V. b. b.
$mmierZ.eitunß
Zentralblatt fßr Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Norbert Ehrlich
26. Jahrgang Wien, August 1934 Nr. 12/13
Inhalt:
Seite
Technik des Sammelns. Von Waldemar May
(München) 97
Der erste Teil der Bibliothek Joseph Martini 99
Im Friedenssaal von Osnabrück 99
Pariser Versteigerungen 100
Sensationelle Bücherpreise ICD
Schweizer Schützentaler 101
Waifensammlung Konsul Leiden 101
Napoleonische Funde im Kreml 102
Seite
Hollitzers Kostüm- und Uniformsammlung . . 102
Graphik und Luxusdrucke 104
Rudolf Mosses Kunstschätze ........ 104
Privatpostmarken 105
92. Kunstauktion bei S, Ken.de 105
Chronik (Autographen, Bibliophilie, Philatelie) 107
Verschiedenies . 107
Vom Kunstmarkt 108
Ausstellungen 108
Auktionen 108
Ersc hei nt am
1. und 15. eines
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Redaktion
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Wie steht’s mit der Wärmedurchlässig -
keit im Neubau?
Was ist Autorität, wo und wie ist
sie notwendig ?
Was sind die Grundprinzipien einer
Eigenbücherei?
Wo liegt der Grundirrtum des Libe -
ralismus?
Was ist und wie wird Kredit?
Wie entsteht Preissteigerung od. -verfall
auf dem Markt?
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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde
Herausgeber: Norbert Ehrlich
26. Jahrgang Wien, August 1934 Nr. 12/13
Jechnik des Sammelns.
Von Waldemar May (München],
Sammeln ist Seelenkult. Ist die Befriedigung
einer inneren Sehnsucht; ist nicht Aufstapeln von
,,Schätzen“, sondern von nur im Seelischen wirksa -
men Werten,
Somit setzt das Sammeln eine ganz bestimmte
seelische Situation voraus, ohne deren Vorhanden -
sein aus dem Sammeln ein An-Sammeln, aus einer
Tätigkeit mit der Absicht der Befriedigung höchst -
persönlicher innerer Sehnsüchte eine lebende Ge -
schäftigkeit werden muß, die äußere Ziele anstrebt
und sich in nichts von anderen Geschäftigkeiten un -
terscheidet.
Man muß sich mit dieser inneren Situation des
Sagimlermenschen ihrer Art nach näher befassen,
weil sie die grundlegende ist, will man den ganzen
Komplex des Sammelns (und damit auch seiner
»Technik«) näherkommen. Wenn ich eingangs den
Satz aufstellte: Sammeln ist Seelenpflege, und die
Sammlung selbst als Befriedigungsversuch seelischer
Forderungen darstellte, so muß dem hier noch ange -
fügt werden, daß die Sammlung als Befriedigungs -
versuch immer zugleich ein »Widerbild« der Seele
des Sammlers im Sichtbaren und Realen ist und die
Erfüllungssehnsucht der Seele immer zugleich eine
Sehnsucht nach einem Greifbaren und Sichtbaren,
einem sinnlich Wahrnehmbaren,, der »symbolischen
Form«, Darum ist die Sammlung auch immer zu -
gleich ein Bild des Sammlermenschen selbst, für den,
der »Bilder« zu deuten versteht. Somit kann unsere
Untersuchung der »inneren Situation« von ihrem
äußeren, sinnlich wahrnehmbaren Sammlungsbild mit
ausgehen als deutlicher Handhabe,
Der Sammelgegensland ist wahrnehmbar, sein
innerer Befriedigungswert für die Sammlerpersön -
lichkeit nicht. Das Symbolum ist sichtbar, der Be -
deutungsinhalt ist esoterisch.
Was nun aber sichtbar ist, fühlbar, wird auf sinn -
lichem Wege wahrgenommen und wir erkennen die
»Sinnlichkeit«, die Sinnenfähigkeit, als eine erste
Hilfsform bei der Wahl aller Gegenstände, die dazu
dienen sollen, sammlerische Innensehnsüchte zu be -
friedigen.
Eine untrügliche, unverfälschte, seelisch-sinnli -
che Fähigkeit ist also des Sammelns erste Vorbedin -
gung und jener Sammler, der seinen gleichgesinnten
Sohn davon abhielt, Kunstgeschichte zu studieren,
bevor er seine eigene größere Sammlung zusammen -
gestellt habe, hatte darum sehr recht mit seinem Rat,
weil er durch das Studium eine Beeinträchtigung oder
Verfälschung der natürlichen Sammler Sinnlichkeit
wohl befürchten konnte. Ob nun der einzelne Samm -
ler mit diesem oder jenem »Sinne« die Auswahl vor -
nimmt, ist nebensächlich. Aber sinnlich geschieht die
Auswahl des Sammlers immer und der sinnliche Ein -
druck, den ihm ein Kunstwerk hinterläßt, ist für ihn
fast immer das Entscheidende auch dann, wenn der
seelische Befriedigungswert sich nicht im selben
Augenblicke schon dem Sammler bewußt offenbart.
Er kauft dann eben »nach Gefühl«,
Im Sammlerleben wissen und sprechen wir vom
»untrüglichen Blick«, den der eine oder der andere
lür dieses oder jenes Sammlergut besitzt, von der
»sicheren Hand«, mit der er sein Gut gleichsam »er -
fühlt«; der Sammler von Porzellanen, Metallen oder
Fayencen usw. nimmt das ,,Gehör‘‘ bei der Auswahl
zu Hille und auch »Geschmack« und »Geruch« spie -
len, wie jedermann weiß, bei der sammlerischen
Wahl ihre Rolle,
Mit solchen Handlungen am Wahlgegenstande,
die diesen in Verbindung mit irgend einem unserer
.Sinne bringen, sodaß dieser sein Votum darüber ab -
zugeben vermag, ob das in Wahl gestellte Objekt
»entspricht«, Wert zu sein vermag seiner Seele, haben
wir bereits Handlungen genannt, die »technisch« sind
und der Sammlertechnik zugehören,
Wenn wir nun diese sammlerische »Sinnwahl«
ihrer besonderen Art nach betrachten, so stellt sie
sich als eine ungeheuer komplizierte, ungeheuer feine
(weil seelen-nahe) Sinnentätigkeit dar, eine ganz di -
rekte und im höchsten Grade »natürliche« Sinnen -
tätigkeit, wie sie nur ganz unbenommen von »Wis -
sen« sich als sicher in der Wahl darstellt. Diese von
überall her unbeeinflußte Sinnentätigkeit als wahllei-,
tende Sammlertechnik macht das Sammeln als Fähig -
keit zu einer urphänomenalen, ohne daß wir deswe -
gen uns schon auf das Urphänomen Seele zurückbe -
sinnen müßten.
Diese sammlerische Sinnenfähigkeit (ohne mit
der philosophischen Ausdruckswelt in Konflikt kom -
men zu wollen, können wir sie auch als »instinktiv«
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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 12/13
bezeichnen und dadurch ihre natürliche Unmittelbar -
keit andeuten, oder als »intuitiv«, wenn wir an das
hinter der Wahl stehende Seelenbedürfnis denken),
ist also urphänomenal, unabhängig im innersten
Grunde von Bildungsgrad und Milieu des Sammlers,
und es lassen sich daher die nicht seltenen Fälle er -
klären, wo sogenannte Halbgebildete oder gar Un -
gebildete im Sinne des Sprachgebrauches als ganz
hervorragend sicher greifende Sammler oder Händler
sich uns vorstellen. Dies gilt auch ganz besonders
für eine große Anzahl provinzialer Heimatsammler,
die ja sowieso die deutlichen Repräsentanten des na -
türlichen Verhältnisses zwischen Volk und Kunst
sind, das durch keinerlei andere Werbung ersetzt
werden kann. Das Volk mit den meisten Heimat -
sammlern wird daher auch immer das Volk mit dem
innigsten Verhältnis zu seiner Kunst sein.
Solche sammlerische Sinnenfähigkeit ist der be -
ste, unbeeinflußteste Experte und die aus den Sinnen
gewonnene Ueberzeugung die klarste Expertise. Die
wissenschaftliche Expertise kann daneben keinen an -
deren Sinn haben, als auf Grund wissenschaftlicher
Erfahrung und wissensgeistiger Schulung in Worte zu
kleiden, was die Sinne erfühlten, aus dem Magazin
des Wissens heraus diese Erfühlung zu belegen, ma -
terialmäßig zu beweisen zu versuchen, mit Zahlen
und Namen zu verdeutlichen. Den Beweis schließ -
lich aus dem Vergleichsmaterial herzuleiten und aus
Wissen und Vergleich heraus allgemein Verständli -
ches und Nachprüfbares in Worte zu setzen.
Darum ist es zum Beispiel nicht möglich, wie
man vorschlug, die Expertise wieder durch die »Ga -
rantie« der gewissenhaften Händlerüberzeugung zu
ersetzen, weil solcher Ueberzeugungsmeinung die dis -
kutierbare Formulierung und der nachprüfbare histo -
rische Beweis fehlt, es ist aber ebenso sicher, daß
eine solche Ueberzeugungsmeinung, hinter die sich
ein fähiger Händler mit seiner ganzen Autorität und
seinem ganzen Ruf stellt, einem Sammlerkunden ge -
nügt, der aus seiner sammlerischen Sinnenfähigkeit
heraus einer Formulierung in Worten nicht bedarf,
weil seine geschulten Sinne den Beweis ihm ohne
Worte (oder eventuell entgegen dem Expertisenwort -
laut) liefern.
Es ist aber bezeichnend — um aus dieser aktu -
ellen Abschweifung wieder auf das Thema überzu -
leiten — daß die Expertise der zur Diskussion ste -
henden heutigen Form in einer Zeit auf trat, die am
Ausgange des Bürgertums alter Art lag und am Be -
ginne einer Epoche der ratio und des Intellektua -
lismus.
Ratio und Intellektualismus sind ausgesprochene
Diskorrektoren des Instinkts und der Intuition, wel -
che beide bisher die sammlerische Wahl, die samm -
lerische Kenntnisnahme vom Kunstgegenstande lei -
teten, Sie sind, in der Ueberwertung auf tretend, wie
heute, Verfälscher und Unterdrücker des Seelenver -
langens und des sinnhaftigen Urteils, sie greifen an
die Urphänomenalität des Sammlermenschen und
sind mit die allerinnerste Ursache der gegenwärtigen
Sammlerkrise und der Sammlerunfähigkeit ihnen er -
gebener Menschen.
Ratio und Intellektualismus sind aber zugleich,
wenn auch heute in der Kulturwende noch in unhar -
monischem und daher zerspaltenden Verhältnis zu
Instinkt und Intuition stehend, doch schon erkenn -
bare Faktoren eines neuen und zukünftigen Samm-
lertums.
Die Technik des Sammelns ist also in erster
Linie eine Technik der Sinnesanwendung; in zweiter
Linie eine solche der Materialkenntnis. Auch das
Material bei seiner durch alle Zeiten gleichbleibenden
Grundart wird mit den Sinnen wahrgenommen und
wenn das allgemeine »Gefühl« für den seelischen
und künstlerischen Befriedigungswert des Wahl -
stückes urphänomenal entsteht, so trifft dies für die
Materialkenntnis nur zum Teil zu, zum größeren
Teil nimmt dies aber wissenschaftliche Methoden zu
Hilfe. (Röntgenologie, Makro- und Mikrophotogra -
phie, chemische Analysen etc.) Der Sammler kennt
schon seit Jahrhunderten auch solche, hauptsächlich
einfache chemische Untersuchungsmethoden, die er
(nach der seelischen und künstlerischen Wertigkeits -
prüfung) an der Echtheit vornimmt (z. B. Säureprü -
fungen an Metallen, Patinaprüfungen etc.). Hier fügt
sich in gewisser Hinsicht auch die kunstwissenschaft -
liche Untersuchung ein als eine ebenfalls analyti -
sche, und zwar vornehmlich historisch vergleichende
und einordnende Tätigkeit.
Die bisher genannten Ausführungen betreffen
die sammlerische Wahltechnik. Diese Gegenstands -
wahl ist die entscheidende Tätigkeit des Sammlers.
