Nr. 9 INTERNATIONALE SAMMLER-ZEITUNG Seite 99 Artaria-Versteigerung in Bern. Man schreibt uns aus Bern : Die sog. Artaria-Auktion, die Gutekunst & Klip st.ein am 14. Juni veranstaltete, nahm einen glänzenden Verlauf. Um die einzelnen Blätter entwickelten sich heiße Kämpfe, die ihren Nieder- schlag in den hohen Preisen fanden. Von den Kupferstichen Dürers brachte das wundervoll tiefe Blatt „Die Madonna am Baum“ (Kat. Nr. 55) 1500 Fr., „St. Hieronymus im Ge häuse“, ein Hauptblatt des Meisters in einem bril lanten, frühen Abdruck (Nr. 62) 4300, der von der „Internationalen Sammlerzeitung“ publizierte „Traum“ (Nr. 63) 700, „Der Marktbauer und sein Weib“, in einem Abdruck von seltener Schönheit und Er haltung (Nr. 64) 450, „Philipp Mel auch ton“ (Nr. 67) 410 Francs. Von den Holzschnitten Dürers er reichte die unter Nr. 72 verzeichnete erste Aus gabe des „Marienleben“ von 1511 mit dem Titelblatt 2500 Francs und „Die hl. Familie mit dem Hasen“, ein ganz früher Probedruck mit unübertrefflicher Schärfe und Tiefe auf Papier (Kat. Nr. 86) 7800 Francs. Ein sehr schöner, tiefer Abdruck des Wen zel H o 11 a r - Blattes „Muffe und Pelzsachen“ (Kat. Nr. 104) wurde mit 120 Francs bezahlt. Von den R e m b r an dt - Blättern ging „Der hl. Hieronymus in bergiger Landschaft“, ein früher Ab druck auf dem dicken, grauen und grobkörnigen Papier, das der Künstler für die Probedrucke dieses Blattes und des „Faust“ verwandte, für 5100 Francs fort. Die „Ansicht von Amsterdam“ (Nr. 162) brach te 1300, die „Landschaft mit dem Turm“ (Nr. 163) und die „Hütte und der Heuschober“ (Nr. 164) je 11.000 Francs und „Die große Judenbraut“ in dem nur in wenigen Exemplaren bekannten ersten Zu stand (Kat. Nr. 166) 8200 Francs. 100 aasgewählte Gemälde- Das Münchner Kunstversteigerungshaus Adolph W e i n m ü 11 e r, München, Odeonsplatz 4, Leuchten- bergpalais, versteigert Donnerstag, den 15. Juli, vor mittags 10 Uhr, hundert ausgewählte Ge mälde des 19. und 20. Jahrhunderts. Lorenz Quaglios Gemälde „Im Tölzer Tal“, das landschaftliche und genrehafte Motive mit einer in feiner, spitzer biedermeierlicher Empfindung vorge tragenen Malerei verbindet, zuerst genannt werden, da es zeitlich — es ist 1837 entstanden — zu den Fig. 1. Wopfner, Nordseeküstenlandschaft. Die Gemälde entstammen mit wenigen Ausnah men drei großen deutschen Sammlungen, darunter der Sammlung G. Wer ge nt hi nt, Hamburg. Es ist nicht leicht, aus hundert Gemälden mit kurzen charakterisierenden Worten diejenigen herauszuheben, die ihrer künstlerischen Qualität und ihrer histori schen Bedeutung wegen vor den übrigen an die Spitze gestellt zu werden verdienen. Vielleicht darf ältesten Bildern des Kataloges gehört. Dann aber fol gen, ausnahmslos mit guten Wahrzeichen ihrer Kunst auf den Plan tretend, von Heinrich Bürkel und Wil helm Lichtenheld zu Adolf Stademann und Eduard Schleich bis zu Buttersack und Toni Stadler, bis zur Zeit des Weltkrieges, also, fast alle Bannerträger der Münchner Landschaftsmalerei. Bürkels Salzburger Peterskirchhof„ist. ein..seltenes