlaft nach
dem verstorbenen Präsidenten des ungarischen Abgeordneten -
hauses Stephan von iRakofszky, der bei Rosenberg seinen
Besitz hatte. Eine Kommission wurde nach Losonc entsandt,
die den Inhalt des Waggons überprüfte. Unter den Kunst-
schatzen 'beifanden sich .gotische und Barockmalereien, mehrere
wertvolle Altarlbecken, alte Kirehemfahnen, alte Bibeln und
'wertvolle jg'esdbidhtlMahe Dokumente. Auch lüjber Kasch.au
wurde ein Waggon nach Budapest aibgeifertigt, 'der gleichfalls
angehalten wurde. Wie verlautet, werden die Kunstschätze
enteignet und ein Verfahren wegen versuchten 'Schmuggels
eiriigelei'tet werden. '
v
MUSEEN.
(Der Einbruch im Wiener Heeresmuseum.) Die Wiener
Polizei hat die sechsköpfige Bande verhaftet, die seinerzeit
im Heeresministeri'um in Wien eingebrochen und
120 Maria-Theresien-Orden, historische Tapferkeitsmedaillen,
zwei Schlüssel der Stadt Venedig aus der Zeit Radetzkys und
einen vergoldeten Ochsen (das Zunftzeichen der Wiener
Fleischhauer) im Gesamtwerte von 120.000 Schilling gestohlen
hat. Die Verhafteten gaben an, daß sie -die Schlüssel der Stadt
Venedig in der Nähe der Ankerbrotfahrik vergraben hätten;
tatsächlich wurden auf dem bezeächneten Platz die Schlüssel
sowie 60 .Stücke der zerbrochenen Ochsenfigur gefunden.
(Helmholtz - Reliquien.) Dem Deutschen Museum
in München, das 'bereits einen Augenspiegel und ein Tele-
stereoskop aus dem Besitz von Helmholtz zeigen konnte,
wurden von Professor Wachsmuth in Frankfurt ein Augen -
modell, ein Stereoskop, Stimmgabeln, Prismen, Linsen und
Brillen überlassen, mit denen Helmholtz arbeitete,
(Ein Glockenmuseum in Laucha.) Am 19. Juni wurde in
dem kleinen Städtchen Laucha, das durch seine Glocken -
gießereien weit über die Grenzen des Thüringer Landes hinaus
bekannt und berühmt ist, ein Glockenmuseum eröffnet.
Es ist in einer ehemaligen Gießerei untergebracht, die fast
200 Jahre im Besitz der Familie Ulrich gewesen ist, und
zeigt in anschaulicher Form die Entwicklung des Glocken -
gusses. Damit kommt Laucha in den Besitz des ersten
Glockenmuseums der Welt.
(Die spanischen Königsschlösser werden Museen.) Ent -
gegen der ursprünglichen Absicht, die Schlösser das enteigne-
ten Königs Alfons von Spanien in Schulen, Kranken -
häuser und Gefängnisse umzuwandeln (der Präsident der Auf -
sichtsbehörde über die spanischen Kunstschätze bezeichnet®
diesen Plan als „ein Verbrechen, eines Attila würdig“), wurde
beschlossen, das Königs schloß in Madrid und die
Paläste in Aranjuez und El Pardo in Museen um -
zuwandeln.
VOM KUNSTMARKT.
(Das Internationale Kunst- und Auktionshaus in Berlin)
eröffnet am 15, August die neue Saison. An diesem Tage
gelangt in der Klopstockstraße 8 (Am Hansaplatz) eine Woh -
nungseinrichtung zur Versteigerung, die Gemälde neuer Meister,
wie Werke von Ludwig Hoffmann, Brendel, Mühlig, sowie
komplette Zimmer und einige Antiquitäten enthält,
Ende August bringt das Kunst- und Auktionshaus in
seinen eigenen Räumen Mobiliar, Kunstgewerbe und Gemälde
alter und neuer Meister zum Ausgehot.