Aus ihrer Glückhaftigkeit heraus bildet sich das Ge -
sicht der Sammlung Zug um Zug. Wenn wir aber
schon oben bemerkten, daß die Sammlung das »Ge -
sicht« der Sammlerseele ist, so ist auch einzusehen,
daß eine sammeltechnische Anweisung, wie eine
schöne Sammlung zusammenzubringen sei, nicht ge -
geben werden kann. Erstens weil die »Schönheit«
der Sammlung (sie hat wenig mit deren Kostbarkeit
gemein) das Abbild der »schönen« Seele des Samm -
lermenschen ist, und jede Menschen- und Sammler -
seele von der anderen verschieden ist mit anderen
Sehnsüchten und anderen Wünschen. Jeder Sammler
muß sich daher seine eigene engere »Technik«
suchen. «
Als rein sammlertechnische Fragen blieben bis -
her noch unerörtert die:
Wie und wo finde ich glückhaft mein Sammler -
gut? und
Wie verwahre ich mein Sammlergut?
Wir können auch diese beiden Fragen nur so
beantworten: Der echte Sammler »findet« sein Gut
instinktiv, er wittert es, vermöge seiner sinnlichen
Eigenschaften und verwahrt es intuitiv, d. h. er bringt
es in seinen Räumen unter, wie es seiner Zusammen -
stellung nach seinem seelischen Bedürfnis Zug um
Zug am geeignetsten liegt. So wie ein Spiegel das
Ebenmaß der Züge wiedergibt, in ihrem Nebeneinan -
der und Ineinander, so spiegelt auch die gut aufge -
stellte Sammlung das seelische Bild des Sammlers
in seinen Zügen wider, der Sammlerraum bringt sein
Individuelles, Einmaliges, Höchstpersönliches zum
Ausdruck. Dadurch unterscheidet sich die Privat -
sammlung des Sammlers von der öffentlichen des
Museums ihrer Aufstellung nach und darum ist die
originale Aufstellung des Sammlers mit ein Wesent -
liches bei der Privatsammlung, macht recht eigent -
lich das »Gesicht« der Sammlung mit aus. Eine auf -
gelöste Sammlung zerfällt in einzelne »Kunstwerke«,
in ein Pluralisches, kommt an den Handel als »Ware«,
so wie eine zerfallene Seele sich spaltet in Bewußt-
seinszustände, in pluralische Bewußtseinssituationen,
Technisch ist allerdings im besten Sinne jene
Tätigkeit des Privatsammlers zu verstehen, die der
Verbesserung, Verklarung und Erhaltung seiner Sam -
melgegenstände dient, Also seine rekonstruktive,
Nr. 12/13
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 99
restaurierende und konservierende Tätigkeit am
Sammelgute. Es ist gerade dieser letztere Tätig -
keitsbereich, der dem Privatsammler bisher weniger
lag, dem er in seinen Einzelheiten und Notwendigkei -
ten oft wenig Interesse und Wissen entgegenbrachte.
Und es wird gerade diese Tätigkeit des Privatsamm -
lers es sein, die in Zukunft eine unserem »techni -
schen« Zeitalter und seinem rationellen, technisch
denkenden Sammlermenschen entsprechende Inter -
essensphäre für Sammler abgeben wird.
Es gibt gewiß eine »Technik« des Materialauf-
suchens für den Sammler, eine Ausbildung seiner
»Spürnase« und ein Fährtensuchen in diesem Sinne,
die durch allgemeine Ratschläge vermittelt werden
kann. Aber der praktische Wert solcher Ratschläge
ist dennoch gering und niemand kann um die Schule
der Erfahrungen herumkommen. Außerdem kann
eine wohlüberlegte Spürkunst wohl in die Nähe des
Gegenstandes führen — ob ihn die sammlerischen
Sinne dann aber auch erkennen, das bleibt immer
noch fraglich.
Sammeln ist eine urphänomenale Tätigkeit. Die
Befähigung dazu ist gegeben — vielleicht jedem. Ihre
Intensität aber ist in der Einzelperson verschieden
und hängt ihrer Verwirklichung nach vom Milieu ab,
das dazu erzieht von jung auf, das Gelegenheiten bie -
tet und sich sammlerisch erziehend auswirkt (wie
die Kulturgemeinschaft des alten Bürgertums z. B.J
oder die Sammlerpsyche unterdrückt und verschüt -
tet, wie der nackte Notkampf der Gegenwart. Das
die Sinne pflegsam erhält und schärft, wie es eine
künstlerische Epoche, eine breite kunstpflegende
Schicht im Volke vermag, oder sie verfälscht, wie es
unter einem gegenstandsfremden intellektualistischen
Zeitgeiste der Fall sein mag, innerhalb einer gesell -
schaftlich unkonstituierten Gemeinschaft, die gleich -
macherisch aller nur dem Einzelindividuum gegebe -
nen Intuition feindlich entgegensteht.
Der erste Jeil der Bibliothek Joseph JYZartini.
Die große Kunstauktionswoche, die — man kann
schon von einer Tradition sprechen — die Galerie
Fischer in Luzern in der letzten Augustwoche
veranstaltet, wird diesmal wieder von dem bekann -
ten Mailänder Kunsthaus Ulrico H o e p 1 i eingelei -
tet, das den ersten Teil der Bibliothek Mar -
tini und im Anschlüsse daran Schweizer
Kupferstiche unter den Hammer bringt.
Der Katalog Martini, mit gewohnter Sorgfalt
bearbeitet, ist mit 72 Tafeln geschmückt, die die
wertvollsten Objekte im Bilde vorführen. Die Zahl
der Kostbarkeiten geht aber über diese Ziffer weit
hinaus. Da sind, um nur das Wichtigste hervorzu -
heben, die aus dem 11. Jahrhundert stammende
Handschrift des Evangeliars der Abtei von St. Geor -
ges von Rennes im Einband der Zeit, die aus dem
fünfzehnten Jahrhundert herrührende, bisher noch
nicht veröffentlichte erste italienische Biblia Paupe-
rum, eine Biblia Sacra aus dem 13. Jahrhundert.
Stundenbücher aus dem 14. und 15. Jahrhundert etc.
Auffallend groß ist die Zahl der Erstaus -
gaben. Wir finden solche von Ariost, Boc -
caccio, Giordano Bruno, Baldassare Casti-
g 1 i o n e, Benvenuto C e 1 1 i n i (Due Trattati uno
interno alle otto principali arti dell’ orificeria),
Dante (Divina Commedie Venise Alexander Pa-
ganinus), Galilei (II Saggiatore, Roime, G. Mas-
cardi 1623), Petrarca (Sonetti, Canzoni e Trionfi,
Toscolani, Alessandro Paganini, 1. Jura 1520 und
Venise D. Giglio 1551) etc. Ein Rarissimum sind
Dialoge von A r e l i n o, die hier in allen drei
Teilen vorhanden sind; bisher sind sie nur einmal
auf der zweiten Londoner Liberi-Auktion auf dem
Markte aufgetauchl und mit einem außerordentlich
hohen Preis bezahlt worden.
Unter den Schweizer Stichen, die ein eigener
Katalog zusammenfaßt, begegnen wir ausgezeich -
neten Arbeiten von Descourtis, Freudeberg, Jenlzsch,
J. P. Lamy, Reinhardt, Strudt, Thomann, J. J. Wetzel,
C. Wolf, C. Wyß u. a.
Besichtigung der Ausstellung im Grand
Hotel National in Luzern vom 20. b& 26, August,
V ersteigerung ebendaselbst am 27. und 28.
August nachmittags und aim 29, August vormittags.
Die Kataloge werden auf Verlangen von Ulrico
H o e p 1 i, Mailand, oder von der Galerie F i -
scher in Luzern zugesandt,
Jm J'riedcnssaal von Osnabrück.
Die Stadt Osnabrück hat jetzt den Friedens -
saal im Rathaus, in dem am 6. August 1648 der
„Osnabrücker Frieden 4 ' geschlossen wurde, in seiner
alten Gestalt wieder erstehen lassen.
An der von starken, kantigen Eichenbalken
getragenen Decke des historischen Saales, in dem
einst 148 deutsche und ausländische Gesandte das
Ende des 30 jährigen Krieges berieten, hängt ein
kunstvoller Kronleuchter, ein Meisterwerk der
Schmiedekunst aus der Zeit von 1550. Der untere
Teil der Wände ist mit ebenso alter, künstlerisch
verzierter Holztäfelung bedeckt. Darüber hängen
Oelbilder von 38 Gesandten, die an den Beratungen
teilgenommen haben, sowie die Bilder von Fürstlich -
keiten, die in besonders enger Beziehung zur Osna -
brücker Geschichte stehen. Drei feuer- und diebes -
sichere Schränke in einer der starken Außenwände
bergen die Wertsachen ehemaliger Stiftungen.
Ueber dem Eingänge zum Friedenssaale hängen
drei Richtschwerter, die Wahrzeichen einstiger
höchster Gerichtsbarkeit. Unter diesen Schwertern
liest man als Mahnung für die zur Beratung eintre -
tenden Ratsherren einen lateinischen Spruch, der
dem Sinne nach dem deutschen „Gemeinnutz geht
vor Eigennutz“ entspricht.
In einem Nebenraume, der mit den Bildern der
sieben Osnabrücker Bischöfe aus der Zeit von 1591
bis 1761 geschmückt ist, wird eine reiche Samm -
lung alter Osnabrücker und fremder Münzen gezeigt.
Seile 100 INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 12/13.
—
Pariser Versteigerungen.
Der Pariser Kunstmarkt bot in den letzten Juli -
tagen wiederholt das Schauspiel großer Auktionen:
dreimal hintereinander füllte eine kauflustige Menge
den Hauptsaal der Galerie Charpentier,
Besonders erfolgreich war die Versteigerung
der prachtvollen Sammlung des Grafen von G r a -
’m ö nt. Man begann mit den kunstgewerblichen
Arbeiten, die einst zum Besitze des Barons Charles
von Rothschild gehörten. Ein großer Humpen
aus geschnitztem Elfenbein (Augsburg, 17. Jahrh.)
brachte 12'.00Q Fr,, eine Emailplatte (Limoges,
16. Jahrh.) 19.000 Fr., eine Schale aus Bergkristall
aus der gleichen Zeit 25.300 Fr, Dann folgten die
wertvollen G e m ä 1 d e und Skulpturen. Das
Hauptobjekt war Fragonards bekanntes Bild
„Die glückliche Familie", das, mit- 200.000 Fr, ausge -
rufen, für 600,000 Fr, erworben wurde; für die- bei -
den großen Landschaften von Hubert Robert,
„St, Peter in Rom" und „Römische Ruinen 1 *, bot man
je 60.000 Fr,, für Nat tiefe Gemälde „Venus und
Adonis" 45,000 Fr,, für die Bronzegruppe „Nessus
und Dejanira“ von Jean de Boulogne 20,000 Fr.
Stark umstritten war die große silberne Suppen -
schüssel mit dem Wappen des Herzogs von Aveiro,
ein Meisterwerk von Charles S p i r e aus den Jahren
1752/53, dessen Preis von 50.000 auf 175,600 Fr. ge -
trieben wurde.
Sehr begehrt waren wie stets die kostbaren
Golddosen, von denen die schönsten es bis
19,100 Fr. brächten. Hohe Beträge 'Zählte man für
• die von berühmten Meistern, wie Boudin, Cresseni,
Feilt und Cochois, geschaffenen Möbel ; 88.000 Fr.
für einen großen Schreibtisch im Stil Louis XV,,
61.000 Fr, für einen kleinen Damenschreibtisch,
57.000 Fr, für einen Sekretärschrank, 53.100 Fr. für
eine Regence-Kommode. Für den herrlichen Beau-
vais-Wandteppich „Apollo und Clythia" nach Bou -
cher gab man 102.000 Fr. (Taxe 80,000 Fr.), für
einen Gobelin „Die Jagden des Maximilian" nach
Bernard van Orl'ey 30.000 Fr. Der Gesamtehlös über -
stieg, bei nur 98 Nummern und trotz vielen kleine -
ren Werten, zwei Millionen Francs.
Starkes Interesse fand auch die Auktion von
alten Gemälden, Kunstgewerbe und M ü -
b e 1 n aus verschiedenem Privatbesitz. Besonders zu
nennen ist hier die Folge von vier Gobelins mit der
Darstellung der „Galerie von Saint-Cloud“ nach
P. Mignard, für die 130.000 Fr. erzielt wurden.
Für zwei Stilleben von Chardin bot man
24.500 Fr., für zwei Terrakotta-Statuetten „Junge
Mädchen" von C 1 o d i o n 46.000 Fr., für zwei Blu -
menschalen in altem Sevres-Porzellan 32.000 Fr,
und für eine Salon-Garnitur mit Beauvais-Bespati-
Rung 4LOCK) Fr,
Bemerkenswert war auch die Versteigerung der
schönen Degas- S a m mlun g Mademoiselle J.
Fevre, die nahezu eine halbe Million Fr. eintrug.
