Nr. 4/5 INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG Seite 23 Terborch. Die meisten Bewunderer wird aber wohl die meisterhaft gemalte Heilige Katharina von M u r i 11 o finden, eine der schönsten und anziehend sten Darstellungen weiblicher Anmut, die dieser «Ausverkauf bei John Wie in internationalen Kunsthandelskreisen ver lautet, sieht sich John Pierpont Morgan jun. ge zwungen, den größten Teil seiner Kunstschätze zu veräußern. Der Sohn des bedeutendsten Kunstsamm lers der Geschichte, John Pierpont Morgan sen.. der in den letzten Jahren seines Lebens hunderte Millionen Dollar in Kunstwerken investierte, hat die Leidenschaft seines Vaters nicht geerbt. Er gab die unvergleichliche chinesische Porzellansammlung sei nes Vaters sowie verschiedene Kollektionen fran zösischer Kunstwerke des 18. Jahrhunderts (Möbel, Gobelins) an den Londoner Kunsthändler Lord Henry D u v e e n für den Preis von 10 Millionen Pfund Sterling zurück. Andere Objekte wurden durch Ver mittlung von Kunsthändlern in das historische Mu seum gebracht oder an bekannte amerikanische Sammler wie Wigner, Huntington, Fr ick und andere veräußert. Schon während der Verhand lungen der Washingtoner Finanzkommission, vor der sich Morgan jun. vor einiger Zeit zu verantworten hatte, verlautete, daß er einen Teil der Kunstschätze abzustoßen beabsichtige. Nun hört man, daß er drei seiner wertvollsten Bilder bereits veräußert hat und daß bezüglich des Verkaufs anderer noch Ver handlungen schweben. Die «Auktionen bei Der große Erfolg, den die von Paul Graupe in Berlin am 25. und 26. Jänner durchgeführte erste Versteigerung der Bestände der in Liquidation befindlichen Berliner Kunstfirmen von Diemen & Co., A 11 k u n s t, Antiquitäten A.-G. und Dr. Otto Burchard & Co. hatte, läßt es begreiflich er scheinen, daß man mit großer Spannung der Fort setzung dieser Auktion entgegensieht, die nun für den 2 9. und 30. März anberaumt ist. Nachstehend die weiteren Ergebnisse der er sten Auktion (siehe Nr. 3 der „Internationalen Sammler-Zeitung“). Es erzielten (in Mark); Möbel, 161 Kleine franz, Kommode, Pari« um 1755 790 162 Roikoko-Wandkonsoluhr, Paris, Mitte 18, J 260 163 Kleine Mahagoni-Kommode, Holland, Mitte 18. J. . . 460 164 Holland. Rotlacktisch, Anf. 18. J 240 165 Nierentischchen, Wiener Rokoko 560 166 Großer Armlehnsessel in Louis-XVL-Form 530 167 Halbrunder Wandtisch, England, um 1785 210 168 Ovales Beisatztischchen, Louis XVI., Ende 18. J, . . 200 169 Franz, Louis-XVlI.-iBergere, um 1785 200 170 Hohe Standuhr, bez. Winstanley, London, um 1780 . 420 171 Zweisitziges Louis-XVI.-Sofa, Frankreich, um 1780 . . 150 172 Drei Louis-XVI.-Sessel, Ende 18. J 260 173 Kleiner Nähtisch, Louis XVI 400 174 Eckschränkchen, Louis XVI., Paris, um 1770 .... 300 175 Großes Bureauplat von David Röntgen 3900 176 .Schreibsekretär von demselben 5500 177 Holland. Louis-XVI.