Für den 6. September kündigt das Internationale Kunst-
und Auktionshaus die Versteigerung der Villeneinrichtung
Grunewald, Paulsbornerstraße 44, an. Gemälde alter und
neuer Meister, unter diesen ein besonders, schönes Bild von
Zumbusch, eine große allegorische Darstellung aus der
Rubens - Werkstatt, Werke von Schreuer, Kotschenreiter,
Brandes, Krauische, Wuttke, Schräder, Hengeler, Dingler,
Passini, eine Anzahl von Luxusdrucken sowie eine große An -
zahl von Perser-Teppichen, ein neuer Steinway - Flügel und
komplette Zimmer gelangen da zum Ausgebot.
(115. Kunstauktion bei Albert Kende.) Bei deT vom
21. bis 23. Juni von Albert Kende in Wien durchgeführten
115. Kunstauiktion (siehe Nr. 14/15 der „Internationalen Siamm-
lerzeiturig") wurden weiters folgende Preise (in Schilling)
erzielt;
Miniaturen und Aquarelle.
278 Louis-Antoine Co.llas, Porträt einer Tochter des
Zaren Paul I. als Regimentsinhaberin 1200
281 Johann End er, Junges Mädchen mit Rosen,
25 : 19 cm 100
284 Französisch, um 1780, Bildnis eine® Abbe 45
285 Französisch, um 1800, Bildnis eines Fürsten Suworow 50
285 a Französisch, um 1820, -Bildnis einer Prinzessin Su -
worow 55
290 Peter Kraemer. Zwei Aquarelle; Weintrinker, je
22 : 18 cm 220
Seite 152
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG
Nr. 16
293 Franz Poledne, Der Hohe Markt in Wien, 43:35cm 55
298 Unbekannt, vor 1800, Bildnis des Fürsten Suworow,
6.2 : 5 cm 95
Kunstmobiliar.
329 Dreiladige Kommode, Mitte 18. Jahrh 170
330 Mahagoni-Vitrine, um 1830 110
336 Standuhr, um 1820 100
337 Zehnarmiger Holzluster, um 1820 240
338 Achtarmiger Holzluster, um 1830 140
Silber des 19. Jahrhunderts.
359 Vergoldeter Silberkrug, 674 g 160
360 Vier Silbereinsätze, 2290 g. Pariser Beschau 1819,
Cahier 340
362 Silbertasse, 720 g. Wiener Beschau 1859 190
364 Silberkorb. Petersburg, Beginn 19. Jahrh., 605 g . . 240
365 Silberkanne mit Blume ak Deckelknauf. Petersburg,
1869, 630 g 150
374 Zwei Silberkannen und Zuckerdose. Moskau, 1823,
1360 Gramm 320
375 Desgleichen, 1330 g 360
376 Silberkanne. Petersburg, 1866. 203 g 45
377 Desgleichen 180
Perserteppiche,
381 Perserteppich, Serabend, 390:214 450
382 Perserteppich, Kazak, 264:152 260
383 Perserteppich, Talysch, 535:100 90
385 Perserteppich, Afghan, 165:126 240
Silber des 19. Jahrhunderts.
402 Silberkanne, Petersburger Beschau 1836, 1190 g • • • 880
407 Silber-Zuckerdose, Petersburger Beschau 1869, 529 g 180
408 Desgleichen, Moskauer Beschau 1835, 518 g 150
411 Silber-Zuckerdose, Moskauer Beschau 1835, 390 g . . 110
416 Konfektschüssel, Petersburg, 1832, 405 g 150
419 Silberkorb, Moskau, 1834, 814 g 300
422 Silberkumme, Petersburg, 19. Jahrh., 480 g 110
423 Silberkanne, Petersburg, 19. Jahrh., 444 g 160
425 Vierpassiger Silberkorb, Petersburg, 1858, 840 g . . 150
426 Silberkanne, Petersburg, 19. Jahrh., 286 g 65
427 Große Silberkanne, Petersburg, 1851, 800 g 220
430 Silber-Zuckerdose, Petersburg, 1858, 560 g 120
431 Silberkumme, Moskau, 19. Jahrh., 685 g 150
432 Silberbesteck, 5330 g 1000
433 Zwei Silber-Salzstreuer. Deutsch, 2. Hälfte 18. Jahrh.,
135 Gramm 120
434 Statuette aus Silber, Loreley darstellend. Signiert:
Prof. Schwarz 85
437 Gold-Armband, Biedermeier, 45 g 460
Ostasiatisches Kunstgewerbe.