Die- Einzelpreise waren sehr hoch: 50.200 Fr. wur -
den für das bekannte Pastell „Im Louvre" gegeben,
44.100 Fr. und 20.000 Fr, für zwei Selbstporträts;
unter den Zeichnungen brachten drei Blätter von
Tänzerinnen 24.600 Fr,, dais Bildnis des Diego Mar-
telli 8000 Fr. und ein Selbstporträt des Meisters (
7400 Fr.
Sensationelle
Dias große Ereignis auf dem Pariser Kunst -
markte war die Versteigerung des ersten Teiles der
Bibliothek Henri B e r a 1 d i. Der Name des Samm -
lers, der als Verfasser wichtiger bibliophiler Werke
und als Begründer der „Soeiete des Amis des Livres 1 '
hohes Ansehen genoß, die Schönheit und der Wert
der hier angebotenen, in 60 Jahren zusammengetra -
genen Bücher gaben dieser Auktion weittragende
Bedeutung.
Der iHauptsaal der Galerie Charpentier war
völlig überfüllt, vier Tage hindurch folgten Hunderte
bekannter Sammler mit Spannung dem Verlaufe der
Versteigerung. So rege das Interesse, so lebhaft der
Kampf: rasend schnell folgten die Angebote, oft um
Tausende und Zehn tausende sich überbietend; die
Preise erreichten nicht selten das Fünf- und Zehn -
fache des Angebotes. Und wohl niemand hatte ver -
mutet, daß in heutiger Zeit solche Summen für
Bücher bezahlt würden, daß die 350 Werke, unter
denen, doch auch so manche kleinen u-nd mittleren
Werte waren, rund 7 y 2 Millionen Francs
erzielen würden. Dabei hatte man das Hauptstück,
das Manuskript der „Erzählungen und Novellen"
von Lafontaine, mit den 57 Sepia-Zeichnungen
von F r a g o n a r d, im letzten Augenblick aus der
Versteigerung gezogen; unter dem Vorsitze von
Präsident L ebru n, Ministerpräsident Doum'er-
g u e und dem Minister des Auswärtigen B a r t h o u
hatte sich ein Komitee von Kunstfreunden gebildet,
Bücher preise.
das dank dem Entgegenkommen der Familie Beraldi
und unter Inanspruchnahme der Stiftungen Dutuif
den Verkauf dieses einzigartigen Werkes ins Aus -
land verhindern und den Erwerb für die staatlichen
Sammlungen ermöglichen konnte. Der Preis wird
zwar geheimgehalten, doch spricht man allgemein
von zwei Millionen Francs. Und ein anderes
wertvolles Stück, die Sammlung von Schriften zum
Ruhme der Mlle. C 1 a i r o n, einer gefeierten Schau -
spielerin des 18, Jahrhunderts, wurde von den Erben
Beraldis der Bibliothek M a z a r i n i geschenkt.
Die Auktion selbst brachte 4,7 8 8,0 0 0 F r a n c s,
d. h. mit Aufschlag rund 5/4 Millionen. Gleich zu
Beginn gab es ein kleine Sensation — der für Diane
de P o i t i e r s geschaffene Prachtband der „Historiae
animalium' 1 von Gessner, mit 20.000 Fr. ausge -
rufen, wurde von der Comtesse de B e h a g u e für
210.000 Frs. erworben. Noch höher wurden einige
der illustrierten Bücher des 18, Jahrhun -
derts und die Serien der Origin alzeichnun-
g e-n der gleichen Epoche bewertet, mit 305.000 Frs.
das kostbare Exemplar der „Metamorphosen“ des
O v i d mit Zeichnungen von Moreau, Boucher.
Eisen usw„ mit 300,000 Frs. die von B oucher
_illustrierte M o 1 i e r e - Ausgabe mit dem Wappen
der Herzogin von Montmorency-Luxem-
b o u r g, mit 232.000 Frs. die vierbändige Ausgabe
der Chansons von jL a Borde mit Kupferstichen
I von Moreau; 200.000 Frs. bot man für die voll-
Nr. 12/13
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 101
ständige Serie der 30 Zeichnungen Moreaus zu
,,La Pucelle“ von (Voltaire, 149,000 Frs. für eine
von Eisen illustrierte Ausgabe der „Erzählungen
und Novellen“ Lafontaines mit dem Wappen
der Marquise von Pompadour, das schönste
Exemplar dieses berühmten Buches, 140.000 Frs. für
eine Sammlung der Illustrationen von Moreau-
le-Jeune und Le Barbier zu Werken Rous -
seau«, 111.000 Frs. für das einzige Exemplar der
„Liaisons dangerettses 4 ’ von Choderlos de Laclos
mit 15 Zeichnungen von Monnet, Mlle. Gerard
und Fragonard-Fils, 110.000 Frs. für die
„A.mours du Chevalier de Faublas“ von Louvet de
Couvray mit Zeichnungen von Queverdo und
Mari-liier und 105.000 Frs. für die 44 Zeichnungen
von G r a v e 1 o t zu Werken V o 11 a i r e s.
Auch einige andere, nicht weniger bedeutsame
Preise müssen hier genannt werden; 82.000 Frs. für
die Luxus-Ausgabe der Idyllen und Romanzen von
B e r q u i n mit den 32 Zeichnungen von Marli-
1 i e r, 81.000 Frs. für eine von Bozerian gebun -
dene Ausgabe des Neuen Testamentes mit den 108
Zeichnungen von Moreau-le-Jeune, 78.100
Francs für 27 Zeichnungen von M a r i 11 i e r zu
Werken von Ro’usseau, 76.000 Frs. für die
„Briefe an Emilie über die Mythologie“ von C. A,
Demoustier mit den Zeichnungen von Mo -
reau und Le Barbier und 75.000 Frs, für dje
„Baisers 4 ’ von D o r a t.
Schweizer Schützentaler.
Das Festkomitee des Eidgenössischen Schützen -
festes in Fr ei bürg gibt anläßlich des Festes
Schützentaler im Tauschwerte von 100 und
5 Fr. heraus. Der Tauschwert ist so zu verstehen,
daß die beiden Festmünzen bis zum 31, August 1934
den Kurswert von 100, bzw. 5 Fr. haben und: späte -
stens am 31. August gegen gewöhnliche Währung
ausgetauscht sein müssen, d. h. nach diesem Datum
den Kurswert verlieren. -Die 2000 Stück betragende
Auflage der goldenen Schützentaler oder Grenadiers
d'or wurde bei der Ausschreibung der Subskription
weit überzeichnet. Nicht zur Subskription gelangten
die 40.000 silbernen Schützentaler, die während des
Eidgenössischen Schützenfestes in Freiburg in Um -
lauf gesetzt werden. Die goldenen gelängten in die -
sen Tagen zum Versand an die Subskribenten.
Das Exemplar des Silbergrenadiers —
beide Münzen tragen dasselbe Bild — zeigt einen
Freiburger Grenadier in der Uniform der kantonalen
Miliz um 1810 herum, mit Zweispilz und auf der
Brust gekreuztem Bandelier. Die Größe der Münze
stimmt mit derjenigen eines gewöhnlichen Fünf -
frankenstückes überein, ebenfalls die über den Roll -
rand laufende Inschrift. Die Vorderseite mit dem
aufrechtstehenden Grenadier in der Mitte trägt in
kräftigen lateinischen Versalien die Umschrift;
„TIR FEDERAL FRIBOURG 1934.“ Die Rückseite
zeigt das Freiburger Wappen in einem Lorbeerkranz
und von einer Krone überhöht. Die diskret gehaltene
Beschriftung lautet; „Bon de 5 Fr„ remboursable
avant le 31 aoüt 1934‘‘; unterhalb des Wappens wird
die Wertangabe zur Verdeutlichung wiederholt. Der
Taler trägt das Zeichen der Eidgenössischen Münz -
stätte in Bern, ein B; Vorder- und Rückseite sind
von einem zierlichen Blätterkranz eingerahmt. Die
Prägung ist scharf und klar, die Planfläche, aus
welcher sich Schrift und Bild plastisch erheben, von
blankem, weißem Glanz.
V)affensammlmg
Aus Köln wird uns berichtet:
Vom 19. bis 21. Juni gelangte bei Matth. Lem-
p e r t z die weltbekannte Sammlung historischer
Waffen aus dem Besitze des Konsuls a, D. Hans C.
Leiden (Köln) unter den Hammer. Diese Verstei -
gerung war ein bedeutendes Ereignis auf dem Auk -
tionsmarkte der zu Ende gehenden Saison: sie hatte
nicht nur die großen Waffensammler mobil gemacht,
die teils persönlich, teils mit Aufträgen vertreten
waren, sondern auch eine Anzahl deutscher und
ausländischer Museen, Man sah den Vertreter des
Germanischen Museums in Nürnberg, des Armee -
museums in München, der Museen von Lübeck,
Regensburg, Stuttgart, Kopenhagen, Budapest u. a.
Besonders bemerkt wurde der Einkäufer des ame -
rikanischen Zeitungskönigs Hearst, der viele der
besten Stücke für seinen Auftraggeber sichern
konnte.
Nachstehend einige der bemerkenswertesten
Preise (in Mark):
Rüstungen, Helme, Roßstirne etc.
2 Deutsche Halbrüstung aus blankem Eisen, 2. H. 16. J. .1200
6 und 7 Italien, i(sog. Pisaner) iHalfarüstungen, Mailand,
Ende 16, J 2850
8 Maximilian-Halbrüstung, gerippt, Nürnberg, um 1530 1550
19 Italienische Sturmhaube, Mailand, 2. H. 15, J. . . . 2600
26 Schützenhaube, spanisch, 2. H, 16, J 5100
28 Maximilian-Visierhelm, deutsch, um 1530 1550
55 Großer Panzerkragen, deutsch, Mitte 16, J. .... 3000
JConsul Ceiden.
73 Gold- und silbertauschierte Roßstirne aus blankem
Eisen, wahrscheinlich Italien,, Ende 16. J 1350
>102 Deutscher Schaller, um 14:60 1750
126 Kölner iHalbharnisch aus blankem Eisen mit sehr
reicher Aetzmalerei, 157.1 11.000
216 Schwert mit silberplattierlem und emailliertem Gefäß,
iranzös,, 15. J 5000
228 Korbdegen, Korb süddeutsch, Ende 16^ J 1450
295 Großes Jägdschwert in Lederscheide, deutsch,
um 1480 ,1900
300 Korbschwert mit reich geätzter „Kalenderklinge",
Gewehre.
706 Lautenschloßkarabiner, deutsch, Ende 16. J 2300
707 Radschloßgewehr mit dem eisengeschnittenen Wappen
des Herzogs Wilhelm von Cleve, Grafen von der
Mark, genannt Der Eber der Ardennen, vlämisch,
um 1580 2200
709 Fasanenflinte (Tschinke), deutsch, 1. H. 17. J. , . . 1000
711. Kurzes Radschloßgewehr, französisch, 17. J. .... 500
714 Kleine Anquebuse, italien., 2, H. 46. J 2200
Pistolen.
754 Paar Radschloßpistolen, deutsch, 2. H. 16. J. . . . 1900
759 Radschloßpistole, Augsburg, Ende 16. J 1100
766 Radschloßpistole, französ., Anf. 17. J 1300
Streitaxt, Hammer etc.
808 Italien. Streitaxt, Mitte 16. J 420
823 Streithammer in .Sitbertausia und Vergoldung, ober -
italienisch, Mitte 16. J 950
839 Armbrust mit Stahlbogen und originaler Sehne,
deutsch, 2. :H. 16. J 410
888 Pulver.horn aus vergoldeter Bronze, deutsch, 2. H.
16. J 400
948 Turnier-Satteldecke, sächsisch, 16. J 1900
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INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 12/13
Wapoleonische &unde im JCreml
Bei den Umbauten im Moskauer Kreml
ist eine alte Brandmauer der Kreml-Festung, die
noch den großen Brand des Kreml beim Einzuge
Napoleons in Moskau überstanden hatte und als die
älteste Mauer des alten Kreml von der Zarenregie -
rung aus Traditionsgründen stehengelassen worden
war, niedergerissen worden. Beim Abbruch dieser
Mauer hat sich ein. Panzerschrank mit wichtigen
Geheimbriefen Napoleons I. gefunden,
Napoleon hatte bei seinem Einzuge in Moskau
im Kreml vor dem Brande festes Quartier gefaßt.
Er übergab seine Schriftstücke einem Adjutanten,
der sie in den Mauern des Kreml einmauern ließ.
Bei dem Aufbruch des französischen Heeres wur -
den diese eingemauerten Schriftstücke vergessen.