-Tisch, um 1790 530 178 Louis-XVI,-Garnitur, Paris, um 1785 500 179 Vier niedrige Armlehnsessel mit Aubusson-Tapisserie- überzügen. Frankreich, um 1780 1050 Künstler geschaffen hat. Bei den einzelnen Beiträgen befinden sich hervorragende Bilder alter und neue rer Meister, unter den letzteren S 1 e v o g t, ein wich tiges Bildnis Bismarcks von L e n b a c h u. v. a. Pierpont Pfiorgan jun. Zwei erwarb das Metropolitan-Museum in New York, und zwar Rubens Bildnis der Anna von Oesterreich und Fra Filippo L i p p i s »Thronenden Laurentius«, das dritte Bild, das berühmteste seiner Sammlung, Ghirlandajos »Giovanna Torna- buoni« ging in den Besitz von Edsel Ford über. Als Kaufpreis werden 500,000 angegeben: Morgan senior hatte es im Jahre 1907 von Duveen um 18.000 Pfund gekauft. Die Bilder, bezüglich deren noch Verhandlungen geführt werden, sind die 1634 datierten Bildnisse des Ehepaares Bodolf von Frans Hals und einer der bekanntesten Lawrence, das Porträt der Miss Farren, späteren Counters of Derby, die sich bis zum Jahre 1909 in der Sammlung Mniszeck in Paris befanden. Morgan, über die Verkäufe befragt, sagte: Ich habe eigentlich keinen triftigen Grund dafür anzu geben, außer der Tatsache, daß im Augenblick die Marktlage für den Verkauf hochrangiger Meister werke günstig ist. . . Ich hielt es daher für richtig, meinen Besitz in eine handlichere Form zu bringen.« Auf die Frage, ob weitere Verkäufe geplant seien, äußerte er: Es eilt nicht! Sraupe in Berlin. 180 Große Louis-XVI.-Kommode, Rosen- und Palisander holzfurnier, Paris', um 1780 860 181 Pfeilerkommode, Louis XVI., Frankreich, um 1770 . . 310 182 Kleiner Schreibtisch, England, Mitte 18. J 480 183 Kleines engl. Vitrinenschränkchen im iSheratonsül . . 500 184 Louis-XVI.-Armsessel mit Tapisseriebezug, Frankreich, um 1785 360 185 Kredenz, Holland, Ende >18. J 330 186 Zylinderbüro, um 1800 340 187 Spieltisch, Norddeutsch, um 1780 150 188 Franz. Empiretischchen, Paris, um 1810 100 Silber. 189 Niellobecher, Italien, 1. H. 16. J 1000 190 Kelch, Norddeutschland, beg. 16. J 310 191 Kleiner Pokal, Süddeutschland, 16. ,J, 950 g 200 192 Renaissance-Deckelpokal, Nürnberg, 2. H. 16. ,J, . . . 450 193 Becher, teilvergoldet, Skandinavien, 16. J 300 194 Renaissance-Deckelpokal, Pernau in Lettl., 2. iH. 17. J. 250 195 Marienstatuette, Köln, Mitte 17, J 180 196 Walzenförmiger Deckelpokal, Süddeutschland, 17. J. . 230 197 Walzenförmiger Deckelhumpen, Hamburg, um 1670 . 600 198 Großer walzenförm. Dedkelpokal, Danzig, 1681. 1200 g 620 199 Münzbecher mit Deckel, Breslau, 2. H. 17. J, 750 g . 210 200 Kleiner Pokal, Süddeutschland, 2. iH. 17. J. 200 g . . . 130 201 Klemer Deckelhumpen, Südd., 2. (H. 17. J. 175 g . . 170 ,202 Schüssel mit Kanne, Augsburg, Ende 17. J 680 203 Ananispokal, Danzig, Ende 17. J. 270 g 150 204 Große Prunkplatte, Augsburg, um 1700. 2050 g . . . 320 205 Zehn kleine Silberteller, Mecklenburg, 18. J. 750 g . 560 206 Walzenförmige Weinkanne, Augsburg, Anf, 18. J. 750 g 920 207 Kleine Anbietplatte, Augsburg, Anf. 18. J, 430 g . . 340 208 Barockkelch, Italien, 18. J. 415 g 85 209 Schmuck-Kassette, Augsburg, um 1700 , 950 g . . . . 880 210 Dänischer Barockbecher, Kopenhagen, 1703. 300 g . 220 211 Ein Paar kleine Regence-Kerzenleuchter, Nürnberg, um 1730, 400 ,g 290 212 Kleine Anbietplatte, Augsburg, 1737/39, 385 g . . . . 190