Seite 168 INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG Nr. 16 bracht wurde. Unter diesen sind Hauptwerke von Koekkoek, Willem Roelofs, Johannes Hil- verdink, Schelf hout. Jan Hendrik Weissen- bruck, ferner von den Belgiern Wauters, Nicaise de Keyser und dem Antwerpener Henry Luyten. Die in den letzten Jahren mit Vorliebe ge,- pflegte alte Malerei, insbesondere die niederländische des 16. und 17. Jahrhunderts, bringt einen zahlen mäßig und auch dem inneren Wert nach bedeutenden Beitrag zu dem angebotenen Auktionsgut. Durch sei nen farbigen Reiz überrascht das Gemälde eines vlämischen Meisters um 1600 „Die Flucht nach Aegypten“. Wendet man sich den Bildnissen dieser Epoche zu, so treten durch ihre hohe Qualität das Porträt eines Antwerpener Bürgers von Neufchatel und das eines vornehmen, frommen Mannes von M a r- ten de Vos deutlich hervor. Bei diesen früheren Werken darf das in seiner Gesamthaltung sehr an sprechende, in der Phantastik des geschilderten Vor ganges immer wieder zu neuer Betrachtung reizende Gemälde eines unbekannten Meisters um 1602 „Der Traum eines Geizhalses“ nicht übersehen werden. Vieles ist noch zu nennen, das dem Sammler in seinem Wert längst bekannt ist, Wouwerman, Härmen Hals, Droochsloot, van Kessel, Le- lienbergh, Vrancx und andere mehr. Gemälde der seltenen Stillebenmaler Hooger und K o e t s dürften auch den besten Kennern kaum begegnet sein. In seiner hohen Qualität bildet das Gemälde „Esther vor Ahasver“ von Willem de Poorter für jeden Kunstkenner einen besonderen Genuß. Abschließend sei noch auf das künstlerisch wie kunstgeschichtlich gleich bedeutende Bild des Ita lieners Lodovico Carracci und die Lucrezia des Panfilo Nuvolone hingewiesen. Eine Mauritius unter dem Hammer. Aus Hamburg wird uns geschrieben: Mit Spannung sieht man in der Philatelistenwelt der großen Briefmarken -Verstei gerung entgegen, die Edgar Mohrmann & Co. vom 1. bis 6. Novem ber veranstalten. Die Auktion bringt, wie alle bisherigen Versteige rungen dieser Firma, überaus erlesenes Material. Wir greifen aus der Fülle der Kostbarkeiten nur die Rarissima von Modena (80 C gelb und 80 C bräun lich gelb vom Jahre 1859), die 6 Kr. Mcfkü'rfnärke 1851 von Oesterreich, die 4 Rp. Zürich 1843, die Basel 21/2 Rp. 1845 und 214 Rp. schwarzblau, kar- min, die breitrandige 4 C schwarzrot von Waadt 1849, die Genf 5-j-7 C. 1843, die Rhodesien 500 D lila, gelb und die 2 Kr. dunkelblau 1919 der Tschechoslowakei heraus, die alle mit vierstelligen Summen bewertet sind. Der Clou der Auktion ist die Mauritius- Post-Office 1 d orangerot vom 21. Septem ber 1847, die am Nachmittag des 5. November unter den Hammer kommt. Die Mauritius-Marken von 1847 zählen zu den größten Seltenheiten der Phi latelie. Nach Michels Briefmarkenkatalog 1938 sind von der 1 Penny nur elf Exemplare gebraucht (sie ben davon auf Brief) und zw r ei ungebraucht, von der 2 Pence-Marke dunkelblau sechs gebraucht (drei davon auf Brief) und sechs ungebraucht bekannt. Der Wert entspricht ihrer Seltenheit und steigt natürlich in dem Maße, in dem sich die Zahl der verkäuflichen Stücke verringert. Hatte sich Meyers Lexikon noch im Jahre 1907 gewundert, daß für die ersten Mauritius-Marken 4000 Mark bezahlt wur den, so wurde bei der vierten Hind-Auktion am 13, Juli 1934 für einen Brief, auf dem sich eine orange rote und eine blaue Mauritius Postoffice-Marke be fanden, schon 3000 Pfund erlegt. Heute sagt Max Büttner in seinem Buche „Briefmarkensammler mit Freude und Nutzen“ (Seite 29) wird der Wert jedes einzelnen Stückes auf 80.000 bis 100.000 Reichsmark geschätzt. Scott bewertet die Marke mit 15.000 Dol lar, St. Gibbons mit 3500 Pfund. Im Katalog der Firma Mohrmann wird die Marke nur mit 60.000 Mark taxiert, was gewiß einen An reiz für Sammler mit gutgefülltem Portemonnaie sein wird, sich an der Versteigerung zu beteiligen. Es ist das erstemal, daß eine Mauritius der ersten Ausgabe in Deutschland verauktioniert wird, hoffentlich bleibt das seltene Stück Deutschland erhal ten. M Qnzen- und Medaillen-Auktion im Dorotheum. Das Dorotheum in Wien hielt vom 11. bis 13. Oktober eine Versteigerung von Münzen und Medaillen ab, die einen erfreulichen Verlauf nahm. Wir notierten folgende Preise (in Schilling): Mittelalter und Neuzeit. Oesterreichische Länder. 42 Ferdinand I. Reitertaler Kremnitz, 1541 25 49 Ferdinand III., Taler Brünn (Richthausen), 1646 72 56 Leopold I., Dukat Kremnitz, 1667 45 61 josef I., Taler Hall 1706 18 83 Maria Theresia, Dukat Kremnitz 1743 25 84 Desgl. 1765 25 87 Dukat Siebenbürgen 1768 28 88 Souverain d'or, Brüssel 1750 32 91 Josef II., Dukat Wien 1787 30 92 Dukat 1787 24 111 Franz 1., Dukat Kremnitz 1818 32 112 Dukat B 1821 24 113 Desgl. 1833 35 114 Dukat E 1829 32 117 Ferdinand I., Dukat Wien 1839 24 120 Dukat Kremnitz 1847 32 124 Franz Josef, Dukat Wien 1914 35 130 Südbahn-Doppeltaler 1857 25 131 Doppelvereinstaler Wien 1867 13 142 Dukat K B 1879 165 143 20 Frcs. (8 Gulden) K B 1870 80 144 20 Frcs. (8 Gulden) KB mit Fiumer Wappen 1891 65 147 Dukat Siebenbürgen (F) 1862 30 148 Dukat Karlsburg' (E) 1866 25 152 Dukat Venedig 1863 45 155 20 Kronen, Wien 1897 40 156 10 Kronen, Wien 1905 22 166 Krönungs-Jubiläums 100 Kronen-Stück, Kremnitz 1907 210 167 20 Kr. Kremnitz 1893 45 Deutsche Staaten. 202 Bayern. Max Josef Dukat 1800 32 203 Dukat 1822 ' 35 205 Ludwig I. Rheingolddukat 1830 78 209 Maximilian II. Dukat 1850 30 210 Halbe Vereinskrone 1857 80 212 Ludwig II. Dukat o. J. 40 214 Brandenburg-Preußen, Georg Wilhelm- Taler 1636 32