Die Schriftstücke enthalten genaue Kriegspläne
Napoleons und seine weiteren Pläne für einen
Feldzug in das Innere Rußlands. Die Briefe stammen
aus der Privatkorrespondenz Napoleons mit Paris.
Die meisten Schriftstücke, auch die Kriegspläne,
sind von Napoleon eigenhändig geschrieben.
Außer 360 Napoleon - Briefen enthielt der
Schrank einige Orden und das Privatsiegel des
Kaisers.
JColliizcrs JCosiüm- und Uniform Sammlung.
Die Versteigerung der Sammlung des Historien -
malers C. L. Hodlitzer, die das Dorotheum
in Wien vom 28. bis 30. Mai durchführte, blieb in
ihrem Ergebnis weit hinter den berechtigten Erwar -
tungen zurück, Wohl keine Sammlung der letzten
Jahre war solch großem Interesse begegnet, wie
diese — an den Ausstellungstagen und auch bei der
Auktion drängte sich Koiplf an Kopf im Saale —
aber der Kauflust stellte sich diesmal die Geldknapp -
heit entgegen, die geradezu lähmend auf den Handel
wirkt. So kam es, daß ein großer Teil der Objekte
kein Angebot fand; in jenen Fällen, wo namhafte
Preise erreicht wurden, war dies der Teilnahme aus -
wärtiger Museen zu danken, die sich eine Anzahl
seltener Uniformen und Waffen sicherten.
Im nachstehenden die erzielten Preise (in
Schilling);
Waffen, Ausrüstungsstücke, Helme etc,
6 Musketengabel, 18. J. , , , 15
7 Desgl,, 17. J 15
8 Desgl 15
9 Morgenstern, 17. J 14
10 Desgl 18
14 Hellebarde, um 1560 2'5
18 Korbschwert, um 1550 . 30
21 Marinebordlbüchse, span., 1. H, 18. J 15
23 Morion, um 1620 28
25 Visierhelm, deutsche Reiterei, um 1620 , 40
28 iSchwerer Sappenhelm, um 1640 30
30 Oesterr. Zischägge, Ende 17. J 20
32 Desgl 30
33 Sturmhaube, um 1750 70
34 Geschlossene Sturmhaube, um 1610 40
39 Eiserner Rabenschnabel, um 1600 90
Oesterreich: a) Reguläre Truppen.
40 Ueberzug izu einer Grenadiermütze, 1. H. 18. J. . . 20
48 Hut eines österr. Generals, um 1809 100
56 Interimshut eines Grenadier-Offizier®, 1815 50
59 Armeehut, um 1830 10
60 Kavalleriefähnrichshelm, um 1840 10
61 Kavallerieoffiziershelm, um 1840 15
65 Offizierskommodekappe, um 1850 10
67 Unteroffizierstschako der Infanterie, 1859 28
68 Tschako eines jUnteroffiziers, 1859 30
69 Tschako eines Suibalternoffiziers der Infanterie, 1859 20
70 Hut eines Offiziers vom 23. Jägerbataillon, 1859 . , 30
71 Tschako eines .Subalternoffiziers der Infanterie,
um 1860 i 25
73 Mannschaftshut vom 1.2. Jägerbataillon, 1866 .... 20
7.5 Mannschaftstschapka eines Ulanen vom 3. Regiment,
1866 25
76 Korporaltschako eines Infanterieregimentes, 1866 . . 10
77 Mannschaftstschako eines Infanterieregimentes 1866 10
78 Mannschaftstschapka eines Ulanen vom 6. Regiment
1870 50
84 Adjustierung, gegen 1710 1900
99 Rock eines Militäroberakzessisten, 1859 10
105 Waffenrock eines 'Leutnants: vom ilnf.-Reg. 27 . . . 50
110 'Fahne von einem Grenzregiment, Anf. 19. J 120
112 Brust und Rücken eines Kürassiers, um 1680 .... 30
115 Mannschaftsküraß von einem Kürassierregiment, 1848 15
117 Ein Paar hohe Reitstiefel, um 1750 260
120 Oesterr. Marschallsschabracke, um 1815 400
123 Schellenbaum von einer Militärkapelle, 18. J. , . . 30
140 Kroatenhacke, 17'. J 35
143 'Unteroffiziershellebarde eines Infanterieregimentes,
1710 55
144 Ulanenpike, um 1855 . 15
145 Desgl 15
150 Säbel eines Marineoffiziers, um 1815 ....... 30
152 Kroatischer Handschar, um 1690 40
153 Pallasch eines Offiziers der schweren Kavallerie,
um 1800 45
154 Säbel eines Offiziers der k. Kroaten, um .1700 .... 80
Oesterreich: b) Bürgermilitär,
168 Helm und Pulverhorn des Wiener tBürgermilitärs,
1803 . ■ . . 100
170 Mannschaflshelm der Wiener Bürgerkavallerie, 1809 100
172 iHelm des Wiener ßürgermilitärs, 1820 100
173 Tschako der Wiener Bürgerinfanterie, um 1835 . . 25
174 Tschako eines Unteroffiziers der Infanterie des Wiener
Bürgermilitärs, 1840 25
175 Tschako eines Unteroffizier® der Infanterie de® Wiener
Bürgermilitärs, 1840 • 30
178 Tschako eines Subalternoffiziers der Wiener Bürger -
infanterie, um 1848 1
179 Hut eines 'Offiziers der Grenadierkompagnie des
6. 'Wiener 'Bürgeüb ataiilon®, 1848 25
180 Hut eines Offiziers einer Grenadierkompagnie des
Wiener Bürgerkorps, 1848 25
181 Komplette Ausrüstung eines Kavalleristen des Wiener
ßürgermilitärs! 1820 1100
182 Mannschaftsfrack von einer Scharfschützenkompagnie
des Wiener Bürgermilitärs, 1830 180
183 Mannschaftsfrack des. Wiener ßürgermilitärs, um 1830 25
184 Frack eines Offiziers des Wiener Bürgermilitärs, 1830 30
185 Adjustierung eines Korporals der Infanterie des Wie -
ner Bürgermilitärs, .1835 250
188 Unteroffiziers'helleibarde des Wiener Bürgerkorps, 1680 30
192 Grenadieroffizierssäbel des Wiener iBürgermilitärs,
um 1810 40
193 Offizierskartusche, um 1830 .i 30
Ungarn.
200 Armeehut eines Husarenoffiziers, 1813 150
204 Tschako der Preßburger Ungar. Bürgergarde, 1848 . . 10
205 Mannschaftstschako vom. 33. Ungar. Inf.-Reg., 1849 . 50
207 Helm eines Offizier® von einem Chevaulegerregiment,
1848 50
209 Rote Tuchkappe von einem iHonvedoffizier, 1848 . . 150
21.1 Offizierskommodekappe der .Honved, 1849 . ... . 100
219 Desgl., 1850 130
220 Mannschaftst'schako eines Husarenregiments, um 1859 60
221 Zwei Husarenkommodekappen, 4859 100
222 Husarenoffizierskuczma, um 1860 100
225 Offizierskommodekappe von einem Honvedregiment,
10
Nr. 12/13
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 103
227 Kompl. Mannschaftsadjustierung eines Husaren vom
1, Regiment, 1805 3000
229 Ausrüstungsstücke von einem Infanteristen des Grenz -
kordons, um 1840 150
230 Dolman eines Offiziers der reitenden Honved-
artillerie, 1848 300
234 Kompl. Adjustierung eines Rittmeisters vom Husaren -
regiment Nr. 10, 1848 1700
236 Hose von einem freiw. Husarenregiment, 1857 .. . . 30
238a Husarenoffiziersadjustierung, 1866 . 200
240 Waffenrock eines Oberleutnants vom Inf.-Reg. Nr. 78,
1866 30
245 Drei IHusarentäschchen, um 4845 250
249 iHusaren-Mannschaftssäbeltasche . . 40
252 Ein Paar Husarenoffiziersstiefel, 1813 50
253 Desgl 50
255 Mannschaftskartusche, 1859 40
259 Buzzogan aus Eisen, 2. H. 16. J, 30
26,1 Säbel ohne Scheide, um 1680 . 20
265 Kuruzensäbel, Ende 17, J 40
Preußen.
279 Pallasch eines Kürassiers, um 1750 50
282 Unteroffiziersponton, um 1750 20
283 Offiziersponton de® .Füsilierregiments von Kalsow,
um 4750 40
284 Mannschaftshaube eines preußischen Füsilierregiments,
um 1750 250
285 Grenadiermütze vom 1. Garderegiment zu Fuß,
um 4750 250
286 iSäbeltasche eines Husaren, um 1760 50
297 Hose eine® preußischen oder französischen Kavalle -
risten, um • 1830 14
307 Mannschaftsbelm des preußischen Halberstädtischen
Kürassierregiments, 1866 12
Bayern.
317 Weste eines Chevaulegeroffiziers, 4806 10*0
320 Mannschaftshelm, Frack und Säbel eines Chevaulegers
vom 1. Regiment, 4809 1500
324 Mannschaftshelm und Frack eines Infanteristen, 1809 1500
325 Helm eines Offiziers d. 1. Chevaulegerregiments, 1812 1200
326 Hoher Raupenhelm eines Artillerieoffiziers, 1812 . . 800
335 Kompl. Uniform eine® Mannes vom 7. Jägerregiment,
1870 300
337 Tschako eines Gendarmen, 1870 ”
Sachsen.
346 Mannschaftsfrack eines Dragoners, 1813 35
348 Mannschaftshelm der Sachsen -Koburg’schen Garde
du corp, 1813 30
350 Desgl 10
Württemberg,
356 Helm und Frack eines Infanteristen, 1809 1000
358 Kavalleriefrack, 1810 50
364 Tschako des hannoveran. Landwehrregiments Nr. 32 . 5
Zivilkostüme.
Männer.
367 Dreispitz aus schwarzem Filz, 1. H. 18. J 200
369 Filzschweispitz, Ende 18. J 2
374 Hut aus schwarzem Filz, um 4800 20
378 Schwänzer iStrohzylinder, um 4805 15
380 Oberinntaler Hut, Anf. 19. J 40
383 Sarntaler Hut, um 1810 32
384 Schwarzer .Strohzylinder, um. 1810 22
385 iHerrenzylinder aus schwarzem Pann, um 1825 ... 20
387 Zylinderhut aus naturfarbenem Stroh, um 1830 . . 10
389 Schwarzer Herrenzylinder, um 1840 16
390 Desgl., um 1855 10
391 iHerrenzylinder aus den Fünfzigenjahren 10
392 Desgl., um 1860 10
393 Zylinderhüt, getragen von Max v. Mexiko 100
395 Herrenzylinder in altem Hutkoffer, um 1870 .... 10
406 Männerhose aus schwarzem Serge, um 1760 .... 25
409 iHerrenkniehose, um 1760 30
4112 Männnerhose, um 1770 40
419 Ein Paar Männerstiefel, um 4780 50
420 Frack, um 1780 30
427 Zweireihige Herrenweste, Ende 18, J 40
427a Jagdanzug, um 1800 220
444 Männerfrack, um 1815 38
445 Sarntaler Bauernjoppe, um 1820 ,, 15
454 Männnerspenzer, um 1830 . , . 10
455 Spenzer, um 1830 20
Desgl 15
Männerfraok, um 1840 28
Männerhose, um 1840 15
Herrenweste, um 1840 15
Kompl. Knabenanzug, um 1840 10
Gestreifte Hose aus Gradl, um 1840' 10
Ueberrock aus grünem Tuch, um 1840 10
Männerhoss, um 1845 10
Desgl 10
Frack, um 1845 20
Rock, um 4850 10
Ueberrock, um 4850 20
Reisemantel, um 1880 15
Ein Paar Hosenträger, Tirol 1.2
Frauen.
Tiroler Frauenhut, um 1810 15
Kindeihäubchen, um 1830 3
Rosa Seidenhütchen, um 1840 9
Strohhut, um 1880 14
Taille von einem Frauenkleid, Ende 18. J 25
Frauenspenzer, um 1850 30
Desgl 10
Taille von einem Frauenkleid, um 1866 15
Frankreich.
Helm eines Offiziers, um 1795 400
Mannschaftsfrack des 12. leichten Inf.-iRe‘g. der Linie,
1809 400
Offiziersweste eines französ, Husaren, 1815 20
Hose eines Kavalleristen, um 1830 150
Waffenrock, Helm, und Trompete eines Trompeters
von einem k. Kürassierregiment, um 1870 100
Unteroffiziersponton, um 1700 30
Säbel eines französ. Kroaten, um 1700 50
Pallasch eines Dragoners aus dem Anl. des 48. J. . 40
OffiziersheUebarde, um 1700 35
Pallasch der reitenden Gendarmerie, 1805 30
Brust- und Rücikeniküraß, 1850 25
Mexiko, zur Zeit Maximilians I,
Hellebarde von der Trabantengarde 10
Desgl 10
Polen, Rußland und andere Staaten.