442 Ein Paar Chinavasen 150
448 Silberkästchen mit Elfenbein- und Goldlackfeldern.
Japan j 280
Anhang.
614 Anton Einsle, Bildnis eines jungen Baron Thaulow,
87 : 69 cm 1200
618 Robert Russ, Straße in Spitz in der Wachau an
einem Regentag. Guasch. 76:105 cm 840
620 Bildteppich, darstellend Reiterkampf an einem Fluß.
Vlämisch, vor 1700, 260:380 cm 1600
622 Ein Paar Porzellanvasen, China 280
623 Standuhr, um 1780. Fa. Joh. Georg Geiger in Wien . 110
631 Zwei Silber-Saucieren im Rokokostil, Mitte 19. Jahrh.,
1228 Gramm 220
(Kunstversteigerung in Düsseldorf.) Die Galerie Stern
in Düsseldorf bot nun zum fünften Male Gemälde alter
und neuer Meister an, wiederum in einer reichen und viel -
fältigen Auswahl. Der Flötenspieler von Jakob J o r d a e n s,
eine vortreffliche Malerei, wurde von einem rheinischen
Sammler erworben. Ein betender Mann von Bartholomäus
Bruyn d. Ae. brachte 1580 Mark, eine Wachtstube von David
Teniers d. J. — ein ungewöhnliches, von Bode begutach -
tetes Bild — ging für 2720 Mark nach Mitteldeutschland.
Niederländer des 16. und 17. Jahrhunderts waren im allge -
meinen begehrt, ebenso die Düsseldorfer des 19. Jahrhunderts.
AUSSTELLUNGEN.
Berlin. Altes Museum. Der Schmuck als Kunstwerk.
— Kupferstichkabinejt. Goethe und sein Kreis.
Breslau. Schlesisches Museum. Kokoschka,
Gotsch, Meyboden.
Dessau. Anhaitische Gemäldegalerie. Goethe-
Gedächtnisschau.
Dresden. Sächsischer Kunstverein. Goethe.
Düsseldorf. Historisches Museum. Goethe-Ge -
denkschau.
Frankfurt a. M. Kunst verein, 100 Jahre Frankfurter
Kunst.
Hamburg, Kunstverein. Neue englische Kunst.
Hannover. Kestner-Gesellschaft. Otto Gleich -
mann, Gemälde und Gouachen.
Paris. Galerie Bonaparte. Madotto, Muechi,
Jenny Wiegmann.
— Galerie van Leer. Derain, Dufy, Utrillo, Pascin,
Renoir.
München. Staat 1. Graphische Sammlung. Wie -
gendrucke des Holzschnitts, deutsche Meisterzeichnungen aus
dem 16. Jahrh.
— Kunstverein. Gedenkausstellung für Maria Sla-
vona.
Wien. Albertina. Goethe-Ausstellung.
— Künstlerhaus. Früh'jahrsausstellung.
— Neue Galerie. Herbert B ö c k 1, Aquarelle und
Zeichnungen.
Zürich. Galerie Aktuaryus. Käthe Kollwitz.
— L‘A r t Ancien. Handzeichnungen alter Meister,
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alter und neuer Meister.
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fensammlung Graf Erbach.
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wald, Paulsbornerstraße 44.
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rat-Richartz Museums in Köln. Von einer Reprise ist uns
nichts bekannt.
(Wiener Bank - Verein.) Die 62. ordentliche Generalver -
sammlung des Wiener Bank-Verein findet am 19. Au -
gust 1932 um 11 Uhr vormittags im Anstaltsgebäude statt.
Gegenstände der Tagesordnung: Jahresbericht des Admini -
strationsrates, Bericht der Zensoren über den Rechnungsab -
schluß für 1931 und Beschlußfassung über denselben. Beschluß -
fassung über die Herabsetzung und Wiedererhöhung des
Aktienkapitales, Beschlußfassung über Statutenänderung,
statutenmäßige Wahlen, Je 5 Aktien a Nominale S 20.—
geben das Recht auf eine Stimme. Die Deponierung der Ak -
tien hat bis spätestens 13. August 1932 zu erfolgen.
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