Seite 42 INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG Nr. 4 350 Desgl., 6,60 m 358 Brüggespitze, 2 m 360 Brüsseler Duchessespitze, 4,90 in lang 362 Geklöppelte Kirchenspitze, 2,70 m 370 Zwei Barben aus Valenciennespitzen 374 Kragen, Irland-Häkelei und Valencienne 375 Kragen, echte Applikation 376 Breiter Venisekragen, 60 20 160 30 20 15 25 20 Waffen. 386 Vier Paar Kettenkugeln. Anf. 17. J. 388 Husarische Haube 390 Morion, 17. J. 391 Reiterschwert. Ende 16 J. 394 Morion, um 1550 398 Bruststück eines Kürasses. Beginn des 19 J. 400 Donnerbüchse mit Steinschloß, 18. J. 20 20 15 20 40 10 60 Mozarts Londoner Musikkreise haben mit großem Inter esse den eben erschienenen zweiten Katalog des be kannten Musikalienhändlers Otto Haas, des Besitzers des renommierten Berliner Antiquariats Leo Liep- mannssohn, das nunmehr in London etabliert ist, gelesen, da in diesem Katalog eine Reihe hochinter essanter Unika angeführt sind, die nach langer Zeit wieder erstmalig zum Verkauf frei wurden. Besonderes Aufsehen hat die Ankündigung er regt, daß Mozarts Bratsche, die seit fast drei ßig Jahren in der berühmten Sammlung Edward Speyer war, wieder zum Verkauf ausgeschrieben ist. Das Instrument ist ausgezeichnet erhalten, seine Herkunft dokumentarisch einwandfrei nachgewiesen. Mozarts Bratsche, die er viele Jahre lang bei Kam mermusikquartetten verwendet hat, wurde nach seinem Tode von dem Wiener Universitätsprofessor Dok tor Zizius erworben, dessen Erben sie 1826 wieder an Professor Leopold Jansa verkauften. Die Witwe Jansas, deren Mann übrigens ein seinerzeit gut be kannter Geiger und Komponist war, verkaufte das In- Brafscfie. strument an den Musikliebhaber Lord L o v e 1 a c e. Ein darauf bezüglicher Brief der Frau Jansa ist in der dem Instrument beigefügten Dokumentensamm lung enthalten. Ein anderes Dokument ist von Aloys Fuchs (1790 bis 1853) geschrieben, der die Authenzität der Bratsche nachweist. The Counteß of Lovelace, die Gattin des 1906 verstorbenen Peers, überließ das Stück im Jahre I9°9 Edward Speyer, aus dessen Sammlung es nunmehr verkauft wird. In dem Instrument ist eine schon undeutlich ge wordene Inschrift, die Herkunft und Alter feststellt. Demgemäß stammt die Bratsche aus der Werkstatt des Geigenbauers Giovani Paulo M e a n i in Brescia und wurde 1615 hergestellt. Andere interessante Objekte in diesem Katalog sind Musikhandschriften aus dem 16. und 17. Jahr hundert, sowie wertvolle Erstausgaben von Beethoven, Mozart, Schubert, Bach, Auber, Gluck, Millöcker, Ros- 'sini, Smetana, Richard Strauß, Suppe und vielen an deren Meistern. Die neue Muttertagsmarke. Ueber die diesjährige österreichische Muttertags- marke liegen nunmehr nähere Daten vor. Die Marke, die nach einem Entwurf des akademischen Malers Franz Kraft (Wien) hergestellt wurde, zeigt in einem geschmackvollen Rahmen das Bild einer Mutter, die ihr Kind umarmt. Das Kind hält einen Blumenstrauß in der Hand. Der Landesname Oesterreich steht oben, darunter die Wertbezeieh- nung — 24 Groschen — und unten die Inschrift „Muttertag 1937“. Die Marken sind im Rastertiefdruck ausgeführt, aber nicht, wie in den früheren Jahren in blauer, sondern in braunroter Farbe, gehalten, was das Bild etwas lebhafter gestaltet. Die Auflage wurde, wie - im Vorjahre, mit zwei Millionen Stück festgesetzt. Bemerkenswert ist, daß die Marke ohne W e r t e r h ö - h u n g ausgegeben wird. Mit dem Verkauf der Marke dürfte schon Ende April begonnen werden. Die Marken werden bis einschließlich 8. Mai nur durch das Mutterschutzwerk bei Sonderpostämtern mit S 0 n de rstempel und gemeinsam mit Muttertagsmarken oder eigenen Muttertags briefumschlägen zugunsten des Mutterschutzwerkes in Ver kehr gesetzt werden. Erst vom 9. Mai angefangen werden die Marken bei allen Postämtern Oesterreichs zu haben sein. Vielfach geäußerten Wünschen aus Sammlerkreisen Rech nung tragend, soll die Kurszeit der neuen Muttertagsmarke heuer erst mit Ende des Kalenderjahres ablaufen. Drei Münz- und Medaillenversteigerungen. Die zweite Aprilhälfte bringt drei größere Münz- und Medaillenauktionen. Den Reigen eröffnen Gilhofcr & Ransch- b u r g, die gemeinsam mit der Luzerner Münzenf irma Adolf Heß A.-G. am 20. und 21. April in Wien eine umfangreiche Sammlung von Münzen und Me daillen versteigern. Die Sammlung, die sich über drei Jahrhunderte (1600 bis 1900) erstreckt, enthält ausschließlich österreichische Gepräge. Den größten Raum im Katalog nehmen die Dukaten und Gulden ein, die während der langen Regierungszeit Franz Josephs I. geprägt wurden. Es sind mehr als 300 Nummern, darunter der Goldabschlag der vier Kreuzer 1868 KB zu T und die Einhundert-Kronen stücke aus den Jahren 1907 bis 1915, die mit je 250 Schilling bewertet sind. Von den Vorgängern Franz Josephs ist namentlich die Kaiserin Maria The resia in der Sammlung stark vertreten — 288 Stücke, unter denen die Medaillen; auf die schlesischen Kriege und den Siebenjährigen Krieg einen sehr großen Prozentsatz ausmachen. Aber auch von den Mün zen und Medaillen, die unter Joseph II., Leopold II. und Ferdinand I. geschlagen wurden, dürfte kaum eine fehlen. Eine eigene Abteilung bildet Olmütz, dessen wechselvolle Schicksale in den Münzen und Medaillen, die vom Jahre 1599 bis in unsere Tage reichen, festgehalten sind. Vom 22. bis 24. April verauktioniert Ludwig Grabow in Rostok, den zweiten Teil der Nach laßsammlung des Lübecker Kaufmannes Alexander Roeper sen. Die Sammlung ist die reine Fundgrube für Deutschland Sammler, sind ja da Stoibcrg, Sayn Wittgenstein, Wied, das Königreich und das Herzogtum Westfalen, die Grafschaft Mark, das Erz bistum Bremen, die Abtei Corvey, die Bistümer Herford, Minden, Münster, Osnabrück, Paderborn und Verden, die Städte Bremen, Emden, Jever, Stralsund und andere mit so ziemlich allen ihren Geprägen ver treten. Man wird da zahllose seltene und gesuchte Stücke finden, so, um einige der wertvollsten her-