Poln. Karabella, um 4670 30
Desgl, 22
Desgl 20
Poln, (Krummsäbel, Anf. 48. J 25
Mannschaftshelm eines fcgl. Inf.-Reg., um 1785 . . . 1500
Tschapka eines Lancier® vom 2. Regiment des Groß-
herzogtums Warschau, um 1820 50
Russischer Armeehut, 1813 10
Kompl, Uniform eines Mannes des päpstl. Garde-
zuavenregiments, 1870/71 400
Offizierssäbel, um 1860 15
Kavalleriestromblon, Anf, 18. J 20
Span. Pallasch der Kavallerie, 1808 20
Türkei.
Türk. Basearosschweif, 2. H. 17. J 250
Janitscharenspieß, um 1580 130
Anhang,
Feldwaibellhellebarde, um 1600 32
Hellebarde, um 1600 25
Reitersdhwert, 2. H. 16. J 80
Haudegen, um 1610 80
Runde Schüssel aus slowa'k. Fayence, um 4750 ... 20
Walzenförm, Henkelkrug,■ um 1740 20
Holland. Schnupftabakdose, Messing, Mitte 18. J, . . . 10
Sandauer Dose, um 1815 20
Runde Sandauer Deckeldose, um 1830 28
Silberne Taschenuhr, um 4810 32
Satyr. Holzgruppe, um 1813 40
Grödener Schnitzerei, Ende 18. J 35
Desgl. 30 30
Trachtenfigürchen, um 1815 . . 25
Darstellung eines Reiters aus dem Lande Rosza San-
dors 15
Galoppierender Revolutionshusar, iOelbild, 27:32 cm 20
IBrustfoild eines Mannes in der Uniform eines bayrischen
Husarenoffoiers, um 1814 25
Offizierkraigen vom Regiment Hoch- und Deutsch -
meister, 1732 bis 1761 100
Gesamtergebnis S 27.499.
456
458
459
460
461
463
467
468
469
470
473
475
484
485
488
492
493
496
502
509
514
515
524
569
573
575
585
588
592
593
595
605
630
634
635
649
650
651
654
655
656
664
676
681
683
684
>693
700
706
707
708
710
749
720
723
725
726
734
737
738
739
740
743
7144
745
749
Seite 104
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 12/13
Sraphik und Cuxtisdrucfce.
Vom 11. bis 15. Juni versteigerte die Kunsthand -
lung; Gulekunst & K 1 i pi s t e i n in Bern die
Bibliothek sowie die reichhaltige Graphik-Sammlung
des verstorbenen Berliner Sammlers Hans Stein-
wachs. Vom Beginn der Auktion an war die Ber -
ner Kunsthalle dicht gefüllt. Die vernünftig ange -
setzten Schätzungspreise wurden in vielen Fällen
überboten. Der Atlas von Mercator-Hondius zum
Beispiel brachte 210 Fr., die drei Ptolomäen von
1511, 1513 und 1520 trugen 710, 915 und 1600
Schweizer Franken ein, ein Pracht-Exemplar des
Astronomicum Caesareum des Apianus sogar 1500
Franken.
Das größte Interesse aber erweckten die eng -
lischen, französischen und deutschen Luxus-Drucke,
die Steinwachs in hervorragenden und prachtvoll
gebundenen Exemplaren besaß. Von der Doves-
Preß wurde die englische Bibel für 420 Fr. zuge -
schlagen; die Pergamentdrucke des Werther und der
Goethe-Gedichte stiegen auf 725 und 625 Fr. Sehr
begehrt waren auch die französischen Drucke mit
seltenen Illustrationsfolgen. Nach einer andauernden
Zurückhaltung, die seit einiger Zeit den Markt für
Pressendrucke lähmte, zahlten in Bern deutsche
Händler wieder wesentlich höhere Preise, Der erste
Druck der Bremer Presse erzielte 110 Fr,, die Bibel
310 Fr. Ein Psalmen-Pergamentdruck der Ernst-
Ludwig-Presse stieg auf 105 Fr. und ein Widmungs-
Exemplar von Stefan Georges Teppich des Le -
bens auf 190 Fr. Die prachtvollen vier handgeschrie -
benen Bücher des jüngst verstorbenen Rudolf Koch
wurden zwischen 160 und 200 Fr. verkauft, der
Hundertdruck von Baudelaire für 100 Fr.
Die Graphik brachte gute Preise für Dau-
m i e r, dessen Ventre legislatif sich immer noch auf
1500 Fr. behauptete. Das lückenlose Max-K 1 i n-
ger-Werk erwies, daß der hochgeschätzte deutsche
Graphiker immer noch respektable Preise bringt; so
gingen Einzeldrucke auf 120 bis 150 Fr,, die Brahms-
Fantasie auf 410 Fr., das Zelt in der Vorzugsausgabe
auf 380 Fr. Handzeichnungen der Käthe K o 11 -
w i t z brachten bis 400 Fr. Gute Resultate ver -
mochten auch Corot, Cezanne und Daubigny zu
erringen.
Jlüdolf «Mosses Jiunstschätze.
Bei der Versteigerung der Kunstschätze Rudolf
Mosses durch Rud. Lepk.e in Berlin (siehe die
Nummern 10 und 11 der ,,Internationalen Sammler-
Zeitung“) wurden weiters folgende Preise (in Mark)
erzielt;
Gemälde alter Meister.
108 Art des Pierre (Mignar-d, Junge Dame, 65:54 cm . . 190
109 Jakob de W i t, (Dekoratives Relief in bräunlichen Tö -
nen: 2 Knaben halten ein Relief aus weißem Marmor
mit dem Bildnis des jugendlichen Bacchus, 132:75 cm 200
110 Art des Jacob de Wes, Der Brand Trojas, 27:38 cm 160
111 Holland. Meister, 18. J„ Weibliches Bildnis, 71:60 cm 440
112 Meister aus dem Kreis des Rubens, Venus und Mars,
67:82 cm 2100'
2000
3200
113 Jan (Steen, Die Hochzeit zu Kana, 27.5:36.5 cm
114 Adriaen van Ost ade, Alte 'Frau, 21:18 cm . ,
115 iDers,, Dorflustbarkeit, 75:98 cm 16.000
7800
125
116 Jac, van IRuisdaal, Ruine am Walde, 54:69 cm.
117 Unb. Berliner Meister, Königin Luise, 45:37 cm .
118 Versp ronck zugeschr., Bildnis einer Frau in mitt
leren Jahren, 72:64 cm
119 Holland, Meister des 17 .J., Marine, 30:43 cm . .
123 Art des Jac. Gerritz Cuyp, Männl. Bildnis, 72:58 cm
300
130
820
Bildwerke.
124 Max L e v i, (Die Leserin, Marmor 55
125 Meunier, Zur Tränke, Bronze 4000
127 Joh. G o e t z, Wasserschiöpiferin, Bronze 670
128 Landgrabe, Beethoven, Marmor 115
129 Walter Schott, Die Kugels-pielerin, (Bronze. . . .2500
130 K o e r s c h g en, Langhaariger Windhund, (Bronze. . • 350
Antike Kunstwerke und Bronzen aus Benin.
132 Römischer Kindersarkophag aus weißem Marmor . . 140
133 Thronender Osiris, Spätzeit 190
138 Osiris, stehend 100
141 Neit, stehend 220
156 und 157 Mumienbildnisse 9(20
161 Einhenkelige Kannen, griech.-röm, Zeit 170
169 Bruchstück einer Athener Statue 270
177 Kopf eines Benin-Negers 4000
178 Aehnl. Bildwerke 1050
179a Benin-Bronzerelief 620
179b Deegl '. . . 210
179c Desgl 160
179d Desgl 190
179e Desgl 190
1794 Desgl 230
179g Desgl 170
179h Desgl 220
Möbel, des 16 bis 18. Jahrh.
480 Großer Lehnsessel, 18. J
181 und 182 Zwei (Nußholzsessel, 17, J.
483 bis 188 (Desgl., sechs kleinere . . .
189 Großer Lehnstuhl, um 1700 . . •
190 bis 194 Zwei große Lehnsessel, Span..
192 Kredenz, (Florenz, 17. J
193 Renaissancesessel, 47. J,
17. J.
270
180
380
320
350
300
280
194 Salon-Garnitur, Franzos., (18. J. . • 4400
195 Kleiner Boudoir-SchreibtiscSi, Franz.. 48, J.
196 Damenschreibtisch, Franz., Mitte 18. J. •
197 [Nußholzschränkcben, Oberitalien, 16. J. .
198 Kleiner Italien. Kartentisch, Florentin,, 46.
199 Ovales Toiiettentits-chchen, Ende 48. J. .
200 Italien, Renaissancetisch, Florenz, 16. J. •
204 Sechs (Renaissancesessel, Oberital., 16, J.
202 Vier Italien-. Renaissancesessel
190
280
160
150
135
700
900
540
203 bis 204 Zwei kleine Rokokobänke, 18. J 810
205 bis 207 Salongarnitur, Franzos., 1. H. 18. J 2700
208 bis 210 (Desigl. 3600
214 bi® (243 Drei große Fauteuils, Franzos., 1. II. 18, J. . . 2000
214 (Fauteuil, Franzos., 1. H. 18, J 550
215 bis 220, Sechs Stühle, Großpointbezug 440
222 (Kaminvorsetzer, Großpointbezug 260
224 Louis XVI. Salongarnitur 2800
225 Toilettentisch, (Franzos,, Ende 18. J 400
227 Englische Anrichte, Mahagoni, Ende 18. J 610
228 (Englische Mahagoni-Chiffoniere, Ende 18. J 400
229 Zwölf Chippendale-Stühle 4800
230 Sessel, Engl., 48. J ■ HO
231 Alter engl. Mahagoni-Bücherschrank 500
232 Kleiner holländ. Blumenkübel, 18. J 140
233 (Runder Mahagonitisch 390
234 Bank mit rotem Samt bespannt 320
235 Bank, 18, J. . . 210
236 Holländ. Standuhr, 18. J. 1200
237 'Danzinger Schrank, 17. J l* 3 ®
238 Kasel, Italien, 48. J 163
239 bis 240 Zwei Kissen aus rosafarbigem Sam: 110
243 Kissen mit Gobelinbezug, Gouda 1774 690
244 (Desgl, 260
245 bis 246 Zwei Goibelinkissen, Norddeutsch, 17. J. • • . 760
247 bis 248 Zwei Gobelin-Fragmente 380
250 Wandteppich als Vorhan-a, Italien., 46. J 1300
254 Großer Brüsseler Wandteppich. Ende 16. J, 1600
252 Kirchliche Stickereien 1150
Nr. 12/13
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 105
II 560
III 440
IV 220
V 820
VI 450
VII 400
VIII 450
IX 400
254 Alte chines. Wandbespannung aus Seide 3300
255 Samarkand-Teppich, 790:815 cm 1000
256 Alter pers. Teppich, 457:985 cm 1000
257 AuboiS'Son-Teppicih, 180:240 cm 150
258 Samarkand-Läufer, 850:62 cm 600
259 'Persischer Teppich, 532:305 cm 700
260 Aubosson-Teppich, 380:440 cm 480
261 Perserteppich, Hamedan, 100:510 cm 260
262 iDestfk f 180
263 Desgl ' 230
264 Pers. Galerieteppich, 120:600 cm 400
265 Yamuth Buchara. 255:485 cm 700
266 Perserteppich, 340:530 cm 860
267 Desgl., 215:665 cm 710
268 Desgl., 190:378 cm 580
269 Chines, Deckelvase, Ende 18. J 200
271 Antike Marmorschale 130
272 Ein Paar kupferne Kirchenkandelaber 600
273 bis 274 Zwei alte kirchl, Tempeltrommeln 340
275 ßrorizeikrone, 18 J, 415
276 Kleine Louis-XVI.-Krone 240
277 [Liegender Hund aus Marmor, China, 16. J 320
279 Gotische Bronzekrone 560
280 bis 281 Zwei kleine vergoldete Bronzekronen .... 600
282 Kamingarnitur aus feuervergoldeter Bronze 3350
283 bis 284 Ein Paar altchinesische Gruppen 280
285 bis 286 Zwei sitzende altchinesische Figuren 160
287 bis 288 Desgl 140
289 bis 292 Vier Wand-Appliques, Franzos., 2. H. 18. J. . . 700
293 Großer ißronzekronenleuchter 1500
294 Kronenleuchter für 24 Kerzen 1500
295 Große Bronzekaminuhr, Franz., Empire 260
296 Gr. Bronzestatuette, einer Kuan-Yin 335
297 Kleines Räuchergefäß, 18. J • 190
298 Grüne iMarmorschale aus vergoldeter Bronze, Dreifuß,
Franz., 18. J 330
299 Große japan. Bronzevase 280
303 Ofenkachel, Salzburg, 16. :J 140
305 Glaspokal, Nürnberg, 17. J 100
3)16 Großes Rollbild in färb. Malerei, China, iMing .... 280
317 bis 318 Desgl 460
319 (Desgl. . 190
320 Desgl 380
321 Desgl 171
322 Desgl 180
323 Desgl 180
324 Desgl 190
325 Desgl 300
Privatpostmarken.
Käufer von Missionspaketen werden unter ihren Erwer -
bungen das öfteren Marken linden, die sie selbst bei genauer
Durchsicht in keinem der gebräuchlichen Kataloge verzeichnet
finden. Meist handelt es sich um Marken gewisser Uebersee-
staaten oder um Marken von China, die immer wieder auf -
tauchen und den jungen Sammler oder Anfänger in Verlegen -
heit setzen. Wird ein erfahrener Philatelist zu Rate gezogen,
so erledigt er die fraglichen Stücke meist mit einer überlege -
nen illandbewegung: „PrivatpostmarkenC“
Die Privatposten (Transportunternehmungen, die Briefe
oder kleine Pakete befördern) blicken schon, auf ein recht
hübsches Alter zurück. Ihrem Zwecke nach dienten sie dazu,
die Lücken des damals noch recht unausgebauten staatlichen
Pestnetzes auszufüllen. Sie traten daher vorzugsweise dort in
Aktion, wo staatliche Postbetriebe nicht bes'anden, oder über -
nahmen jenen Teil des Postdienstes (Lo-kalverkehr usw,), der
für den Staatsbetrieb nicht einträglich genug gewesen wäre.
Die ersten deutschen Privalnoistmarken wurden von einer
Firma H, Maack in Hamburg im Jahre 1868 herausgegeben.
Später, 1873, folgte die ..Druckschriftenexpedition" in Ber-
1 i n diesem Beispiel. Zur gleichen Zeit entstanden auch im
übrigen Europa, besonders in den nordischen Staaten, eine
ganze Reihe ähnlicher Betriebe, die ebenfalls eigene Marken
zur .Ausgabe brachten. .Auch im Deutschen Reiche fanden sich
noch in der (Folge eine Unzahl Unternehmungen, die sich die -
sem Geschäftszweige widmeten, Da sich die Sammlerschaft
schon kurz nach Verausgabung dieser Marken für den neuge-
schaffenen Sammelzweig zu interessieren begann, wurde dies
von den Unternehmern aufgegriffen, welche die Gelegenheit
benützten, sich durch entsprechend viele Ausgaben einen Son -
derverdienst zu schaffen. Bi® zum Jahre 1900, in welchem die
gesetzliche Auflösung sämtlicher deutscher Privatpostbetriebe
erfolgte, erfreuten sich die Marken dieser Unternehmungen
großer Beliebtheit, wofür heute noch eine reiche Literatur
aus jener Zeit Zeugnis ablegt.
Heute werden Privatpostmarken wohl nur mehr verein -
zelt gesammelt, ausgenommen einige von den chinesischen
iLokalmar'ken, wie Wei-ha-Wei, Wuhu usw., die besonders von
der Jugend noch gerne genommen werden.
Im Weltkriege feierten die 'Privatposten in den polnischen
Ortsposten, wie Warschau, Zarki, Luboml und andere, eine
kurze Auferstehung.
22. JCunstauktion bei S. JCende.
Bei der zwei Tage dauernden, u. zw. am 5, und 6. Juni
vom Auktionshaus S. Kende in Wien abgehaltenen 92. Kunst -
auktion wurden folgende Preise (in Schilling) erzielt:
Ausländische Miniaturen- und Aquarelle-Sammlung
Aquarelle und Handzejchnungen
1 Stephanskirche in Wien (Vienne chez Jean Cap.pi) ... 16
2 Thomas Shotter Boy®, Landschaft mit zwei (Figuren,
24,3:33.5 cm . . 25
8 H. E. Downing. Fischerboote und zwei Figuren,
13.5:20.5 cm 25
9 Französische Schule, Anf. 19. J., Blumenkorb.
30:23.5 cm • 32
12 Sir Edwin Landsee r, Kühe und Ziegen, Bleistift,
19:26.5 cm 40
14 Leits ch, Straßenansicht, 18:15 cm 22
15 Ders. Ansicht von Venedig, 16:11.5 cm 22
16 Egron Sillif Lundgreen, Mädchen in Winterland -
schaft, 23:18 cm 50
17 William Moore, Bildnis einer jungen Dame, 14,5:10 cm 40
19 Georg Emmanuel O p i z, Griechen, 44:35 cm 85
20 Nicolas Pocock, Küstenlandsdhaft, 14:21 cm. ... 28
21 Samuel Prou!, Ansicht von Abbeville, 24.5:14 cm . . 30
24 Ders., Stadtansicht, Sepia, 18.5:13.5 cm 13
25 Samuel Shelley, Mutter u. Kind, Feder, 18:15.5 cm 13
26 T, Sidney, Kühe in einer Landschaft, 8.2:11.8 cm 11
30 James William Ward, Bildnis eines sitzenden Mäd -
chens .(Isabella Fritsch), Blei, 18:11 cm 15
34 Anonym, Um 1800, Ansicht des Tivoli bei Rom,
8.8:12 cm 60
37 Altwiener Schule, Um 1830, Profilbildnis einer jungen
Dame mit Hängelocken, 13.5:10 cm 16
38 Bildnis eines jungen Mädchens in schwarzem Kleid,
4,1:3.3 cm 200
40 Altwiener Schule, Um 1840, Bildnis einer Dame in
blauem Kleid, bei einem Tische sitzend, 8.5:7 cm ... 24
43 Augustin, Dame in blauem Kleid und braunem
gelockten Haar, 2.9:2.2 c.m 400
44 Lorenzo B a 1 b i, Herzog von Lothringen 40
46 Claude 1B e r n y-DiO u iv i 11 e, Dame in weißem
Kleid, 6.8:4.8 cm 50
47 Henry IB o n e, Minerva, Aquarell, 11:9 cm 20
48 Bourgeois, Profilbildnis einer Dame auf dunkel -
blauem Hintergrund 130
50 Louise C a m p b e 11-C 1 a r k, Porträt der Mutter der
Künstlerin 110
51 Rosalba Carriera zugeschr., Bildnis einer Dame in
lila Kleid, 4.6:3.8 cm 50
52 C o s w a y, Junge Dame in weißem Mantel und eben -
solchem Kopfputz, 4.2:3.6 cm 600
55 Daffinger, Bildnis eines Herrn in blauem Rock,
16:12.5 cm 230
Seite 106
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Nr. 12/18
56 (D e v « r i a, Junges Mädchen in einem Alkoven
ruhend, 4.2:7.5 cm 150
57 Dumeray geb. B r i n a u, Dame in .schwarzem Gaze -
kleid, 7.3:5.8 cm 100
58 Durham, Junger Mann in schwarzem Rock, 9,7:7.3cm 280
59 Engleheart, Marineoffizier, 8.3:6 cm 80
61 (Englische Schule, 18. J., Sir Joshua Reynolds, 9:7.5 cm 200
62 (Desgl., Herr in blauem Rock, 7:5.5 cm 40
63 Englische Schule, Um 1800, Junger Mann in blauem
Rock, 6,7:5.5 cm 40
64 Englische Schule, Amf. 19. J., Herr in blauem Rock,
7.3:5.5 cm 70
65 Englische Schule, Um 1820, Junge Dame in braunem
'Umhang, 6.5:5.1 cm 85
68 T. Paul (Fischer, Dame in grauem Kleid mit rosa
Umhang, 12.6:10 cm 80
69 Franzos. Schule, Anf. 18. J., Heer in dunklem Rock
und Ailongeperiioke, 5.5:4.'5 cm 75
70 (Franzos. Schule, 18, J., Mann in blauem Mantel mit
rotem Kragen, 8.1:6,8 cm 40
77 Französ. Schule, Um 1835, Junges, Mädchen, 3.8:3 cm 85
79 tLouisa Hawking, Junge Dame in weißem Spitzen-
kJeiid, 5:4 cm 190
81 iHorace Hone, Herr in blauem Rock, 7.3:6 c.m .... 80
82 Nathaniel Hone, Herr in drap Rock, 6,5:5 cm. ... 60
83 John Hoppnet zugeschr., Dame in weißem Kleid
und rotem bunt gesticktem Umhang, 30,5:25.2 cm . . 100
84 John Hosk ins, Dame in jblauem Kleid, 6:4.7 cm. . 300
85 (Schule des Lawrence, Mrs, Almira H. Green,
14:12.5 cm 85
86 Desgl., Kinderkopf, 23:18.5 cm 20
87 Bernard Lens, Herr in blauem goldgestickten Rock,
4.3:3.5 cm 30
91 Oesterr. Schule, Mitte 18. J., Oesterreich. Aristokra -
tin, 4:3 cm 60
92 (Eman. Peter, Herr in braunem Rock, 8.3:6,8 cm 200
95 Andrew P 1 i m e r, Herr in blauem Rock, 7.6:6.6 cm 850
96 Nathaniel P 1 i m e r, Junge Dame in weißem Kleid,
6:4.5 cm 170
98 iP o 11 e t, Bildnis eines Knaben, 7.7:6.2 cm 38
99 Thomas Richmond, Herr in schwarzem Rock,
6:4.6 cm 80
100 Augustin Ritt, Knabe in dunkellila Rock, 6.2:4.5 cm 300
10(1 William R o ß, Herr in dunkelblauem Rock, 9.2:7 cm 450 .
103 Samuel Shelley, Profilbildnis einer Dame, in lila
107 John Sam, Stump, Bildnis eines Herrn in dunklem
Rock, 4.2:3.5 cm • • 80
108 Adalbert Suchy zugeschr., Kind in weißem Kleid -
chen, 5.5:4.4 cm 40
111 Unbekannt, 18. J.. Junges Mädchen mit Federhut,
5.5:4.3 cm 55
112 Unbekannt, Um 1800, (Bildnis einer Gattin Hein -
richs VU'I., 8.5:6.8 cm 26
115 Unbekannt, Um 1836, Dame in rosa Kleid und weißer
Haube, 4.3:5.3 cm 24
116 Waldmüller zugeschr., Herr in schwarzem Rock,
7,5:5.9 cm . . . . 80
117 Ward, Dame in schwarzem (Kleid, 12.5:10 cm .... 300
120 Wiener .Schule, Um 1830, Herr in braunem Rock,
9,3:7.5 cm 80
122 John WrighL Herr in braunem Rock, 7:5,8 cm . . . 180
Anderer Privatbesitz.
Miniaturen
124 Anonym, Um 1800 Junge Dame in weißem Empire -
kleid 85
127 Anonym, Um 1820, Alte Frau mit weißer Haube, sign.
Dux, 9.5:8 cm 60
128 Anonym, 19. J., Dame mit Hut, 3.5:3 cm 5
130 Friedr. Fleischmann, Junge Dame in blauem, de -
kolletiertem Kleid, 5.5:4.5 cm 36
132Koppay, Junges Mädchen, 9.5:8 cm 30
133 R u n g a 1 d i e r, Aelterer Herr, 19:14 cm (150
134 Such y, Jüngerer Herr in schwarzem Frack, 6:4.8 cm 85
Qelgemälde, Aquarelle, Handzeichnungen
141 Anonym, 19. J., Kaiser Franz in Uniform., 81:64 cm 40
142 Bartels, Segelbarken auf der Nordsee, 45:32 cm 170
144 Corrodi, Flachlandschaft bei Rom, 45:65 cm. . . 180
145 Amadeus D i e r, Zwei saty,rische iMarktsizenen, je
17.5:18.5 cm 75
149 Job. Nep. En der, Liebespaar und (Mädchen, 26:20 cm 25
1'55 Füger, Urteil (des Paris, 21:27 cm 40
161 Alexius ßeye r, 5il Blatt; Motive aus Italien, .Sizilien
und Palästina ' 15
166 Griepenkerl, Zwei Kartons 9 |
174 Tbeod. v. 1H ö r m a n n, Lands chaf tss tudie, 13:22 cm. . 28
175 Desgl., 9:20 cm 14
177 Ed. Kaiser, Kaiser Franz Josef und .Elisabeth,
Bleistift, 36:2(8 cm 40
179 Joh. (Knapp, Blumenstudien 40
Kartons 40
180 David K o h n, Porträt de® Prof. .Schnitzler, Farbige
Koblenz., 28:20 cm 75
181 Kupelwieser, Der hl. Joseph mit dem Christus -
kind, zu beiden Seiten Erzengeln, 33:47 cm 850
182 Krestin, Polnischer Jude, 41.5:51 cm 40
186 L ö ; f .f 1 e-r-(R a fd y im'on'o, „Der geheime (Schrank",
34.5:26 cm 280
194 J. Novopacky, Eiisenbahnbriicke bei Parona, Aqua -
rellierte (Bleistift, 15a23 cm 25
195 Ders., Inribrücke bei iBrixlegg in Tirol, Aquarell, (Blei -
stift, 16:23.5 cm 25
196 (Ders,, Brixen in Tirol, Aquarell. Bleistift, 16.5:24 cm . 25
197 Ders., Innsbruck, Aquarell. (Bleistift, 15:23 cm 25
210 (Bernh, Reinhold, Unterer Weg von Ariccio nach
Albano, Aquarell, 26:36 cm 25
214 (Ders., Der Nemisee im Albanergebirge, Oel, 19:23 cm . 15
215 Ders., Biblische (Darstellung, 12:13.5 cm 10
2.16 Renoux, 3 Figuren in einem (Kellergewölbe, 17:2,2 cm 30
225 Jo,s, Schönnau, Aurora, 36:48 cm 10
226 Heinr. ,S c h w e ,m m i n ,g e r. Der hl. (Bonifaz, 30:56 cm 10
233 Jos. Thoma, Ischl, Sepia, 30:43 cm 20
234 T r e n t i n, Junge Dame, Aquar., 18:14 cm 6
24.1 Ant, Wessely, Au.s (Dornbach, Blei,st., 32:50 cm . . 10
248 Z e z z o s, Junge Italienerin, 43:30 cm 70
252 Mappe anonymer Aquarelle aüf 40 Karton» 32
256 Konvolut von 24 Blatt div. .Darstellungen und Tech -
niken 25
257 11 Blatt diverse Oelstudien 17
258 13 Blatt Handzeichnungen, 18. J 45
Farbstiche, Graphik, Lithographien etc.
260 Zwei französische Farbstiche, Gegenstücke, .Foire de
Village, ,Noce de Village. Taunay iDescourtis ..... 250
265 Fischunglälpe am Ober.see, C. V i e h b e c ik, Illum. und
geäzt v. C. .Rahl 16
266 32 Blatt französ. Karikaturen und 9 Blatt französ. Ko -
stümblätter 20
268 Mappe mit ca. 130 Kupferstichen nach berühmten
Gemälden 12
269 3 Radierungen, Koljb u. ,Schmutzer 8
270 Ca. 60 (Blatt französ. karik, (Darstellungen, dazu 21 Blatt
kolor. satyr. Darstellungen . 24
273 23 Lithogr. berühmter Persönlichkeiten 11
275 Das Lied von der Glocke, 6 (Blatt nach (Fendi und
A. Schmidler, Lithogr. v. Leybold 18
278 Konvolut, 6 Bde 8
280 Gustav Mahler, Rad. v„ Orlik 20
Glas und Porzellan
284 Römer mit Wuppen, Deutsch, 1632 180
285 Kurfürstenhumpen 24
286 Venezianisches Flügelglas 26
287 .Hyalithglais mit Bacihantenzug 35
288 Venezianisches Fadenglas 45
289 Kotgasserglas mit Ansicht von Schönbrunn u. Glo -
riette 340
291 Flasche und 2 .Gläser mit mehrfarbigem Ueberfang,
Manier Kotgasser 75
292 (Mildnerglas 400
293 Desgl. 450
294 Farbloser Becher, 18. J 120
296 Kotgasserglas -220
2,97 Konischer Glasbecher, 1724 22
298 Doppelglas mit Ornamenten, Ende 17. J 90
299 Kotgasserglas mit Bild, Putto auf Bock reitend, .... 260
300 3 iDoppelgläser, Kopien .38
301 Farbloser Becher mit (Darstellung des „Vater unser",
(Empire 85
302 Kotgasserglas, mit Blumendekor und Inschrift „Blühe
so wie diese“ 90
304 Kotgasserglas, „Kaiser Franz d. II, von Oesterreich" . . 420
305 Farbloser Becher mit Brustbild eines (Offiziers, Empire 20
306 .Empirebecher mit Goldüberfang 60
307 Kotgasserpokal .220
308 (Rubinglaspokal, Empire 75
309 IBernsteinflakon, Biedermeier 11
310 iKotgasserglas 85
311 Glas-Dose in Silbermontierung,, .1, H, 18. J 200
312 Gedeckelter Glaspokal, Egermann 55
316 Knabe an (Baumstamm gelehnt, Höchst 50
Nt. 12/13
INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG
Seite 107
317 .Knabe, Wein e insch ettkend, Höchst 50
318 2 weiß glasierte Figuren, Gärtner und Gärtnerin . . . 10
319 iDoppelhenkelige Prunfcschale 15
320 Schale mit Untertasse. Mattlila, Sorgenthal, 1810 ... 18
321 Ansichusisctiale mit Blumenbordüre und Untertasse,
Blauer Bindenschild 32
322 Bonbonniere mit Unterteller, Blauer ßindeiischild 1824 50
323 Teller mit Winterlandschaft, Wien 4824 18
324 Weiß glasierte iKindeirgruppe, Marcolini 25
325 iLiebesigruppe, weiß glasiert, Prag ,16
327 Kavalier und Dame auf Sockeln, Prag, 1820 . . . . . 25
328 Scholz, Nestroy, Treumann u. Teweles in verschiede -
nen Rollen, Prag 1820 75
331 Harlekingruppe, Meissen 16
J332 2 PcrrzeilanlKguren 1®
333 1 Paar Flacons 3
334 Berliner-Ansichtenschale mit Untertasse. Zeptermarke 30
335 Altwiener Schale mit Untertasse, 1818 80
349 2 geschnitzte Barockrahmen, vergoldet 28
350 Wachsrelief auf 'blauer Glasplatte, Vorlage zu einer
Medaille, um 1800 6
352 Silbernes Cachepot, 580 gr 40
Chronik.
AUTOGRAPHEN.
{Briete von Voltaire.) Aus dem Nachlaß der Marquise
von C r e q u y, deren Aufzeichnungen viel zur Erkenntnis der
tLouis-seize-Zeit beitrugen, kamen ‘jetzt einige Briefe Vol -
taires ans Licht, denen es weder an Pikanterie noch an
dem eifrigen. Bemühen fehlte, sich mit dieser Vertrauten aller
Minister gut zu stellen. Voltaire wollte partout geadelt wer -
den, und in einem für die Eigenheiten das Dichters aufschluß -
reichen Brief (aus Ferney am 3. 'November 1774) bittet er die
mächtige Frau um Unterstützung seiner stolzen Absicht. „Die
fragliche Gunst würde der Ruhm und das Glück meiner düste -
ren iLebenstage bilden. Sie wissen ja, gnädige Frau, welchen
Trübseligkeiten ich ausgesetzt hin, und welche Verleumdungen
mich verfolgen. Herr Rousseau hat in Genf den Eifer mehrerer
fanatischer Magistratspersonen gegen mich erregt. Von ©einen
Verleumdungen mag ich gar nicht erst sprechen. Vielmehr
appelliere ich von diesen an Ihre iGüte, die mich für seine
schwarze Undankbarkeit entschädigen und die ISipur aller Ver -
folgungen verwischen wird.” — „Kürzlich hat Herr von Florian
Hochzeit gemacht; bald wird sich auch Herr Marquis von
Vilette vermählen. Ich sage iMarquis, gnädige (Frau; denn
glücklicher als ich hat er es erlangt, daß der König für ihn
ein Gut zum Marquisat erhob, ganz wie in der guten alten
Ritterzeit. Ich glaube aber, daß ich ebenso gut Marquis wer -
den könnte wie Herr von Vilette, ohne daß die Welt durch
meine Erhebung mehr überrascht sein würde, ale durch die
©einige. Ach, der Rousseau bringt mich noch um, gnädige
Frau. Haben Sie die Güte, dieses Geschreibsel zu verbrennen,
denn ich fürchte, daß ich darin etwas zu häßlich und allzu
sehr en neglige erscheine.“ Frau von Crequy antwortete:
— — — „Es wird nur darauf ankommen, gewisse territoriale
und feudale Bedingungen zu erfüllen, von denen man Sie bei
der Beförderung nicht dispensieren kann. Ich übersende Ihnen
die betreffenden Verordnungen und Papiere. Sie werden gut
tun, Ihre Sachen danach einzurichten. Blasen Sie Ihre guts -
herrlichen Backen ein wenig auf, Sie großer Philosoph."
BIBLIOPHILIE
(Ein wertvolles französisches Inkunabel.) Ein Inkunübel
von großem historischen Werte und großer Seltenheit ist dem
Museum von V e r a 11 o übergeben worden. Es handelt sich
um ein Buch, das im Jahre 1844 in gotischen Buchstaben
gedruckt wurde. Es ist in französischer Sprache abge -
faßt und trägt den Titel „Proces de belial a l'encontre de
Jhesus“.
(Lombardus’ (< Libcr Sententiarum“.) Der bekannte japa -
nische Luther-Forscher S a t o hat ein Exemplar dos „Liber
Sententiarum” von Petrus Lombardus in einem Antiqua -
riat aufgefunden. Das Buch erschien 1488 bei Keßler in
Basel und zeigt das Wappen Gregors XIII. Man vermutet,
daß es sich um ein Geschenk eines Papstes an einen japani -
schen Gesandten handelt. Das Werk war 300 Jahre verschollen.
(Die Photo-Bibliothek von Ottawa.) Ottawa geht jetzt
daran, sich eine neue, ganz eigenartige Bibliothek zuzulegen;
eine Bilder-'Bibliothek. Die Bilder und Photographien
dieser Sammlung sollen dem Beschauer Gelegenheit geben,
sein Vaterland, das mit 9,543.038 Quadratkilometer doppelt so
groß wie Deutschland ist, kennen zu lernen und damit -die
Liebe zu dieser Heimat zu stärken; das neue Institut hat
also nicht bloß einen Lehrzweck, sondern auch seelische Er -
ziehungsgründe. Es liegen schon Bilder aus allen Teilen dds
weiten Landes vor. Alle diese Bilder und ebenso die, welche
noch aufgenommen werden sollen, müssen tadellos sein und
von den betreffenden Gegenden charakteristische Ansichten
geben.
PHILATELIE
(Die Brieimarkenversteigerungen im Wiener Dorotheum)
werden anfangs Septembei wieder aufgenommen. Der
normale Betrieb (Belehnung und Uebernahme zur Versteige -
rung) erfährt auch im August keine Unterbrechung.
(Neue österreichische Marken,) Am 16. August wurden
in Oesterreich neue Briefmarken zu 1, 3, 4, 5, 6, 8, 12,
20, 24, 25, 30, 35, 40, 45, 60, 64 g und zu 1, 2 S ausgegeben.
'Die Marken zeigen folgende Farben und Bilder; 1 g, grau-
'violett, deutscher Pferdehirt, Hintergrund Windmühle am
Zicksee (Burgenland); 3 g, zinnoberrot, Burgenländerin mit
Schulterkorb, Hintergrund Schloß Forchtenstein (Burgenland);
4 g, dunkelgrün, 'Hochzeitsbitten in Lesachtaler Tracht, Hinter -
grund Heiligenblut (Kärnten); 5 g, lila, korbtragende Glan -
talerin, Hintergrund Maria-Wörth (Kärnten); 6 g, kobaltblau,
Weinbauer mit Heber und Glas, Hintergrund Ruine Aggstein
(Niedsrösterreich); 8 g, grün, Wachauerin mit Brettelhaube
und Gebetbuch, Hintergrund Rosenhurg '(Niederösterreich);
12 g, kaffeebraun, Bauer aus dem Traunkreis, Hintergrund
.Schloß Orth am Traunsee (Oberösterreich); 20 g, dunkelocker,
Oberösterreicherin mit Linzer Go'dhaube, Hintergrund Mond-
■see mit Schafberg (Oberösterreich); 24 g, stahlgrün, Holzfäller,
Hintergrund Zell am See mit Kitzsteinhorn (Salzburg); 25 g,
blauviolett, Pinzgauerin, Hintergrund Hohensalzburg mit Un-
tersberg und Göll (Salzburg); 30 g, weinrot, steirischer Jäger,
Hintergrund Pürgg mit Grimming (Steiermark); 35 g, karmin -
rot, Alt-Ausseerin, Hintergrund Graz mit Uhrturm (Steier -
mark); 40 g, schwarzblau, Zillertalerin mit Firmling, Hinter -
grund Kufstein (Tirol); 45 g, braunrot, Tiroler Bauernpaar in
Kalser-Taltracht, Hintergrund ’Lermoos mit Wetterstein-
gebirge (Tirol); 60 g, ultramarinblau, Vorarlberger Brautpaar,
Hintergrund Körber See '(Vorarlberg); 64 g, sepiabraun, zwei
Montafonerinnen, * Hintergrund Innerberg (Vorarlberg); 1 S.
rotviolett, Familiengruppe, Hintergrund Wiener Stephansturm
(Wien); 12 S, graugrün. Kaiserschützenoffizier und zwei Sol -
daten mit Stahlhelm, Hintergrund Großglockner. Die künst -
lerischen Entwürfe der neuen Briefmarken wurden von dem
Salzburger Maler 'Georg Jung ausgeführt. Die gegenwärtig
im Verkehr stehenden Briefmarken bleiben bis auf weiferes
zur Freimachung von Postsendungen im In- und Auslandver -
kehr gültig.
VERSCHIEDENES
(Der Schmuck der Schwarzen Mutter Gottes von Spalato.)
(In der Nacht zum 27. Juli hatten Kirchenräuber in der Fran -
ziskanerkirche in Spalato das berühmte Standbild der
Schwarzen Mutter Gottes, das der Zielpunkt vieler Wallfahr -
ten ist, seines kostbaren Schmuckes und der mit Edelsteinen
verzierten Krone beraubt. Trotz eifrigster Bemühung war
keine Spur der Kirchendiebe zu finden gewesen. Am 30. Juli
nachis- ging über den Ort Jesenice bei Spalato ein heftiges
Unwetter nieder. Zahlreiche Blitze fuhren aus den Wolken,
zündeten aber nicht. Der letzte jedoch fuhr in das Haus des
Bauern P e 1 o j, dessen Strohdach sofort in Flammen geriet.
Die Feuerwehr, die den Brand rasch gelöscht hatte, fand bei
ihrem Eindringen den Bauer, dessen Frau und seinen Schwager
Klein encic in tiefer Bewußtlosigkeit auf dem Boden liegen.
Ein großer Teil der Möbelstücke wer zerschmettert und durch
das Bersten • eines Schrankes eine in der Mauer eingelassene
H ö h 1 e sichtbar geworden, in der in einer gleichfalls zer -
schmetterten Truhe unversehrt der Schmuck
und die Krone der Schwarzen Mutter Gottes
lagen. Im Krankenhaus von Spalato haben die beiden wieder
zum Bewußtsein erwachten Männer den Kirchenraub einge -
standen.
Seite 108 INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG Nr. 1213
VOM KUNSTMARKT
(Versteigerung bei Hugo Helbmg in München.)
Bei der am 27, und 28. April in der Galerie Hugo H e 1 -
bing in. München abgelialtenen Versteigerung wurden fol -
gende bemerkenswerte Preise (in iMark) vemzeichnet:
Gemälde und Bronzen neuerer Meister.
14 Carolus, Besuch im Atelier des Blumenmale-ris Huy-
isum, 83:405 cm 565
15 iDef r egg e r, Der .Franzi, 45:35 cm 1330
23 Albert .Franke, Wichtige Dokumente, 30:37 cm . .540
24 Paul v. Franken, (Beim Fischhändler, 95:125 cm , ,285
26 ;F r e ,m i e t, Ritter und Streitroß in Turnierausr.üstung,
Bronze 185
27 Karl Gebhardt,, Die Fischerstube, 82:92 c,m .... 265
34 Grützner, Der Frater Kellermeister, 48:40 cm . . 1320
37 Heiniiscti, Spätsommerlandschaft, 62:100 cm .... 205
47 Angelo J anfc, (Der Prinz von Homburg,, 58:103 cm . . . 440
67 Adolf L 1 e r, iHerfostlandschaft, 115.5:19 cm 600
68 Linderum, Die Botschaft, 75:105 cm 510
83 Münchener KünstleüSächer, 15 Blätter, jedes Blatt
45:12 cm 560
107 Sali na®, Maisernte, 24.5:40 cm 485
119 Franz Simm, Napoleon und seine junge Gemahlin
empfangen hohe Militärs und den Adel, 63:76 cm . . 1420
121 Spanyl, Weidende Schafe, 72:120 cm 255
132 Volt-z, Heißer Sommertag, 12.5:29 cm . 195
Metallarbeiten,
230 Monstranz, Deutsch, nach 1500 180
239 Ein Paar Altarieuchter, Messing, Deutsch, um 1600 . , . 145
242 Desgl., Deutsch, 17. J. 130
245 Desgl., Deutsch, Anf. 16, J 160
Teppiche, Möbel, Buchmalereien.
280 Smyrna-Teppich, 320:420 cm 230
280a Läufer, Anatolisch, 430:100 cm , 170
292 Schreib'kabinett, Würzhurg, um 1760 570
305a Schreibtisch, Anf. 19. J 150
341 Franz. Schule. 2. iH. 45 J., 4 Blatt, Miniaturen aus einem
Livre d'heures 300
345 Florenz, Ende 45. J„, Große Initiale 0 aus einem Anti-
phonar 150
349 'Niedeiriänd., 2. H. .19. J., Große [Initiale S aus einem
Missale 120
350 Norditalien,, 15. J,, Initiale G aus einem Missale . , . 115
Gemälde alter Meister.
356 [Bayrisch, um 1470, Der hl. Georg, 57:44 cm 255
395 Span. Schule, Ende 17. J., Madonna mit Kind,
135:102 cm 175
398 [Süddeutsche Glasmalereien, [Mitte 18. J., -Anbetung der
Hirten und Anbetung der Könige, je 80:52 cm .... 250
Handzeichnungen alter Meister,
418 Aelbert C u y p„ Drei iReiter zu Pferde mit Jagdbeute,
Kreide, 29:40 cm 130
Holzskulpturen.
482 Fränkisch, Anf. 16, J., Gnadenstuhl 143
483 Franzöis,, Anf, 46. J., 'Betende Madonna 200
486 Niederbayrisch, um 1520, Kruzifix 145
487 Oberrheinisch, um 4500, Madonna mit iLockenhaar und
Stirnreif, sitzend 205
507 Prozessionsstange, Deutsche Gotik 175
AUSSTELLUNGEN.
Berlin. Deutsches- Museum. Ludwig Richter.
— Kaiser Friedrich-Museum. Sport und Spiel
bei den Griechen und Römern. — Deutsche Kriegsmedaillen
1917/18, das Stadtbild bis zur Renaissance auf Münzen,
— Akademie. Frühjahrsausstellung,
Bremen. Graphisches Kabinett, -Henry Roessingh.
Dessau. Anhai-tisch er Kunstverein. Max Slevogt,
Gemälde, Graphik.
Düsseldorf. Galerie Paffrath. Gemälde der älteren
Düsseldorfer Schule.
Frankhirt a. M, W. Schumann & Co. F. Mook,
Aquarelle,
Hamburg. Kunstverein, Otto Flath, Kiel. Holzplastik.
— Hamburger Künstler.
Leipzig, Leipziger Kunst verein. Deutsche Bild -
nisse des 19. Jahrhunderts.
München. Graphisches Kabinett. Max Unold.
Stuttgart. Württemberg! sch,er Kunstverein.
Gemälde und Zeichnungen von Hermann Plenert und von
Richard iPietzsch, -München.
— Staatsgalerie, Graph. Sammlung. Die unpolitische
Karikatur und Satire in der Zeichnung -der Gegenwart.
Wiesbaden. Nassau! sc her Kunstverein. Deut -
sche Wand- und Glasmalerei.
Wien. Glaspalast im Burg garten. Gedächtnisaus -
stellung Emil Orlik.
AUKTIONEN
27. bis 29. August, Luzern, Galerie Fischer durch
Ulrico ’H-o«pH (Mailand). Bibliothek Joseph Martini.
1, Teil, sowie seltene Bücher aus anderem Besitz,
29, August, Luzern. Galerie Fische r. Waffen aus
fürstlichem Besitz.
30. und 34. August. Luzern, Galerie Fischer, Franzö -
sisches Mobiliar iDr. A. (Wien), kunstgewerbliche -Sammlung
Dr. IK o d e 11 a (Graz), -2, Teil, Miniaturen u. a.
Ende August, München, Hugo Helbing. Gemälde und
Antiquitäten aus Schloß Kranichsfeld.
I. September, Luzern. Galerie Fischer; Bronzen-
Sammlung Dr. F. (Wien).
6. und 7. 'September, Berlin. Max Perl. Bibliothek
Dr, F. iDülberg und anderer Besitz.
25. September u. f. T. Köln, Math. L e m p e r t z, Mün -
zensammlung Carl Kessler, Blankenburg (Harz). Römische
und griechische Münzen.
II. bis 13. Oktober, Köln, Math. Lempertz. -Nachlaß
Ingenieur Anton Roeckerath (Köln), Hervoragende Ge -
mälde neuzeitlicher und alter Meister, antike Silberschmiede -
arbeiten, Möbel, Teppiche etc.
LITERATUR
(Pittura Italiana Contemporan-ea.) In Vincenzo Cosian-
t i n i hat die moderne italienische Malerei nun einen Chro -
nisten gefunden. Eben erscheint im Verlag Ulrico H o e ,p 1 i in
(Mailand ein umfangreiches, verschwenderisch illustriertes
Werk über dieses Thema. Es behandelt die italienische Ma -
lerei von 1880 bis auf unsere Tage. Begonnen wird mit G, A,
-Sartorio, der ei-nst in (Italien sehr renommiert war, von
-dessen Werken aber heute nur die Landschaften noch einiger -
maßen genießbar sind. Auch der Verist Ettore Tito, einst
ein Stern de-s Landes, sagt uns nichts mehr, so wenig wie ein
L. (B a 1 e ® t r i e r i, dessen große Komposition ..Beethoven"
zu Anfang dieses Jahrhunderts in größerer oder kleinerer Re -
produktion jedes zweite Bürgerhaus schmückte. Der bedeu -
tendste italienische Maler des letzten Drittels de® 19. Jahr -
hunderts-, Giovanni -Segantini, wird mehr nur nebenbei
erwähnt, was sehr überrascht, Um 1940 verblüffte das akade -
mische, reaktionäre Italien die ganze Welt mit dem Futuris -
mus, dem extremsten Kunststil, den es bis dahin gegeben.
(Die 'Futuristen B o c c i o n i, S e v e r i n i, Carra, B a 11 a
waren zu jener Zeit in aller Mund, Severini und Carra, um
nur -diese zu nennen, sind seither in wesentlich ruhigere ‘Bah -
nen eingelenkt. Dafür haben einige jüngere Maler, vor allem
iP r a m ,p o 1 i n i, die extremen Tendenzen des Futurismus
fortgesetzt. Den 'Schauplatz eines Höhepunktes italienischer
Kunst bildete dann, zwischen 1912 und 1920, Paris, wo Amedeo
-Modigliani lebte und arbeitete. Es- ist charakteristisch,
daß dieser Künstler erst im Ausland, in 'Paris, seinen Stil fand
und bis zu seinem Lebensende dort iblieb, Italien war damals
kein Nährboden für die Kunst. (Mod gliani starb 1920, Unge -
fähr um diese Zeit entwickelte sich in Italien ein neuer Stil,
der Neoklassizismus-, der den üblen Verismus und Naturalis -
mus, der bi-s dahin tro‘z Futurismus dominierte, verdrängte.
Als Hau-ptvertreter dieses -Neuklaisisizismus seien Care na,
Casorati, Funi, Oppi, Salietti, Siron-i und Tozzi
genannt. Daneben behaupten -sich voll einige Künstler anderer
Stilrichtungen, wie der begabte F. de iPisis, der einen ver -
einfachten Impressionismus pflegt, der -primitivistische M.
Camp-igli, der eigenartige G, de Chirico und der kolo -
ristisch talentierte A. S o f f i c i. In neuester Zeit ist eine
[Reaktion mit realistischen Vorzeichen gegen den Neoklassi -
zismus zu konstatieren. — Am Schluß des Bandes findet sich
ein Verzeichnis -der zitierten Maler, mit ausführlichen Angaben
über Leben und Werke und mit bibliographischen Hinweisen.
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